- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Casa del Sol ist ein älteres Hotel, welches eine Renovierung vertragen könnte. Das Hotel verfügt über 58 Zimmer. Es ist ungeeignet für Körperbehinderte, da bis zum Foyer zwei Treppen zu bewältigen sind (insgesamt ca. 20 Stufen); in den Aufzug passt kein Rollstuhlfahrer. Die Gästestruktur ist altersgemischt und besteht größtenteils aus deutschen und spanischen Gästen. Da das Hotel keinerlei Animation anbietet und die Hausdisco nicht mehr betrieben wird, ruhige angenehme Atmosphäre. Wer sich mit einfachen und sauberen Gegebenheiten seiner Unterkunft zufrieden gibt, keinen gesteigerten Wert auf Verpflegung legt und ruhig sowie doch relativ zentrumsnah wohnen möchte, für denjenigen halte ich das Casa del Sol für durchaus geeignet. Wer abfeiern oder wenigstens unterhalten werden möchte, der sollte eine andere Unterkunft wählen. Gleiches gilt für Urlauber, die viel die hervorragend organisierten öffentlichen Verkehrsmittel nutzen möchten. Sie sollten eine Unterkunft näher am Busbahnhof liegend wählen. Dass dieses Hotel keinen gehobenen Ansprüchen genügen kann ist zwar nicht aus der Kategorisierung des Reiseveranstalters zu entnehmen, jedoch aus dem relativ günstigen Reisepreis ableitbar. Ich selbst würde dieses Hotel nicht noch einmal buchen, da es pauschal nur mit HP zu buchen ist. Als Urlaubsort auf Teneriffa gebe ich jederzeit dem gewachsenen Puerto de la Cruz vor den nur aus Touristen und Hotels bestehenden Urbanisationen des Südens den Vorzug; trotz des wechselhafteren Wetters. Als Ausgangspunkt für Natur- und Wanderfreunde, die aber Stadtflair nicht missen möchten, halte ich Puerto de la Cruz für optimal. Frauen allein unterwegs, ist auf Teneriffa kein Problem; wie übrigens auf allen anderen Kanaren auch nicht.
Ich bewohnte das Zimmer 402 und war insgesamt damit zufrieden. Da ich als Einzelperson ein Doppelzimmer bewohnte, war der Platz in dem Zimmer vollkommen ausreichend. Für 2 Personen ist es allerdings etwas eng. Der möbilierte Balkon ist in Ordnung und hat eine schöne Aussicht. Die luftdurchlässige Lamellentür ließ sich nicht schließen, so dass tagsüber die Balkontür komplett geschlossen werden mußte. Das Bad ist sehr beengt. Das Waschbecken dort ist auf Liliputanerhöhe angebracht, die Amaturen klemmten und wurden offensichtlich bereits mit einer Rohrzange maltretiert. Die nach innen aufgehende Badezimmertür behindert den Zugang zur Toilette. Poitiv: Heißes Wasser aus der Dusche/Wanne solange ich wollte, da zentrale Wasserversorgung. Die Einrichtung des Zimmers war auf das Notwendigste beschränkt; wenig Platz im Schrank, trotzdem ausreichender Stauraum in Schubladen, die nur leider alle klemmten. Die Qualität der Betten war in Ordnung. Das Zimmer ist hellhörig. Selbst Schnarchgeräusche von Nebenan sind zu hören. Keine Beanstandungen bezüglich Sauberkeit.
Eigentlich könnte ich es in einem Satz zusammenfassen: " So schlecht habe ich noch nie in einem Hotel gegessen." Und da ich 3 x im Jahr verreise und dann auch nur höchst selten ein Hotel wiederholt bewohne ist meine Bandbreite an Erfahrung doch ziemlich reichhaltig. Im Einzelnen: *Das Frühstücksbuffet war frei von jedweder Abwechslung, genügte aber insgesamt einfachen Ansprüchen. Für Befürworter der fleisch losen Kost gab es Müsli, jeden Tag dieselbe Sorte Käse und sehr harte Frühstückseier. Für Wurstfreunde gab es die ganze Woche die selben 4 Wurstsorten. Die Brötchen waren immer pappig und mußten aufgebacken werden. Der in einer Schüssel angebotene Joghurt löste sich beim unter rühren des Müslis in Wasser auf, sprich verlor Farbe und war geschmacksfrei. *Das Abendbuffet glänzte durch Einfallslosigkeit. So bestand das Salatbuffet grundsätzlich aus grünem Salat, Gurken und Tomaten sowie einer schinkenhaltigen Kreation des Koches. Obligatorische Zutaten in spanischen Salaten wie z.B. Oliven gab es lediglich an einem Abend. Als Salatsoße gab es ab dem dritten Abend nur noch French Dressing. Die an den ersten beiden Abenden gereichte grüne Mojo ward nicht mehr gesehen und Essig/Öl gab es gar nicht. Die Qualität der meisten Speisen kann ich nicht beurteilen, da ich sie als Vegetarierin nicht essen konnte. Der Koch schaffte es überall Schinken und Speck unterzumengen. Keine Salatkreation, kein Gemüse waren davor sicher. Meine Tischnachbarn versicherten mir jedoch, dass diese Speisen, trotz dieser Beigaben, wie auch die Fleischgerichte ziemlich geschmacksneutral seien. Die Qualität des abendlich wechselnden Fischgerichtes ließ zu wünschen übrig; das Filet voller Gräten und selbst dem in Soße gereichten Fisch war der letzte Tropfen Flüssigleit entzogen, sprich trocken und hart. Als Nachtisch gab es nicht einmal etwas typisch spanisches; kein Flan, keine Küchlein, keine Bienmesabe. 1 x gab es Eis, ansonsten nur Frischobst und seltsam anmutendes eingelegtes Obst, welches man am morgendlichen Frühstücksbuffet wiederfand.
Die MitarbeiterInnen des Hotels waren durchweg freundlich. Mit dem Personal an der Rezeption konnte man sich problemlos in deutscher Sprache verständigen. Kundenwünschen gegenüber zeigte man sich dort offen. So erhielt ich ein Zimmer in der von mir gewünschten Etage und zur von mir bevorzugten Barrancoseite. Obwohl ein Einzelzimmer gebucht, erhielt ich von vorn herein ein Doppelzimmer zur Alleinbenutzung. Die Kellner beherrschten zumindest etwas deutsch. Bei ihnen war mein persönlicher Eindruck, dass sich ihre Deutschkenntnisse nach dem Sympathiegrad, den sie den jeweiligen Gästen gegenüber hegten richteten; frei dem Motto: " Wie man in den Wald rein ruft..." . Wer Animation wünscht ist im Casa del Sol nicht gut aufgehoben. Diese existiert nämlich nicht. Die hauseigene Disco hat den Betrieb eingestellt; der Friseursalon ist ebenfalls geschlossen. In Punkto Sauberkeit gab es keine Beanstandungen.
Das Hotel liegt am Rande des Taoro-Parks und oberhalb eines Barrancos in ruhiger Lage. Die Zimmer, welche zur Barrancoseite liegen, haben unabhängig von der Etage einen schönen Blick über das Orotavatal und einen Teil der Stadt bis hin zum Meer und liegen sehr ruhig. Ein Nachteil der Lage des Hotels ist der relativ weite Fußweg zur Stadt (min.20 Min. bis zur Altstadt; ca.30 Min. bis zum Busbahnhof).Der Weg dahin führt entweder quer durch den Park und dann über einen schönen, aber steilen Treppenweg oder über eine im ersten Abschnitt sehr steile und deshalb von Busabgasen belastete Straße. Das Hotel bietet 4 x tägl. einen kostenfreien Bustransfer an, der in meinem Fall jedoch zu ungünstigen Zeiten stattfindet, da nicht kompatibel mit meinen Abfahrtszeiten am Busbahnhof. Alternativ sind Taxen zu empfehlen, die in die Stadt und zum Busbahnhof nur ca. 2 bis 3 Euro kosten. Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe (Tante Emma Laden, Zeitschriften-/Photoshop) sind rar und nur stundenweise geöffnet.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Dachterasse und der darauf befindliche Pool machten einen anständigen Eindruck, wurden von mir jedoch nicht genutzt. Animation und abendliche Unterhaltung werden nicht angeboten. Sterne für diese Kategorie hätte ich eigentlich nicht vergeben, da ich selber auf solche Dinge keinen Wert lege.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im September 2003 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Angela |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 13 |