Hotel Caribbean World Nabeul

Die Anlage an sich ist ziemlich gepflegt. Die Zimmer sind auf das Haupthaus und viele Reihenbungalows in der Gartenanlage verteilt. Die Gästestruktur ist sehr osteuropäisch geprägt. Während unseres Aufenthalts waren geschätzt nur ca. 10 % Deutsche in diesem Hotel. Ein Tagesausflug nach Tunis, Karthago und Sidi Bou Said ist unbedingt empfehlenswert. Dieser ist z.B. bei ITS für 65 Dinar zu buchen - war ein toller Tag. Insgesamt kann das Hotel aufgrund der miserablen Zustände im Bereich der Verpflegung nicht weiterempfohlen werden.

Das positivste an diesem Urlaub: Echtes Dreibettzimmer (nicht nur ein Zusatzbett reingestellt) mit tollem Meerblick und auch ansehnlichen Möbeln. Der Schrank war für 3 Personen für 2 Wochen völlig ausreichend. ARD und RTL sind im TV zu empfangen; der Safe kann gegen eine Gebühr von 2 Dinar täglich gemietet werden. Es war das schönste Zimmer, das wir in Tunesien je bekommen haben. Negativ ist lediglich die bereits erwähnte Sauberkeit und die doch sehr harten Matratzen.

Außer dem Hauptrestaurant gibt es eine Snackbar am Ruhepool und 2 Spezialitätenrestaurants (italienisch und tunseisch). Für ein Hotel dieser Größenordnung ist der Speisesaal viel zu klein. Wir hatten 4 Schlechtwettertage und mussten trotzdem auf der überdachten Terrasse essen, da man sonst keinen Platz bekam. Das Essen insgesamt ist eine einzige Katastrophe. Geschmacklich wäre es ja in Ordnung, aber - kaum einmal genügend Teller, Besteck und Servietten vorhanden - von den Vorgängern verschmutzte Tischdecken, kein Tischschmuck (Blumen) - kein Besteck für die Nachspeisen (mit der "Fleischgabel" ist man seinen Kuchen) - sehr häufig lauwarm bzw. teilweise wirklich eiskaltes Essen (Nudeln mit Soße, Kartoffeln, Suppe) - das Auffüllen des Buffets dauert oftmals ca. 5 Minuten (man steht dann mit seinem mit Fleisch gefülltem Teller am Buffet und wartet auf die Beilage; bis diese kommt ist das Fleisch natürlich kalt) Die Atmosphäre - für die das Hotel ja teilweise nichts kann - war sehr schlecht. Dies lag nicht zuletzt an den lieblos gedeckten Tischen (keine Blumen, nur zweimal in 14 Tagen eine Kerze, Servietten ungefaltet, Salz- und Pfefferstreuer an jedem 5. Tisch). Sehr störend empfanden wir auch das Benehmen der vorwiegend osteuropäischen Gäste. Diese "schaufelten" mit Händen Erdbeeren auf ihre Teller, nahmen die Speisen im Bikini mit umgebundenem Tuch oder offenem Hemd ein. Badelatschen beim Abendessen und sich rücksichtslos vordrängelnde Kinder waen selbstverständlich. Das schlommste daran: dies wurde vom Hotelpersonal geduldet. Die Zustände im ital. Restaurant: 8 oder 9 Tische mit je ca. 4 - 6 Plätzen. 5 Ober schafften es dort nicht, die jeweiligen Essen an die richtigen Tische zu bringen; sie fragten sich bei jedem Gang durch die Gäste, wer welches Essen bekommt. Es sollte ein 4-Gänge-Menü sein; nachdem wir den 2. Gang vor dem 1. bekommen haben und der Hauptgang (Cordon bleu) meiner Tochter kohlrabenschwarz verbrannt war, haben wir auf die Nachspeise verzichtet. Auch hier wird laut Hotelprospekt auf angemessene Kleidung Wert gelegt. Warum man dann dort in Badelatschen und Fan-T-Shirt eingelassen wird, ist nicht nachvollziehbar. Im übrigen ziehen sowohl auf der Essterrasse als auch im ital. Restaurant ständig einige wilde Katzen umher.

Bei der Ankunft sehr guter Service (sofort kühles Getränk bekommen, Koffer wurden ins Hotel und nach dem einchecken aufs Zimmer gebracht - 2 Stockwerke ohne Aufzug - , im Speisesaal wurde uns trotz verspäteter Ankunft um 22.00 Uhr noch eine kalte Platte serviert). Insgesamt ist das Personal aber leider nicht sonderlich freundlich. So kann es durchaus passieren, dass ein Ober im Vorbeigehen den gerade mal halb ausgetrunkenen Kaffee mitnimmt und man gar nicht dazu kommt, ihn daran zu hindern. Die Fremdsprachenkenntnisse sind meines Erachtens ausreichend. Die Zimmer wurden in den 2 Wochen mind. fünfmal mit Blumen hübsch dekoriert; lieber wäre es uns allerdings gewesen, der Wischlappen hätte auch mal die Zimmer- und vor allem die Badezimmerecken gesehen. Auch die Reinigung des Waschbeckens und der Badewanne hat offensichtlich kaum stattgefunden.

Nächste Einkaufsmöglichkeit außer dem kleinen Shop im Hotel ist in der Altstadt von Nabeul (ca. 2 km) - mit dem Taxi für 2 Dinar (entspricht ca. 1 Euro) gut zu erreichen. Ausflüge werden von der Reiseleitung vor Ort angeboten. Der Strand ist durch Überqueren einer lt. Katalogbeschreibung "wenig befahrenen Strandstraße" zu erreichen. Dies stimmt nur tageszeitenweise; manchmal fahren dort die Autos im 5-Sekunden-Takt vorbei; täglich sicher einige hundert Wägen. Der Transfer vom Flughafen Monastir dauert durch die Anfahrt vieler Hotels in Hammamet ca. 2 1/2 Stunden. Der neue Flughafen Enfidha verkürzt die Transferzeit sicherlich um über 1 Stunde.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Kanufahren im Meer ist sehr empfehlenswert; die Tennisplätze sind in gutem Zustand. Die Tagesanimation (Gymnastik, Wassergymnastik, Boccia, Volleyball, Wasserball, Minigolf) ist nett gemacht. Die Abendanimation dagegen sehr schlecht. Sie findet in einem Teil der Lobby statt. Die "Bühne" ist ca. 30 cm hoch, sodass die Leute bereits am der 4./5. Reihe stehen, um etwas zu sehen; zusätzlcih ist die Sicht durch Stützsäulen beeinträchtigt. Auch wirken die Vorführungen sehr laienhaft; das wichtigste scheint zu sein: Hauptsache laut. Positiv ist zu bemerken, dass es in der Lobby zwei Internetplätze gibt (gg. Gebühr) und im Bereich der Rezeption W-Lan kostenlos zur Verfügung steht. Sowohl der Aktivitätenpool im hinteren Teil der Anlage als auch der Ruhepool auf der Meerseite sind sehr ansprechend. Im Strandbereich würde es nicht schaden, wenn der zuständige Herr nicht nur lauthals die einheimischen Kinder vertreiben würde sondern auch mal die vom Winde verwehten Liegenauflagen einsammeln würde und weggeworfenen Müll einsammeln würde. Insgesamt stehen an jedem Pool genügend Schirme, Liegen und Auflagen (gebührenfrei) zur Verfügung.