Hotel Caravel

Der wichtigste Mitarbeiter von Hotels ist neuerdings der Webdesigner. Das Caravel, eins der wenigen Hotels am Ort mit mehr als 3 Sternen, hält mit seiner Website nicht Schritt. Die Zimmer - wir hatten ein Superior Zimmer mit Balkon und Blick auf den See - sind geräumig, die Betten sind gut, die Klimaanlage ist effizient, das WLAN mehr schlecht als recht (im Buffet ist es besser!), nach 4 Tagen hatte ich keinen Zugang zum Netz mehr, obwohl er für 7 Tage gelten soll, es gibt 4 Stühle plus 2 Stühlen und einem Tischchen auf dem Balkon, aber zu wenig Steckdosen. Kein Bademantel, keine Slipper. Man hat einen schönen Blick auf den See, sofern er nicht von den Ölbäumen verstellt ist. Um 6 Uhr wecken einen die Motorräder von der nahen Hauptstraße. Das Zimmer wurde erst nach 14 Uhr gemacht. Die Parkplätze werden gelegentlich knapp. Offenbar werden mehr Zugangskarten ausgegeben, als Plätze vorhanden sind. Was die Website verschweigt: am oberen, (bei Bedarf) beheizten Pool mit dauerbeschalltem Buffet drängeln sich die Liegen in mehreren Reihen (liegen da wirklich nur Hotelgäste?): Rimini ohne Adria. Aber auch am Pool vor dem Hauptgebäude mit ausschließlich zu kurzen Leitern für den Einstieg sind alle Liegen belegt. Wer zu spät kommt, den bestraft die Handtuchbesetzung durch deutsche Eroberer. Es ist eben doch ein Hotel für den Massentourismus. Darüber sollte der HolidayCheck-Award nicht hinwegtäuschen. Die Getränkepreise an den Bars sind zivil. Zum Frühstück darf man nicht auf die Terrasse, sondern nur an den täglich neu zugewiesenen Tisch im Restaurant mit der Atmosphäre eines Bahnhofsrestaurants. Das Frühstücksbuffet ist allerdings reichhaltig, mit frisch gemachten Eierspeisen, Waffelautomaten und frisch gepressten Orangen- und Gemüsesäften. Das Hotel ist eher für Familien zu empfehlen als für ruhebedürftige Senioren. Aber es kann sich durchaus am Gardaseeniveau messen lassen.

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