Hotel Calabrisella

Kurz nach der Anreise wollte ich nach Hause! Blick vom Balkon auf den Stromboli - und davor ein Strommast! Lassen Sie sich jetzt nicht entmutigen, der Charme dieses Hotels kommt auf den zweiten Blick! Denn beim Abendessen wurde es schon besser: auf einer überdachten Terrasse am Hotel. Sehr schön und entspannend. Allgemein ist es ein Hotel mit drei Sternen, um die 40 Zimmer, 2 Etagen, im guten Zustand und sauber. Wir hatten Halbpension gebucht. Die Gäste setzten sich fast ausschließlich aus Italienern und Deutschen zusammen. Paare und Familien in verschiedenen Alters. Wie üblich in Italien sehr kinderfreundlich. Das Herz und die Seele dieses Hotels ist Agostino. erist alles von Hotelbesitzer bis Shuttlebus-Fahrer. Wir haben einige Ausflüge mitgemacht. Die Haltestelle ist aus dem Hotel rechts hinaus, bergab die Hauptstraße entlang ca. 50m. Wir wurden einmal vergessen. Nach einer halben Stunde kam ein kleines Taxi und düste mit uns den Berg hinunter, daß wir erst am Ziel wieder Luft holen konnten. Also zeitig da sein und lange warten! Die Bootsfahrt zu den äolischen Inseln lohnt sich, ist aber anstrengend und unbedingt Sonnencreme einpacken. Auf dem Boot ist es sehr, sehr eng und kaum Sonnenschutz. Wer will, kann auf Vulcano im Schwefel baden, aber der riecht dann auch so. Sachen wechseln nützt da nicht wirklich. Eine Besteigung der Vulkane ist bei den Touren nicht zu schaffen. Aufstieg zum Vulcano braucht man mindestens 3h (3€ Eintritt), zum Stromboli einen 1/2 Tag mit Ausrüstung und Führung. Aber unbedingt Badesachen einpacken und auf Stromboli am schwarzen Strand baden gehen! Gerace war auch sehr hübsch, Locri auch, haben wir allerdings in Italien schon imposanter gesehen. Die Ausflüge Stromboli by Night und Jeeptour ins Aspromonte sind immer sehr schnell ausgebucht und die Reiseleitung kommt nur einmal pro Woche.

Die Zimmer waren einfach, aber hell und freundlich eingerichtet. Für zwei Personen ausreichend, etwas hellhörig. Ein schmales Bad mit älterer, aber sauberer und gepflegter Einrichtung. Jedes Zimmer hatte einen kleinen etwas schmalen französischen Balkon. Für zwei Personen ausreichend, ab drei wird es wirklich eng. Mit kleinem Rattantisch und zwei Stühlen. Tägliche Reinigung und frische Handtücher. Sie haben die Wahl zwischen Zimmer zum Meer oder zum Garten. Wir empfehlen die zum Meer. Die Zimmer zum Garten haben nicht unbedingt eine schönere Aussicht und gehen zur Straße hinaus. Wenn man Pech hat, ist der Balkon neben dem Abzug von der Küche. Es riecht dann am Abend ganz lecker (für uns) nach Essen. Da wird das Warten auf das Abendessen ganz schön lang. Als Tip: unbedingt Mückenschutz mitnehmen!

Das Frühstück war für italienische Verhältnisse richtig gut. Etwas Obst, Zwieback, Kekse, Brötchen, Joghurt, Müsli, etwas Wurst, Käse. Saft, Tee, Kaffe, Cappuccino (immer frisch zubereitet). Von 7 bis 9.30 Uhr. Wer zeitiger los musste oder wollte konnte sich am Vorabend ein Lunchpaket bestellen, das immer sehr umfangreich ausfiel. Zum Frühstück lag immer eine Liste aus für das Abendessen in deutsch. Wir waren nicht einmal auswärts essen. Abendessen wie in Italien üblich erst ab 20 Uhr. Angefangene Weinflaschen wurden für den nächsten Tag auf Wunsch kalt gestellt. Man hatte zwar für den Abend sein Menü ausgewählt. Aber wer wollte konnte auch von dem anderen Gericht kosten (insofern möglich) oder erhielt Nachschlag auf Wunsch. Sehr schmackhafte italienische Kost. Und immer eine leckere Nachspeise (Tatofu, Kuchen, Gelato, da gab es auch Nachschlag für den, der wollte) In der Woche hatten wir außerdem einen Pizzaabend (sehr lecker)in der 50m entfernten Pizzeria mit großer Auswahl. Einen Fischabend mit einem für die Gaste von zu großem Buffet, mit Antipasti, Salaten, Meeresfrüchten, Knurhahn und natürlich Pasta als Vorspeise. Und einen Kalabresischen Abend. Super. Wieder ein Riesenbuffet mit allen Leckereien. Anschließend Livemusik mit einem Gitarrentrio zwischen 40 und 84 Jahren. Ich habe noch nie mit einem 84 jährigen Tango getanzt! Sollte man mal probieren. Zu dem Abend kommen die Nachbarn und da wird richtig gefeiert. Da blieb keiner sitzen. Die Italiener holen da weiße Tücher heraus und legen da richtig los. Und Opa (fast taub) singt bei jedem neuen Lied: Marina, Marina, Marina! Muss man erlebt haben!

Bei unserer Anreise war alles etwas verhalten. Aber Agostino geht auf jeden zu und integriert jeden, der es möchte. Er fuhr auch den Shuttlebus zum Strand oder nach Tropea, gegen eine kleine Aufwandsentschädigung (2,50 € Hin und Rück Tropea p.P.). Er spricht gut deutsch und das andere Personal gibt sich auch sehr viel Mühe. Eigentlich liegt dort alles in der Hand von Agostino. Bei Fragen und evtl. Beschwerden einfach an ihn wenden. Er ist 7 Tage in der Woche, wahrscheinlich 24 h im Hotel für seine Gäste da. Und hat schon morgens gute Laune. Das andere Personal ist etwas zurückhaltender. Aber auch sehr freundlich. Der junge Mann an der Rezeption ist etwas wortkarg (spricht auch kein deutsch), er taut mit der Zeit aber auch auf. Für den Kleinen Hunger fand sich immer etwas schnelles in der Küche. Und für einen Cafe an der Bar war immer Zeit. Anmerkung: mittags halten dort alle sehr lange und ausgiebig Siesta, auch Agostino. Da kann es mal sein, daß man im Hotel keinen findet. Wer interessiert ist, erhält von Agostino auch Kochtips und welche Pastasorte besser ist. Einfach fragen.

Naja, der Ausblick hätte traumhafter sein können. Aber der rauchende Stromboli bei Sonnenuntergang vom Balkon aus ist ist schon Klasse. Ansonsten ist die Umgebung des Hotels etwas weniger gepflegt und sehenswert. Gegenüber ist ein Hotel (gehört dem Cousin von Agostino), da erhält man auch abends noch Zigaretten. Gleich daneben ist ein kleiner Supermercato (gehört dem Bruder von Agostino), in welchem man alles notwendige findet. Etwa Mitbringsel für zuhause (Cipolla, Nduja). Etwa 50 m entfernt ein Eiscafe (weniger zu empfehlen). Auch 50 m entfernt eine Pizzeria (gehört auch einem Cousin von Agostino). Der Hotelstrand ist ca. 800m (nicht weniger) entfernt. Schirme und Liegestühle in 5 Reihen hintereinander. Tretbootverleih und ähnliches. Schirm und Stühle vom Hotel waren zwar immer frei, aber für die Nachsaison war der Strand recht voll. Wir haben den kleinen entzückenden Strand gefunden, wie in den anderen Hotelbewertungen beschrieben. Am Hotel rechts gerade hoch zu Capo, nach 200m rechts ab zu einem Terrassenrestaurant. Dort gerade vor zur Absperrung und dann windet sich ein Trampelpfad ca. 50m abwärts zum Strand hinunter. Bitte festes Schuhwerk tragen. Aber der Strand ist es wert! Sehr ruhig, glasklares Wasser, wie aus dem Werbeprospekt! Vorsicht Feuerquallen, sind aber nicht schlimm. Ich hatte gleich am ersten Tag das Glück. Ist wie ein Mückenstich, nur etwas großflächiger. 4 Sonnen wegen des Strandes. Bahnhof war ca. 1 km entfernt, haben wir nicht gefunden, aber auch nicht richtig gesucht. Die Bushaltestelle ist zwar gleich in der Nähe, aber da kam selten ein Bus, meist nur zum Strand. War nicht so toll. Wir empfehlen Mietwagen. wer abends etwas unternehmen möchte muss nach Tropea. Oder läßt sich von Agostino fahren.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sport musste man schon selber machen. Der Pool ist etwa 50m entfernt. Übersichtlich, aber für die Zwecke ausreichend. Badekappenpflicht (jedenfalls für Langhaarige, bei Kurzhaarschnitten wurde nicht so genau hingesehen). Kleines Kinderbecken, hübsch gestaltet. Auf die Kinder aber selbst aufpassen. Es waren immer Liegen frei und ausreichend Platz und Ruhe (Nachsaison). Geöffnet von 8 bis 21 Uhr. Pool- und Meerwasser waren immer sauber. Stühle und Schirme waren kostenlos, manche etwas älter, aber intakt.