Hotel Bristol Berlin

Beim Betreten der Eingangshalle hat man noch den Eindruck, auf den erwarteten Luxus zu treffen - mit dem Namen Kempinski verbindet man eigentlich Hotel auf höchstem Niveau. Großzügig präsentiert sich das Hotel in diesem Bereich, doch der Eindruck relativiert sich beim Betreten des Zimmers (siehe Bewertung Zimmer). Der Name Kempinski bürgt eigentlich für Qualität - das Kempinski in Prag (in dem ich schon war) ist sagenhaft gut. Wer glaubt, diesen Standard auch in Berlin zu finden, wird maßlos entäuscht: Schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis, ein in die Jahre gekommenes Hotel, mäßiges Frühstück und ein Zimmerstandard aus den 80er-Jahren. 5 Sterne? Wofür?

Hier hat sich seit langem nichts mehr getan, die Möbel sind vermackt, der Teppichboden am Übergang zum Bad abgescheuert, die Badewanne mit Badewannenlack ausgebessert, Kalkränder an den Armaturen, Seifenreste an der Waschbeckenunterseite, Flat-TV: Fehlanzeige. Zwar ist das "Superior-Zimmer" klimatisiert, die Regelung der Klimaanlage beschränkt sich jedoch auf "Ein" und "Aus". Das Zimmer ist zwar oberflächlich sauber, macht jedoch einen ziemlich abgewohnten Eindruck. Als wir am zweiten Tag zurück ins Hotel kamen, lag der Duschkopf abgebrochen auf dem Waschbecken. Das Zimmermädchen muss ihn wohl abgebrochen haben, aber irgendwie kam diese Meldung nicht zum Haustechniker, so dass wir an der Rezeption reklamieren mussten. Immerhin tauschte der Haustechniker den Duschkopf 5 Minuten später aus

Ja, es ist ein Kempinski-Hotel. Für die im Gastronomie-Bereich (Lounge, Bar, Frühstück) erwartet man für die Preise jedoch eine gewisse Veredelung, die z. B. aus freundlichem Personal, Sauberkeit, Stil etc. bestehen kann. Ein Weizenbier lässt sich jedoch nicht so einfach veredeln, so dass 6,50 € jenseits von Gut und Böse liegen. Der Caipi für 9,50 € war zwar gut, aber ziemlich klein. Aber nun zur Veredelung: Eine Dame am Nachbartisch im Salon hatte ein Eis bestellt, welches vom Kellner auch geliefert wurde. Unterwegs ist dem Kellner der Eislöffel runter gefallen - kann passieren. Was nicht passieren darf: Den Löffel aufheben und zurück zum Eisbecher legen!! Was aber der Unprofessionalität noch die Krone aufsetzt ist, dass über Gäste die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, in einem äußerst derben Sprachgebrauch hergezogen wird. Unsere Beobachtung am Nachbartisch war, dass bei der Lieferung der bestellten Getränke die Dame aus der Bar den Kellner der Lounge fragte, wer denn den Rosé bekäme. Darauf erhielt sie zur Antwort: "den bekommt die Omma, die is gerade beim puschen" - O-Ton- Das Frühstück wird im Restaurant Reinhards serviert. Auch hier erwartet man einen gehobenen Standard, der jedoch nicht geboten wird: Billige Aufbackbrötchen, Rührei aus dem Dampfgarer, vermackte Billig-Müsli-Schalen, ständig ist irgendwas am Büffet aus (jeden Tag Butter, zweimal Ei, einmal Honig etc.). Ganz besonders schlecht war der dritte Tag. Wir wurden freundlich zu einem Tisch im ersten Stock geleitet - und dann vergessen. Es vergingen 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten.... Kein Kaffee! Auf Nachfragen meiner Frau kam dann ein Mädchen - mit einer Tasse Kaffee (ich war gerade auf Butter wartend am Büffet). Meine Frau hat dann gefragt, ob ihr Mann wohl auch einen Kaffee bekommen könnte.... immerhin kam dann ein Kännchen (nach insgesamt 20 Minuten)

Insgesamt herrscht hier Massenabfertigung. Zwar ist das Personal bemüht, doch merkt man, dass man einer unter vielen ist. Beim Auschecken wusste die Dame zwar innerhalb von 3 Sekunden, welche Rechnungen noch offen waren, eine freundlches Nachfragen wie es denn einem gefallen hätte, lag nicht mehr drin.

Die Lage direkt am Ku'damm ist natürlich klasse. Allerdings ist hier Tag und Nacht was los, so dass man die Doppelfenster besser geschlossen lässt.

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