Hotel Baia Azul

Ein eher hässlicher Betonklotz mit 11 Stockwerken, der schon etwas in die Jahre gekommen ist. Der Zustand des Hauses an sich ist zwar nicht überall modern, aber akzeptabel gewartet und gepflegt. Wir hatten Übernachtung und Frühstück gebucht. Trotz Silvester waren nur wenige Zimmer belegt, überwiegend ältere Gäste (65+) aus Großbritannien und Deutschland, einige Gäste aus Portugal. Kaum Familien. Haustiere sind willkommen. Gut: 3 Aufzüge, die ausreichend schnell waren und gut funktionierten. Das Preis-/Leistungsverhältnis war für eine Silvesterreise noch akzeptabel. Wir können das Frühstück jedoch nicht empfehlen und würden uns wünschen, dass das Hotel das Angebot und die Präsentation der Speisen verändert. Außerdem sollten die alten Wasserhähne ausgewechselt werden und der Hotelbus wieder im regelmäßigen Rhythmus fahren. Eine Renovierung des Speisesaales wäre wünschenswert. Im Moment sehen wir das Hotel eher als Drei-Sterne-Haus. Die ausgesprochene Empfehlung ist ein knappes "Ja". Wer etwas mehr auszugeben bereit ist, könnte das Madeira Panoramico ins Auge fassen. Wer nicht auf Funchal fixiert ist, dem könnte es im Galomar in Canico besser gefallen - hier ist die Verpflegung besser, die Zimmer aber gleich bis schlechter als im Baia Azul. Auch das Calheta Beach käme dann in Frage.

Die Zimmer sind von der Einrichtung her in die Jahre gekommen. Der Teppich war stellenweise verfärbt und im Bad waren die Armaturen veraltet. Einhandhebelmischer wären komfortabel und energiesparend, statt dessen muss man sowohl bei Dusche und Waschbecken Warm- und Kaltwasser selbst mischen. Dennoch war nichts kaputt und alles sauber und gepflegt. Architektonisch problematisch, dass bei den Zimmern mit gerader Zimmernummer das Bad der Nachbarzimmer an das Kopfende des Bettes zu grenzen scheint und damit die Nachtruhe ab und an jäh unterbrochen wird. Der Fernseher bot an deutschen Programmen SAT 1, ARD und Pro 7, letzteren Sender aber ohne Ton. Macht im Urlaub aber nichts, schließlich fährt man nicht zum Fernsehen nach Madeira. Der Kühlschrank ist abschließbar und ausreichend groß. Die Balkone sind ok, aber nicht sonderlich gemütlich.

Im Hauptrestaurant "Bella Vista" haben wir nur das Frühstück eingenommen. Leider ist die Atmosphäre dort dunkel und düster, die Möblierung und die Präsentation der Speisen sind verbesserungsbedürftig. Warme Speisen (vorrangig Rührei, Spiegelei, warme Dosenchampignons, Grilltomate und dicke Bohnen) sind mehr auf den englischen Geschmack ausgerichtet. Pfannkuchen oder Omelettes werden nicht angeboten, ebenso gibt es kein Front Cooking. Die Auswahl an Ceralien ist auch begrenzt, es wird ein Müsli und zwei Sorten Flakes bereitgestellt. Diverse Brötchen sind im Angebot und weißes Toastbrot, dem man die Ränder abgeschnitten hat. Der Obstsalat wird leider mit Dosenobst gestreckt. Es gab aber jeden Tag frische Bananen, Grapefruit in Scheiben und ein weiteres tranchiertes Obst (Melone oder Ananas), dazu Joghurt. Dieser wurde, wie auch Butter, Salz, Pfeffer und Zucker, Marmelade und Essig und Öl nur in Fertigportionspackungen angeboten. Schade und alles andere als umweltfreundlich, vom Geschmack ganz zu schweigen. Der Kaffee und die Säfte kommen aus dem Automaten und sind ebenfalls weniger genießbar. Wir fahren auch weg, um uns beim Frühstück mal verwöhnen zu lassen und den Morgen bei gutem Essen zu genießen - das ist leider im Baia Azul nicht möglich gewesen. Dass es übrigens zum gleichen Preis auch anders geht, beweist das Frühstück im Galomar Hotel in Canico!

Sehr unterschiedliche Servicequalität. Der Check-in an der Rezeption verlief in deutscher Sprache ausgesprochen professionell und sympathisch. Die Koffer wurden noch während der Check-in-Formalitäten aufs Zimmer gebracht. Alle weiteren Fragen und Wünsche wurden von der Rezeption perfekt erfüllt. Die Zimmerreinigung im von uns bewohnten Zimmer 1012 war wirklich erstklassig. Im Speisesaal haben wir uns dagegen nicht wohl gefühlt. Nur sporadisch wurde schmutziges Geschirr abgeräumt, obwohl genug Personal - häufig im Gespräch miteinander - vertieft anwesend war. Angenehm aufgefallen hingegen ist uns die Altersstruktur der Bediensteten, das Hotel beschäftigt auch eine große Zahl älterer Mitarbeiter, die überwiegend sehr freundlich sind. Enttäuschend war der Hotelbus: hier wurden vier Fahrten einfach gestrichen!

Oberhalb des Hotels gute Einkaufsmöglichkeiten in einem Einkaufszentrum (Forum Madeira), dort sind neben einem großen Supermarkt auch viele Geschäfte und Restaurants zu finden. Unterhalb des Hotels führt eine schöne Promenade an der Steilküste entlang zu einem kleinen Park und der Meeresbadeanlage des Clube Naval. Die Land-/Bergseite des Hotels schaut auf eine vielbefahrene Straße. Die Zimmer mit Meerblick sind jedoch auch nicht in jedem Fall eine ruhige Wahl: Auf dem Dach einer direkt unterhalb des Hotels gelegenen Tiefgarage fand in der Silvesternacht ab 1.30 Uhr bis in die frühen Morgenstunden eine Discoveranstaltung statt. Für ältere Semester, die nicht bis morgens durchfeiern wollen, empfiehlt sich also die Mitnahme von Ohrenstöpseln. Parkplätze in der Umgebung sind Mangelware. Dafür steht Hotelgästen für eine Kaution von 10 Euro die Tiefgarage zur Verfügung. Sie bietet genug freie Stellplätze, ist jedoch nicht sehr praktisch gestaltet und für ungeübte Fahrer sicherlich eine Herausforderung.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Den Pool haben wir witterungsbedingt nicht genutzt, außerdem lag er während unseres Aufenthaltes dauerhaft im Schatten. Der Fitnessraum bietet einen alten Multifunktionsturm fürs Training an und wurde leider offenbar seit dem letzten hier veröffentlichten Foto nicht grundlegend modernisiert. Für Sportler mit Mietwagen bietet sich eine Kurzzeitmitgliedschaft im Fitnesscenter des Clube Naval in Nazaré an, Training ist hier wochenweise zu erschwinglichem Preis buchbar. Ohne Mietwagen gibt es auch ein nahegelegenes Fitnesscenter im Madeira Magic Center, allerdings teurer. A propos teuer: Den Internetzugang im Hotel ohne mitgebrachten Rechner lässt sich das Baia Azul mit 5 Euro für eine halbe Stunde ziemlich teuer bezahlen.