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Norbert (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2012 • 1 Woche • Stadt
Zweckmäßig, preiswert - aber kein Palast
3,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Das American Palace besticht durch einen sehr gepflegten, erfreulich kühl klimatisierten Eingangsbereich. An der Rezeption sitzen meist mehrere Angestellte, so dass man selten warten muss und prompt bedient wird. Es ist allerdings zu bezweifeln, ob die Bediensteten wirklich wissen, wem sie den jeweiligen Zimmerschlüssel in die Hand drücken. Wir wurden nie nach dem Namen oder einem Ausweis gefragt. Es hätte also jeder kommen können. Allerdings wird Sicherheit in dem Hotel groß geschrieben: vor allem abends steht immer ein Sicherheitsmann in der Lobby. Die drei Fahrstühle sind relativ klein - ein Rollstuhlfahrer mit elektrischem Gefährt dürfte Schwierigkeiten haben, hinein zu passen. Ebenso eng wird es mit zwei Personen, die mehr als je ein Gepäckstück dabei haben. Die Gänge auf den Fluren sehen aus, wie überall: dunkles Holz, goldfarbene Zimmernummern und Türklinken. Schwere Teppiche. Ende August/Anfang September fahren, weil es dann preiswert ist. Unser einwöchiger Aufenthalt inklusive Flug ab Leipzig/Halle kostete, inklusive Frühstück, nur 305 Euro pro Person. Tipp: Wochenverbundkarte für Metro und Bus kaufen (24€). Um die Sehenswürdigkeiten des Vatikans stehen Mitarbeiter von Agenturen herum, die sogenannte VIP-Touren für Preise ab 50 Euro anbieten, ohne, dass man vorher in der Schlange stehen muss. Was die Führer während der Touren durch Museen, Sixtinische Kapelle und Petersdom so erzählen, können wir nicht beurteilen. Aber wir wissen, dass es unter der Woche keine lange Schlange gibt, für die es sich lohnen würde, 50 Euro auszugeben um diese zu umgehen. Die Sicherheitskontrollen vor dem Petersdom sind zügig, innerhalb von fünf Minuten ist man drin. Freitags und samstags gibt es auch kaum Wartezeiten vor den vatikanischen Museen, zu denen auch die Sixtinische Kapelle gehört, offenbar, weil dann viele Touristen ab- und anreisen. Montags soll der Andrang am größten sein. Die meisten Sehenswürdigkeiten bieten für kleines Geld sehr ausführliche Audio- und sogar Multimediaguides an, die mehr zu erzählen haben, als ein Reisegruppenführer. Dazu kommt, dass man seine Tour mit so einem elektronischen Helfer individueller gestalten kann als in einer Gruppe. Es lohnt sich also nicht, auf die Angebote auf der Straße einzugehen. Auch sollte man an Straßenständen keine Souvenirs kaufen: es sind die selben, die auch in den Souvenirgeschäften rund um den Vatikan angeboten werden, nur um ein Vielfaches teurer. Die Auswahl an Geschäften ist, vom Vatikan aus in Richtung Ottaviano, am größten. Tassen und T-Shirts ab fünf Euro. Ebenfalls große Auswahl an Klamotten und Schuhen.


Zimmer
  • Eher gut
  • Die Zimmer sind relativ klein, verfügen aber meistenteils über einen Balkon mit elektrischen Rollläden. Bei Temperaturen über 30 Grad macht die einstellbare Klimaanlage aber eine schwache Figur. In unserem Zimmer standen zwei Einzelbetten nebeneinander, ein NoGo für Verliebte. Die harten Betten machen dafür aber keinen Krach :-). Ein Schreibtisch mit Minibar (Kühlschrank), ein Stuhl, Fernseher. Schade: Keine Hotelbroschüre, in der z. B. Roomservice angeboten wird, obwohl der wohl vorhanden war. Erfreulich großes, behindertengerechtes Bad, was den Nachteil hatte, dass kein Duschvorhang vorhanden war. Ein Rollstuhlfahrer hätte mit dem Zimmer aber Probleme gehabt, z. B. der Zugang zum Balkon im Rollstuhl ist wegen des geringen Platzangebots, zwischen Tisch und Bett hindurch, nicht möglich. Schön wäre ein zweiter Stuhl gewesen, dann hätte man sich abends auch mal zu zweit auf den sauberen aber kargen Balkon setzen können. Den jungfräulich-makellosen Bodenfliesen sieht man an, dass der Balkon so gut wie nie genutzt wird. Da man vom gegenüber liegenden Wohngebäude besten Aus- und Einblick in das nächtliche Treiben im Bett genießen kann, empfiehlt es sich für Hotelgäste, abends die Vorhänge zu schließen - zumal die Wände und Türen schon hellhörig genug sind. Das Fernsehprogramm ist miserabel, sowohl vom Empfang her als auch vom Inhalt. Obwohl etliche italienische Fernsehsender dabei sind, ist überall der selbe Mist zu sehen: Bunte Fernsehshows mit labernden, witzelnden Moderatoren, die die Showtreppe hinabsteigen, während sich leicht bekleidete Damen lasziv in Posen räkeln, die Schamesröte beim Zuschauer hervor rufen. Die letzte Renovierung ist wohl schon eine Weile her: neben dem Bett bröckelten Farbe und Putz von der beige getünchten Wand. Trotzdem: Hotel allein aufgrund seiner Lage sehr zu empfehlen.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Das kontinentale Frühstücksbuffet lässt zu wünschen übrig: Nur eine Sorte Wurst und eine Sorte Schnittkäse, das Rührei schmeckt wässrig, als ob es aus Pulver zusammen gerührt wurde. Groß dagegen die Auswahl für Liebhaber des süßen Frühstücks: verschiedene Hörnchen mit süßer Füllung, Pfannkuchen ("Berliner"), verschiedene Konfitüren und Kuchen. Etliche Kaffeevarianten (Latte Macchiato, Cafe Americano, Espresso, etc.), aus dem Automaten, aber lecker. Vier Sorten Saft (Orange, Blutorange, Multivitamin und Ananas), die, ebenfalls aus dem Automaten, aber ein wenig chemisch schmecken. Wasser und Milch. Verschiedene Brötchensorten. Am Abend gibt es im wenig gemütlichen Restaurant für relativ wenig Geld einfache aber solide italienische Kost. Spaghetti Carbonara kosten sieben Euro. Im Gebäude des Hotels befinden sich außerdem zwei Bars, eine im begrünten Hof und eine an der Seite des Hotels, mit separatem Zugang.


    Service
  • Eher gut
  • Die Kellner im Restaurant sind sehr freundlich, die Mitarbeiter der Rezeption haben in dem Punkt noch ein wenig Nachholbedarf. Alle sprechen mindestens Englisch. Erfreulich: obwohl offiziell mit sechs Euro pro Tag veranschlagt, erhielten wir jeden Tag einen Gratiszugang zum WLAN mit flottem Internetanschluss. Eine gute Entschädigung dafür, dass der Fernseher im Zimmer nur einen deutschen Sender (RTL) in miserabler Empfangsqualität bietet. Die Reinigungskräfte arbeiten zuverlässig. Auch wenn wir erst am Nachmittag das Hotel verließen, war das Zimmer am Abend stets gereinigt, die Betten gemacht, das Bad gesäubert und die Handtücher ausgetauscht. Alles gründlich und diskret.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Direkt neben dem Hotel befindet sich ein großer Taxistand. Dahinter steht ein Geldautomat der italienischen Post, wenige Meter weiter ist eine Bankfiliale. Die Taxis haben wir jedoch nicht benötigt, da die große Metrostation Laurentina (Linie B) samt Busbahnhof sich ebenfalls in Sichtweite (drei Minuten zu Fuß) befindet. Von hier fahren auch S-Bahnen ins weitere Umland. Obwohl wir uns immer sicher gefühlt haben, scheinen die Behörden die Gegend rund um die Station anders einzuschätzen: ab 19 Uhr patroullieren Polizei UND Militär im Eingangsbereich, machen dabei jedoch einen gelangweilten Eindruck. Mit der Metro, die bis zum späten Abend aller drei bis sieben Minuten abfährt, kommt man bequem in 15 Minuten zum Kollosseum (9 Stationen) bzw. In 18 Minuten (elf Stationen) zum Hauptbahnhof Roma Termini. Vom Hotel aus sind es nur 14 Kilometer bis zum Flughafen Ciampino, mit dem Auto zehn Minuten. Quasi auf dem Weg von der Station ins Hotel liegt ein mittelgroßer Carrefour-Supermarkt, die Lebensmittel sind, an deutschen Discounterpreisen gemessen, teuer. Alkoholische Getränke sind aber bezahlbar. Zigaretten gibt es dort nicht, nur in der Metrostation. Das Hotel liegt an der viel befahrenen Via Laurentina, von Verkehrslärm haben wir dank eines Zimmers auf der Hofseite, nichts mitbekommen.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    kein Pool, keine Sauna, kein Sport. Internetzugang mit WLAN, siehe oben.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im September 2012
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Norbert
    Alter:31-35
    Bewertungen:1