Hotel am Stadtgarten Designhotel

Wie bereits von einem anderen Kunden vermerkt, ist man fast gezwungen, einen Tiefgaragenstellplatz zu mieten, da um das Hotel kaum ein Parkplatz zu finden ist. Die in der Preisliste angegebenen Stellplätze außen wurden alternativ nicht angeboten. Auf meine Bitte um einen Stellplatz wurde automatisch die Tiefgarage angeboten (von einer Alternative war nicht die Rede). Auf den ersten Blick macht das Hotel insgesamt einen sehr angenehmen, gepflegten Eindruck. Gästestruktur ist gemischt, von jungen Paaren mit Kinder bis ältere Paare war alles vertreten. Wer nur auf ein schönes Zimmer Wert legt, und auf Herzlichkeit, freundlichen und professionellen Service keinen Wert legt, für den ist das Hotel sicherlich eine Alternative. Für alle anderen, die gerne auch "Gast" sind und ein wenig umsorgt sein wollen, die sollten hier nicht absteigen. Schöne Zimmer gibt es woanders auch.

Wir haben uns für die größeren Doppelzimmer entschieden. Diese kann man uneingeschränkt als schön bezeichnen. Hat mir beim ersten Betreten sogar ein kurz "oh" entlockt. Warum keine 6 Sonnen? Die Zimmer sind sehr hellhörig (ist ein Problem, das es mit vielen Häusern teilt, ich weiß). Aber morgens um 6 von einer quitschenden Tür des Nachbarn aufzuwachen, ist schon Wahnsinn. Am schlimmsten ist, dass wir diese Tür (dürfte wohl die Tür zur Dusche sein) auch am dritten Tag noch zu hören war. Ist wohl außer uns keinem aufgefallen, auch dem Reinigungspersonal nicht. Aber diesem ist mehr nicht aufgefallen. Volle Abfalleimer, schmutziger Teppich. Manche Krümel haben sich alle drei Tage gehalten. Nicht schlimm, aber sauber ist anders. Ansonsten war das Zimmer aber sauber, die Betten bequem. Vermisst habe ich eine Minibar.

An unserem ersten Abend war das "Vis a Vis" wg. überraschender Umbauarbeiten geschlossen. Wir haben es später nicht mehr ausprobiert. Das Frühstücksbuffet ist o. k., leider mussten man immer wieder Dinge nachgefragen , die nicht mehr vorhanden waren. Wie mit solchen Nachfragen umgegangen wurde, konnte man ausgiebig im Servicebereich beobachten, der nicht besonders gut vom Gastraum abgegrenzt war. Den Geräuschpegel, der sich dabei zwangsläufig ergibt, versucht man mit unangenehm lauter Jazzmusik zu übertönen. Ich unterstelle mal, dass ich nicht der einzige bin, der am Morgen den Tag gerne ruhig beginnt. Das Frühstück viel damit bei uns an allen drei Tagen recht kurz aus. Auch eine Möglichkeit, die Plätze wieder frei zu bekommen.

Am liebsten würde ich fragen: "Welcher Service?" Ein schönes Zimmer allein ist nicht genug. Schöne Möbel habe ich selber, deswegen fahre ich nicht fort. Ich verreise, um mich zu erholen. Ein schönes Zimmer trägt zwar seinen Teil dazu bei, aber ebenso wichtig ist für mich ein guter, kompetenter Service. Da fehlt es in diesem Hotel an den Grundlagen. Ich habe sogar meine Zweifel, ob dort geschultes Personal am Werk ist. Wenn selbst das Abräumen und neu Eindecken zu einem Schauspiel wird, das man ungewollt hautnah mitbekommt, da das Tablett für die schmutzigen Teller auf meinem Tisch abgestellt wird, dann hat das nichts mit Ambiente zu tun. Wenn man dann bei jeder Nachfrage, die man leider machen muss (Semmeln sind aus, Gläser sind aus, Saft ist aus...) nicht nur mit der Hilflosigkeit konfrontiert wird, sondern sich auch noch anmuffeln lassen muss, schlägt das dem Fass den Boden aus. Nicht nur von uns (andere haben das bereits vor Ort getan) ein gutgemeinter Rat: Nicht am Personal sparen. Gastfreundschaft geht anders. Noch zwei Beispiele: Nach unserer Ankunft am Nachmittag machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Auf einer großen Tafel wurde das Angebot des Tages der "trendigen Cafe-Bar-Lounge Vis a Vis" beworben. Nach unserer dreistündigen Tour durch die Stadt freuten wir uns auf den beworbenen Salat, bevor wir uns auf das Zimmer zurückziehen wollten. Nachdem wir schon 10 Minuten auf den Service warten mussten (nein, es war nichts los, man war halt mit anderen Dingen beschäftigt), erhielten wir die Auskunft, dass das Restaurant an diesem Tag kurzfristig wg. Umbauarbeiten geschlossen hat. Grundsätzlich kein Problem, aber: Warum wurde beim Einchecken nicht darauf hingewiesen, warum wirbt man dann mit einer gorßen Tafel mit einem Essen, wenn es keines gibt? Wir haben uns entschieden, nochmal in die Stadt zu gehen. Überigens: Wenn sie nun glauben, dass außer einer blassen Entschuldigung wenigsten noch eine Empfehlung ausgesprochen worden wäre, täuschen Sie sich. Trotz meinem Hinweis stand das Schild überigens noch bei unserer Rückkehr. Und noch ein Beispiel: Beim Auschecken bat ich, die Rechnung auf einen anderen Namens auszustellen. Ich gab mein Bedauern zum Ausdruck, dass mir das zu spät aufgefallen ist. Die Reaktion des Angestellten verstärkte mein schlechtes Gewissen. Er machte keinen Hehl aus seinem Unmut, die bereits gemachte Arbeit jetzt nochmal machen zu müssen. Die Tastatur des PC musste es büßen. Ich kann mich an dieser Stelle für jeglichen Sonderwunsch nur entschuldigen. Ich versichere Ihnen dass es in diesem Hotel nie wieder vorkommt.

Das Hotel liegt recht günstig, höchstens 10 Gehminuten in die Innenstadt. Leider gibt es keine Parkplätze vor dem Hotel, was die Anfahrt als solche schon schwierig macht.

Beliebte Aktivitäten

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