Eins vorweg: Diese Anlage ist nichts für Fußkranke, Übergewichtige, Singles und Paare sowie Partylöwen und Teenager. Dagegen werden sich Familien mit Kindern zwischen 4 und 12, die ein bisschen sportlich sind, hier super wohl fühlen - so wie wir mit 6-jähr. Tochter. Man muss sich klar sein: Die Anlage liegt weit vom Schuss, dafür in traumhaft schöner Lage hoch über dem Meer. Folglich muss, wer zum Meer will, auch runter zum Meer - und wieder hoch. Dabei hilft zuverlässig zwischen 10 und 18 Uhr ein Kleinbus, der den einen Kilometer ins Dorf in 2 Minuten hoch und runter kutschiert (bis auf eine Stunde Mittagspause von 13.45 bis 14.45). Da wir aber den super schönen Strand oft bis 19 Uhr genießen wollten, sind wir klaglos den supersteilen Berg hochmarschiert, die Kleine vorneweg, in 10 Minuten. Duschen ist dann ja eh angesagt. Die Anlage selbst ist weitläufig, d.h. auch hier müssen Strecken zwischen den 4 App.-Häusern und Restaurant-Pool-Bereich von 200 bis 400 Meter, die nicht flach sind, zurückgelegt werden. Wer dabei den traumhaften Blick nicht genießen kann, gehört zu den Erstgenannten und ist fehl am Platze. Der Pool-Bereich ist hübsch, aber da wir Strandgänger sind, war das nicht unser Platz tagsüber. Abends ist man dort zwangsläfig, weil es der einzige Treffpunkt ist. Deshalb sind für Teenager, die Party wollen, hier tote Hose und Langeweile angesagt. Die Jüngeren finden sich dagegen schnell zusammen und oftmals sieht man sie lange nicht - also ein gutes Zeichen, dass sie Spaß haben. Die Animation würde ich mal als "halbprofessionell" bezeichnen. Mit den Kids konnten es die beiden jungen Holländerinnen gut (Mini-Disco). Was die Shows und Spiele für Erwachsene anbelangt, war es eher "provinziell". Wir haben darüber eher geschmunzelt. Ohnehin war die nette Unterhaltung mit anderen Eltern da spannender. Wir fanden das Essen gut: Frühstück: völlig ok. Mittags und abends: Immer Salatbuffet, Fisch, Fleisch, Reis, Flan, Melone -wer spanische Küche mag, war hier richtig. Aber auch die Pommes- und Würstchenfraktion kam auf ihre Kosten. Es war nie knapp. Was fehlte, war jemand, der am Buffet immer mal wieder für Ordnung sorgte, wenn den Kids mal wieder was runter gefallen war. Hier haben wir aber auch manche Eltern nicht verstanden, die ihre Kinder beim maßlosen Aufladen sich selbst überließen. Überhaupt war festzustellen, dass die Anlage mit Personal im Bereich Restaurant/Bar sehr sparsam gefahren wird, was sich ein bisschen in der Sauberkeit niederschlägt. Wer im Urlaub so pingelig wie zu Hause ist, kann hier ein Problem haben. Die Wohnungen waren von der Größe völlig ok, auch von der Sauberkeit. Da Durchzug möglich war, war es auch gut belüftet mit angenehmen Temperaturen. Was das Schlafen anbelangt, sind Ohropax gute Begleiter, da es ziemlich hellhörig ist. Und wenn manche Nachbarn lieber um 3 statt um 12 schlafen gehen oder die Frühabreiser um 6 die Koffer über den Gang ziehen, ist man mit den Wachskugeln im Ohr auf der sicheren Seite. Die haben wir aber immer dabei. Ansonsten sind nachts nur die Grillen zu hören, weil man ja am Ende der Welt ist. Für Ausflüge nach Ibiza Stadt und Santa Eularia zum Shoppen haben wir den öffentlichen Bus genommen. Wem das zu blöd ist, leiht sich eben ein Auto. Wir haben das auch für einen Tag gemacht, und dabei die sonst unzugänglichen Stellen angefahren. Wandertipp: Von der Rezeption auf schönem Wanderweg leicht auf und ab und zuletzt mit Hilfe von Fixseilen runter zur tollen Bucht Agua dulce. Gehzeit ca. 45 Min. Als Lohn erwartet einen eine wirklich liebliche Bucht und ein erfrischendes Bad im Meer. Über den Kiesel kommt man gut ins Wasser. Taucherbrille nicht vergessen. Hier ist nur Natur, sonst nichts. Deshalb Wasser und ein bisschen Proviant mitnehmen. Auch für fitte Kinder geeignet. Wandersandalen oder Turnschuhe ratsam. Fazit: Auch wenn ein paar Macken vorhanden sind und immer im Blick, dass die Anlage nur 3 Sterne hat, war das ein supertoller Urlaub. Wer Robinson will, muss eben auch das Doppelte bezahlen (oder noch mehr).

Zimmer