- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Unser Reiseprospekt beschrieb das Hotel und die Zimmer etwa so: Drei-Sterne-Haus mit Standard-Doppelzimmern, Zimmer mit Klimaanlage, Swimmingpool, Kuranwendungen ...Auf den ersten Blick hatte das Hotel einen morbiden Charme. Die Halle landestypisch gefließt, mit alten Möbeln ausgestattet. Kein Fahrstuhl - bei nur einem Stockwerk eigentlich nicht so schlimm, mit vollen Koffern aber ein Kraftakt. Gegen Aufpreis von 10,- € pro Zimmer war ein Zimmer mit Meerblick und Balkon zubuchbar.- Das bedeutet, dass bei einer Reisegruppe von - wie bei uns- 56 Personen nur die Schnellsten in den Genuss eines solchen Zimmers kommen. Es erwies sich auch als nötig, denn die Standardzimmer im Haupthaus hatten den Blick auf den Hausmüll im Hinterhof und/oder auf eine ca. 50 cm entfernte Mauer. Der Blick vom Balkon mit Meerblick ging hinweg über viele typische italienische Wohnhäuser und viel Grün hinunter zum Meer bis hin nach Capri. Für gehbehinderte Menschen ist dieses Hotel ungeeignet, da sich - wie gesagt - kein Fahrstuhl im Haus befindet und schon der Anstieg zum Hotel sehr steil ist. Die Gäste kamen vorwiegend aus Deutschland und einige aus Italien. Alles in allem haben wir eine sehr schöne, grüne und auch blühende Insel kennengelernt, auf der die Zeit in den 70er Jahren stehengeblieben ist - zumindest was das Äußere angeht. Trotzdem hat alles einen gewissen Charme. Es gibt einige bessere Hotels, die aber auch Ihren Preis haben. Essen kann man überall sehr gut, so dass wir lediglich Übernachtung mit Frühstück empfeheln würden. Ein Highlight ist in jedem Fall auch eine "Giro della Ischia" - eine Fahrt mit dem Schiff rund um die Insel. Für jemanden, der einfach mal Urlaub machen möchte in einer schönen, teils lieblichen Umgebung, der flexibel und körperlich belastbar ist und keine großen Ansprüche an seine Unterkunft stellt, der ist im Al Bosco vielleicht gut aufgehoben. Viel schöner, ruhiger und auch zentraler ist zum Beispiel das La Villa in Forio.
Die Zimmer waren ca. 9 qm groß(klein) und sauber. Die Einrichtung bestand aus kleinem Schrank, kleinem Schreibtisch und zwei Nachtschränkchen. Das Bett hatte ein Untergestell aus Metall und am Kopfende befand sich das Kopfteil des Bettes, das wohl dort irgendwann einmal gestanden hat. Die schiefe Lampe an der Decke war aus weißem und orangefarbenen Plastik und stammte - wie die ganzen Möbel - wohl aus den 60er oder 70er Jahren. Das Badezimmer war sehr klein, aber sauber und gerade so ausreichend. Zwei Stühle, die sich noch im Zimmer befanden, mussten wir auf den Balkon stellen, da sonst keine Möglichkeit bestanden hätte. die Koffer abzustellen. Die Zimmer hatten keine Klimaanlage, Minibar oder Safe! Ein Fernseher war vorhanden, ein deutsches Programm - RTL. Das Bett hatte geteilte Matratzen, durch eine Drehung des Partners, die ja nun einmal ganz normal ist und des nachts öfters vorkommt, erbebte jedoch das ganze Gestell und bekam dadurch Wasserbettqualität! Das Bad hatte Dusche, Bidet, WC und Waschbecken. Ein Fön war vorhanden. Zur Hellhörigkeit: Wir hatten wohl ruhige Zimmernachbarn, denn außer einem Hustenanfall haben wir nichts mitbekommen. Der Flur war allerdings gefließt, so dass jeder Schritt, vor allem von Damenschuhen weithin hörbar war, auch das Aufschließen der Zimmertüren war sehr geräuschvoll. Die Türen hatten übrigens alte, einfache Schlösser, durch die Schlüssellöcher konnte man - eben wie in alten Zeiten - durchschauen. Ab morgens halb sieben fuhren die Angestellten mit ihren Motorrollern vor. Erst waren sie zu hören, dann zu riechen. Die Abgase zogen ins Zimmer. Ca. ab halb acht zogen die Küchengerüche durch die hitzebedingt geöffnete Balkontür und Küchengeräusche waren zu hören. Die ganze Nacht und den ganzen Tag bellten - mit kurzen Pausen - die Hunde aus dem benachbarten Tierheim!!!! Dazu kam ab 4 Uhr nachts der Hahn und dann die Hühner, deren Stall direkt neben dem Hotel stand. Meine Empfehlung - unbedingt Ohrenstopfen mitnehmen!!! Sauberkeit: Die Zimmer wurden täglich ordentlich gereinigt und frische Handtücher gab es nach Wunsch. Die Bettlaken waren sauber, aber stellenweise geflickt. Der Speisesaal war einfach eingerichtet, mit Klimaanlage. Die Terasse mit Blick auf das Meer hätte so schön sein können! Ausgestattet mit einfachsten Plastikstühlen, von denen fast keiner mehr heile war, und Plastiktischen mit Plastiktischdecken, windschiefen Sonnenschirmen und ein paar Blumentöpfen mit Überresten von Sommerblumen war diese Terasse ein Bild des Jammers! Auf dem Haus befand sich eine große Dachterasse mit einigen wenigen, zumeist kaputten Sonnenliegen. Einfach nur schade!
Das Essen (Halpension) war einfach, aber zumindest am Abend meistens recht schmackhaft, jedoch ziemlich lieblos angerichtet. Zum Frühstück gab es Croissants, Brot (aus der Tüte), eine Art Zwieback und wohl als Entgegenkommen für die deutschen Gäste ein Art Brötchen. Mehrere Sorten Marmelade, Honig und Butter standen in Portionspackungen bereit, ebenso eine Schale gesüsster Joghurt und zwei Sorten Cornflakes. Desweiteren gab es eine Platte mit italienischer Wurst und Käse, die, wie wir herausfanden, bereits Stunden, wenn nicht sogar am Abend vorher auf dem Buffettisch standen. Kaffee gab es aus dem Automaten, Saft aus dem Automaten standen zwei Sorten zur Verfügung. Wer gerne süss frühstückt, wird allemal satt. Am Abend gab es ein Antipastibuffett, das wirklich sehr lecker war, aber im Laufe der Woche leider nicht sehr abwechslungsreich. Bei der Vorspeise konnte man wählen - Suppe oder Nudeln. Die Nudeln waren eigentlich immer ganz gut. Hauptgericht war dann wahlweise Fleisch oder Fisch. Meistens auch gut. Am letzten Urlaubstag fing die Wiederholung an, deshalb haben wir in einem Restaurant in der Nähe (hervorragend) gegessen. Das Essen fand im klimatisierten Speisesaal statt, morgens konnte man sein Geschirr auf die Terasse tragen. Der rote Hauswein war mit 6 € für 1 Liter gut und günstig.
Das Hotel ist ein Familienbetrieb. Der Besitzer spricht recht gut deutsch, auch das übrige Personal kann sich gut verständigen. Man wurde jederzeit höflich behandelt, hatte aber vor allem beim Besitzer das Gefühl, das seine Freundlichkeit nicht von Herzen kommt. Das Servicepersonal war nicht ausgebildet, aber sehr bemüht und freundlich, sodass der Daumen in der Suppe allenfalls ein Schmunzeln hervorrief. Das Haus machte überall einen sauberen Eindruck. Ausnahme war unsere verschmutzte Tischdecke, die mehrere Tage nicht ausgetauscht wurde.
Das Hotel befindet sich im Ort Panza und liegt am Hang in einer Wohngegend. Bis zum "Ortszentrum" geht man über Treppen oder steile Wege ca. 5 bis 10 Minuten. Die Straßen haben keine Bürgersteige und sind Tag und Nacht von Autos und Rollern stark befahren. Es gibt ein Bussystem, bei dem die Busse entweder links herum (CS) oder rechts herum (CD) um die ganz Insel fahren. Die Busse fahren ca. alle 20 Minuten und sind - zumindest in der Hauptsaison - morgens und abends hoffnungslos überfüllt. Der Fahrpreis ist mit 1, 20 € für 90 Minuten aber recht günstig. Die Fahrtzeit nach Forio beträgt 20 bis 30 Minuten. Die Strände sind relativ weit entfernt. Vom "Ortskern" Panza aus kommt man zum sehr kleinen Sorgeto-Strand über eine steile Straße und zum Schluß über Treppen. Ins Wasser kommt man nur über Steine und Felsbrocken - nicht ungefährlich! Interessant sind hier die heißen Quellen, die ins Meer strömen. Angenehm für Menschen mit Gelenkserkrankungen - wenn sie denn das Klettern über die Steine unbeschadet überstehen. Die anderen Strände der Insel sind nur mit den Bussen zu erreichen und haben alle dunklen Sand oder feinen Kies. Badeschuhe sind empfehlenwert. Wenn man im Bus einen Sitzplatz hat, erreicht man auch bequem andere Ausflugsziele, wie z. B. botanische Gärten (z. B. La Mortella in Forio) und einige romantisch schöne Ortschaften bis hin nach Ischia Porto/Ponte und natürlich mehrere große Thermalbäder. In allen Thermalbädern auf Ischia herrscht übrigens Badekappenpflicht und die Eintrittspreise liegen bei einigen Bädern/ Badeland-schaften bei ca. 26 €. Außerdem darf man das Becken ohne vorherige Untersuchung durch einen Arzt nicht betreten. Die Untersuchung ist kostenpflichtig - ca. 30 €! Im Ort Panza befinden sich einige kleine Geschäfte für Obst, Gemüse, Brot, Miniminimärkte, Andenken und Bars. In der Bar, vor der die vielen älteren Männer sitzen, bekommt man übrigens die Tickets für den Bus! Wenn man vom Hotel aus rechts die Straße weitergeht, kommt man zu einigen sehr schönen Restaurants, zum Teil mit Terasse mit Blick zum Meer. Man kann dort hervorragend essen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Ein Swimmingpool und Thermalanwendungen waren im Prospekt versprochen. Am Hotel selber gab es weder das eine noch das andere. Einen - anscheinend öffentlichen - Pool konnte man nach mehreren Gehminuten erreichen. Hier befanden sich auch die "Kuranlagen". Alles machte einen total heruntergekommenen Eindruck. Alte Liegen, marode Sonnenschirme und unappetitliche Umkleidekabinen, die Gartenanlage ungepflegt - alles in allem - pfui! Ich möchte nicht über eine Kuranwendung wie Massage etc. nachdenken!!!!
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Marina |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 5 |