Obwohl das Hotel enorme Maße hat und aus der Zeit der „Betonsichtbauweise“ stammt, fällt es aufgrund der terrassenförmigen Anlage schwer, es als Betonbunker zu bezeichnen (siehe auch Fotos). Es wurde vor kurzem wohl weitgehend frisch renoviert (mehr dazu unten). Die Gäste stammten Ende August/Anfang September weitgehend aus Deutschland (das dürfte wohl ganzjährig so sein), einige aus Osteuropa, Spanien, Frankreich. Der Altersdurchschnitt lag bestimmt bei 50, aber mit großer Spannweite, mit auffällig vielen Müttern mit ihren (erwachsenen) Töchtern, sowie jungen Paaren mit Kleinkindern. Das Hotel ist behindertengerecht und offensichtlich sehr gut für Rollstuhlfahrer geeignet. Für Kinder wird eher weniger geboten. Im Hotel legt man Wert auf eine gewisse Etikette. So werden Männer mehrfach gebeten, lange Hosen beim Abendessen zu tragen (auch keine Bermudas oder Dreiviertelhosen), und das Trocknen von Wäsche auf dem Balkongeländer ist aus „ästhetischen Gründen“ unerwünscht. Dafür kann man auf dem Balkon einen kleinen Trockenständer herausklappen. Das Wetter auf Mallorca war nach Aussage unserer Reiseleiterin dieses Jahr nicht immer allerbestens. Das durften auch wir erfahren: Zwei Tage stark bewölkt in einer Woche mit Regen, restliche Tage zum Teil relativ kühl für einen Badeurlaub. Wer dieses Jahr noch einen reinen Badeurlaub sucht, geht vielleicht besser woanders hin. In Sa Coma dürfte das Blau Mediterraneo (früher Royal Mediterraneo) die beste Wahl sein. Direkt dahinter gibt es noch ein 5*-Hotel, aber ohne direkten Strandzugang (über die Straße). Am Stand selbst liegt an der nördlichen Ecke noch ein weiteres Hotel, ansonsten nur Appartments des Blau Mediterraneo CLUBS (Nicht verwechseln! – Haben nichts gemeinsam außer dem Stand und dem Namen!). Leider mussten wir schlechte Erfahrungen mit TUIfly machen: Sehr pedantisch beim Gepäck (mussten aufzahlen) und sogar beim Handgepäck. Verspätung hin eine Stunde, rück eine halbe, jeweils ohne Ankündigung und ohne echte Entschuldigung. Ist halt so. Zu essen gibt es ein belegtes Brötchen. Deshalb für den Transfer ggf. etwas mitnehmen, vor allem zu trinken (nach der Sicherheitskontrolle kaufen, denn da darf es ja nicht mehr durch…).
Die Zimmer wurden wie das Hotel frisch renoviert, was man allerdings nicht durchgängig merkt. Unser Zimmer war nicht schlecht, aber ein paar Macken hatte es halt schon: Balkontüre ging erst zu, nachdem Hausmeister da war. An der Schranktüre war der Griff abgerissen. Bemerkt haben es mehrere Angestellte, geändert hat sich nichts. Das Licht auf dem Balkon, das abends zentral eingeschaltet wird, ging auf unserem Stockwerk die ganze Woche nicht. Keine Entlüftung im Bad. Bei Zimmerbuchung unbedingt auf Meerblick bestehen! Zimmer ohne Meerblick liegen entweder im EG mit „Blick“ auf die Hecke oder hinter dem Zweitrestaurant oder (am schlimmsten) mit direktem Blick zum (und vom!) Parkplatz. Außerdem am besten Mail ans Hotel und um Zimmer in Stockwerk 4 oder höher bitten, am besten im Südflügel. Meerblick gilt schon ab 1. Stock, ist aber eher Strandblick (und eben auch von dort ins Zimmer). Durch den Terrassenbaustil haben viele Zimmer außerdem nur einseitigen Meerblick, weil man auf der anderen Seite des Zimmers auf die Wand des Nachbarzimmers glotzt (siehe auch Foto). Aber das wird man im Vorfeld kaum ausschließen können.
Das Hauptrestaurant wirkt trotz seiner Größe nicht wie eine Kantine, dank etlicher baulicher Untergliederungen. Freie Zeit- und Platzwahl. Den meisten Lärm im Restaurant verursachen die Bedienungen, die im Restaurant das Geschirr sortieren (und dabei wirklich regelmäßig etwas fallen lassen). Die Angestellten sind ohnehin der große Schwachpunkt des Restaurants: Oft keine Deutsch- und auch keine Englischkenntnisse und selbst auf Spanisch wird man nicht immer verstanden, Sonderwünsche führen zu Problemen („Té verde???“ – Man bringt dann Pfefferminz- oder Schwarztee), mit Wein kennt man sich nicht aus usw. Das Buffet ist für ein Hotel dieser Größe absolut in Ordnung und bietet ausreichend Abwechslung. Samstags wird man zu einem „Galabuffet“ empfangen (etwas mehr Spezialitäten, Aperitif vor dem Eingang), mittwochs zu einem wirklich sehr guten mallorquinischen Buffet. Außerdem kann man sich zweimal pro Woche Aufenthalt in einem kleinen Restaurant, das dem großen vorgelagert ist (und dadurch große Teile des Meerblicks versperrt), abwechselnd italienisch oder japanisch bewirten lassen. Wir haben nur japanisch genossen, waren allerdings etwas enttäuscht. Die Speisen waren bis auf den Nachtisch nicht schlecht, aber spärlich, wer mit Stäbchen nicht umgehen kann (wie einige an unseren Nachbartischen), wird garantiert hungrig bleiben, und das Personal hat leider vom japanischen Essen keine Ahnung und erklärt auch nichts. Trotzdem: Für Abwechslung ist gesorgt. Dass es beim Frühstück immer dasselbe gibt (wie in einigen Bewertungen bereits bemerkt), ist richtig, aber das ist daheim auch nicht anders, oder? Und es ist eben ein spanisches Hotel.
Service fast durchgängig freundlich und hilfsbereit. An der Rezeption und im Wellnessbereich arbeiten viele Deutsche oder zumindest Leute mit guten Deutschkenntnissen. Wesentlich schlechter leider im Restaurant (siehe dort) und ausgerechnet an der Infotheke. Trotzdem bekommt man freundlich und zuvorkommend Hilfe. Wir mussten nur eine schlechte Erfahrung machen, als nämlich die Pooltücher (Kaution 10 EUR/Stück!) aus unserem Zimmer verschwunden waren. Das wollte man uns zunächst nicht glauben („Das KANN nicht sein!“), bevor man im zweiten Anlauf dann zugab, man habe neues Personal „aus Russland“. Dementsprechend unerfahren war denn auch die Zimmerreinigung, doch das Problem wurde schnell behoben: An unserem Abreisetag waren bereits andere Kräfte im Einsatz.
Das Hotel liegt geradezu perfekt am südlichen Rand des sehr schönen Strands von Sa Coma. Direkt vor dem Haupteingang eine Bushaltestelle mit Verbindungen quasi nach ganz Mallorca. Die Einkaufs- und „Flanierstraße“ von Sa Coma beginnt ebenfalls direkt am Hotel. Allerdings sind Sa Coma und auch Sillot, das direkt südlich angrenzt und einen abendlichen Spaziergang lohnt, reine Ferientrabantensiedlungen. Gute Kneipen gibt es so gut wie nicht, die Einkaufsmöglichkeiten sind vorhanden, aber nicht „top“. Wer Nachtleben sucht, geht woanders hin, oder fährt zumindest abends in den nördlichen Nachbarort Cala Millor (Bus 1, 55 EUR, allerdings nur bis kurz vor elf, Taxi ca. 6 EUR). Auch nicht spitze, aber um Klassen besser. Ausflugsmöglichkeiten wurden mehrfach beschrieben. Unbedingt die Drachenhöhlen in Porto Cristo einplanen, und zwar mit dem Linienbus (drei oder vier Stationen) und nicht mit Schiff oder gar Ausflug (viel zu teuer und unnötig). Auf dem Rückweg auch mal in Porto Cristo selbst halten, netter Ort. Drachenhöhlen sind in der Tat Massenabfertigung mit ständiger Maßregelung („no photos, no photos! Silence please!), das „Klavierkonzert“ auf dem See ist kein Hörgenuss, aber die Höhlen sind absolut sehenswert, auch wenn 9, 50 EUR Eintritt schon unverschämt sind. Die Märkte in der Umgebung (z. B. Cala Ratjada am Samstagvormittag) findet man in den Infomappen im Hotel. Auch hier: Linienbus nehmen! Oder Fahrrad mieten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Hotel selbst gibt es einen neu gestalteten Wellnessbereich mit zwar kleinem, aber schönem Fitnessraum (leider riecht es sehr nach Gummi, wohl vom Boden), Sauna, Hallenbad und allerlei Wellnessanwendungen gegen Gebühr. Seltsamerweise wird der größere Sportcenter, 100 m vom Hotel entfernt, gar nicht mehr erwähnt. Dort gibt es Tennis, Squash, weiteres Fitnesscenter (größer, aber älter) usw. Der Außenpool ist schön und ausreichend groß auch zum Schwimmen. Einziges „Highlight“ ist die Wasserfontäne. Der Pool ist engst mit Liegen umstellt. Sogar einen Teil der Restaurantterrasse hat man für Liegen geopfert, was auch dringend notwendig ist. Die meisten Gäste bleiben doch lieber am Pool. Zum einen war es während unserer Woche oft recht windig und kühl am Strand (Pool ist wesentlich geschützter), zum anderen zahlt man dort eben für zwei Liegen und einen Schirm mal locker 13, 50 EUR pro Tag. Der Strand ist allerdings sehr schön und breit, feinsandig und durchaus sauber. Algen wurden regelmäßig abgefischt. Das Wasser ist smaragdgrün, fast karibisch. Das Hotel gibt sich viel Mühe mit dem Animationsprogramm, vor allem abends. Ein Internetraum ist vorhanden (10 c/min). Ansonsten keine weiteren Hoteleinrichtungen, die uns aufgefallen wären, insbesondere nicht für Kinder.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im August 2007 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Ron |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 11 |


