Hipotels Hipocampo

100 Prozent Weiterempfehlungsquote bei Holidaycheck schaffen nur wenige Hotels. Das Hipotels Hipocampo im Herzen von Cala Millor gehört dazu. Nach einem neuntägigen Besuch müssen wir sagen - wohlverdient, auch wenn es doch einige Kritikpunkte gibt. Von Außen betrachtet ist die Hotelanlage okay, aber aus der Masse an Bettenburgen in Calla Millor sticht das Hipotels Hipocamp nicht unbedingt heraus. Das Interior ist indes sehr ansehnlich - schöne, saubere Empfangshalle und modern eingerichtete Zimmer (siehe unten) sorgen für Wohlfühlatmosphäre. Das Hotel wird überwiegend von Deutschen, Österreichern und Schweizern besucht. Die überwiegende Mehrheit der Gäste ist jenseits des 45. Lebensalters. Wi-Fi funktionierte während unseres Aufenthalts in der gesamten Anlage einwandfrei, auch wenn die Datenverbindung etwas schneller hätte sein können. Frühstück ist ordentlich, Abendessen ist ein anderes Thema (siehe Punkt Gastronomie). Die 4-Sterne-Bewertung trägt das Hipotels Hipocampo unserer Meinung nach völlig zurecht, der Service ist sogar fast auf dem Niveau von fünf Sternen.

Das Hotel wurde jüngst renoviert, die Zimmer sind daher neuwertig und modern (Weiß-Cappuccino-Töne) eingerichtet. Unser Superior Zimmer war circa 25 Quadratmeter groß und bot einen fantastischen Meerblick. Die Möbel waren in einem tadellosen Zustand, besonders gefallen hat uns das Bad mit hochwertiger Dusche der Marke Grohe. Föhn in Dusche ist ebenfalls vorhanden. Ein Flat-TV darf nicht fehlen, das 28 Zoll Gerät lässt sich in circa 180 Grad schwenken und bietet viele deutsche Kanäle (Pro7, RTL, ZDF, Das Erste, WDR usw.). Kleine Minibar gibt's auch, die Getränkepreise sind außergewöhnlich fair (Preise zwischen 1,80 und 2,40 Euro). Safe kostet 12 Euro pro Woche. Die Klimaanlage funktionierte einwandfrei, von den Zimmernachbarn war nichts zu hören. Bei geschlossenem Balkonfenster hört man auch nichts von Außen - einfach top! Einziger Wermutstropfen beim Zimmer: Es gibt kein Doppelbett, sondern zwei aneinandergerückte Einzelbetten.

Lage top, Service top, Zimmer top, aber auch die Gastronomie? Leider nicht. Das Hipotels Hipocampo verfügt über ein zur Gesamtanzahl der Zimmer verhältnismäßig kleines Restaurant. Trotz vor wenigen Jahren erfolgten Sanierung versprüht das Restaurant den Charme einer Uni-Mensa. Die Tische stehen aufgrund von Raummangel sehr nah beieinander, so wird aus einem Essen, eine öffentliche Beschau. Zudem kommt es aufgrund der Enge zu kleineren "Staus". Die Küche ist abwechslungsreich - es stehen landestypische (Paella, div. Käse- und Fischsorten) wie "deutsche" Speisen (Fritten, Schnitzel) zur Auswahl. Geschmacklich sind die meisten Gerichte auf gutem Niveau, aber ausbaufähig. Nahezu alle Geflügelspeisen (Brathänchen, Truthahn in Curry usw.) wurden augenscheinlich zu lange gebraten und schmeckten dadurch furchtbar zäh. Rind und Fisch wurden indes in der Regel nicht richtig gesalzen, während diverse Nudelkreationen überwürzt waren. Als gefährlich entpuppten sich die Zangen, mit denen man sich Fleisch und Fisch auf den Teller packte - durch eine fehlende Isolierung am Griff wurden diese häufig extrem warm, es bestand Verbrennungsgefahr. Betroffene Zangen wechselte das Küchenpersonal umgehend aus, was das Problem jedoch nur temporär löste. Die Nachspeisen gehen in Ordnung, die Torten kommen vom Tiefkühlkosthersteller Coppenrath & Wiese - und das Hotel machte sich keine Mühe, dies zu verbergen. Preise der Getränke sind überaus fair (circa 2,40 Euro für San Miguel, 2,00 Euro für Softdrinks / Wasser), das gilt übrigens auch für die Drinks in der Zimmerbar! (Nicht-offene) Weine gibt's ab 10 Euro aufwärts. Normalerweise trinken wir gerne einen Wein zum Abendessen, nicht aber bei der wie oben geschilderten Mensa-Atmosphäre. Dann lieber auswärts! Kleine Notiz: Frühstücksangebot ist reichhaltig und schmackhaft. Verschiedene Brotsorten, Brötchen, Aufschnitt, Obst, Säfte, Müsli - alles vorhanden.

Service wird im Hipotels Hipocampo groß geschrieben. Alle angetroffenen Mitarbeiter treten äußerst freundlich und zuvorkommend auf. Beim Empfang durch den Reiseveranstalter TUI werden alle führenden Köpfe kurz mit Namen und Funktion vorgestellt. Das Personal spricht gutes Deutsch und beantwortet Fragen der Hotelgäste mit Geduld. Die Rezeption händigt einem etwa auf Wunsch einen Busfahrplan aus. Erkennbar ist das tadellose Service-Konzept bereits beim Eintreffen im Hotel: Zum Empfang gibt's ein Glas Sekt oder O-Saft. Wir kamen gegen 23 Uhr an und konnten daher nicht im Lokal speisen. Das Hotel hat uns dennoch einfache Abendverpflegung vorbereitet (Salat, belegtes Sandwich) - sehr lobenswert. Verabschiedet wird man ebenfalls mit einem Glas Sekt inklusive warmer Worten. An der Zimmerreinigung gab es während unseres Aufenthalts nichts zu beanstanden. Sollte man einen Arzt benötigen, kommt dieser ins Hotelzimmer.

Das Hotel liegt circa 50 Meter vom Sandstrand, die Lage ist demnach also perfekt für Badeurlauber. Die stark frequentierte Uferpromenade lädt zu (abendlichen) Spaziergängen ein. Zahlreiche Bars, Restaurants, Discotheken und Supermärkte sind schnell zu Fuß erreichbar. Cala Millor ist ein typischer Touristenort ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten. Für tolle Fotoaufnahmen lohnt sich die Reise zum nah gelegenen Hafenstädtchen Porto Christo (1,85 Euro p.P. mit Bus), das eine malerische Bucht bietet. Auch Palma (18 Euro p.P. mit Bus / Hin-Rückfahrt) als Hauptstadt mit den verwinkelten Gassen ist absolut sehenswert. Hinweis: Der Bustransfer vom Flughafen zum Hotel nimmt circa 70 Minuten Zeit in Anspruch - also Lesestoff für die Fahrt einpacken.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hipotels Hipocampo richtet sich speziell an erwachsene Gäste. Tagsüber gibt's ein Animationsprogramm mit Spielen wie Darts, Lufgewehrschießen und Volleyball. Unser Animateur Andrej war ausgesprochen sympatisch, konnte Hotelgäste durch seine offene und humorvolle Art begeistern und machte das Animationsprogramm schlussendlich zu einer unterhaltsamen Angelegenheit. Einziger Kritikpunkt: An vielen Tagen war das reguläre Animationsprogramm nach wenigen Stunden (10:30 - 12:30) beendet. Aufgrund des hohen Spaßfaktors überaus schade. Abends gibt's einstündige Live Shows (Samba, Flamenco, Transvestit), die in puncto Unterhaltungswert aber eher auf das ältere Publikum abziehen. Der Pool ist recht klein, aber ausreichend. Liegestühle und Sonnenschirme sind - wie in jedem Hotel - nicht in ausreichender Zahl vorhanden. Vor 9 Uhr darf man diese nicht reservieren. Verstöße werden vom Personal konsequent geahndet (Strandtücher werden mitgenommen), was begrüßenswert ist. Gute Sache: Eine Dusche auf dem Poolgelände ist vorhanden, falls man vom Sandstrand kommt.