- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Eine überschaubare, persönliche Ferienanlage. Das Hotel ist gerade so groß, dass man noch alle Gäste irgendwie registrieren kann, aber dennoch nicht dauernd denselben Leuten über den Weg läuft. Die Zimmer sind sehr groß, besonders schön ist das große Doppelbett. Das Badezimmer ist überdurchschnittlich ansprechend eingerichtet. Täglich wird ordentlich gesäubert. Nicht so toll: Es stank ziemlich oft nach Kloake. Einen deutschsprachigen Fernsehsender kann man nicht empfangen. Wie überall auf Mauritius besteht der überwiegende Teil der Gäste aus Pärchen, also ohne Kinder. Der Altersdurchschnitt im Hibiscus dürfte bei knapp über 40 liegen. Franzosen, Skandinavier, Deutsche und Engländer stellen die wichtigsten Nationalitäten dar. Auf (Klein-)Kinder ist das Hotel bedingt eingerichtet. Das Fünf-Gänge-Menü am Abend ist natürlich schon rein vom Zeitaufwand nichts für Kinder. Auch wer nicht unbedingt Fisch-Fan ist, kann sich mit dem Menü nur schwer anfreunden. Die Qualität des Essens ist in Ordnung, entspricht aber nicht ganz der aufwändigen, übertriebenen Fünf-Gänge-Prozedur. Manchmal war's aber richtig lecker. Am besten ist der Seda-Abend (einmal in der Woche, sonntags) mit offenem Büfett. Die Suppe beim Menü heißt zwar täglich anders, schmeckt aber eigentlich immer gleich (fad). Durch Konfusion des Reiseveranstalters landeten wir zuerst im Hotel Villas Carolina in Flic en Flac, an einer ganz anderen Stelle der Insel an der Ostküste. Dieses Hotel ist direkt an einen gnadenlos schönen, breiten und weißen Sandstrand angebunden, allerdings sind die Zimmer deutlich schlechter und das Hotelpersonal hat uns 7 Stunden auf unsere Zimmer an der Rezeption warten lassen. Und das Hotel ist zu 70 Prozent von Italienern belegt, die schon um 9 Uhr mit lauter Animation am Strand beginnen. Unterm Strich, denken wir, haben wir mit dem Hibiscus doch die leicht bessere Hotelvariante getroffen.
Was hab ich oben vergessen zu erwähnen? Also nochmal, das Zimmer ist schön und groß und sauber. Unser Badezimmer war auch sauber, hat aber gestunken. Die Klimaaanlage kann nachts geräuschmäßig schon mal nerven. Die meisten Balkone der zweistöckigen Bungalows schauen zwar Richtung Meer, das man aber nicht sieht. Aber die urigen, tropischen Bäume sind auch ein schöner Blick.
Es gibt im Hibiscus nur ein Restaurant/eine Bar, die nach dem Menu dann so gegen 22 Uhr auch zeitig schließt. Zum Essen und seiner Qualität steht schon oben etwas. Aber es sei noch einmal auf die Besonderheit des Seda-Abends mit offenem Büfett hingewiesen. Das ist nicht nur kulinarisch der Höhepunkt der Woche, sondern auch stimmungsmäßig. Es herrscht sonst im Restaurant - wie auch im ganzen Hotel, in dem es ja keinerlei Animation gibt - eine eher seriöse, reservierte, ruhige Stimmung - aber das will man ja eigentlich auch, wenn man nach Mauritius kommt.
Die Mauritianer sind sehr freundlich, beinahe unterwürfig. Das zeigt sich bei der Konversation, etwa bei Tisch. Das gebrochene Englisch ist schwer zu verstehen, da die Hotel-Bediensteten zudem extrem leise sprechen. Ausnahme war unsere Liebslings-Bedienung, ein indisch- stämmisches Mädchen, das wir wegen ihres Aussehens "kindliche Kaiserin" genannt haben. Sie erlaubte sich als einziger Hotel-Angestellter auch mal Scherze. Das fanden wir sehr gut. Die "kindliche Kaiserin" war sogar ein bisschen schneller als die anderen in der Regel eher langsamen Mauritianer. Ansonsten ist der Service ziemlich gut. Der Hotel-Chef begrüßte uns persönlich, und wir bekamen gleich einen Begrüßungsdrink, das Zimmer war mit Hibiscus-Blüten geschmückt. Die Reinigung klappt gut, bei Problemen (ein Gecko war ins Zimmer eingedrungen) versucht die Staff zumindest zu helfen. Ach ja, am ersten Morgen, als wir eigentlich dringend ausschlafen mussten, wurde über uns stundenlang von Handwerkern gebohrt - erwartet man eigentlich eher nicht auf einer Traumurlaubsanlage. Danach war aber Ruhe.
Sagen wir mal so: Mit direkter Strandanbindung wär das Hibiscus nahezu perfekt. Aber um zu dem sehr schönen (von uns Mondscheinbucht getauften) Strandabschnitt links des Hotels zu kommen, muss man die Anlage durch ein kleines hölzernes Gartentor verlassen und 40 Meter weit laufen. Von der besandeten, sehr schönen und mit Pool ausgestatteten Hotel-Terrasse lässt sich das Meer nur über einen kleinen Bootsanleger erreichen. Der kleine Steg hat den Vorteil, dass man sich dort oben sitzend die Flossen anziehen und dann zum Schnorcheln gleich ins zwei Meter tiefe Wasser fallen lassen kann. Das Hibiscus liegt im "Zentrum" von Pereybere, was bei einem Straßendorf nicht viel heißt. Die Infrastruktur drumherum reicht fürs Nötigste (kleiner Supermarkt, Boutiquen, Inernet-Café, Pizzeria), wer abends Abwechslung sucht, muss allerdings ins rund drei Kilometer entfernte Grand Baie fahren. Und zwar mit dem Taxi (oder dem Mietwagen), Busse fahren abends nicht mehr. Einen Besuch wert (tagsüber oder abends) ist aber der (wie alle Strände auf Mauritius öffentliche) Hauptstrand von Pereybere 200 Meter rechts vom Hotel. Dort pulsiert das einheimische Leben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zum Wassersport auf Mauritius muss eigentlich nicht viel gesagt werden. Auch wer damit bisher nichts am Hut hatte, sollte sich hier zumindest zum Schnorcheln in den Ozean wagen. Es lohnt sich. In der Bretterbude neben der Tauchschule auf der Terrasse gibt's die Schnorchelausrüstung umsonst zum Ausleihen. Dort kann man sich auch für die - ebenfalls kostenlose - Fahrt mit dem Glasbodenboot täglich um 11 Uhr anmelden. Das Boot stoppt dann draußen, damit man ausgiebig schnorcheln kann. Auch Kajaks werden umsonst verliehen. Zum Tauchen können wir nicht viel sagen, außer dass die Truppe der Tauchschule Orca (deutschsprachig) recht nett wirkt und täglich zweimal rausfährt. Ach ja, es gibt noch einen Fitnessraum mit einigermaßen modernen Geräten, neben dem hotel-eigenen Spa, in dem man sich von netten Mitarbeiterinnen (zu westlichen Preisen) massieren lassen kann. Leider schließt das Spa schon um 18 Uhr.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im November 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sonja & Christian |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |