Hibiscus Boutique Hotel

Das Hotel ist in seiner gut überschaubaren Größe fast als familiär zu bezeichnen. Ein bietet für mauritische Verhältnisse ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, wobei sich aufgrund der drei Sterne mache Relationen widersprechen. Die Anlage mit hohem schattenspendendem Baumbestand ist zwar in die Jahre gekommen, machte aber einen gut gepflegten Eindruck. Das Publikum ist gut gemischt. Deutsche, Österreicher und vor allem Franzosen, die Mauritius für sich als französisch sprechende Destination entdeckt haben. WiFi ist an der Rezeption und im Restaurant und an der Bar frei zu empfangen. Von Mauritius hatten wir landschaftlich mehr erwartet, die Kanaren z.B. sind hier wesentlich interessanter. So kann der Botanische Garten von Pampelmousse dem auf Teneriffa nicht das Wasser reichen. Zugegeben, Bäume aus aller Welt, die hier angesiedelt wurden, sind schon imposant, was uns fehlte ist die Vielfalt an blühenden Pflanzen, die wir einem botanischen Garten erwarteten. Nur Bäume zu betrachten ist auf die Dauer etwas langweilig. Empfehlenswert sind Ausflüge in die verschiedenen Regionen der Insel. Die Reiseveranstalter bieten diese für rd. 90 Euro p.P. an. Wir haben einen Ausflug für 20 Euro p.P. bei einer einheimischen Agentur gebucht, die ist dann aber englischsprachig. Wir haben uns auch für 70 Euro (bis 4 Personen) ein Taxi für einen ganzen Tag gemietet und konnten dahin fahren wo wir wollten. Der Fahrer sprach zwar kein Deutsch, aber mit ausreichenden Englischkenntnissen war eine gute Unterhaltung möglich. Wer seine Flitterwochen in einem tollen Resort auf Mauritius (und nur dort verbringt), mag von der Mystik dieser Insel bestimmt angetan sein. Die Realität sieht aber etwas anders aus. Für uns hat die Insel ihren Zauber verloren, es gibt schönere Destinationen auf der Erde.

Das Zimmer mit Meer- und Poolblick – wir hatten ein Superior im 1. OG der dreistöckigen Gebäude – war großzügig bemessen. Das Bad hatte eine große Dusche, zwei Waschbecken, Fön und gute Ablagemöglichkeiten. An der Sauberkeit während unseres Aufenthaltes war nichts zu beanstanden, auch nicht in allen anderen Einrichtungen des Hotels. Eine Ameisenstraße entlang der Decke vom Bad über das Zimmer zum Balkon hat uns nicht sonderlich gestört. Unsere Erfahrungen aus anderen tropischen Destinationen sagten uns, dass diese allgegenwärtigen Tierchen unvermeidbar sind. Es gab durch sie auch keine weiteren Beeinträchtigungen. Das Doppelbett hatte eine durchgehende Matratze, ebenso die Leintücher und Decke. Wir haben die Decke nicht benötigt und die beiden Leintücher jeweils einzeln benutzt. Das Zimmermädchen hat dies auch sofort kapiert und entsprechend arrangiert. Im TV waren jedem Menge französisch sprachige Sender, indisch- und englischsprachige Programme zu empfangen. Den vielen deutschen Gästen hat man die Deutsche Welle vorenthalten. Aber wer schaut schon im Urlaub TV...

Die ersten 10 Tage unseres Aufenthaltes hatten wir Buffet. Bei der Auswahl an Speisen war immer für jeden Geschmack etwas dabei, die Qualität war gut, das Essen schmackhaft. Das Nachtischangebot manchmal etwas dürftig und einfallslos. Das Frühstücksbuffet bot das übliche an Marmeladen, drei Sorten Wurst, Schnittkäse, Joghurt und frisch zubereitete Eier. Omeletts und Pancakes. Besonders hervorzuheben sind die frischen Weißbrötchen, die an ein gutes französisches Baguette erinnerten. Die Getränkepreise entsprachen deutschen Verhältnissen was Wasser und Softdrinks anbelangt (0,2 Cola z.B. 2 Euro), das kleine Bier lokalen Ursprungs mit 4,40 Euro für 0,3 Liter entsprach jedoch eher dem Peis in einem 5-Sterne-Hotel; ähnlich beim Wein. In den letzten fünf Tagen wurde aufgrund geringer Belegung ein Menu serviert, bei dem man unter jeweils zwei Hauptgerichten auswählen konnte, das aber im Nachteil zum Buffet zwar auch sehr schmackhaft und sorgfältig zubereitet war, sich aber hinsichtlich des Umfangs der einzelnen Gänge auf dem Niveau eines Feinschmeckerlokals bewegte. Als Gäste des Reiseveranstalters DER-Tour erhielten wir ab der zweiten Aufenthaltswoche mittags einen kostenlosen Lunch.

Das Personal an der Rezeption war sehr freundlich und aufmerksam, wir fanden uns immer willkommen. Reklamationen wurden umgehend erledigt. Im Restaurant und am Beach war der Service unterschiedlich, meist aber gut. Die beste Aufmerksamkeit im Restaurant genossen wir am Vorabend unserer Abreise, irgendwie hatte es sich herumgesprochen. Man las uns jeden Wunsch von den Lippen ab und überschlug sich fast vor trinkgelderheischender Zuvorkommenheit. Die Umgangssprache ist überwiegend Französisch, alle sprechen jedoch die offizielle Amtssprache Englisch. Gäste, die nur deutsch sprechen, haben schlechte Karten.

Das Hotel liegt direkt an der Uferstraße von Pereybere zwischen dem offiziellen immer gut besuchten öffentlichen Strand und einem etwas kleineren „Privatstrand“, der aber auch allgemein öffentlich zugänglich ist. Ein eigener Sandstrand ist zwar vorhanden, jedoch zum Meer hin mit einer kleinen Mauer begrenzt, meerseitig befinden sich hauptsächlich Lavablöcke im Wasser. Zugang für Badende über einen kleinen Steg zum Schwimmen. Wer über einen Sandstrand Zugang zum Baden haben will, muß auf die angrenzenden Strände ausweichen. Die Umgebung des Hotels lädt nicht gerade zum Bummeln ein. Die Uferstraße gestattet selten einen Blick auf das Meer, hohe Mauern der angrenzenden Privatgrundstücke verhindern dies. Das haben wir in großen Teilen von Mauritius so vorgefunden; es erinnerte uns etwas an die Cote d’Azur in Frankreich, wo es ähnlich ist. Am öffentlichen Strand gibt es Imbissbuden und kleine Restaurants, wo man sich günstig verpflegen kann. Ein großer Supermarkt mit Imbiss und eigener Bäckerei ist in unmittelbarer Nähe, dort kann man sich günstig mit allem möglichen eindecken, ein Geldautomat befindet sich auch dort, Maestro-Karte und Kreditkarten zur Bargeldversorgung funktionieren einwandfrei, Höchstbetrag 5.000 Rupien pro Tag Auszahlung. Es gibt auch eine Wechselstube in der Nähe. Nicht zu vergessen zwei Obst- und Gemüsestände, wo man z.B. fertig geschälte Victoria-Ananas für kleines Geld (0,25 Euro) zum sofortigen Verzehr erwerben kann – einfach köstlich.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sportangebote waren auf die im Hotel befindliche Tauchbasis beschränkt, dort konnte man sich Schnorchelausrüstung ausleihen. Ein Tretboot und eine Kajak standen auch zur Verfügung. Animation fand keine statt. Der Süßwasserpool und das dazugehörige Jacuzzi waren gepflegt, es standen immer genügend Liegen mit Auflagen und Handtüchern auch am Strand zur Verfügung. Etwas störend empfanden wir die „Wanderung“ von Badegästen des öffentlichen Strandes zum Privatstrand auf der anderen Seite des Hotels, quer durch die Anlage. Man hatte immer das Gefühl, auf dem Präsentierteller zu sein. Ich traute mich auch nicht, irgendetwas unbeaufsichtigt auf meiner Liege zu lassen, was man sonst in einer kleineren Hotelanlage doch gerne tut. Hier wäre seitens des Hotels etwas Handlungsbedarf. Unterhaltung gab es an mehreren Tagen in der Anlage zur Genüge: An einem Tag wurde vom frühen Morgen bis in den späten Nachmittag hinein die zahlreichen Bäume mit Motorsägen gestutzt, an einem anderen Tag wurde (mit Vorankündigung am Vorabend, dass der Poolbereich nicht nutzbar sei) ganztägig mit einem Radlader Sand an den Strand gekarrt. An einem weiteren Tag waren Bar und Restaurant nach dem Frühstück bis zum Abend nicht mehr zugänglich, da alles mit einem Dampfstrahler grundgereinigt wurde (das sind aber nur Momentaufnahmen, die wohl angesichts der anstehenden Weihnachtstage notwendig waren). Unterhaltung gab es auch zum Abendessen: An manchen Tagen war Livemusik geboten. An einem anderen Abend fand eine Hochzeitsfeier im Restaurant statt, die Hotelgäste mußten sich zum Dinner an die Peripherie des Restaurants setzen.