H+ Hotel Leipzig-Halle

Hotel am Rande der Stadt, das wohl in erster Linie auf Busreisende und Geschäftsleute setzt. Sehr abgelegen, aber dafür direkt an Autobahn und Bundesstraße. Das Haus hat seine besten Tage hinter sich. Wurde wohl in den 1990er gebaut. Wer sagt, der Zahn der Zeit hat genagt, der untertreibt. Viere Sterne, aber wofür. Das Management sollte das Haus einmal mit den Augen eines Gastes sehen. In vielen Bewertungen gab es Kritik, dass darauf vom Management geantwortet wurde, ist positiv, aber es bleibt nur bei Floskeln. Eigentlich müsste der Direktor die Kritiken zum Anlaß nehmen, etwas zu verändern.

Die Zimmer selbst sind heruntergekommen. Große Flecken auf den Teppichen, rostende und verkalkte Teile im Bad waren einfach nur unangenehm. Der alte Röhrenfernseher brachte ein mageres Bild, falsch eingestellte Tonkanäle bescherten mitunter den Kommentar für Sehbehinderte, der sich nicht abschalten ließ. Der Fenstergriff hing eher lose am Rahmen. Die Tür in unserem ersten Zimmer ließ sich nur schwer öffnen, da sie auf dem Teppichboden auflag.

Wir nutzten nur das Frühstücksbuffet. Das war einfach traurig. Lieblos angerichtete langweilige Speisen, an drei Tagen stets kalter Speck und kalte Bratwürstchen. Brot erwies sich teilweise als ausgetrocknet und wurde nicht entfernt. Nasse Teller standen an einem Morgen auf dem Frühstücksbuffet, die man nicht benutzen konnte. Einer der Obstteller schien noch vom Vortag zu stammen, die Früchte waren alt, unappetitlich und die Schnittflächen matschig. Merkwürdig für den Gast, wenn eine Dame vom Personal dann mehrere Teller mit Lebensmitteln vom Gästebüffet üppig füllte, um vermutlich das gemeinsame Frühstück mit Kollegen hinter den Kulissen auszustatten. Dass die Dame dabei noch mit ihren Fingern ins Essen fasste, machte die Sache noch peinlicher. Dafür wurde aber eher zögerlich wieder aufgefüllt. Fas Nachsehen hatten die Gäste. An einem Morgen wurden die Tische für die Frühstücksgäste erst eingedeckt, als die Damen und Herren einen Platz suchten. Wenig professionell dann der Umgang mit den Bestecken. Die scheinbar nicht benutzten Teile wurden mit bloßen Händen eingesammelt, neben dem Putzeimer abgelegt und spätere wieder einsortiert. Einfach nur unappetitlich und eben ohne Stil. Wir fragten uns, wo die Servierkräfte ihren Beruf gelernt haben und wo die Kontrolle eines Restaurantleiters bleibt.

Dem Hotel fehlt es vor allem an einem, an Stil. Wir haben uns lange nicht in einem Hotel so unwohl gefühlt wie in diesem. Das Personal scheint bemüht...mehr aber nicht. Wenn sich Abends der Herr an der Rezeption genau dann abwendet, wenn man als Gast an seinem Arbeitsplatz vorbei geht, dann ist das pure Unaufmerksamkeit. Für ein "Guten Abend" war keine Zeit. Wir wechselten nach einer Nacht das Zimmer, das geschah völlig komplikations- aber auch interessenlos. Nach dem Grund wurde nur am Rande gefragt. Deshalb hier die Gründe. Das Zimmer war völlig überheizt, die Heizung ließ sich nicht regulieren. Der permanente Lärm von der - vermutlich - Lüftungsanlage des Hotels war bei leicht geöffnetem Fenster nicht zu ertragen. Das Zimmer mit Blick zur Autobahn war leiser. Im Foyer gab eine Auswahl von Artikeln zum Kauf. Sehr appetitlich, wenn OB-Tampons direkt neben der Schokolade und Keksen liegen. Nach dem Brunch am Mittag waren am Abend so gegen 21 Uhr die drei Aschenbecher am Eingang völlig überfüllt und verschmutzt. Bei unserer Abreise am nächsten Morgen sah es noch genauso aus. Das Foyer - für zwei Brunchtage mit sehr eleganten Garderoben ausgestattet - bot dazwischen ein sehr einladendes Bild.

Zur Stadt sind es mit dem Auto rund 15 Minuten. Ohne eigenes Auto dürfte der Aufenthalt schwierig sein.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges