Grand Hotel Prague Towers

Nach unseren sehr guten hier beschriebenen Erfahrungen im Corinthia Hotel Budapest (siehe dort August 2014!) gönnten wir uns diesmal 5 Tage in der Goldenen Stadt Prag, die wirklich äußerst sehenswert ist – fast jedes Haus der Altstadt hat seine eigene Geschichte. Vorab schrieb ich mein übliches Mail mit u.a. Anliegen bezüglich des Zimmers. Kurz darauf wurde mir von der Gast Relation Managerin Michaela Š. wirklich nett geantwortet: wir bekämen ein Zimmer in einer der obersten Etagen (Anm.: das Hotel hat über 20 Zimmer-Etagen) mit City-Blick und – als Corinthia Travelers – die sonst kostenpflichtige Nutzung des Spabereichs dazu. Bei der Ankunft um 12:30 wurden wir zuerst auf 14 Uhr vertröstet – okay, die meist übliche Zimmerbezugszeit. Als wir dann um 13:45 wieder an der Rezeption vorstellig wurden, bekamen wir zunächst ein Zimmer in der 12. Etage mit einem Stadtblick, der von der stark befahrenen Stadtautobahn quasi durchkreuzt wurde. Ich gab mich damit nicht zufrieden, ging zur Rezeption und wir erhielten nach kurzer Debatte dann einen Raum im 20. Stock mit ähnlicher Aussicht. Lehre daraus: Niemals vor der angegebenen Zeit vorstellig werden, sonst schmeißen die einen ins nächste freie Zimmer, damit ihnen die lieben Gäste ja nicht lästig werden und womöglich alle 5 Minuten fragen kommen…. Das Zimmer war durchschnittlich groß, ganz nett eingerichtet, außer, dass man zur Be- und Entstückung des Safes in Bauchlage gehen musste – eine in vielen Hotels gepflogene Hirnlosigkeit. Bedienbare Stecker waren nicht zu sehen, nur z.B. der unterm Schreibtisch für die Lampe, also musste man das Verteilerkabel dort anstecken und vorne drüberhängen lassen. Das Bad war soweit okay, ebenso die Reinigung. Gute Klimaanlage und Betten, Fenster zum Kippen. Für das Frühstück musste man sich nach Verlassen des Lifts zunächst anstellen, um nach einigen Minuten Warten die Zimmernummer bekanntzugeben. Dann wurde jeder Gast zu einem freien Tisch geführt. Am ersten Tag bat ich unter Hinweis auf meine starke Sehbehinderung um einen Tisch unweit des Buffets und wir wurden an einen der dunkelsten Stellen des großen Frühstückssaales geleitet – ob Bosheit, Dummheit oder Gedankenlosigkeit war unklar. Natürlich ließen wir die Zuweiser in der Folge stets auf halbem Wege stehen und suchten uns – gegen den Willen des Personals – den Tisch selbst aus, denn entgegen den Aussagen waren immer einige Tische frei, auch neben den Fenstern. Das Frühstück war bestenfalls unterer Durchschnitt. Croissants wurden nicht hingestellt, die kriegt man nur, wenn man ausdrücklich danach fragt; Lachs ebenso, hier wurde uns einmal ein Tellerchen mit schön garnierten 3 Stücken an den Tisch gebracht. Doch wir lehnen Bittgesuche strikt ab, und so blieb es bei Eintagsfliegen. Anmerkung zum Gebäck: es ist zwar frisch, hat aber trotzdem mit Kaugummi einiges gemeinsam. Noch 2 gastronomische Hotel-Ausrutscher: In der Bar bestellten wir uns einmal abends je einen Bananen-Cocktail und bekamen nach 10 Minuten Warten ein Eisgulasch mit leichtem Geschmack nach etwas anderem als Wasser, garniert u.a. mit einem nicht mehr ganz taufrischen Bananenstück. Im Cafe Praha sollte es laut Homepage u.a. Illy Kaffee geben, d en meine Lebensgefährtin so gern trinkt. Auf unsere dementsprechende Frage wurde uns mit einem bissigen „No“ und mit Hinweis auf die Homepage „don’t have Illy….“ Geantwortet. Also eine glatte Internet-Lüge des Hotels! Der Spa-Bereich im 26. Stock ist sehr schön. Vom Pool aus hat man einen herrlichen Ausblick. Sauna und Dampfbad sind für Buberln und Mäderln leider getrennt, aber auch recht angenehm. Fitnessraum im 15. Stock. Überall Wasserspender (gutes kaltes Trinkwasser). Noch einmal zurück zu Frau Michaela Š.: Als wir am ersten Abend ins Zimmer zurückkamen, fanden wir neben einigen nützlichen Prospekten ein persönliches Schreiben von der Guest Relation Managerin vor, ob wir mit dem Zimmer zufrieden wären etc. Am nächsten Morgen fragte ich nach ihr und wir plauderten kurz. Sie war verärgert über die ersten negativen Erlebnisse, wollte uns zu einem Drink einladen. Nachdem wir einen längeren Ausflug vorhatten, ließ sie uns stattdessen einen schönen Obstteller mit nochmaliger Entschuldigung für die Zimmer-Geschichte bringen. Am Tag der Abreise rief sie an und wollte wissen, ob wir denn insgesamt zufrieden waren. Ich verneinte, sagte ihr einiges und bedankte mich – wie auch hiermit nochmals – für ihre persönliche Mühe. Scheinbar dürfte die äußerst engagierte Dame mit im Unterschied zum sonstigen Personal sehr guten Deutschkenntnissen und der Absicht, diese weiter zu verbessern, im falschen Hotel arbeiten oder sich gegen das nach wie vor vom Postkommunismus geleitete Personal nicht durchsetzen können. Nachdem ich der großen HolidayCheck-Familie selbstverständlich zu objektiver Berichterstattung verpflichtet bin, verweigere ich strikt eine Weiterempfehlung dieses mit unverständlichen 5 Sternen geschmückten Hotels auf bestenfalls 3,5 Sterne-Niveau.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife