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Malte (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2009 • 1-3 Tage • Wandern und Wellness
Höhen und Tiefen
4,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut
  • Behindertenfreundlichkeit
    Gut
  • Zustand des Hotels
    Gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Gut

Wir haben im Oktober 2009 im Rahmen eines Familienbesuches im Grand Hotel Heiligendamm übernachtet. Zu den Daten und Fakten (Lage, Ausstattung etc.) wurde in den vorigen Bewertungen schon genug geschrieben, so dass ich das nicht nochmals schildern möchte. Ich werde daher diese Bewertung etwas subjektiver halten und darstellen, was wir am Grand Hotel Heiligendamm als positiv und negativ empfunden haben (es gibt durchaus einige Dinge, in denen sich das Haus von anderen Luxushotels unterscheidet). Der interessanteste Unterschied zwischen dem Grand Hotel Heiligendamm und den meisten anderen Hotels ist, dass das Grand Hotel aus mehreren separaten Gebäuden besteht, die auch baulich nicht miteinander verbunden sind (das ist aus Denkmalschutzgründen nicht möglich). Jedes Gebäude hat seinen eigenen, individuellen Stil (z.B das glamouröse, gediegene Haus Grand Hotel, in dem die Rezeption zu finden ist, die verspielte, fast schon leicht kitschige Burg Hohenzollern oder die norddeutsch strenge, gradlinige Orangerie). Zwischen den einzelnen Gebäuden befindet sich eine gepflegte, ansprechend angelegte Parklandschaft. In der Mitte dieses Gebäudekomplexes liegt das Kurhaus mit den gastronomischen Einrichtungen (Restaurants Kurhaus und Friedrich Franz). So interessant dieses ansprechende schneeweiße, historische Gebäudeensemble auch ist, so umständlich gestaltet sich dadurch der Hotelbetrieb. Dadurch, dass sich die Restaurants, die Rezeption und der Wellnessbereich in verschiedenen Gebäuden befinden, sind lange, zeitraubende Wege unvermeidbar. Es ist nunmal nicht sehr angenehm, abends um neun durch kalten, peitschenden Ostseewind oder stürmischen Regen zwischen Schwimmbad, Bar und Zimmer hin- und herzupendeln. Beinahe schon Mitleid hatten wir mit dem Rezeptionspersonal, das jeden Gast aufs Zimmer begleitet und daher regelrechte Fußmärsche zwischen den einzelnen Häusern auf sich nehmen muss. Mit unserem Zimmer - wir hatten ein Deluxe-Doppelzimmer in der Orangerie - waren wir sehr zufrieden. Das Zimmer bestand aus getrenntem Wohn- und Schlafbereich mit großem Salon (Sofa, Couchtisch und drei bequeme Barocksessel) und luxuriösem Marmorbad (mit Badewanne und separater Dusche). Auch die technische Ausstattung war mit zwei Fernsehern (leider noch Röhre und keine Flatscreens) und zwei DVD-Playern überdurchschnittlich. Die gesamte Wohneinheit war - ganz maritim - hell und schlicht gehalten. Für unseren Geschmack etwas zu kühl, aber das ist ja Ansichtssache. Obwohl wir keinen Meerblick gebucht hatten, hatten wir einen schönen, schrägen Blick auf die Ostsee. So begeistert wir vom Zimmer waren, so entsetzt waren wir vom Frühstücksbuffet im Kurhaus-Restaurant: Die Atmosphäre glich einer Mischung aus Großkantine und Kindergarten. In dem großen, hallenden Speisesaal standen die Tische dicht an dicht (man hatte wirklich das Gefühl, den Nachbarn bald auf dem Schoß zu haben). Da sich das Hotel seit ein paar Jahren offenbar Familien mit Kindern als (für ein 5-Sterne-Hotel äußerst ungewöhnliche) Hauptzielgruppe ausgesucht hat, wird der Weg vom Tisch zum Buffet und wieder zurück zum Hindernisparcours: Hier spielen Vierjährige Fangen zwischen den Tischen, dort fliegen Gameboys, Bälle und Brötchenhälften quer durch den Raum. Dass manche Kinder ungerührt die Konsistenz der Wurst mit den Fingerchen prüfen oder den Orangensaft der Einfachheit halber gleich aus der Karaffe trinken, gerät da schon fast zur Nebensache. Diese Stimmung wird abgerundet durch Kreischen, Weinen und Schreien. Willkommen in Ihrem Wohlfühlwochenende. Da stellt sich dann ernsthaft die Frage, in wie weit dieses Konzept sinnvoll ist. Dass zwei- bis sechsjährige Kinder noch nicht in der Lage sind, ein 5-Sterne-Buffet zu bewältigen, liegt doch auf der Hand. Wir alle waren mal klein, und wir möchten diese Zustände auch nicht werten, aber uns hat das Frühstückschaos ziemlich abgeschreckt. Zudem ist es nicht möglich, das Frühstück auf dem Zimmer einzunehmen, wenn man eine Rate inklusive Frühstück gebucht hat, da der Frühstückspreis nicht angerechnet wird und man somit gezwungen ist, das Zimmerfrühstück trotz Frühstücksrate komplett nochmal zu zahlen. Das ist - wir müssen es so deutlich sagen - in unseren Augen kleinkarierter Formalismus und uns in noch keinem Hotel untergekommen. Wir werden das Hotel daher wohl nicht mehr besuchen und haben uns nur auf Grund unseres schönen Zimmers und des ansprechenden, geräumigen Wellnessbereichs für die Gesamtwertung empfehlenswert entschieden.


Zimmer
  • Sehr gut
    • Zimmergröße
      Sehr gut
    • Sauberkeit
      Gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Sehr gut

    Restaurant & Bars
  • Eher gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Eher schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Eher schlecht
    • Essensauswahl
      Eher gut
    • Geschmack
      Eher gut

    Service
  • Eher gut
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Eher gut
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Eher gut

    Familien
    • Kinderbetreuung oder Spielplatz
      Gut
    • Familienfreundlichkeit
      Gut

    Lage & Umgebung
  • Eher gut
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Eher schlecht
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Eher schlecht

    Aktivitäten
  • Gut
    • Freizeitangebot
      Gut

    Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Gut

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Eher gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im Oktober 2009
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Malte
    Alter:26-30
    Bewertungen:52