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Stefan (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Freunde • Januar 2013 • 1 Woche • Winter
Benannt nach Kultstätte - Potenzial für Kulthotel
5,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Das Gradonna ist ein brandneues Hoteldorf, das in Kals im Dezember 2012 eröffnet hat und sicherlich ein neues Zeitalter im idyllischen Tal am Fuße des Glockners einläutet. Das Superior ist mehr als gerechtfertigt. Leicht erhöht am Ende des Siedlungsgebiets im Tal ist es - wie es selbst damit wirbt - mitten in der Natur und in der Piste (wenngleich vielleicht nicht mitten, sondern eher an). Vom reinen Skirulauber wird es eigentlich unterfordert. Architektonisch fällt das Hotel im Tal aus dem Rahmen, weil die investierende Schultz-Gruppe weg vom alpenländischen Lederhosenstil ging und auch im Vergleich zur derzeit populären Holz-Quader-Bauweise eigene Noten setzt. Mit Ausnahme des schwarzen Hotel-Turms, in dem sich die Suiten befinden, schmiegt sich das Hotel wie auch das Chaletdorf mit seiner Schindelfassade gelungen an den Hang. Es sollen wohl auch in erster Linie regionale Bauprodukte wie Lärchenholz verwendet worden sein. Über Architekturgeschmack lässt sich ja vortrefflich streiten. Von außen gefällt es mir vortrefflich, innen hatte ich manchmal das Gefühl, dass das Hotel sich nicht entscheiden kann, ob es nun modern, alpenländisch oder retro sein will. Vor allem hätte ich mir eine Reduktion bei den unterschiedlichsten erdfarbenen Materialien gewünscht und dazu eine Kontrastfarbe. Alleine im Zimmer hatten wir vier verschiedenfarbige Holzsorten und eine ockerne Verputzung. Aber um keinen falschen Einruck zu entstehen lassen: Der Stil-Crossover, der auch an vielen Flächen mit Sichtbeton arbeitet, ist lebendig und spannend, hebt sich wohltuend ab. Überall im Hoteldorf ist WLan kostenlos und ohne Passwort-Einwählung verfügbar, allerdings stets mit Bestätigung der Nutzungsbedingungen. Dass es noch bequemer geht, zeigt die auch Gruppe gehörende Adler Lounge an der Spitze des Skigebiets. Insgesamt kann man bei der Preisklasse und dem Anspruch des Hotels bereits viel erwarten, sollte dem Hotel aber jetzt noch eine Probezeit gewähren, da Vieles sich erst einspielen und das eine oder andere auch erst noch endgültig fertig gestellt werden muss. 2 Einkehrstationen im Skigebiet kann ich nur wärmstens ans Herz legen. Zum einem die neue Adler Lounge auf 2.600 m, die mit ihrer Lage, ihrer Architektur und ihrer roten Farbe ein absoluter Fixpunkt im Gebiet ist. Sie wirbt mit der höchsten Habe Österreichs, und in der Tat waren alle von uns konsumierten Essen dort auf weit überdurchschnittlichem Niveau bei sehr vernünftiger Preislage. Man kann sogar dort oben in Suiten übernachten. Und dann ist uns die Figolalm an der Mittelstation des Kalser Sessellifts zur zweiten Heimat während des Urlaubs geworden. Das liegt zum einen an der Intimität und witzigen Inneneinrichtung der Hütte (im Kontrast zum Gradonna). Nur rd. 20 Plätze gibt es in der Hütte, in der es ab 15 h dann durchaus auch einmal ausgelassen hergehen kann. Das liegt zum anderen aber auch den beiden Wirtinnen, Mutter Ute und Tochter Katrin, die im Tal einen Pferdehof betreiben. Lasst Euch vom trockenen Humor und der Gelassenheit der beiden in dieser tirolerisch-hessischen Atmosphäre anstecken! Tip: Dort gib es einen 1/4 l guten Glühwein zu sensationellen 3 €. Gottseidank ist es dann nicht mehr weit zum Hotel ;-) Fazit: Der Einkehrschwung sclechthin vor der Rückkehr ins Gradonna.


Zimmer
  • Sehr gut
  • Wir hatten ein DZ nach Südosten mit Blick ins Tal. Die Zimmer haben ein architektonisches Highlight, wie ich finde, und das ist die gepolsterte Wintergarten-Nische, in der man lümmeln, lesen oder auch arbeiten kann. Dazu haben die Architekten den Balkon einfach halbiert und die eine Hälfte als Sitzecke mit Panoramafenster nach 2 Seiten ins Zimmer reingeholt. Sehr positiv finde ich auch, dass es ein separates WC mit eigenen Waschbecken gibt - das von uns monierte Fehlen eines Handtuchshalters wird wohl in Kürze behoben. Gut auch, dass die Glastrennwand zum Bad nicht durchsichtig, sondern grün-milchig ist. Klasse auch der große Flat-TV mit Internet-Zugang, der bei uns leider nur nicht funktionierte, aber wg. kostenlosem W-Lan auch nicht unbedingt gebraucht wurde. Ein atmosphärischer Gag ist sicherlich auch die indirekte Beleuchtung unter dem Bett. Luft nach oben gibt es m.E. noch bei den Matratzen und bei der Ausstattung mit den Bad-Utensilien. Leider fehlt auch eine Trink-Infrastruktur, wobei ich weniger das Weglassen der Mini-Bar meine (ist anscheinend ein Hoteltrend), sondern ich ziele eher auf Karaffen, Gläser und einen Wasserkocher.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Zuerst einmal hervorzuheben ist die Innenraumgestaltung des Gastronomiebereichs. Er ist so geschickt angeordnet, dass man bei hoher Belegung nicht das Gefühl hat, in einer Massenabfertigung zu hocken. Und bei wenig Belegung schafft es das Hotel, durch geschickte Aufteilung der Gäste eine intime Restaurant-Atmosphäre zu schaffen, bei der die Lücken nicht so offensichtlich sind. Die 5-Gänge-Menüs sind sehr abwechslungsreich und von der Qualität hervorragend, der Kochstil verbindet österreichische Küche mit mediteranen und asiatischen Einschlägen. Evtl. ginge es aus meiner Sicht noch einen Tick regionaler. Sehr gut, dass jeden Abend wechselt, ob und welcher Gang man am Buffet gewählt werden kann, an einem Abend gab es sogar ein Gala-Dinner. Das Frühstücksbuffet ist äußerst vielseitig. Was Besonderes ist sicherlich der Schinkenschlegel aus der Region, der wie ein Parma- o. Pata-Negra-Schinken aufgespannt ist und man sich die Scheiben selbst abschneiden und mit frischem Kren würzen kann. Wenn man wirklich noch was toppen will, dann könnte man evtl. noch mehr Tee-Sorten und einen Sekt/Prosecco beim Buffet anbieten. Die Bar, in der auch die Nachmittagsjause angeboten wird, ist sehr groß, die Sortierung für ein Hotel dieser Größe und Klasse sicher noch etwas ausbaufähig. Auch bei den Weinen könnte meines Erachtens das Angebot von deutschen Weinen noch etwas umfangreicher sein; dass österreichische Sorten dominieren, ist richtig, aber dass es mehr Exoten als Weine aus dem nördlichen Nachbarland gibt, muss nicht sein. Kleines Highlight am Rande waren die selbst gemachten Chips aus einer lila Kartoffelsorte, die uns offeriert wurden. Die gibt es aber sicher nur, wenn diese Kartoffelsorte beim Abendessen zuvor verarbeitet wirde.


    Service
  • Sehr gut
  • In meinen Augen großes Service-Kino. Mag sein, dass wir davon profitiert haben, dass Mitte Januar jetzt das Hotel gelinde gesagt nicht aus den Nähten platzte ob der generellen Delle zu diesem Saisonzeitpunkt und des noch nicht so hohen Bekanntheitsgrades. Wenn sie es aber auch zu Hoch-Zeiten so hinbekommen, dann dürfte das Gradonna eine rosige Zukunft haben. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, dass das Personal die Tonleiter des guten Service nicht allein schulbuchmäßig abspielt, sondern es im Hotel auch etliche Angestellte gibt, die Gästeorientiertheit mit ihrer persönlichen Note versehen. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Infrastruktur im Hotel sehr gut auf Familien mit Kindern ausgerichtet ist, auch wenn bei uns kaum welche anwesend waren. Aber ein eigenes Kinderbuffet, eine eigene Kinderbetreuung und ein Boulderraum sprechen dafür. Nicht alltäglich in einem Alpenhotel ist sicherlich auch die Präsenz eines Friseurladens. Sehr hilfreich ist in unseren Augen die Möglichkeit, im Hotel selbst den Skipass zu erwerben.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Für alle, denen es rein um Ruhe und Erholung abseits vom Schuss geht und die ihr Auto während des Urlaubs nicht sehen wollen, kann man auch 6 Sonnen geben. Absolut weg von jeglichem Trubel und mit schönen Ausblicken auf die 3000er der Schobergruppe (den Großglockner sieht man vom Skigebiet). Die Anfahrt rauf nach Kals kann aber bei Schneefall schon ungemütlich werden. Und wer mal bei einem Wochenaufenthalt mal einfach woanders hinwill im Dorf, braucht zumeist den eigenen Pkw, das Taltaxi fährt auch nur meist bis 1 h nachts. Was genial natürlich ist, dass die Piste zur Sessellift-Talstation durchs Hoteldorf läuft. D.h. man braucht keinen Pkw o. Bus o. Fußweg, und man kann zwischendurch auch mal im Hotel wieder Pause machen.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sport

    Freizeitangebote für Kinderbetreuung: siehe Bereich Service! scheint mir sehr hochwertig zu sein; Spa: mit 3.000 qm auch für ein Hotel dieser Klasse sehr ausladend, mit ein paar großen Stärken, aber auch leichten Abstrichen. Topp fand ich das ungewöhnlich große Platzangebot an Ruheflächen und Liegen, z.T. mit Wassermatratzen. Topp auch die 3-4 Innenatrien mit Kunstobjekten und LED-Beleuchtung. Hier kann man windgeschützt nach der Sauna ins Freie. Sehr gut auch in meinen Augen das Angebot an Dampfbädern (3 Stück) und Infrarot-Wirbelsäulen-Kabinen (2). Bei den finnischen Saunen, die i.d.R. ja besser frequentiert werden, gibt es leider nur 2 Stück, wenn man die Textilsauna im Hallenbadbereich noch hinzurechnet, dann 3. Das stelle ich mir schon eng vor, wenn das Hotel voll belegt ist und auch einige Chaletgäste noch das Angebot nutzen. Schade finde ich auch, dass man die spektakuläre Lage des Hotels nicht für die Saunen ausgenutzt hat, sie befinden sich alle zum Berghang hin ohne Panoramafenster. Poolbereich: sehr schöner zweigeteilter Bereich mit einem relativ langen Becken (ca. 20 - 25 m) zum Schwimmen und einem KInderbecken. Sehr schön ist auch das warme Außenbecken mit Blick auf die 3000er, allerdings besteht leider kein Verbindungskanal zum Innenbereich, so dass man stets ein paar Meter durchs Freie gehen muss, was bei Wind und Kälte nicht optimal ist. Fitnessraum: als Panoramaraum konzipiert mit rd. 10 modernen Geräten; allerdings stört beim Panoramablick ein wenig die Außentreppe, die direkt vor der Sportlernase runtergeht. Massagen: Dieses Angebot steht wohl auch Hotelexternen zur Verfügung. Schwerpunkt bei den Behandlungen liegt bei denen mit alpenländischer Note. Alles in allem würde ich sagen, dass das Angebot dem eines Hotels in dieser Klasse entspricht. Ein zusätzliches Schmankerl ist sicherlich der gut sortierte Sportshop, den es im Hotel gibt. Einen Club, Pub oder eine Disco gibt es im Gradonna nicht. Diese Einrichtung in größeren Alpenhotels hat sich wohl überlebt. Ich würde jetzt aber eine zusätzliche kleinere (Musik-) Bar mit etwas erdigerer Ausrichtung gar nicht schlecht finden, man möchte ja manchmal auch etwas andere Hinterrundmusik haben als den Common-Sense-Barjazz an der großen Bar. Skigebiet: Durch den Zusammenschluss mit dem Matreier Skigebiet, der auch Voraussetzung für diese Hotelinvestition war, ist eine attraktive Infrastruktur entstanden, die auch einen Wochenurlaub interessant machen. Während die traditionellen Pisten in Kals im Gebiet beim Gradonna, die an schönen Tagen vor allem vormittags wegen ihrer Ostlage topp sind, auch für sportliche Fahrer was bieten, wäre gut, wenn im Gebiet der neuen Gondel die Talabfartsmöglichkeiten mittelfristig noch verbessert würden. 500 Höhemeter Ziehweg sind ab dem 2. Mal vergnügungssteuerpflichtig ;-)


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:1 Woche im Januar 2013
    Reisegrund:Winter
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Stefan
    Alter:41-45
    Bewertungen:8