Gold Island Selected

ist nicht nur die Architektur des Hauses, außergewöhnlich auch die Lage auf einer Halbinsel mit kleinem, privatem Sandstrand und Schiffsanleger. So hebt sich das abends beeindruckend beleuchtete Gold Island schon von weitem vom eher langweiligen touristischen Einerlei der Strandregion um Avsallar und Türkler deutlich ab. Beeindruckend auch die Hotelhalle mit Lobby und Bar; sehr schön die großzügigen, luxuriösen Zimmer – vielfach mit schönem Meerblick. Die Einrichtung des Hauses: ‚modern & stylish’. Das Haus, dass einst wohl für ‚Double Tree by Hilton’ konzipiert wurde, würde sein 5 Sterne wohl auch in Deutschland bekommen. Die Küche des Hauses, die Qualität und Quantität wie auch die Präsentation der Speisen im Restaurant überzeugte uns – das war mit das Beste was wir in einem südlichen Urlaubshotel in Buffetform bis dato vorgesetzt bekommen haben. Die Buffets waren stets sehr reichhaltig und von Frische geprägt, die Backwaren köstlich, die Warmspeisen (darunter viele leckere landestypische Gerichte aus dem Ofen) schmackhaft und gut gewürzt, die Desserts überwältigend. Jeden Abend wurde im Außenbereich des Restaurants zusätzlich auf Holzkohle gegrillt. Tagsüber gab es neben dem Angebot des Restaurants noch die Möglichkeit Snacks an der Poolbar zu bestellen. Obst stand in der Lobby rund um die Uhr bereit. Der Pool, die großzügige Garten- und Grünanlage aber auch das Hallenbad und der Wellnessbereich – wie alle Einrichtungen des Hauses angenehm und überaus ansprechend. Einzig der Speisesaal, das sog. ‚Main Restautant’, das im Tiefparterre untergebracht ist, wirkt wie auch der Freisitz des Restaurants doch recht nüchtern. Die Tische werden stets nur mit Tischläufern eingedeckt, Stoffservierten gibt es nicht; die Servierten nimmt man sich wie am Imbisstand aus dem Serviertenspender. – Das geht gar nicht, lässt sich aber ganz leicht abstellen. Das wohl überwiegend angelernte Servicepersonal ist meist freundlich und mehr oder weniger aufmerksam, einige der Servicekräfte machten aber auch einen ganz schön lustlosen und wenig motiviert Eindruck. Personal, das ständig mit dem Handy spielt und die Arbeit nicht sieht oder sehen will und tratscht fiel mir mehrfach auf. Wehe der Chef kommt – dann fluppt’s…; auch hieran lässt sich arbeiten. Der Zimmerservice war hingegen perfekt – mehrfach wurde unser Zimmer mit Rosenblättern und zu Schwänen oder Herzen gefalteten Badetüchern dekoriert. Vom Bademantel, über Pantoffeln bis hin zu Pflegeprodukten in Einzel-Flakons – es fehlt an nichts. Ich fand die große extraflache Dusche mit Regenwaldbrause herrlich. Eine Kissenauswahl steht bereits – leider bliebt das Antischnarchkissen nach einigen Gin Tonic ohne die von meiner Frau erhoffte Wirkung . In der Minibar steht gekühltes Wasser bereit, die Möglichkeit Tee oder Kaffee zuzubereiten ist gegeben. Die Gästestruktur war gemischt, neben zahlreichen deutschen Gästen, gab es Gäste aus der Türkei, Holland, Skandinavien, Großbritannien und wie wohl mittlerweile überall in der Türkei auch verstärkt aus Russland. Dem täglichen ‚newsletter’ konnte man entnehmen, dass es viele ‚ repeater’ und zu unserer Überraschung ganz viele türkische ‚honeymooner’ gab. Etwas enttäuscht waren wir vom Rahmenprogramm. Das Animationsteam tat sich schwer; die morgendliche Wassergymnastik wurde nicht angenommen, den Clubtanz interessierte niemand und zum Bingo fanden sich gerade mal sechs Leute ein. Ja, vielleicht haben nicht nur wir uns mehr erhofft als das täglich weitgehend gleiche Programm das eigentlich nur aus mitunter nerviger Musik, laienhaften Ansagen, Wasserball, Backgammon, Darts und Boccia bestand. Drei Animateure, die oft gelangweit herumhingen, könnten meiner Meinung nach schon etwas mehr auf die Beine stellen … An zwei Abenden präsentierten die Animateure des Mutterhotels des Gold City Komplex aus Alanya sehenswerte Tanzshows, einmal gastierten zwei Musiker und dann gab es noch die tägliche Pianomusik zum Apero an der Bluebar. - Alles in Allem ein wenig mager, gerade dann wenn man berücksichtigt, dass es auch sonst im direkten Umfeld des Hotels wenig gibt, was einen vor die Tür zieht. Nicht einmal ein paar nette Kneipen oder Tavernen sind am Strand zu finden; Einkaufsmöglichkeiten / Bazare befinden sich in zwei ca. 500 m. entfernten ‚Shopping Centern’. Der Weg dahin führt vorbei an einer Großbaustelle (manche Zimmer des Hotels haben Blick hierauf) und Brachland auf schlecht befestigten und unbeleuchteten Wegen. Erst am immerhin gut 3,5 km entfernten ‚Bolevard de Avsallar’, dem verkehrsberuhigten Zentrum von Avsallar gibt es eine Mischung aus Cafes, Restaurants, Shops und Basaren. Eine Minibusverbindung des Hotels hierhin gibt es leider nicht, wäre aber wünschenswert. Ein Taxi ins Zentum von Avsallar kostet immerhin stolze 7 – 8 Euro je Weg. Wir hatten nette Kontakte und konnten jeden Abend im Freien an der Poolbar genießen. Die wunderschön gelegene Beachbar war zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes leider geschlossen – sie wäre ein noch herrlicheres Plätzchen gewesen um Sonnenuntergang und Abendstimmung zu genießen. Das Hotel bietet täglich zwei kostenlose Fahren ins 20 km entferne, sehenswerte Alanya an. Und dann ist ja noch der Schiffsanleger am Hause; fast täglich starten Fahrten mit dem Gulet zur ‚blauen Reise’ der Küste entlang, mal nach Alanya, mal nach Side, mal nach Manavgat. Die Tagestouren können für wenig Geld direkt am Schiffsanleger gebucht werden. Ansonsten lockt das Hinterland; örtliche Agenturen bieten interessante Fahrten zu fairen Konditionen an. Unser Fazit: Ein paar Tage kann man es sich in diesem außergewöhnlichen Hotel schon richtig gut gehen lassen – wenn man dann aber mal ‚vor die Tür will’, zeigt sich vor Ort ein eher bescheidenes Angebot. Schade. Schade auch, dass das Hotelmanagement das Thema Überbuchung wohl immer noch nicht im Griff hat und Gäste nach wie vor ungefragt in den sog. Island Rooms (das unserer Bekannten roch wohl echt muffig) oder gar im Nachbarhotel Gold Bay einquartiert werden. Das Hotel ist auf Grund der Bauweise und Lage etwas Einmaliges und wer eben das Haupthaus und eines der dortigen Deluxe-Zimmer gebucht hat, möchte zu Recht auch dort untergebracht werden ! Gäste bei der Anreise vor vollendete Tatsachen zu stellen und einfach – wenn auch nur tageweise – umzuquartieren ist eine Unverschämtheit und wie ein Schlag ins Gesicht des Gastes der sich wohl möglich monatelang auf seinen Urlaub gefreut hat. Ich würde mich für Andere über den Kommentar des Hoteliers an dieser Stelle freuen, der aussagt, dass die Überbuchungen abgestellt werden könnten, - dann wäre das Hotel trotz einiger kleiner durchaus abstellbarer Schwächen auch wirklich 100%ig zu empfehlen.

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