Four Seasons Resort Sharm El Sheikh

Eine grandiose Architektur, einem orientalischem Dorf nachempfunden, das sich den Hang hinaufzieht, mit zweistöckigen Einzelhäusern, dazwischen Treppen, Plätze, Springbrunnen und ein plätschernder Fluss, alles inmitten prachtvoller Vegetation und überragt vom Hauptgebäude in Form einer trutzigen Zitadelle. Eine schönere Anlage habe ich noch nirgends auf der Welt gesehen. Das Publikum ist international, vielleicht etwas mehr Briten und etwas weniger Russen als sonst in SSH (was dem Stil sehr gut tut) Auffällig und unerwartet: Sehr viele Familien mit kleinen Kindern, was angesichts der teuren Preise erstaunt, aber nicht überrascht, denn das Hotel ist ein Paradies für die Kleinen: Es gibt nicht nur Kinderpool und Kinderbetreuung, sondern Kinderbuffets, Kinderliegestühle usw. Folge: Die kids sind glücklich und quengeln nicht rum, sodass auch Kinderlose wie wir sich niemals gestört fühlten. Die Preise für Nebenkosten sind gewaltig, etwa deutsches Großstadtniveau. Bei Ü/F muss man für Mahlzeiten, Getränke und hier und da ein Bier oder einen Wein rund 300-500 Euro pro Person/Woche rechnen. Detailinformationen, alle relevanten Fakten sowie stimmungsvolle Bilder finden sich auf der hoteleigenen website. Vorsicht, dieses Haus macht süchtig: Wer einmal hier den Urlaub genossen hat, wird mit den anderen Hotels in SSH nicht mehr zufrieden sein.

Riesig (60 qm) und sehr geschmackvoll möbliert, mit allen in dieser Kategorie üblichen Ausstattungsmerkmalen. Die Erdgeschosszimmer sind allerdings einer starken Trittschallbelastung von oben ausgesetzt; auf den Marmorböden ohne Teppichboden hört man jeden Schritt. Wer da empfindlich ist, sollte auf ein Zimmer im oberen Geschoss drängen. Die sind auch etwas heller, doch ob das ein Vorteil ist, hängt von der Jahreszeit ab.

Ohne jede Einschränkung perfekt, auch höchsten Ansprüchen genügend. Die beiden Hauptrestaurants bieten sehr anspruchsvolle, phantasievolle Küche verschiedener Provenienzen, von italienisch bis indisch, alles wirklich authentisch. Importierte Weine (Frankreich/Italien) sind allerdings kaum bezahlbar, doch der ägyptische Rotwein schmeckt - nach Gewöhnung - auch leidlich. In den beiden Grillrestaurants am Meer und am Pool geht es etwas rustikaler zu. Das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen, von amerikanischen pancakes bis zu chinesischer Reissuppe wird jede Frühstücksvorliebe bedient. Für "deutsche" Geschmäcker: Es gibt auch richtig leckeres Roggenbrot, und beileibe nicht nur eine Sorte...

Sicher ist der Service so exzellent wie in den anderen Berichten beschrieben, aber ein paar Dinge sind trotzdem nicht perfekt, werden vor allem nicht dem von Four Seasons selbst erhobenen Anspruch gerecht. Man will ja die beste Hotelkette der Welt sein... Beispiel Freundlichkeit: Ja, immer überschwenglich, aber wenn man zB auf dem Weg vom Zimmer zum Frühstück bereits ein Dutzendmal "Good Morning, Sir, have a nice day" gehört hat, wird es lästig. Jeder Gärtner und jeder Kellner grüsst und wünscht ständig und überall...das muss man abkönnen. Beispiel Housekeeping: Die Zimmermädchen (meist -jungs) sind sauber und zuverlässig, aber arbeiten stur nach Schema und denken nicht mit. Allgemein häufen sich Unzulänglichkeiten, wenn das Hotel sich füllt, also zu Neujahr etwa. Dann wird mal eine Bestellung vergessen oder die Strandtücher komen erst um zehn Uhr aus der Wäscherei. Alles keine Dramen, aber nicht Four-Seasons-gemäss.

Einziges Hotel in der Bucht, natürlich direkt am eigenen Strand. Wegen des Korallenriffs kann man aber nur über einen Steg ins Meer. Die Umgebung ist schrecklich, aber das interessiert ja keinen, weil einen nichts vor die Tür zieht. Das Hotelareal ist groß genug, sogar zum morgendlichen Joggen. Der Flughafen liegt etwa 1 km landeinwärts. Das klingt schlimmer als es ist: Fluglärm ist bekanntlich in der Verlängerung der Landebahn wesentlich lauter als direkt querab, wo man nur den Umkehrschub nach der Landung hört, und das auch nur bei Landwind. Der Transfer dauert trotzdem 10 Minuten, weil man um den ganzen Flughafen herumfahren muss. Das "Hausriff" ist nicht ganz so reizvoll wie in anderen Buchten, jedenfalls aus Schnorchlersicht. Wie es für Taucher aussieht kann ich nicht beurteilen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Alles vom Feinsten, wie in den anderen Berichten beschrieben.