- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts zu den Olympischen Spielen in München erbaute 23-stöckige Großhotel - zur Eröffnung das seinerzeit renommierte Arabellahotel - wird seit etwa 20 Jahren von Sheraton betrieben und bildet zusammen mit dem gegenüber liegenden "Westin Grand" (früher das "Sheraton München") ein typisches Beispiel der damals herrschenden monströsen Betonarchitektur. Äußerlich eher ein Albtraum und an die berüchtigten Plattenbauten der DDR erinnernd, beherbergt es neben diversen Ladenlokalen im Inneren etwa zur Hälfte private Appartements und Hotelzimmer. Der Empfangsbereich besteht aus einem modernen Foyer mit Rezeption und ein paar wenigen Sitzgelegenheiten, einem kostenfrei zu benützenden Internetterminal sowie dem Restaurant "Zur rostigen Kuh", der Frühstücksgastronomie sowie einer kleinen Bar. Alles ist sehr modern, fast kühl gestaltet, Gemütlichkeit kommt hier mit Sicherheit nicht vor und so sollte man das Hotel eher für einen Businesstrip als zu einem (Kurz-) Urlaub nützen. Andererseits bietet das Sheraton alles, was man für einen Aufenthalt benötigt und ein Vier-Sterne-Standard wird meistens durchaus erreicht. Ab 2018 werden die Zimmer peu á peu renoviert, eine angesichts diverser Alters- und Abnutzungserscheinungen durchaus angesagte Maßnahme.
Das Hotel beherbergt knapp 450 Zimmer und Suiten, diese sind mit schnellen Aufzügen erreichbar und liegen etwa ab dem 10. Stockwerk an langen, mit Teppichen bedeckten Gängen. Ich bewohnte ein ca. 25 qm großes, modern eingerichtetes Zimmer im 12. Stock und war mit dem Komfort - sieht man einmal von teils recht altmodischem Mobiliar und diversen Abnutzungserscheinungen ab - soweit zufrieden. Der Wohnbereich besaß einen teilweise schon deutlich fleckigen, fast unappetlich aussehenden Teppich, ein hervorragendes Kingsize- Boxspringbett mit 1 Zudecke und 4 Kissen, Schreibtisch mit Drehstuhl, Telefon, Steckdosen und Tischlampe, Polstersessel mit Stehlampe, mittelgroßen Flachbild-TV mit 87 Kanälen, Aircon, Wasserkocher mit Tee- und Kaffeebeuteln, geräumige Garderobe mit zahlreichen Fächern, Bügelbrett und -eisen, laptoptauglichem Elsafe, Kühlschrank (alles in verschiedenen Schränken!) und gut positionierte Beleuchtung. Der große Balkon war betretbar, leider war er - wir sind immerhin im 12. Stock - mit Ausnahme des ohnehin vorhandenen Geländers nicht gesichert. Es ist zu hoffen, daß dies mit den Renovierungsmaßnahmen geändert wird. Das Bad relativ groß mit Wanne, Plexiglaswand und integrierter Duscharmatur, bequemem Waschbecken mit Spiegel, beleuchtbarem Kosmetikspiegel, leistungsstarkem Haarföhn, einigen Shampoos/Seife, WC und flauschigen Hand-und Badetüchern.
Das Hotel verfügt über einige, bereits oben angeführte Lokalitäten, allesamt sind sie ziemlich steril möbliert und bieten wenig Atmosphäre. Ich nützte lediglich das ab 6.30 Uhr aufgebaute Frühstücksbuffet, dieses ist mit warmen und kalten Speisen sehr reichhaltig bestückt und sollte niemanden hungrig aufstehen lassen. Ein Eierkoch bietet zusätzliche Dienste. Leider ist der äußere Rahmen auch hier eher ungemütlich, wenig Freude hatte man auch mit manchen Kellnern (offenbar Pakistani/Afghanen bei der Integrationsarbeit ...), denen jegliches Auge für einen bei Sheraton erwartbaren Service fehlte und dem Gast einige Toleranz abforderten. Ausnahmen bestätigten die Regel, die beiden Servicedamen sollen ausdrücklich positiv erwähnt sein. Wer bayerisches Flair sucht, ist beim "Paulaner" im benachbarten Westin Grand gut aufgehoben, hier findet man wenigstens ein bißchen Lokalkolorit, welcher das eher spröde gastronomische Konzept im "Sheraton" dann doch ein wenig vergessen läßt.
Man kann den üblichen Sheraton-Standard auch hier erwarten, die Mitarbeiter des Empfangs sowie der Concierge begegneten mir höflich, freundlich und halfen mit Auskünften oder Informationen gerne weiter. Als spg-Mitglied genießt man freies WLAN, desweiteren wird ein Wäsche- und Reinigungsservice angeboten. Wegen aller weiteren Wünsche wendet man sich an die bei Sheraton üblichen "Guest Services". Taxis stehen normalerweise 24/7 vor dem 100m entfernten "Westin Grand", kommen also rasch auch zum "Sheraton".
Das Hotel liegt im etwas außerhalb des Zentrums gelegenen Stadtteil Bogenhausen und hier wiederum im von zahlreichen Bürogebäuden und teilweise stark gewöhnungsbedürftigen Hochhäusern beherrschten "Arabellapark". Der Flughafen München ist etwa 75km entfernt (Taxi ca.70 €), der Hauptbahnhof um die 10km (Taxi 20 €). Am besten erreicht man die Innenstadt mit der U-Bahn U/4, welche die beiden nächst gelegenen und fußläufig leicht erreichbaren Stationen "Arabellapark" und "Richard-Strauß-Straße" bedient. Unweit des Hotels befinden sich zahlreiche Läden sowie ein großer REWE, auch einige Gastronomie, an Wochenenden ist das Areal jedoch so gut wie ausgestorben und man tut gut daran, den Arabellapark zu verlassen. Parkmöglichkeiten bestehen in der Tiefgarage des "Sheraton" (21 €/Tag), an Wochenenden und außerhalb der Bürozeiten findet man jedoch genügend freie und kostenlose Plätze am und um das Hotel.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
6 Sonnen für das Spa- und Freizeitangebot im obersten Stockwerk. Auf Etage 22 treffen Sie auf einen großen geschwungenen Pool mit angenehm erwärmtem Wasser, vom Pooldeck mit zahlreichen Liegen genießt man phantastische Panoramen auf die etwa 7km entfernt liegende Innenstadt Münchens. Dieser Platz entschädigt ein wenig für die sonstige Performance des Hotels und so kann man es hier gut und gerne ein paar Stunden aushalten. Für kleine Gastronomie und Getränke (0,3l Weizenbier € 3,90) ist gesorgt, der nette Poolboy bringt auch die Badetücher. Auf demselben Areal ein gut ausgestattetes Fitness-Center, Saunas, Umkleiden und Toiletten. Alles ist wirklich sehr angenehm gestaltet, eine ähnlich großzügige Anlage gibt es m.W. in keinem anderen Münchner Hotel (auch nicht im Bayerischen Hof!).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 550 |