- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Zunächst einmal: Nachdem ich 2003 auf Angaga und 2006 in Gan war, hatte ich mir geschworen: Nie wieder Malediven! Angaga war eine Servicewüste und das Essen war so eintönig, dass ich am dritten Tag keine Lust mehr drauf hatte. Gan/Equator Village war noch viel schlimmer. Ich mag auch nicht, dass man bei All inklusive kein Bier in der Minibar hat und so weiter. Es ärgert mich auch, dass man kein Alkohol mitbringen darf. Gerne hätte ich abends mal einen schönen Wein getrunken und nicht den billigen Hotelfusel. Auf einer typischen Malediveninsel droht die Gefahr von massiver Langeweile, insbesondere wenn es regnet. Schließlich kann man fast nichts unternehmen außer Tauchen/Schnorcheln. Da ich grundsätzlich nicht der Typ bin, der irgendwie stundelang am Strand liegt, droht mir hier die Gefahr des berüchtigten Inselkollars. Hinsichtlich des Tauchen/Schnorchelns war ich seinerzeit ebenfalls enttäuscht. Auf Angaga ist das Hausriff keine Reise wert und ohnehin war alles von El Nino (Korallenbleiche) betroffen. In Gan kam erst gar kein Malediven Flair auf und Schnorcheln / Tauchen ging nur per Boot/Dhoni. Die Dhonis sind aus meiner Sicht nur bessere Nussschalen. Viel zu langsam und überall riecht es nach Diesel. Auf dem Rückweg wurden wir seinerzeit viel zu früh abgeholt und mussten dann 6 Stunden vor dem Flughafeneingang warten, weil man nur zwei Stunden vor Abflug das Gebäude betreten darf. Wie gesagt, für mich gab es keinen Grund jemals wieder die Malediven zu besuchen. Da dies nun aber das Traumreiseziel meiner Frau war, sah ich mich nach nunmehr 11 Jahren gezwungen einen erneuten Malediven Trip zu buchen. Es sollte eigentlich Hondaafushi werden, da diese Insel aber nicht rechtzeitig eröffnete (soll wohl jetzt im Mai 2017 eröffnen, wobei die Angestellten auf Filitheyo über diesen Termin nur lachen und meinen das es vielleicht im dritten Quartal 2017 klappen könnte), wurden wir nach Filitheyo umgebucht. Gleich zu Beginn zwei Überraschungen: Wartezeit auf das Wasserflugzeug: Keine (auf Male gelandet um 14:45h – Ankunft Hotelzimmer 16:50) und dann verfolgte uns auch noch ein Schwarm Delfine, als wir auf die Insel zusteuerten. Während wir kurz in die Insel eingewiesen wurden (Lage der Zimmer, Restaurant, Tauchschule usw.) bekamen wir eine gratis Massage.
Wir wurden in einer Superior Villa untergebracht, dass ist quasi ein Doppelbungalow. Hier ist alles vorhanden, was das vier Sterne Herz begehrt (Fernseher, Minibar, Fön, Klimaanlage, Shampoo, Regenschirme, Wasserkocher etc). In anderen Berichten wurde viel über die Hellhörigkeit dieser Zimmer berichtet; dies können wir bestätigen. Stühle rücken, Türe schlagen etc hören Sie alles. Sonst haben wir aber nichts mitbekommen, also weder Geräusche von Liebesdiensten oder Gespräche etc.. Auch können wir nicht bestätigen, dass die Klimaanlage zu laut war. Ich habe einen sehr leichten Schlaf und kann eine Swatsch-Uhr im Raum ticken hören. Die Klimaanlage haben wir nie ausgemacht und immer bei kleinster Stufe laufen lassen. Das Geräusch kam uns vor wie ein leichter Windzug und da es nie anders war, gehörte es für uns dazu. Der Roomboy reinigt die Zimmer zweimal täglich. In jedem Fall sind die Deluxe Zimmer am Besten, da diese alleine stehen und an der Lagune sind, wo man auch bei Ebbe immer schwimmen kann. Dies ist eigentlich sonst nirgends möglich, das heißt bei Ebbe ist Schnorcheln angesagt. Die Wasserbungalows würden wir nicht empfehlen. Das Wasser klatsch immer gegen die Treppen, was zum Einen sehr laut ist und zum anderen heizen sich diese massiv auf, da Sie ja völlig ungeschützt in der Sonne stehen… da kommt man mit der Klimaanlage wahrscheinlich eher in Konflikte. Nicht empfehlenswert sind die Promo-Zimmer 113-136. Hier haben Sie weder Strand noch können Sie das Wasser sehen, Sie sind hier weit ab vom Schuss und jeder hier auf der Insel bedauert die Leute die dort wohnen (müssen), hier werden Sie kein Malediven Flair haben. Wir fühlten uns zu jeder Zeit sicher und haben unseren Bungalow oftmals offen gelassen. Es wurde nichts geklaut.
Wir hatten AI gebucht, was angesichts der Getränkepreise die richtige Entscheidung war. 0,2l Cola kostet ca 5$. Im AI ist Tiger Beer und San Miguel enthalten, kurzum wir waren damit zufrieden. Die Cocktailauswahl ist mies und wird zudem mit billigen Nachahmeralkohol gemixt, haben wir also nicht genutzt. Für die Gin-Trinker mag es ok sein, dass Beefeater serviert wird. Aber alles was lecker ist kostet dann extra. Das Essen ist wirklich spitze und für die Nichtraucher vielleicht sogar die Entschädigung für sonstige Unannehmlichkeiten. Da der überwiegende Teil der Belegschaft aus dem indischen Raum kommt, verwundert es nicht, dass ein Schwerpunkt auf verschiedenste Currys gelegt wird. Daneben gibt es aber auch Pasta, die man selbst zusammenstellen kann, gegrillte Thunfischsteaks, Sashimi/Sushi, Pizza, eine riesen Salatbar usw.. Das Essen war für uns auch nach 10Tagen immer noch ein Highlight!
Am Valentinstag wurde auf Wunsch das Zimmer sehr schön hergerichtet mit vielen Blumen etc. das hat gut geklappt. Die Gärtner haben uns täglich Kokusnüsse gebracht, fanden wir super. Egal wo, wir haben nie länger als 5 Minuten auf unser bestelltes Getränk gewartet (zum Vergleich: auf Angaga habe ich mal in einer leeren Sunset Bar eine halbe Stunde auf einen Campari Orange gewartet). Wir empfanden alle Angestellten als freundlich, hilfsbereit und serviceorientiert.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Zur Tauchschule Werner Lau: Unsere bisherige Taucherfahrung lag bei ca. 70 Tauchgängen. Wir hatten uns sehr darauf gefreut, dass man das Hausriff ohne Guide betauchen darf. Vor diesem Hintergrund hatten wir auch das non Limit Tauchpaket vorab bei Werner Lau gebucht, was wesentlich billiger ist, als vor Ort. Grundsätzlich muss man wissen, dass man hier nicht ohne SOS Boje und Tauchcomputer ins Wasser darf. Es lohnt sich also, diese vorab gekauft zu haben, als dies vor Ort auszuleihen. Insgesamt ist das Hausriff in Filitheyo an den meisten Tagen nicht für Anfänger geeignet. Es gibt ständig wechselnde Strömungen usw.. Nach nunmehr 70 Tauchgängen in mindestens 12 verschiedenen Ländern, haben wir hier erstmal gemerkt, wie unerfahren wir sind. Unsere bisherigen Tauchgänge waren alle mit Guide und wir sind hier noch einmal völlig back to the roots. Den Schnorchel hatten wir immer dabei und der war auch mehrmals in Gebrauch, ebenso die Rettungsboje (üben Sie diese aufzumachen und zu benutzen, ich hätte mich beim ersten Mal fast damit drangsaliert). Einen Riffhaken können wir nur empfehlen! Der Unterschied bei Werner Lau zu allen anderen von uns besuchten Tauchbasen ist der, dass man es überwiegend mit erfahrenen Tauchern zu tun hat. Selbständigkeit wird hier groß geschrieben und Sie werden hier nicht bevormundet. Ganz im Gegenteil, die Basis hat hohes Zutrauen in einen und wo der eine vielleicht eine Gefahr sieht, ist es hier eher so, dass man von Herausforderungen spricht. Kurzum, hier haben Sie viele Freiheiten. Insofern können wir nur empfehlen: Spielen Sie mit offenen Karten, überschätzen Sie sich nicht und fordern im Zweifel nochmal Hilfe durch die Tauchbasis an. Wir haben mehrere Bootstauchgänge gemacht. Diese finden jeweils um 9:30h und um 14:30h statt und sind one tank Dives. Es finden auch two tank Drives statt zB Mantapoint, hier werden dann aber zwei Bootsfahrten berechnet. Für Großfisch lohnt sich der Bootstrip, hinsichtlich Korallengärten waren wir mit dem Hausriff absolut zufrieden. Trotzdessen die Insel ausgebucht war, hatten wir nicht das Gefühl eine Massenveranstaltung beizuwohnen. Am Hausriff sind wir nie anderen Tauchern begegnet, obschon an manchen Tagen viele Schnorchel im Wasser waren. Exit 1-3 haben uns am Besten gefallen. Bei Exit 5 liegen auf 30m zwei Wracks. Die Sicht war nie unter 10m und sehr klar. Bei starken Wellengang verschlechtert sich die Sicht bei den ersten zwei Metern, darunter dann wieder glasklar. Grundsätzlich sehen Sie am Hausriff kleine Weissspitzenriffhaie & Schwarzspitzenriffhaie, Schwarzpunktrochen, Napoleons, Gelbflossenthunfisch, Makrelen, Muränen und halt das übliche Kleinzeug. Das Riff ist intakt. Wer behauptet hier sei Korallenbleiche und totes Riff, der hat einfach keine Ahnung. Dass es hier heute anders aussieht als vor el Nino ist klar, aber ein totes Riff sieht komplett anders aus!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Februar 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ludger |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 34 |