- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Der Titel deutet es schon an. Wer sich bei einem Urlaub in "Schloss Dankern" auf dem Namen entsprechenden Luxus einstellt, wird enttäuscht werden. Wir, das ist eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern (zum Aufenthalt 3 und 4,5 Jahre) sind sehr CenterPark-erfahren, haben da schon viele Parks besucht. Als wir uns dann mitten in der Sommerhauptphase aus preislichen Gründen für Dankern entschieden, wussten wir, dass das gebuchte einfache Haus unter dem Standard ist, den wir daheim haben. Keine Spülmaschine, kleine Fläche, zweckmäßiger Chic, kein TV....ganz anders, als viele Bungalowparks heut, die mit Luxus, Wellness und Farbkonzept punkten. Dafür jedoch ein sehr breites und in fast allen Teilen kostenloses Freizeitangebot, dass uns bei etwaigen Regentagen entspannt glücklich hinterlassen würde. Dem war dann auch so, trotz 7 Tagen Nieselwetter und im Schnitt 20°C mitten im August... Unsere Lösung für die fehlende Spülmaschine war, dass wir uns auf das externe Mittagessen eingestellt hatten. Morgens Brötchen oder Müsli, abends Brot, zwischendurch Obst - das wurde im nahegelegenen Lild erworben. Die Hauptmahlzeit, das Kochen und Spülen, wollten wir im Park nehmen. Immerhin warb die Seite mit den abwechslungsreichen Restaurants. Und dem guten Essen. Das war dann nichts, weil der Preis in vielen zentral gelegenen Möglichkeiten schon hoch, insbesondere aber die Küche meist Frittierbuden-Niveau hat und mehr Freizeitpark-Charakter, denn wirklich geeignet den Gaumen zu erfreuen. Details im Abschnitt Gastronomie nachstehen. Das war aber dann eigentlich auch der einzige echte Kritikpunkt neben dem sehr vollen Schwimmbad an einem angekündigten Regentag, der auch zum Türschluss führte. Wir kamen also zum Schwimmen an und hörten, dass kein Einlass sei - Schwimmbad voll. Dies Information erhält man aber auch nur dort, nicht über die App beispielsweise, sodass ein kleiner Frustrationsmoment an solchen Tagen möglich ist. Überdies? Nur Freude. Die zentrale Lage der Ferien- und Heidehäuser haben wir schätzen gelernt. Direkt zum Spielplatz in den Regenpausen. Kurze Wege zum Strand, direkt am Zentrum für die Brötchen - klasse! Viele Kleinigkeiten haben uns positiv überrascht. Die Freimarken für die Eisenbahn und Pferdebahn. Das Brötchentaxi! Die "Kulanz" im Restaurant, wenn wir denn offensichtlich berechtigte Kritik übten. Und dieses überall im Grundton entspannte Gefühl, das ich von Campingurlauben meiner Kindheit her kannte. Ein toller Urlaub, den wir im Bekanntenkreis überall empfehlen, mit zwei Einschränkungen: Lebt mit der Idee, dass Luxus nicht sein muss. Und stellt Euch aufs Kochen ein.
Wir hatten aus Preisgründen die absolute Basisvariante - "Ferienhaus". Das sind sicher vor 30, 40 Jahren auf einer Bodenplatte errichtete einfache Häuschen direkt am Parkrand, keine 300m von Deele und Freibad entfernt. Mit der Zeit ist die Bodenplatte abgerutscht. Steht man vorm WC, das wegen der Enge fast in der Duschtasse steht, fällt man in unserem Häuschen fast auf die Brille wegen der Schieflage nach hinten. Die Einrichtung ist nicht hübsch, aber tatsächlich sehr funktional. Die schäbig aussehenden Sofabezüge sind zwar graublau aber urbequem. Das im Wohn-Essraum stehende Elternbett steht da zwar komisch, so ohne Wandabtrennung, hat aber eine klasse Matratze. Und auch Ablagen waren für uns selbst im CenterParc-Vergleich genug vorhanden. Ja, TV wäre manchem nett gewesen. Aber das total günstige WLAN und AmazonPrime und Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen ist ebenso tauglich! Wünschenswert wären mehr Geschirr, mehr Besteck, damit man nicht zweimal am Tag spülen muss... Gewöhnen musste sich meine Frau an die Außengeräusche. Die Ferienhäuser "ferienhäuser" haben keinerlei Isolation. Die Holzplanken und Dachpappe sind alles, was uns von Maulwurf, Marder, Hasen und Vögeln (!!!) getrennt haben. Man hört alles so, als sei es neben dem Bett. Campinggefühl macht sich breit.
Das ich hier nur zwei Sonnen gebe, überrascht im positiven Klang vielleicht. Und tatsächlich mag die Gesamtqualität, je nachdem, was man wo isst, auch besser bewertet werden dürfen. Aber für uns, die bewusst nicht kochen wollten, und uns im Park dann mal im Spieleland, mal im Topas, mal am Strandbistro und in der Deene verpflegten, läuft es letztlich auf diesen Umstand hinaus. Denn: Wer sieben Tage warm isst, möchte nicht jeden Tag bei frittiertem Essen oder Fleisch lastigem Essen landen. Sind wir aber. Denn: Am Spieleland gibt es zwar Fritten, Burger,..UND Wok-Nudeln mit Gemüse. Aber dieses Gemüse sind zu suchende, einzelne Paprikastücke. Und auch der Döner war zwar mit Salat versehen, aber sehr soßen-und-brot-lastig. Für einen Freizeitpark-Snack okay. Für Versorgungsansprüche nicht. Die Alternative dann im Zentrum am Freibad waren wieder Burger und Fritten. Oder Süßes, wie Waffeln oder Pfannkuchen. Die Preise sind im Prinzip noch in Ordnung - besonders am Spieleland fand ich den WOK und DÖNER aber deutlich zu klein oder 1,50€ zu teuer. Die Qualität und Quantität insbesondere des Gemüses eine Enttäuschung. Nun, warum dann nicht in die Deele, ins Bistro am Strand (da gibts auch wieder einen Imbiss zusätzlich, mit Burger und Pommes...)? Gesagt, getan. Auch hier ist der Speiseplan für Fleischfresser ohne Ambitionen auf eine ausgewogene Ernährung ausgelegt. Ja, ich habe einmal Fisch und Pfifferlinge gegessen. Einen guten großen Salat zum Steak. Und ja, die Preis-Leistung in der Deele ist in Ordnung. ABER alle Soßen sind zu fettig, die Auswahl neben Fleischgerichten ist winzig. Und der schon erwähnte Gemüseanteil oft der Rede nicht wert. Ich traue mich dies nach 12 bestellten Gerichten (für Erwachsene) zu sagen - altbacken. Vegetarier oder Veganer würden schreiend das Weite suchen müssen. Und auch für uns, die nur mittelviel auf vernünftige Ernährung achten, aber ständiges Fettfassfoodsüßkram nun auch im Urlaub nicht wollten, echt schwierig - insbesondere für die Kinder. Die Kinder konnten kein Fleischgericht mit Gemüse außer Fischstäbchen mit Spinat kriegen - auch hier fast alles fettig oder süß (Pfannkuchen, Pommes als Beilage) Bleiben doch noch zwei heiße Eisen als Alternative. Das Strand-Bistro und das A-la-Carte-Restaurant. Tja, doof nur, dass das A-la-carte-Restaurant unter der Woche mittags geschlossen hatte. Und unser Erlebnis im Strand-Bistro kann man nur unter Katastrophe abhaken. Einmal und nie wieder. Meine Frau bestellte das gewohnt fettige Essen, dass man besser direkt auf der Imbissseite genommen hätte. Und ich bestellte, gesund muss ja sein, einen "gemischten Salat". Viel erwartete ich nicht, als auf Nachfrage ob die Soßen denn selbst gemacht seien, ein achselzuckendes Nein kam. Doch was dann serviert wurde, war ne Frechheit. Wenige Streifen der Salatblätter aus dem Burger-Beleg-Döschen wurden mit halbierten, unentkernten Tomaten vermengt, Paprika und Peperoni samt Schale und Kernen (!) reingeschmissen, natürlich die drei Gurkenscheiben ungeschält und mit Fehlstellen. Ich esse daheim manchmal Salate ohne Dressing und schneide auch nicht immer alles pingelig klein, aber dieser "Salat" war eine bewusst lieblose Reste-Schale zum Restaurantpreis. Nicht verschweigen wollen wir die in der Deele zweimal langen Wartezeiten (20 Minuten bis Essensaufgabe, 40 Minuten bis es dann kam) und die jeweils freundliche Behandlung. "Hat es bei Ihnen geschmeckt, war alles in Ordnung?" "Ja, vielen Dank. Nur für die Kinder war das Warten jetzt doch sehr lang" "Darf ich Ihnen dann als kleine Entschädigung eine Kugel Eis aufs Haus anbieten?" "Nein, Danke, morgen vielleicht" "Sehr gerne" (Lächeln). Dieses Kompensationsprinzip gab es dann auch beim Strandbistro. Aber trotz der schönen Aussicht und des netten Ambientes wollten wir dann auch nicht noch sitzen bleiben. Wenn ich Dankern einen Tipp geben dürfte, wäre es: Schaut Euch die Snack-Restaurants an (Spieleland!) und nehmt ein ernst gemeintes "gesundes" nicht fettiges Gericht auf. Erlaubt dem schönen Strand-Bistro drei, vier schöne Speisen! Schaut Euch die Soßen und Gemüseauswahl mal aus Sicht eines Vegetariers oder Veganers in der Deele an. Und erwägt das Plumhöck auch mal mittags aufzumachen.
Die Bedienung überall war freundlich, Lächeln fast erwartbare Voraussetzung. Die Mitarbeiter sind motiviert und beheben genannte Schwächen sofort. Ein Erlebnis war ein auf dem Drago-Gelände entdeckter herausstehender Nagel. Einmal der werkelnden Schar gemeldet, sofort beseitigt! Defekt in Kühlschrankfach genannt, sofort Abhilfe verschafft. Und auf jede Frage wurde überall freundlich geanwortet.
Die Lage ist nett. Nahe der Autobahn, die man aber nicht viel und nicht störend wahrnimmt. Ein schicker See, der nach und nach aber nicht mehr sehr sandig, sondern Naturstrandig bewachsen wird. Viele sehr saubere Flächen. Der Abenteuerspielplatz ist eigentlich ein Spielpark der sich bestimmt einen Kilometer lang um das Hauptgebäude herumieht. Die Anlage ist gut eingebettet und macht zumeist einen besseren Eindruck in der Praxis, als man auf den Fotos erahnt und denkt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Ich habe in Dankern viele Dinge gefunden, die ich um 1985-1990 noch auf Freizeitparks kenne. Hand betriebenes Riesenrad, Riesenschaukeln, wirklich wilde Seilbahnen, endlos lange Mattenrutschen, Spaßräder,... Und das Beste: All dies ist im Mietpreis mit drin. Ganz zu schweigen von dem wirklich nur als Spaßbad zu nutzenden TOPAS und dem Indoor-Spielparadies. Obwohl es riesige Hauptsaison war, verteilten sich die Mieter - es war ausgebucht - trotz Nieselwetter so, dass bis auf den einen oben genannten Regentag alles super nutzbar war. Und selbst dort war es dann im Schwimmbad später zwar mit einem Platz für die Liege und Handtuch schwer - wirklich lange anstehen an Rutschen mussten wir, gerade im Vergleich zur Nebensaison CenterParcs, gar nicht. Fast alle Angebote waren immer mit kurzen Wartezeiten (5 Minuten) zu nutzen und einfach zugänglich. Nur sehr selten hatten wir uns etwas mehr gewünscht. Eines der wenigen Dinge war die etwas umständliche Handhabe der Märkchen beim Air-Hockey, wo man nach jedem Match neu anstehen und fragen durfte. Und der übervorsichtige Betreuer der Bootsrutschen, der niemals jemanden rutschen ließ, wenn nicht alle die Anlage unten verlassen hatten - sei es Erwachsene, die aufpassten, oder ein Hilfe benötigendes Kind. Einen Kritikpunkt hätten wir dann aber doch: Das Ponyreiten wurde von Kindern durchgeführt, die Kindern die Ponys reichen und sie ohne Sattel reiten lassen. Nicht nur einmal sind besonders Kleinstkinder und Unerfahrene runtergeplumpst - Hilfe war da selten zur Stelle und nicht jeder Papa und jede Mama war sonderlich souverän, das Kind zu beruhigen und gleichzeitig ein Pferd am Seil zu halten. Da können doch schneller Gefährungssituationen entstehen und ich würde mir einen zweiten Erwachsenen oder ältere Begleiter (oder erfahrenere Reaktionen) der Betreuer wünschen. 14-jährige "Betreuer", die selbst reiten wollen und die Gäste warten lassen, sind dazu nur begrenzt geeignet.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sascha |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 5 |