Ferienwohnungen Haß

Ich war mit dem Zug alleine angereist Urlaub auf Fehmarn zu machen und saß eine Woche später bei meiner Abreise noch nicht lange im Zug, als ich bereits eine ellenlange E-Mail von Frau H. vorfand, in der sie mich beschuldigte, die Ferienwohnung in einem "nicht akzeptablen Zustand" hinterlassen zu haben. Ihre ungerechtfertigten und maßlos übertriebenen Anschuldigungen beruhten auf der Aussage einer "Reinigungskraft", ohne daß sich Frau H. selbst ein Bild vor Ort gemacht hatte und zudem noch auf einem falsch angegebenen Abreisedatum basieren. Dass es damit mit der Erholung vorbei war, liegt wohl auf der Hand. O-Ton der E-Mail, basierend auf der Aussage der "Reinigungskraft": "Der gesamte Fußboden des Wohnzimmers war kleberig. Auch die Türen der Küchenzeile sowie die Arbeitsplatte waren so verklebt, dass die gesamte Küchenfront gereinigt werden musste. Im Bad waren unter anderem die Toilette sehr verschmutzt sowie die Fliesen, zusätzlich wurde im Badezimmer der Mülleimer nicht geleert. Sie müssten bemerkt haben, dass z.B. neue Polster im Wohnzimmer vorhanden waren, deswegen ist es mir auch unverständlich, dass diese mit Flecken versehen und mit Krümeln übersät waren." Abgesehen davon, daß ich tatsächlich vergessen hatte den kleinen Müllbeutel aus dem Bad, in dem so gut wie nichts drinnen war, noch zu entsorgen, hatte ich gegen KEINE einzigen Punkte der Hausordung verstoßen. Dennoch wurden mir zusätzlich zu der ohnehin vorab bezahlten Endreinigung von 45 Euro noch weitere 20 Euro in Rechnung gestellt - insgesamt also 65 Euro, mehr als eine Tagesmiete - für die Reinigung einer FERIENWOHNUNG, in der ich überwigend draußen war und dort lediglich geschlafen, gelesen und Salat gegessen hatte - also auch keinen Herd oder Ofen, TV oder Radio verwendet hatte. In der Wohnung hatte ich mich mit Socken aufgehalten. Wie da alles "klebrig" und die Toilette "sehr verschmutzt" sein konnte, ist mir ein Rätsel... Vielleicht hätte ich besser Hundebeutel nehmen und die Dusche erst gar nicht verwendnen sollen... oder besser noch: die FERIEN-Wohnung gar nicht benutzen dürfen und gleich im Schlafsack im Garten hausen sollen - aber dann hätte der Schlafsack wahrscheinlich "Dreck" auf den Grashalmen hinterlassen... Da ich am Spätnachmittag mit dem Zug angekommen und vom Bahnhof zu Fuß unterwegs war, wäre es schön gewesen zumindest etwas Spüli, einen Spülschwamm, ein paar Mülltüten oder ein kleines Stückchen Seife vorgefunden zu haben. Ich habe den Eindruck, hier geht es mehr ums "haben wollen" als um eine willkommenheißende und serviceorientierte Einstellung dem Kunden gegenüber. Ein ständiges Rauschen von entweder der WC Lüftung oder dem Kühlschrank, sowie (Reparatur)Arbeiten in den anderen Ferienwohungen des Hauses sogar am Sonntag und laute Unterhaltungen im Treppenhaus ließen keine wirkliche Ruhe aufkommen. Fazit: Solange in den Räumlichkeiten nicht gelebt wird, man sich nicht zu wohl fühlt, kein Krümmel runter fällt, alles staubfrei und steril bleibt und die Reinigungskraft nichts tun braucht, scheint alles wunderbar zu sein. Ideal für Menschen mit Wasch- und Reinigungszwängen. Entschuldigen Sie, daß ich in Ihrer Wohnung Urlaub machen wollte und mein Geld Ihnen nicht genug war. Nicht nochmal.

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