- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel besteht aus mehreren Einzelgebäuden unterschiedlichen Alters und in unterschiedlicher Lage. Lt. Alltours insg. 450 Wohneinh. auf jeweils 3 Etagen verteilt. Was auch immer der Veranstalter unter Mittelklassehotel versteht, wir waren entsetzt über die dort vorgefundenen Hygienestandards und die Unfreundlichkeit des Personals. So lies man uns nach unserer Ankunft nachts um 2.30h eine halbe Stunde warten, bevor uns schlussendlich eine Putzfrau die zugewiesenen Zimmer zeigte. Es ist in jedem Fall ratsam auf die Vollpension zu verzichten und stattdessen die örtlichen Tavernen aufzusuchen. Dort haben wir durchweg positive Erfahrungen gemacht. Vorsicht ist allerdings bei mayonnaisehaltigen Salaten und bei Blattsalat geboten, es drohen akute Magen- Darmbeschwerden. Am Besten aber das Fereniki gar nicht erst buchen, auch wenn die Dame aus dem kompetenten Reisbüro von durchweg positiven Rückmeldungen Ihrer Kunden spricht und gleich ein anständiges Hotel wählen wie wir es dann für die letzten 2 Tage unseres Aufenthaltes auf Kreta taten!
Angesichts der zur unserer Ankunftszeit herrschenden Dunkelheit wurde uns erst am nächsten Morgen deutlich, in welch ungepflegtem und schmutzigen Zustand sich die Zimmer befanden. Hierfür brauchte man nur mit dem Finger über beliebige Oberflächen streichen. Dazu kam ein schier unerträglicher Fäkalgeruch, der wohl auf nicht vorhandene Geruchsverschlüsse der Abflussleitungen zurück zu führen ist. Besonders im Hausflur und in den Bädern breitete sich der Gestank aus. Das Bad unseres ersten Zimmers besaß eine Dusche, die aus einer Wandbrause und einem spärlich ummauerten Duschabteil ohne Vorhang bestand. Jeder Duschvorgang setzte folglich den gesamten Fußboden unter Wasser. Das Duschen zu Stoßzeiten wurde zum Geduldsspiel, da der Wasserdruck zuweilen nicht mehr vorhanden war. Auf unsere Beschwerde hinsichtlich der Sauberkeit erhielten wir nach 2 Tagen neue Zimmer, die letztendlich etwas freundlicher waren, leider aber nicht sauberer. Nach unserer Beobachtung benötigten die Putzkräfte gerade einmal 10 min. für die Zimmerreinigung nach einem Urlauberwechsel. Das reicht natürlich nur für Oberflächenkosmetik und da das Putzwasser nicht gewechselt wird, kann man ahnen, warum die Zimmer unsauber sind. So blieb uns nur die Selbsthilfe mit vor Ort gekauftem Putzeimer und chlorhaltigem Putzmittel und einer gründlichen Komplettreinigung der beiden Doppelzimmer. Stichwort Betten: das vorgefundene Doppelbett (Breite max. 1,50m) war mit einer durchgängigen Federkern Matratze aus der Erstausstattung bestückt, man spürte förmlich jede Feder einzeln. Ein Fakir hätte sicher seine Freude daran gehabt, wir haben jede Nacht gelitten. Zu einem wenig erholsamen Schlaf gesellten sich eine Vielzahl an Stechmücken, die mangels Fliegengitter bei geöffneten Fenstern ungehindert in die Zimmer schwirren. Die Mangelwirtschaft im Fereniki führte dazu, dass es 2 Tage keine Duschhandtücher gab. Vorsicht auch bei der Zubuchung von Klimaanlagen. Besser zuerst die Funktion testen und dann bezahlen. Bei unseren Kindern tropfte das Kondensat sinnigerweise gleich in das darunter stehende Bett, anstatt im Schlauch nach draußen abzufließen.
Wir haben ausschließlich das Frühstück genutzt, da uns die Kritiken anderer Gäste bereits auf den Umstand der Mangelwirtschaft in der Fereniki Taverne hingewiesen hatten. Eine goldrichtige Entscheidung wie sich vor Ort herausstellte. Alleine das Verhältnis von ca. 100 Tischen mit jeweils 4 Sitzplätzen in der zentralen Strandtaverne lässt bei 450 Wohneinh. und voller Belegung zwangsläufig erahnen, zu welchen Jagdszenen es allmorgendlich auf der Suche nach freien Plätzen kam. Es fehlte aber nicht nur an genügend Tischen, es mangelte an so ziemlich allem, was ein zivilisierter Mensch für ein gepflegtes Frühstück benötigt: Tassen, kl. Löffel, Tee- und Kaffeekannen. Und das was dem Servicepersonal beim Verlassen der Spülküche aus den Händen gerissen wurde, war entweder tropfnass, mit Essensresten garniert oder wie die Teekannen völlig verschmiert. Hatte man nach 15 Minuten Hochleistungsfrühsport endlich das nötige Frühstücksequipment zusammen, durfte man allerdings niemals den Fehler machen, seinen Tisch für einen Augenblick zu verlassen, um sich die letzte Gabel zu besorgen. Denn dann hatte das übereifrige Personal angesichts der akuten Platznot den gerade komplett eingedeckten Tisch für die nächsten Gäste kurzerhand komplett wieder abgeräumt. Very amusing! Zu guter letzt die Speisen: alles von durchschnittlicher Qualität, aber zum Sattwerden sollte es reichen. Honig und Marmelade kauft man besser beim Supermarkt um die Ecke!
Wie schon erwähnt lässt sich zu diesem Punkt einzig positiv erwähnen, dass man uns nach eindringlicher Beschwerde neue Zimmer zugewiesen hat. Besonders unangenehm viel uns ein junger Mann an der Rezeption auf, der sehr unwirsch und absolut unfreundlich reagierte als wir einmal nach einem Ersatzschlüssel nachfragten, weil sich unsere Kinder versehentlich ausgesperrt hatten. Eine Zusatzgebühr von 5 Euro für die Klimaanlage pro Tag und 10 Euro für den Schranksafe pro Woche gehören für uns ebenfalls nicht zu einem guten Service. Und das man vom vor der Tür wartenden Reinigungspersonal beim morgendlichen Packen der Strandtaschen quasi zur Eile gedrängt wird, trägt auch nicht zur Erholung bei.
Alle Gebäude befinden sich an relativ stark befahrenen Straßen, was zumindest in den späten Abend- und Nachtsunden zu einer deutlichen Lärmbelästigung führt. Besonders störend ist der nächtliche Reisebusverkehr, da die Fahrzeuge in den engen Straßen häufiger rangieren müssen und die Gäste bei Rückwärtsfahrt von einem unüberhörbaren und nervigen Piepton aus dem Schlaf geholt werden. Auf dem Weg zur Fereniki Taverne und zum Strand (ca. 200m) passiert man die an einer Sammelstelle an der Straße platzierten Müllbehälter. Über die Geruchsentwicklung randvoller Müllcontainer im südlichen Hochsommer wollen wir uns an dieser Stelle nicht näher äußern, aber der Appetit konnte einem dabei schon vergehen. Ansonsten findet man in Georgioupolis einen wirklich schönen Sandstrand und sauberes, klares Meerwasser vor. Der Hoteleigene Strand mit viel zu wenig Liegen wurde von uns nicht benutzt, da wenige Meter weiter beim Strandrestaurant „Tropicana Bar“ sehr gepflegte Liegen gratis zur Verfügung standen und der Strand dort auch breiter war.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der angepriesene Wellness-Bereich mit Massage, Sauna, Jacuzzi und Hallenbad entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Augenwischerei. Das Hallenbad ist ein normaler kleiner Pool, der sich völlig deplatziert in der Lobby einer der Unterkünfte befindet. Dort beschallt ein besserer Ghettoblaster die Gäste mit undefinierbaren, sphärischen Klängen (nervigerweise bis in die späten Abendstunden). Die Poolanlagen machen durchweg einen ziemlich ungepflegten Eindruck, aber dafür gibt es alternativ den sehr schönen Strand mit sauberem Meerwasser. Sport und Unterhaltung vom Feinsten bieten der morgendliche Kampf um saubere Kaffeetassen und freie Tische in der Fereniki Taverne.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im August 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dirk |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 7 |