Familotel Allgäuer Berghof

Auf den ersten Blick eine sehr schöne Alleinlage mit großzügigen Außenanlagen, vor allem für die Kinder. Schon die Lobby/Rezeption wirkt etwas überladen mit Schaukeltieren, riesigen Plüschfiguren über den Köpfen...da merkt man schon, wer die erste Geige hier spielt.

Wir waren doch enttäuscht über die sehr kleine und dunkle Kategorie "Grünten" - 35 qm, davon ein kleiner Nebenraum mit Etagenbett, einem recht schlichtem Sofa mit Holzstuhl und der Aussicht auf eine große Dachfläche des Wirtschaftsgebäudes. Ein Preis von 280 Euro p.P. ist da eine Frechheit. Ich beschwerte mich gleich nach Besichtigung an der Rezeption, erntete aber nur ein Schulterzucken. Die Katalogbeschreibung enthielt z.B. auch nicht Balkon oder Terrasse, davon ging ich aber bei dem sehr hohen Preis davon aus.

Das Angebot (ersichtlich über einen einzigen Aushang bei der Rezeption) war vielfältig, vor allem im Fleischangebot nicht sehr abwechslungsreich. Die Küche allerdings litt auch unter Überlastung, es kam als Beilage z.B. der Broccoli roh ins Angebot, die Einer zum Frühstück - egal ob mit 3, 5 oder 8 Minuten ausgezeichnet - waren alle steinhart und ungenießbar. Es wurde mir das Angebot gemacht, nach meinem Bedarf eines weich zu kochen, das sollte aber bei dem Preis Standard sein, bzw. die Eier müssen häufiger nachgekocht werden. Genauso die Nudeln, teilweise kalt und vor allem für kleinere Kinder nicht durchgekocht, eher al dente mit Tendenz "zu hart". Laut Hotelkatalog "durchzieht schon morgens ein Brötchenduft des hauseigenen Steinofens" die Speiseräume. Stimmt nicht - es war schlicht aufgebackene Dutzendware. Und: Bayern als Bierland wird hier nicht repräsentiert. Es gibt Helles und Pils zum Selberzapfen, dazu alkoholfreies Bier und Weizen. Auf der Getränkekarte (nicht im All-Inclusive enthalten) taucht kein einziges anderes Bier auf. Sehr gut allerdings aus dem schon zitierten Steinofen die Pizza und der Flammkuchen. Ganz schlecht das Angebot an Zuckerware in großen Gläsern. Jeden Abend waren "Räuberbanden" von Jugendlichen und Kindern in dieser Ecke zu Gange und füllten sich Tüten und Taschen damit voll. Das läuft jeglichen Erkenntnissen über gesunde Ernährung zu wider !!! Sicher auch ein Versäumnis der Erziehungsberechtigten, die sowieso hier manchmal das Konzept des Familotels so auslegen, dass sie ihren Kindern keine Grenzen setzen müssen.

Hier wird sehr viel auf Eigeninitiative gesetzt - man muss speziell die Zimmerreinigung anfordern, eine Führung durch das recht unübersichtliche Gebäude insgesamt gibt es nicht. Ein Lageplan existiert nicht, auch nicht auf dem in jedem Zimmer befindlichen Tablet, das nicht aktualisiert wird. Der Speiseplan von Montag war am Donnerstag immer noch als "aktuell" zu lesen. Ich reklamierte dies, es geschah nichts. Ich hatte auch den Eindruck, dass an der Rezeption - aber auch in anderen Bereichen - zwar junge Mitarbeiter/innen am Werk waren, deren Kompetenz aber überschaubar war. Zu den Essenzeiten geht es am Buffet wie in einer Kantine zu, es ist laut und manchmal sogar ungemütlich. Die benutzten Teller wurden nicht zügig abgeräumt, der Service bemühte sich zwar, wurde aber dem Bedarf nicht gerecht.

Herrliche Aussicht, vor allem von der großzügigen Terrasse. Wenn man allerdings mal einen Spaziergang oder eine kleinere Wanderung vorhat, geht es eben nur steil bergauf oder die die Mautstraße abwärts durch den Wald.Mit Kinderwagen aufwärts zum Start ins Wandergebiet ist das wirklich steil und beschwerlich, ca. 100 Höhenmeter.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Hier liegt das große Plus dieser Konzeption - für Kinder jeglichen Alters wird sehr viel geboten. Im Außenbereich und auch innen, erwähnenswert auch die Badelandschaft und das Spa. Die Einteilung bei Ankunft in Farben und ein rotierendes Nutzungssystems ist im Prinzip zur Entzerrung in Coronazeiten richtig, allerdings hielten sich die wenigsten daran, Hier noch eine große Schwäche für uns als mitreisende Großeltern: Der hohe Preis resultiert sicher zum Teil aus dem sehr ausgefeilten Angebot für Kinder und Teenies - den müssen wir einfach mitbezahlen und daraus ergibt sich für unsere Zielgruppe ein schlechtes Preis-Leistung-Verhältnis. Wir haben schon mehrfach in kinderfreundlichen Hotels mit vier oder sogar fünf Sternen logiert, die boten überragenden Service und waren für Kinder auch sehr gut geeignet.