Falkensteiner Schlosshotel Velden

Wie bei vielen anderen auch ist Freizeit ein rares Gut. Nach langem Hin und Her konnten wir uns 2 Tage "freischaufeln". Es sollte ein spontaner "Kurz-Luxusurlaub" in Velden werden, das Schlosshotel bietet auf den ersten Blick das ideale Angebot. Nach vorne hin zur Straße umwerfender Anblick, eine gelungene Mischung aus Nostalgie und Moderne. Alles wirkt auf den ersten Blick sehr sauber, gepflegt und gut erhalten bzw. bewirtschaftet. Die öffentlich zugänglichen Räume sind sauber und im Stil dem Haus entsprechend. Wir haben das Hotel "last minute" am Tag vor der Anreise incl. Frühstück gebucht. Aber zu alle dem später etwas mehr. Was die Gästeaufteilung angeht, so konnten wir anhand der Tiefgarage auf eine breite Durchmischung von Österreich, Deutschland, generell Osteuropa und Russland schließen. Mehrere ältere Paare mit sehr jungen Kindern (ev. Oma/Opa-Ausflug :) ) sowie einige Familien mit kleinen/jungen Kindern stellten während unseres Aufenthaltes (abgesehen von Schalke 04, die man aber nie sah) die Mehrheit der Gäste dar. Paare, egal welchen Alters, haben wir beim Frühstück nur wenige gesehen. Die Mobilfunkerreichbarkeit ist durch die Bank als gut zu bewerten. Das WLAN im Haus funktioniert an den meisten Stellen, außer auf dem Zimmer und am Beachclub. Wir konnten uns zwar zum WLAN verbinden, allerdings ließ die Geschwindigkeit zu wünschen übrig. Ein durchgeführter Test im Zimmer ergab 1,24kBit/s Downloadspeed und 155KB7s Upload. Jede angetestete Website lieferte einen Timeout, Apps luden nicht. Glücklicherweise hatten wir im Zimmer 4G-Empfang, so das wir dies verschmerzen konnten. Ich möchte gesondert darauf hinweisen, dass sich die Nutzung der Tiefgarage mit 18€ pro Nacht zu Buche schlägt. Darauf wird man aber bei Reservierung hingewiesen. Die beste Reisezeit für Velden ist natürlich der Sommer. Herrliches Wetter, ein See mit angenehmer Temperatur und eine Region, welche jede Menge Highlights bietet, macht Velden besonders besuchenswert - allerdings in unseren Augen nicht in Verbindung mit dem Schlosshotel. An dieser Stelle möchten ich darauf hinweisen, dass wir eigentlich sowohl von einer Bewertung als auch einer Beschwerde Abstand nehmen wollten, da wir dem Team vom Schlosshotel die Gelegenheit geben wollten, unsere aufgefallenen Mängel ohne großes Aufsehen für nächste Gäste ausbessern zu können. Aus diesem Grund haben wir ein entsprechendes Schreiben gemeinsam mit dem aufgelegten Gästefragebogen im Zimmer hinterlassen. Ich nehme an, dass weder der Fragebogen noch das angehängte Schreiben seinen Weg zum Beschwerdemanagement gefunden haben. So wurde ich heute via Mail eingeladen, das Hotel online zu bewerten was hiermit als erledigt anzusehen ist. Kunden/Beschwerdemanagement und Eingenbenchmark im Jahr 2015 sehen für mich anders aus.

Wir wohnten in einem Deluxe Doppelzimmer. Das Zimmer mit der 312 ist im "Stammhaus". Bei Reservierung wurde bekannt gegeben, dass wir nach Belegung im Stammhaus oder im Neubau untergebracht werden. Hier unterlief uns der erste Fehler: Wir gingen davon aus, dass Zimmer gleicher Kategorie über gleiche Räumlichkeiten verfügen - Scheinbar ist dem nicht so. Anscheinend verfügen NUR die Zimmer im Neubau über einen Balkon, bei unserer Reservierung wurden wir darauf aber nicht hingewiesen - welches Hotel hat heute noch Zimmer ohne Balkon? Wir wollten uns telefonisch nach einem anderen Zimmer erkundigen, mussten dann dafür aber extra an die Rezeption. Dort wurde uns dann eine Junior-Suite angeboten, den Aufpreis von rund 150€ war es uns dann aber doch nicht wert (Nimmt man die Tiefgarage zum Maß, war das Hotel ca. zu 50% ausgelastet so das wir es uns nicht genau erklären können, warum ein einfaches Umbuchen nicht möglich war). So blieben wir im Zimmer 312 mit 3 größeren "Oberlichten" als Fenster. Die Zimmer sind auch auf seeseitig fotografierten Bildern zu erkennen und befinden sich im 3. Stock zwischen den beiden Türmen. Da wir aus der Branche kommen, wurde als erstes Zimmer ordentlich begutachtet. Erster Eindruck: Geräumig, Fenster groß genug, hell, dem Alter entsprechend. Bei genauerer Betrachtung konnten wir Staub entdecken. Zum einen auf dem Bettrücken hier wird nur von links und rechts gewischt, auf der Kuppe in der Mitte verblieb eine ordentliche Staubschicht). Außerdem waren viele Flächen mit einer Glasplatte aufgeedelt, was zwar einen guten haptischen Eindruck vermittelt und das darunter liegende Holz schützt, aber besonderer Pflege bedarf. Unter allen Glasplatten war Staub sichtbar. Ich habe die Angewohnheit, Teile meiner Kleidung an eher ungewöhnlichen Stellen aufzuhängen, so dass ich auch Staub auf der Fernsehwohnwand entdecken konnte. Unsere Badesachen (rote Badehose, schwarzer Bikini) haben wir in den Fächern unter den Waschbecken aufbewahrt. Als wir sie am nächsten Tag heraus genommen haben, waren sie bedeckt mit Staubfusseln. Wie vorhin angesprochen, die Basics passen. Das Laken ist sauber, Toiletten, Dusche und Waschbecken ebenso. Das Sofa vor den drei Fenstern wieß einige grobe Wasserflecken auf. Wir tippen auf ein offen gelassenes Fenster und einen Regenguss. Tut der Funktion keinen Abbruch, der optische Eindruck ist natürlich ein anderes Thema. Der Fernseher ist in Ordnung, wenngleich auch die Fernbedienung ausgetauscht gehört (wir dachten etwas falsch zu machen bis wir bemerkten, dass die OK-Taste der Fernbedienung einfach nur sehr schwergängig ist). Minibar war gut gefüllt, preislich in Ordnung. Wasserkocher, Kaffemaschine, Bügeleisen o.ä. konnten wir aber nach Durchsicht aller Kästen nicht entdecken (ev. haben wir dies übersehen?). Gesamt sind im Zimmer 3 Telefone zu finden. Dabei schafften wir es jedoch mit dem Schnurlostelefon und dem Telefon im Badezimmer nicht, die Rezeption zu erreichen. Einzig das Telefon am Schreibtisch schaffte es zur Rezeption. Gesteuert wird das ganze Zimmer über Touchpanele, welche an verschiedenen Positionen im Zimmer angeordnet sind. Hier möchte ich vielleicht anregen auch den Fernseher auszuschalten, wenn man am Display neben der Türe das Zimmer stromlos machen möchte. Verschiedene vorgegebene Beleuchtungskonzepte schaffen Abends eine gemütliche Atmosphäre im Zimmer. Über das Panel wird auch die Klimaanlage und die Verdunkelung gesteuert. Erstere ist relativ laut so dass wir tagsüber unser Zimmer gekühlt haben und Nachts bei ausgeschalteter Klimaanlage geschlafen haben. Über die elektrischen Vorhänge waren wir etwas erschrocken. Laut, nicht schön anzusehen und nicht komplett durchgehend, so dass zwar der Vorhang ansich blickdicht, aber links und rechts schön die Sonne ins Zimmer strahlen kann. Die Steckdose an meinem Nachttischkästchen (ausziehbar, neben dem Touchpanel angeordnet) schien nicht zu funktionieren, auf alle Fälle ist es mir nicht gelungen, dort mein Telefon zu laden. Dafür haben die Steckdosen am Schreibtisch (4 Stk, ausziehbar) ordentlich und wie erwartet funktioniert. Für die Dusche wäre wahrscheinlich ein Diplom hilfreich - 3 Armaturen + ein Regler für die Temperatur sind doch nicht so wenig. Außerdem werden Damen, welche nicht täglich Haare waschen, mit der Dusche relativ wenig Freude haben, da ihnen dann nur der in Brusthöhe angeordnete Brausekopf bleibt. Wasser von oben gibt es nur "direkt" von oben.

Meine Bewertung für die Gastronomie bezieht sich buchungsbedingt nur auf das Frühstück bzw. auf die Schlossbar, was aber in meinen Augen auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf. Wir haben das Frühstück im Ballsaal bzw. der Terrasse davor zu uns genommen. Die Menge der Speisen war absolut ausreichend, so etwas wie "Leerlauf" konnten wir nicht entdecken. Auch die Vielfalt der angebotenen Speisen ist sehr gut - vom Apfel bis zum Zwetschkenröster ist alles vorhanden. Das bestellte Omelette aus der Küche war ebenfalls ausgezeichnet. Das Restaurant ansich sowie der gesamte Buffetbereich wirken sehr sauber, auch die einzelnen Kühlungen scheinen des Öfteren ordentlich geputzt zu werden (leider keine Selbstverständlichkeit). Der bestellte Aperol-Spritz in den Poolbereich sowie Abends an der Schlossbar war dem Geschmack entsprechend, mengenmäßig in Ordnung. Das Getränk an der Poolbar wurde in einem (ich denke) Hartplastikbecher serviert, anders kann ich es nicht beschreiben. Glas scheint es (verständlicherweise) keines gewesen zu sein. Der Drink an der Schlossbar Abends wurde in einem entsprechenden Glas serviert. Preismäßig würde ich unsere Konsumationen als "normal" bezeichnen.

Der Empfang war OK. Es wurde sich sofort um unser Auto als auch um unser Gepäck gekümmert. Da das Zimmer (Anreise um 10.00) noch nicht fertig war, wurde dieses vorerst vom Hotel verwahrt. Nach dem Ausfüllen des Gästemeldeblattes wurden wir in den AquaSpa geführt. Der Empfang bzw. die kurze Führung war freundlich, wirkte jedoch nervös/leicht überfordert/etwas desorientiert. Beim Checkout wurden wir darauf hingewiesen, wie wir den Tag noch am Beachclub verbringen können. Ob uns der Aufenthalt gefallen hat bzw. ob alles in Ordnung war, wurden wir nicht gefragt. Fremdsprachenkenntnisse können nur vom "Vorbeigehen" bewertet werden - Englisch scheint durch die Bank fließend und gut gesprochen zu werden. Das Zimmer ansich ist an den kritischen Stellen (WC, Dusche, Bettbezug) sauber. Allerdings konnten wir (viel) Staub entdecken. Wir tranken Nachmittags 2 Aperol aus der Minibar. Am Abend wurde unser Zimmer gemacht. Die leeren Flaschen wurden zwar entfernt, doch wurde dies nicht an die Rezeption weitergegeben. Zwar ist die Frage nach Konsumationen obligatorisch, doch war ich überrascht, am Abreisetag die Rezeption über unseren Verzehr informieren zu müssen. Stichwort Innerbetriebliche Kommunikation... Unerwarteter Weise konnten wir den Roomservice bei der Bestellung von 2 Aperol-Spritz in die Pool-Landschaft testen. Eigentlich wollten wir die beiden Getränke an der Wellness-Rezeption bestellen (im angepriesenen Bistro war niemand). Die Dame führte uns wieder ins Bistro, wo sie uns mit den Worten "Da über's Telefon könnt ihr euch was bestellen" ans Telefon verwies. Da es ca. 11 Uhr Vormittags war, war der Roomservice scheinbar etwas über unsere Bestellung überrascht, was wir auch merkten. So musste zuerst Rücksprache gehalten werden ob denn um diese Zeit schon etwas aus der Schlossbar zu bekommen sei. Bis wir dann unsere Getränke in der Hand hielten, wussten wir nicht so recht, ob wir etwas bekommen oder nicht. Auf alle Fälle hat der Roomservice Wort gehalten und sein möglichstes getan. Zu unserer Verteidigung - wir waren seit 5 Uhr in der Früh munter, so dass unsere "innere Uhr" schon auf "A Spritzer geht schon" eingestellt war :) Das Team vom Frühstücksservice hat seine Arbeit ausgezeichnet erledigt. Schnell, unkompliziert und freundlich. Das Team vom beachclub war ebenfalls sehr bemüht und freundlich, Service an die Liege funktionierte ausgezeichnet - manch einer war vielleicht etwas übermotiviert. Aber besser so als anders :)

Die Lage ist natürlich ausgezeichnet. Ein herrlicher Blick ist garantiert, wenn man ein Zimmer auf die Seeseite (so wie wir, Zimmer 312) bekommt. Direkt gegenüber ist der hoteleigene Beachclub, welcher ausreichend Liegefläche bereit stellt und einen direkten Zugang zum (ca. 24°C warmen) See ermöglicht. Dieser ist auch unterirdisch zu erreichen, ich würde aberr den direkten Weg über die Straße nehmen. Soweit wir feststellen konnten, ist dieser zumindest von Zimmer 312 aus der einfachere. Das Hotel ist einfach zu erreichen, ca. 4-5 Minuten von der Autobahn entfernt. Obwohl man diese stellenweise sehen kann, konnten wir davon absolut nichts hören. Ins Herz Veldens sind es nur wenige Schritte, so dass Spaß und entsprechendes Nightlife garantiert sind. Trotz unserer Reise von Montag auf Dienstag war in Velden wirklich "der Bär" los mit entsprechenden Angeboten. Auch Geschäfte, Apotheke usw. sind sehr leicht zu Fuß zu erreichen. Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist für mich als Autoreisender schwer zu beurteilen, aber zumindest die Wörthersee-Schifffahrt hat direkt gegenüber vom Hotel einen Landesteg.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Vorweg - wir haben keine Wellnessanwendungen gebucht sondern lediglich die Pool&Saunalandschaft bzw. den beachclub genutzt. Die Poollandschaft ist relativ überschaubar, doch groß genug, wenn nicht gerade die Kinder darin herumtoben. Da den Eltern der Lärmpegel egal war (auch vom Wellnessteam konnten wir niemand entdecken), haben wir uns dann in den Saunabereich bzw. in die Stadt verzogen. Pools sind nun mal leider hellhörig, so dass ich mir gerade da etwas mehr Aufsicht gewünscht hätte. Bei der Führung wurde uns gesagt, dass der Indoorpool 28°C hat, der Outdoorpool 30°C. Temperaturmäßig scheint es auf alle Fälle umgekehrt gewesen zu sein. Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass keiner der Pools die angegebene Temperatur erreicht hat, aber Thermometer hatte ich leider keines bei der Hand... Der Saunabereich ist sehr geschmackvoll (teilweise vielleicht etwas zu dunkel) eingerichtet. Überall sehr sauber und aufgeräumt, an den Teppichen bei den Himmelbetten konnte man gut erkennen, dass öfter gesaugt wird. Wir konnten ein Dampfbad, Infrarotkabine, Kräutersauna und eine finnische Außensauna entdecken. Dazu 4 Ruheräume. In der Saunalandschaft ist in meinen Augen als negativ zu vermerken, dass das Dampfbad (scheinbar) über keine Sitzbankheizung verfügt, auf alle Fälle war die Sitzbank relativ kühl. Ebenso verteilt sich der Dampf (bedingt durch die Größe?) so, dass für mich mit 1,96m Körpergröße im Sitzen nur wenig Wärme zu spüren ist. In Verbindung mit der kühlen Sitzbank fühlte ich mich nicht besonders wohl. Beim Verlassen bzw. Betreten hingegen stand ich in einer Dampfwolke, dass das Atmen schwer fiel. Ebenso konnte ich nur einen Krug Wasser mit Orangenscheiben entdecken. An dieser Stelle hätte ich mir ein paar Säfte, etwas Quellwasser oder eine Schale mit Studentenfutter gewünscht. Aber vielleicht hab ich es auch einfach nur nicht entdeckt. Der Angebot im Saunabereich ansich ist verhältnismäßig überschaubar. Daher nehme ich an, dass sich die Flächenangabe des Hotels (~3.700m²) auf den gesamten Wellness/Sauna/Pool/Fitnessbereich incl. aller Ruheräume bezieht. Der Beachclub ist sehr sauber und weitläufig. Die Liegen machen einen hochwertigen Eindruck, alle Liegen sind mit einem Handtuch überzogen, welches nach jedem Besucher ausgetauscht wird. Die Umkleiden sind sauber, der Freiluftpool vielleicht etwas kühl. Der Zugang zum See erfolgt über eine Treppe, ein paar Algenablagerungen machen den Zugang teilweise etwas rutschig. Alles in Allem aber gut/sehr gut.