- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Insgesamt ist der Fähringerhof eine Mischung aus Hotel und Pension. Das Hotel hast 3 Etagen. Es gibt 9 Einzel- und 6 Doppelzimmer. Die Preise sind hier pro Person gleich. Dusche und WC gibt es pro Etage in Gemeinschaftsnutzung. Für Frühstück und Abendessen gibt es einen Speiseraum. Es gibt keine große Außenanlagen, was auf Juist aber auch überflüssig wäre. Fahrräder können neben dem Hotel abgestellt werden. Preislich ist der Fähringerhof auf Juist sicherlich konkurenzlos. Sauberkeit und Ausstattung muss man im Kontrast zur Einrichtung und zum Preisniveau sehen. Hierzu später mehr. Für 5 Euro Aufpreis bekommt man Halbpension, was ich jedem hier nur ausdrücklich empfehlen kann. Dazu später mehr. Die Gästestruktur gleicht der typischen Gästestruktur auf ostfriesischen Inseln: Vorzugsweise älteres Publikum, Familien und eher seltener jüngere Leute. Dadurch ist es im Hotel auch sehr ruhig. Empfehlen kann ich wie gesagt jedem Gast die Halbpension (Abendessen). Das absolute Aushängeschild des Hotels!
Das Hotel verfügt über Einzel- und Doppelzimmer. Die Zimmer sind in üblicher Größe. Telefon, Safe, TV, Minibar, usw. gibt es auf dem Zimmer nicht. Einzig der WLAN-Anschluss ist hier zu erwähnen. Im Speiseraum steht ein Fernseher zur Verfügung. Für Raucher gibt es eine Gelegenheit im Eingangsbereich des Hotels. Im Zimmer gibt es ein Waschbecken. Dusche und Toilette gibt es als Etagendusche und -toilette in Gemeinnutzung. Hierzu gleich noch mehr. Die Zimmer, der Hotelflur und das Hotel im Allgemeinen sind im typischen Stil der 70er Jahre belassen. Es besteht fraglos Renovierungsbedarf. Am Schlimmsten zeigt sich dies bei den sanitären Anlagen. Die Etagenduschen sind mit alten Durchlauferhitzern ausgestattet, die nur kurzzeitig warmes Wasser garantieren. Bei der Dusche im 2.OG sind die Armaturen und der Abfluss angerostet. Ähnlich soll dies bei anderen Zimmern am Spülbecken ausgesehen haben (bei mir allerdings nicht). Das Ganze gleicht südländischen Verhältnissen. Der Hotelchef erklärte mir, dass Renovierungsarbeiten ein Finanzierungsproblem seien: Das Hotel hat er vor 20 Jahren gekauft und zu den damaligen Zinssätzen (7-8%) finanziert und bis vor 1-2 Jahren abbezahlt. Nun werden Schritt für Schritt Renovierungsmaßnahmen in Angriff genommen. Ich habe ihm gesagt, dass hier die sanitären Anlagen an erster Stelle stehen müssen. Er hat hier auch Einsehen gezeigt. Den Renovierungsbedarf muss man natürlich auch immer im Verhältnis zu dem günstigen Hotelpreis sehen (37 Euro Vorsaison und 41 Euro Hauptsaison), ganz zu schweigen von der ausgezeichneten Halbpension (+ 5 Euro). Im renovierten Zustand würde Herr den Preis entsprechend anpassen. Andere Unterkünfte auf Juist fangen bei 70 Euro aufwärts (ohne Halbpension) an.
Frühstück und Abendessen sind eindeutig das große Aushängeschild vom Fähringerhof. Der Chef kocht hier selbst und betreibt einen enormen Aufwand für ein herausragendes Ergebnis. Das Frühstücksbuffet steht bis 9:30 Uhr zur Verfügung. Es gibt frische Brötchen und diverse Beläge. Hervorzuheben ist hier vor allem die Sanddornmarmelade. Ferner kann man sich ein Müsli zusammenstellen und bekommt auf Wunsch gekochte Eier und Kaffee gereicht. Ferner werden diverse Säfte angeboten. Alles ohne Zusatzkosten. Das Abendessen (im Rahmen von Halbpension) sei jedem empfohlen, täglich um 18 Uhr außer Mittwochs. Es besteht aus 3 Gängen (manchmal sogar 4 Gänge): Vorspeise, (Zwischengang), Hauptspeise und Dessert. Den Stil kann man als Mix aus (für die Küste typischen) Fischgerichten, gutbürgerlicher und österreichischer Küche beschreiben (Herr stammt ursprünglich aus Österreich). Im April/Mai und im September/Oktober gibt es die sogenannten "Fischwochen", in denen täglich Fischgerichte serviert werden (sonst "nur" 4x die Woche). Auch die Größe der Portionen ist im Gegensatz zu manch anderen Hotels/Pensionen sehr großzügig. Der Aufpreis von 5 Euro/Nacht für das Abendessen (Halbpension) steht in keinem Verhältnis zu der herausragenden Küche. Für diese Gerichte müsste man in jedem Restaurant mindestens 20-25 Euro zahlen. Einziger minimaler Kritikpunkt ist, dass nicht täglich die Tischdecken gewechselt werden und ich auch noch am 3. und 4. Tag an einen Klecks von der Suppe am 2. Tag erinnern wurde.
Der Fähringerhof wird von der Familie Tröbinger in familiärem Stil geführt. Zum Personal gehören neben dem Chef und seiner Frau zwei Angestellte (ob ebenfalls aus der Familie weiß ich nicht). Alle waren sehr freundlich und umgänglich. In den Zimmern wird täglich das Bett gemacht. Alle 2-3 Tage erfolgt eine Zimmerreinigung und Handtuchwechsel. Die Etagenduschen und -toiletten werden täglich gereinigt. Je nach Absprache holt der Hotelinhaber seine Gäste sogar mit Bollerwagen am Hafen ab (vorher absprechen, wir hatten uns am Hafen verpasst).
Wie fast alle Hotels und Pensionen auf Juist liegt auch der Fähringerhof sehr zentral. Das Zentrum liegt gleich vor der Tür. Radverleih in 100m Entfernung. Hafen und Supermarkt in ca. 500m Entfernung. Auf der Insel gibt es nur Kutschen- und Fahrradverkehr. Einzig ein Krankenwagen fährt als motorisiertes Fahrzeug rum. Der Kutschenverkehr ist sehr rege, was man vor allem an den vielen Absonderungen der Pferde aus der Straße sieht. Die Radwege sind nicht so sehr ausgebaut wie beispielsweise auf Borkum oder Norderney. Bei nassem, festen Sand lässt sich's allerdings wunderbar am Strand fahren. Typische Ausflugsziele sind die Domäne Bill (Westende) und der Flughafen (Ostende). Beides ist wunderbar mit dem Rad erreichbar. Ansonsten gibt es auch Kutschfahrten hierhin. Empfehlen kann ich ferner eine Wanderung rund um den Hammersee (zu Fuß ca. 1-1,5 Stunden).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Fähringerhof versteht sich nicht als Eventhotel. Entsprechend gibt es im Hotel so gut wie keine Freizeitmöglichkeiten. Das ist aber auch vergleichbar mit anderen kleineren Hotels auf den ostfriesischen Inseln. Das Hotel verfügt über einen Internetzugang per WLAN. Im 2.OG ist der Empfang allerdings nicht mehr ganz so gut, aber ausreichend um ohne größere Störungen ins Internet gehen zu können. Der traumhafte, endlose Nordstrand befindet sich in ca. 500m Entfernung. Ansonsten beschränkt sich das Freizeitangebot auf der Angebot der Kurverwaltung bzw. Inselgemeinde Juist, was im Vergleich zu Borkum oder Norderney doch kleiner gehalten ist. Die größten Kneipen auf der Insel sind Köbes und (meine Empfehlung) die Spelunke. Es gibt 2 kleine Diskotheken: Das Black Pearl (vormals Zappel) und das Café del mar (vormals Giftbude), beide liegen direkt nebeneinander. Das Schwimmbad der Insel ist ein reines Kinderbad (tiefste Wasserstelle: 1,35m !!!). Der Saunabereich des Schwimmbades ist ebenfalls nichts besonderes.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Juni 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marcel |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 3 |