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Peter (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Oktober 2014 • 1-3 Tage • Stadt
Ausführlich: Empfehlung mit gewissen Vorbehalten
3,6 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Auch wenn unter dem Strich eine Empfehlung bleibt, hat mich das Estilo Fashion Hotel doch in mancherlei Hinsicht ein klein wenig enttäuscht. Aber vielleicht habe ich auch einfach zuviel erwartet, wenn man bedenkt, dass ich (nur) 65 Euro pro Nacht für einen "Superior Double Room" im November bezahlt habe. Der Reihe nach: Das Estilo, in einem siebe-nstöckigen, typischen Budapester Altbau unmittelbar am Beginn der Einkaufstraße Vaci Utca – an der Freiheitsbrücke - gelegen, wird im Reiseführer als "ruhiges Businesshotel" beschrieben. Das kann man unterschreiben. Es ist ein - schon aufgrund der (geringen) Größe der Lobby - eher klein anmutendes Hotel mit etwa siebzig Zimmern, das nach meiner Wahrnehmung vornehmlich auf ausländische Touristen ausgerichtet ist, aber sicherlich auch den einen oder anderen geschäftlich reisenden Ungarn begrüßen darf. Es gibt ein unmittelbar angeschlossenes, von der Vaci Utca auch direkt betretbares Restaurant ("Bourkantin"), in dem auch das im Preis inbegriffene Frühstück serviert wird. In der Lobby gibt es eine Internetecke, die ich allerdings nicht probiert habe. Im Hotel wird (leider gänzlich unverschlüsseltes) WLAN vorgehalten, das in Sachen Verfügbarkeit und Schnelligkeit jedenfalls meinen Ansprüchen uneingeschränkt genügte. Das Personal spricht gut Englisch, die Verständigung war keinerlei Problem. Der Fahrstuhl und auch das Treppenhaus können nur mit Zimmerkarte benutzt werden. In Sachen Sauberkeit habe ich, was die öffentlichen Bereiche angeht, nichts zu bemängeln. 1. Geldtausch: Ich hatte vorher ein wenig gegoogelt und herausgefunden, dass man a) möglichst nicht in Deutschland, sondern in Ungarn und b) möglichst nicht am Flughafen Budapest tauschen sollte. Beides stimmt. Man kommt - siehe oben - auch ohne Bargeld in die Innenstadt und sollte deshalb warten. Die Kurse am Flughafen sind geradezu empörend schlecht: Ich habe eine geringe Summe für 1:244 getauscht, wohingegen der reguläre Tauschkurs in der Innenstadt bei ca. 1:309 lag! Übrigens gibt es einige Citibank-ATM's in der Stadt, an denen ich mich problemlos mit Bargeld versorgt habe. 2. Gastronomie: In der oberen Etage der Großen Markthalle gibt es Imbissstände, die Langos (sonst gar nicht so leicht zu bekommen in Budapest) und andere halbwegs landestypische Speisen anbieten. Leider schließt die Markthalle abends recht zeitig. Zudem gibt es in Budapest seit einiger Zeit eine Restaurantkette namens "Trofeo" (um die vier bis fünf Filialen), die ein ganz nettes All-you-can-eat-Büffet anbietet. Für ca. 20 Euro (am Wochenende, in der Woche ist es etwas billiger) gibt es neben Bier, Wein, Sekt und nichtalkoholischen Getränken diverse warme und kalte Vorspeisen (Suppen, diverse Pasteten, Sushi, Hack, sauer eingelegtes Gemüse), warme Speisen (Gulasch, herzhafte Palatschinken, frittiertes Hähnchen, Pasta) und ein ansprechendes Dessertbüffet mit Torte und Eis in nicht überragender, aber doch ansprechender Qualität. Ich kann es durchaus empfehlen. 3. Wie schon erwähnt, wird Ferencvaros Budapest derzeit von Thomas Doll (früher u.a. Coach in Hamburg und Dortmund) trainiert. Da es terminlich passte, wollte ich mir ein Spiel des Klubs anschauen. Was aber, wie ich durch eine vorherige Recherche im Internet erfuhr, gar nicht so einfach ist: Einfach in die "Groupama-Arena" fahren und ein Ticket kaufen, funktioniert nämlich nicht. Wer eine Eintrittskarte erwerben möchte, muss vorher eine "Supporter Card" kaufen (Kostenpunkt um die 3 Euro), was wiederum die Angabe diverser Personalien und einen Handabdruck (!!) verlangt. Mit der Karte gibt es dann das Ticket (die zweitbeste Kategorie kostete mich um die zwölf Euro). Beim Passieren der Stadiontore wird neben der Vorlage der Karte zum Abgleich auch der Handabdruck verlangt. Solchermaßen identifiziert, musste ich im Stadion feststellen, dass es Bier und Hotdog nicht gegen Bares gibt, sondern mittels Supporter-Card (die zuvor aufgeladen werden muss) bezahlt wird. Nur am Rande spielte bei all dem eine Rolle, dass ich - frierend und wegen meines schmerzenden Rückens weitgehend stehend - zusammen mit nur 5.000 weiteren Besuchern ein müdes und torloses Spiel von Thomas Dolls Kickern gegen MT Paks mitansah. Aber immerhin, für drei Euro bekam man ein Hotdog und ein Bier, was bei hiesigen Spielen nicht mal in der Regionalliga noch zu schaffen sein dürfte. 4. Ich hatte eingangs angesprochen, dass ich wegen keines kranken Rückens in Budapest war und vor allem die berühmten Thermalbäder besuchen wollte. Deshalb hierzu noch ein paar Tipps. Obwohl die Bäder wie ganz Budapest vor allem von früherer Pacht leben und vielfach etwas morbid anmuten (stumpfe Fliesen, rissiger Marmor, bröckelnder Putz, verkalkte Duscharmaturen, lose Latten in der Saunabank), lohnt sich ein Besuch allemal, insbesondere für Leute mit entsprechenden gesundheitlichen Problemen. Man kann die nötigen Utensilien zwar mitunter (nicht immer!) vor Ort kaufen oder mieten, dennoch empfehle ich, Badeschuhe, Badehosen, Badekappe und wenigstens zwei Handtücher mitzunehmen. Vor Ort kauft man eine Karte (meist wird nur eine Tageskarte in Betracht kommen) mit Schrank- bzw. besser (gegen geringen Aufpreis) Kabinenbenutzung. Die Preise liegen zwischen ca. 2.000 Forint (6,70 Euro) und 5.300 Forint (17 Euro), sind also alles in allem fair. Seine Spind- bzw. Kabinennummer erfährt man, indem man den erhaltenen Schlüssel an eines der Terminals im Umkleidebereich hält. Dann zieht man sich um, verschließt Kabine bzw. Spind (bzw. die verschließen sich selbst - die jeweiligen Mechanismen sind relativ einfach zu verstehen) und kann seinen Badetag beginnen. Die Bäder öffnen in der Regel gegen 06.00 Uhr und haben bis 20 Uhr geöffnet. Ein paar Dinge sind gewöhnungsbedürftig: Viele Anlagen sind sehr weitläufig, wobei die interessierenden Facilities mitunter weit auseinanderliegen und man, um z.B. von einem Becken zum anderen zu kommen, lange Gänge mit Umkleideschränken passieren, um mehrere Ecken biegen und noch eine halbe Treppe hochgehen muss. Zudem findet man aufgrund der Weitläufigkeit auch immer mal wieder Bereiche, die gar nicht oder zur Ablage irgendwelcher Altgeräte genutzt werden. Jedenfalls in den vier Bädern, die ich besucht habe, gibt es keine Geschlechtertrennung (mehr), was aber leider auch bedeutet, dass Thermalbecken und auch Saunen in Badekleidung benützt werden. Zwar ermuntern allerorten mehrsprachige Schilder zur Einhaltung einer gewissen Reinlichkeit, gelebt wird dies aber nur bedingt: Gerade nach dem Saunabesuch ist die Benutzung der Dusche eher die Ausnahme, viel öfter wird direkt das Tauchbecken aufgesucht. Am Wochenende kann es recht eng werden, gerade in den (mitunter etwas kleineren) sehr warmen Becken. Liegebereiche sind leider eher unüblich. Oft gibt es nur ganz wenige Liegen, und die sind häufig - gerade vor dem Hintergrund, dass sich die Bäder Patienten mit Bandscheibenleiden anbieten - nachgerade empörend unbequem. Da die empfohlene Verweildauer in den warmen Becken bei fünf bis zwanzig Minuten liegt und man hinterher schon etwas ruhen sollte, verstehe ich das nicht so richtig, aber in keinem einzigen Bad, das ich besucht habe, gab es einen auch nur halbwegs überzeugenden Ruhebereich. Und die vielfach dargebotenen Plastikstühle waren für Bandscheibenpatienten leider gänzlich ungeeignet. Diese allgemeinen Ausführungen vorangeschickt, nun noch einige Worte zu den von mir besuchten Bädern: Das Lukacs-Bad nahe der Margitbrücke habe ich in meinem Zustand (langsam abklingender Bandscheibenvorfall) am hilfreichsten empfunden. Ich musste nach dem wärmsten Becken (das übrigens in Viktor Iros "Tödliche Rückkehr" als Mordschauplatz dient) zwar eine Weile suchen, aber das herrlich schwefelig riechende und auch zum Trinken angebotene Wasser schien tatsächlich einen positiven Effekt zu haben. Das Gellert-Bad (direkt am Fuße des Gellertberges gelegen) ist mit 5.300 Forint Eintritt das teuerste, aber zweifellos auch das schönste Bad. Auch hier muss man, wenn man im großen Hauptraum mit dem Schwimmbecken steht, eine Weile (durch den Massagebereich und durch einen engen Gang) laufen, ehe man bei den eigentlichen Thermalbecken ist, aber diese sind einfach traumhaft schön. Da die normalen Liegen im Gellertbad wirklich empörend ungeeignet sind (hart, merkwürdig gewinkelt, nicht verstellbar), habe ich mir im Obergeschoss (Treppe hoch und am Restaurant vorbei zur Empore mit Blick auf das Schwimmbecken darunter) eine Holzliege gesucht, die man halbwegs justieren konnte. Es war die einzige Liege dieser Art. Das Dandar-Bad im gleichnamigen Stadtteil ist sicher das einfachste (nur drei Thermalbecken, zwei warme, ein kaltes) und auch billigste (mit Außenbereichsnutzung um die 2.100 Forint), leider nach meinem Eindruck auch das dreckigste Bad. Ich war dort, weil es ausdrücklich bei Bandscheibenvorfällen empfohlen wurde, und das Wasser mag durchaus helfen, aber das sichtlich mit Haaren, Hautschuppen und sonstigen menschlichen Absonderungen versehene Wasser im kalten Becken hat mich schon etwas gestört. Liegen gibt es übrigens ganze vier! Recht hohe Erwartungen hatte ich an das Szechenyi-Bad im Stadtpark, das mich aber eher enttäuscht hat. Es ist ein ziemlich großer Komplex mit einer Vielzahl von Indoor- und Outdoor-Becken, diversen Saunen und Dampfbädern, aber irgendwie habe ich mich nicht wohl gefühlt. Die Wege waren einfach zu lang, die einzelnen Becken zu ununterscheidbar, der Andrang stellenweise zu groß, der Thermalbereich zu sanatoriumsartig wirkend. Sicher ist der Oudoor-Bereich mal einen Besuch wert, aber wer wegen seines Rückens kommt, sollte lieber ins Lukacs-, Gellert- oder Dandar-Bad gehen.


Zimmer
  • Eher gut
  • Wie schon erwähnt, hatte ich einen "Superior Double Room" gebucht, der 19 Quadratmeter groß sein sollte. Ich habe nicht nachgemessen, empfand das Zimmer aber als recht klein und beengt. Das mag einer optischen Täuschung geschuldet sein, weil der Raum sehr, sehr hoch war, aber dennoch war zwischen dem Doppelbett (= zwei zusammengeschobene Einzelbetten) und dem Schreibtisch vielleicht nur ein halber Meter Platz, mehr nicht. Das ebenfalls hohe Fenster ließ sich problemlos öffnen. Stauraum ist ausreichend vorhanden. Die Minibar gefällt mit zivilen Preisen (eine Büchse Cola ca. 1,50 Euro). Etwas geärgert haben mich zum einen das Vorhandensein einer Verbindungstür zum Nachbarzimmer und das etwas billig wirkende Laminat. Einer der größten Störpunkte für mich: Die Duschbrause über der Wanne hielt nicht richtig in der Halterung, wenn man duschte, sondern flappte gelegentlich nach oben mit dem Effekt, dass das Bad geflutet wurde, sofern man das Teil nicht schnell wieder unter Kontrolle bekam. Als Pluspunkte verbuche ich hingegen die relative Geräumigkeit des Bades, das Vorhandensein einer Badewanne, was mir abendliche heiße Bäder für meinen schmerzenden Rücken ermöglichte, und den Umstand, dass der Fernseher USB-Sticks mit Filmdateien akzeptierte, so dass man sein eigenes Programm schauen konnte (obwohl das Hotel auch fünf oder sechs deutsche Kanäle vorhält). In dem Bett habe ich - wie schon erwähnt - für meine Verhältnisse recht gut geschlafen.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Das an das Hotel angeschlossene Restaurant bietet auch Mittags- und Abendküche, allerdings habe ich beides nicht probiert und kann deshalb nichts weiter dazu sagen. Das im Zimmerpreis bereits enthaltene "Frühstücksbuffet mit warmen und kalten Speisen" hat mich unter dem Strich enttäuscht. Das geht schon mit der Darbietung los: Das (überschaubare) Büffet war im Wesentlichen auf der Theke aufgebaut, die sich parallel zu Eingangstür und der Zwischenwand zur Rezeption befindet, mit ziemlich wenig Platz dazwischen. Will sagen: Dort kommt es, wenn Gäste kommen und gehen, Kellner herumwuseln und sich Leute am Büffet bedienen, sehr schnell zu Gedränge - wobei eben ein Teil der Betroffenen Teller und Tassen balanciert. Ist nicht optimal. Hat man einen der an der Zwischenwand aufgestellten Tische, wird man von der Unruhe schnell angesteckt. Aber das soll nur eine Randnotiz sein - das Restaurant ist baulich nunmal so konzipiert, und irgendwo müssen die Speisen ja stehen. Leider vermögen diese selbst auch nicht zu überzeugen. Das geht schon damit los, dass heißes Wasser für den Tee und heiße Milch in normalen Glaskrügen vorgehalten werden - mit dem wenig überraschenden Ergebnis, dass Wasser und Milch irgendwann nicht mehr ganz so heiß sind, sondern bestenfalls lauwarm. Warme Speisen gibt es - mit minimalen Variationen - genau vier: Ungarische Würstchen (sehr fettig, aber gut, obwohl ebenfalls regelmäßig nur lauwarm), eine Art warmes Letscho, French Toast und Grießbrei. Leider kein Rührei o.ä., wobei ich das System des Restaurants nicht so ganz verstanden habe. Bestellen kann man Eispeisen durchaus, aber mutmaßlich gegen Aufpreis. Falls - wie in einigen deutschen Hotels durchaus üblich - auch für Büffetgäste Eispeisen auf Wunsch (und dann kostenlos) zubereitet werden, war dies jedenfalls nirgendwo ersichtlich, und gesagt hat dies auch keiner der (an meinem Wohlergehen aber auch nicht sonderlich interessierten) Kellner. Zudem habe ich der offen einsehbaren Küche nicht so recht getraut - dort waren in der Regel zwei junge Männer in T-Shirts beschäftigt, die mir nicht den Eindruck erweckten, übermäßig sensibel zu sein, was die spezifischen Anforderungen an den Umgang mit Lebensmitteln angeht. Ansonsten gab es (eher unansehnliches) Obst, Joghurt nebst zwei Kompotts (eingewecktes Obst wie Sauerkirschen o.ä.), gekochte Eier, Nutella, Marmelade, Cornflakes, drei Säfte, Schokocroissants und Blätterteigteilchen (mutmaßlich aus einer Industrieproduktion) und recht gutes Weißbrot. Um die Verhältnisse wieder geradezurücken: Das Büffetfrühstück kostet, wenn man es extra bestellt, um die neun Euro - man sollte also keine Wunderdinge erwarten. Aber man könnte mit ein klein wenig mehr Aufwand und etwas weniger Gedankenlosigkeit (Stichwort Teewasser) wesentlich mehr aus dem Büffet machen.


    Service
  • Eher schlecht
  • Hier kommen wir zu einem der eher schwächeren Punkte des Estilo. Zwar hat der Check-in problemlos geklappt, und nachdem ich - in der Warteschlange stehend - schon zweimal mitangesehen und -gehört hatte, wie der Rezeptionist Neuankömmlingen ca. 0,5 kg Prospektmaterial nebst Erläuterungen aushändigt, bekam ich all die Verse und Broschüren ebenfalls noch einmal geboten. Auch nach dem übereifrigen Abfragen der Zimmernummer beim Frühstück konnte man quasi die Uhr stellen. Aber der Umgang mit Beschwerden war deutlich schwerfälliger: Da das Hotel ausdrücklich darauf hinweist, dass gestohlene Wertsachen nur dann ersetzt werden, wenn sie im Zimmersafe lagen, hielt ich es am zweiten Tag für geboten, darauf hinzuweisen, dass mein Zimmersafe nicht mehr funktionierte ("Error"-Meldung beim Versuch, ihn zu schließen). Auf meine Meldung versprach der Rezeptionist, gleich eine Kollegin zu schicken. Das immerhin klappte: Keine fünf Minuten später kam eine Reinigungskraft, die mich voller Selbstvertrauen fragte, ob ich ein Problem mit dem Safe habe. Ich bejahte und demonstrierte selbiges. Ihr Selbstvertrauen schwand, und sie kündigte an, dass sie dafür einen weiteren Kollegen schicken müsse, der sich der Sache annehme. Wahrscheinlich sei die Batterie leer. Welches Problem der Safe auch immer hatte, es wurde während meines Aufenthalts nicht mehr gelöst. Ich wurde aber auf das Thema auch nicht mehr angesprochen. Der Safe blieb defekt, was bedeutete, dass es mir überlassen wurde, mich um einen sicheren Aufbewahrungsort für Laptop, Euro-Scheine, Pass usw. zu kümmern. Ein zweiter Störpunkt waren die Leistungen der Reinigungskräfte in den Zimmer: Fremde Haare und Wimpern im Bett (am Tag meiner Ankunft), fremde Haare in der Badewanne (nachdem ich schon darin gebadet hatte und das Zimmer anschließend gereinigt worden war - offenbar mit ein- und demselben stinkenden Lappen, der für alle Zimmer und alle Flächen benutzt wird), Haare an den Fliesen, defekte Lampen oder Glühbirnen, heruntergefallene Tablettenkapseln eines Vormieters unter dem Kühlschrank - hier ist einfach Personal am Werk, das an seiner Arbeit bzw. deren Ergebnissen zu wenig Interesse hat.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Mit der Lage des Estilo ist es so eine Sache. Auf dem Papier sieht alles sehr gut aus: Mitten auf der Vaci Utca und damit einem der touristischen Brennpunkte der Stadt, nur wenige Schritte von der berühmten Großen Markthalle und vom Donauufer entfernt, Geldwechselstellen und ATM's in unmittelbarer Nähe, die U-Bahn-Haltestelle Kalvin-ter ist in ca. fünf Fußminuten erreichbar, der Shuttle-Transfer vom Flughafen dauert um die 30 Minuten, über die Freiheitsbrücke bis zum Gellertberg sind es vielleicht zehn Fußminuten - eigentlich gibt es da nichts auszusetzen. Ich war aufgrund akuter Bandscheibenbeschwerden in erster Linie in Budapest, um meinen Rücken in den berühmten Thermalbädern der Stadt einzuweichen. Auch unter diesem Aspekt vermochte das Estilo zu überzeugen: Das Gellertbad, das Rudas-Bad und das Dandar-Bad sind zu Fuß in zehn beziehungsweise zwanzig Minuten erreichbar, das Lukacs-Bad und das Szechenyi-Bad mit öffentlichen Verkehrsmitteln in etwas mehr als einer halben Stunde. Außerdem wollte ich ein Spiel des derzeit von Thomas Doll trainierten Klubs Ferencvaros Budapest besuchen - das Stadion ist vom Hotel mit der U-Bahn ebenfalls sehr gut (in ca. fünfundzwanzig Minuten) erreichbar. Um das Ganze noch zu steigern: Trotz dieser zentralen Lage mit in der Nähe abfahrenden Straßenbahnen u.ä. stimmt die Behauptung, es handele sich um ein "ruhiges" Hotel, voll und ganz. Ich hatte ein Zimmer im zweiten Stock mit Blick auf eine Art Innenhof. So ruhig und ungestört habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Weshalb ich an der Lage gleichwohl etwas zu mäkeln habe? Weil die Vaci Utca - jedenfalls in diesem Bereich - keine Einkaufsstraße im herkömmlichen Sinne ist, sondern eine eine ziemlich sterile Touri-Zone mit Souvenirläden, Touri-Restaurants, Nippes-Shops, Ansichtskarten-Shops usw. Man hat nicht den Eindruck, in Budapest zu sein, sondern in einer Art Kulisse, in der einem Schauspieler Budapest vorspielen - und damit ein wenig abgeschnitten von der "echten" Stadt. Will man sich abends etwas zu essen holen, muss man schon ein Stück laufen, denn die Vari Utca bietet in diesem Teil insoweit gar nichts und auf der anderen Seite beschränkt sich die Ringstraße Vamhaz korut vornehmlich auf Gyrosläden und andere in keiner Weise landestypische Imbissangebote. Jedenfalls mich hat der Eindruck, in einer vornehmlich für Touristen vorgesehenen Gegend zu wohnen, phasenweise ein wenig deprimiert - andererseits hat die Lage wie ausgeführt auch etliche Vorteile. Noch ein Wort zum Transfer vom Flughafen: Das Hotel hatte mich vorab angemailt und auf den Airport-Shuttle-Service hingewiesen, den man für umgerechnet 9 Euro bestellen kann. Man bekommt dann einen Voucher zugemailt, den man am Flughafen beim Shuttle-Service abgibt. Dann bekam ich eine Nummer zugewiesen - und nach ca. zehn Minuten Wartens einen Kleinbus, der mich mit ca. sechs anderen Touristen ins Zentrum und direkt bis vor mein Hotel brachte. Auf diese Weise braucht man am Flughafen keinerlei Bargeld (was u.a. aus Gründen des Umtauschkurses - siehe dazu unten "Tipps" - sehr sinnvoll ist). Die Begleichung der Rechnung erfolgt dann im Hotel mit dem Check-out. Natürlich kommt man auch mit dem ÖPNV ins Zentrum, und das wesentlich billiger für 2 x 350 Forint (= ca. 2,50 Euro): Man nimmt den Bus 200E bis zur Metrostation Kobanya-Kispest und fährt von dort mit der U-Bahn M1 ins Zentrum zur gewünschten Haltestelle. Für den Rückflug habe ich den ÖPNV genutzt, aber bei der Anreise war mir der Shuttle lieber: Ich kam erst gegen 19.00 Uhr in Budapest an und wollte nicht erst nach Haltestellen etc. suchen und dann im Dunklen und mit dem Koffer im Schlepptau mein Hotel suchen. Der Transfer mit dem Shuttle hat einwandfrei geklappt.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1-3 Tage im Oktober 2014
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Peter
    Alter:41-45
    Bewertungen:94