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Roland (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Januar 2010 • 2 Wochen • Wandern und Wellness
Winter in Tunesien - Objektiver Versuch
4,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Sauberkeit gut, Scharme / Flair gut, Für Familien weniger geeignet, für alle anderen gut. Das Hotel entsprach den Katalogbeschreibungen "eher". Von einem Hotelaufenthalt in der Türkei verwöhnt, war ich von dem Wellnessangebot enttäuscht. Das Hotel ist halt hauptsächlich für den sommerlichen Badeurlaub konzipiert. Den Sauna/Hammambereich kann "man vergessen" was die Ausstattung, Größe und Sauberkeit anbelangt. Der Preis für die Nutzung des ansprechenden Fitnessbereichs war mir zu hoch. Dieses Angebot sollte inklusive sein. Ohnehin gibt es ja kein fachkundiges Betreuungspersonal dafür. Für Urlaube in der Vor- und Nachsaison wäre ein besseres Angebot in diesem Bereich wünschenswert. Das Hotel war nur schwach ausgelastet - aber immerhin auch von Rentnern mit längeren Aufenthaltszeiten belegt. Dass der Strand durch eine mehrspurige Straße vom Hotel abgetrennt ist, war und ist für mich kein Problem. Nach meiner Meinung und Erfahrung hat das Hotel (nur) 4 Sterne verdient, auch wenn unzufriedene Gäste aus einem anderen Hotel in dieses Hotel umgesiedelt wurden und dann zufrieden waren. In außereuropäischen Ländern sollte man wirklich zur eigenen vollkommenen Zufriedenheit Hotels ab 5 Sterne wählen. Für Urlauber, die wissen, dass man in südlichen und außereuropäischen Ländern immer Abstriche machen muss, ist das El Mouradi aber eine gute Wahl. Mit Kindern (zu meiner Reisezeit waren nur ganz wenige da) geht das Personal sehr freundlich um. Die Bedürfnisse von Kindern sind beim Bau des Hotels und der Gestaltung der Außenanlagen nicht berücksichtigt worden. Eine Spielfläche gibt es nicht. Im Sommer, bei ausgelastetem Hotel und wohl voll belegtem Außenbereich bbleibt für die Kinder nur der Strand oder das Schwimmbecken und die Bedienung der 2 Außenduschen in den Pinguinattrappen. Vielleicht bzw. bestimmt gibt es zu den Hauptreisezeiten ja spezielle Animationsprogramme für Kinder. Ich war "Ultra-all-inklusiv-Gast" und froh, dass keine "Russen da waren". Das Publikum war sehr gemischt - die Nationalitäten auch, was aber kein Problem war. Nur für mich, der gerne auch mit einer zu meinem Alter passenden Frau oder einer Gruppe von Frauen Kontakt aufgenommen hätte, gab es nichts. Es gab hübsches zu sehen - aber nur anschauen "nicht anfassen". Das passende, was es auch gab, war in junger tunesischer Hand und für diesen Zweck wohl "eingekauft". Aber Tunesien soll ja bekannt dafür sein. Fazit meines Urlaubs: Für die von mir bewusst gewählte "Winterreisezeit" war ich mit den angetroffenen Verhältnissen zufrieden. Besonders schön für mich war, dass die 16-Tage-Wettervorhersage aus dem Internet nicht zugetroffen hat. Ich hatte nämlich das Glück, 2 Wochen für die Jahreszeit schönes Wetter zu haben. Ich war immer - für andere etwas befremdlich - mit Kurzarmhemden unterwegs und brauchte kaum mal eine Jacke. Ich war sogar im Außenpool und im Meer baden, wobei ich feststellen konnte, dass das Meerwasser sogar wärmer war, als das im Pool. Natürlich war es nicht wirklich warm - vielleicht 16 ° oder 17 ° - also nur etwas für Abgehärtete und für die auch nur für ne Viertelstunde oder etwas mehr. Gestört hat mich nur das sehr bescheidene Wellnessangebot. Der Tischwein war n icht besonders gut - es gab nur die Auswahl zwischen schlechtem Weißwein, gerade noch akzeptablem Rotwein und einem Roséwein, den ich zuletzt regelmäßig getrunken habe. Es war "Vin de Mess". Also dieser weiße oder rote "Messwein" würde so manchem deutschen Priester bei der Feier des Abendmahls den Mund verziehen lassen. Um mir etwas besseres zu gönnen, habe ich mir in einem Geschäft einen empfohlenen und guten Rotwein gekauft und auf meinem Zimmer gemütlich getrunken. Anmerken möchte ich noch, dass ich entgegen der Reisebeschreibung und Beschreibung der "ultra-all-inklusiv-Leistungen" für den Genuss internationaler Spirituosen Geld bezahlen musste. Das war aber kein Problem für mich, da das als "all-inklusiv" angebotene Getränkeangebot auch ausreichend war. Ich war ja nicht auf Sauf- und Fressorgien aus. Tipps für künftige Tunesien-Urlauber: Bei allem, was man sieht und tut, sollte man bedenken, dass man in Tunesien nicht deutsche Maßstäbe ansetzen darf. Das Geben von Trinkgeld sollte selbstverständlich sein, da die Leute wirklich darauf angewiesen sind und sich auch sehr dankbar dafür zeigen. Im Straßenverkauf im Bereich von Sehenswürdigkeiten werden gefärbte Sandrosen und in den Bergoasen gefälschte (nachträglich gefärbte) Kristalle angeboten. Lieber die ungefärbten kaufen, aber nicht beim ersten Anbieter - unten der letzte macht vor dem Verlassen die besten Preise. Ganz allgemein gilt: Nie (auch in der Medina nicht) bei dem ersten Anbieter kaufen, den gleichen Artikel gibt es einige Meter weiter auch noch mal. Besser erst mal einen üBERBLICK VERSCHAFFEN UND ERST BEIM Zurückgehen / Weggehen abschließende Verhandlungen führen und kaufen.


Zimmer
  • Gut
  • Sauberkeit: gut, Zimmergröße: gut, Ausstattung (Safe, Balkon, TV): sehr gut, Bad, Dusche, WC (Größe und Sauberkeit): gut. Das Hotel ist in die Jahre gekommen und sollte im Innenbereich fachmännisch renoviert werden (Bad mit Ausstattung, Teppichboden in den Zimmern und in den Fluren). Bisherige Renovierungsarbeiten im Bad wurden wohl auch mangels Möglichkeiten nicht in dem Standard erledigt, den wir in Deutschland gewöhnt sind (schlechte Nachverfugung der Fliesen - dadurch wird eine Schimmelbildung, die ich noch nicht angetroffen habe, erleichtert. Nicht dicht schließpen der Ablauf der Badewanne. Keine funktionierende Befestigung des Brauseschlauches). Mit etwas Trinkgeld habe ich das erreicht, was für türkische Hotels regelmäßig in der Werbung dargestellt, aber kaum geleistet wird: Eines meiner Badehandtücher war mal in Herzform drapiert und mit Blüten geschmückt und dann in Form eines Schwanes. Auch einen "Blumenstrauß" hatte ich zeitweise (junge Triebe einer Blütenpflanze wurden vom Zimmermädchen in eines der Zahnputzgläser gestellt). "Mein" Zimmermädchen hat mir so im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Hotelaufenthalt verschönt.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Sauberkeit: gut, Auswahl und Qualität der Speisen: gut, Auswahl und Qualität der Getränke: weniger gut, All-inclusive-Leistungen: gut. Die Kellner "waren auf Zack". Benutzte Teller wurden sehr schnell entfernt und schon kurz nach dem Verlassen eines Tisches wurde dieser für die nachfolgenden Gäste gereinigt und vorbereitet (bei Bedarf - leider fast immer mit neuer "Über-Tischdecke" versehen). Die Köche könnten noch einiges lernen. Das Essen war nicht heiß. Aber nach dem ersten Überblick konnte man durch eigenes Verhalten das ändern (erst nach einer halben Stunde nach Beginn der Essenszeit die dann durch das Wasserbad erhitzten Speisen nehmen oder den gefüllten Teller in das vorhandene Mikrowellengerät - oder war es nur ein Grillgerät ? - zum Erhitzen stellen). Fleisch können die Köche nur bedingt gut zubereiten. Bis auf die Leber, Truthahnbraten und einmal ein Rindsragout war das Fleisch zu durchgebraten bzw. zu trocken. Hähnchen wurden in lieblos zerhackter Form angeboten. Aber das Essen war immer abwechslungsreich - es gab keine Wiederholung des Essensprogramms in der zweiten Woche. Dass "Speisenreste" aus den Warmhaltebehältern beim nächsten Essen in abgwandelter Form wieder angeboten wurden, ist für mich nachvollziehbar und kein Problem. Andere sehen das vielleicht anders.


    Service
  • Sehr gut
  • Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals: sehr gut, Fremdsprachenkenntnisse: gut, Rezeption (Ein- und Auschecken): sehr gut. Alle sind sehr freundlich - noch freundlicher und hilfsbereiter als in der Türkei. Mit etwas Trinkgeld (ziemlich regelmäßig und am besten beim ersten Mal im Voraus 1 Dinar - weitere Gaben unter der Voraussetzung, dass das erste Geben etwas gebracht hat) wurde man noch freundlicher und zuvorkommender bedient / versorgt. Einer der "Stammkellner" hat nach Kenntnis meines urlaubsendes meinen Tisch an meinem letzten Abend nicht nur reserviert und eine Flasche meines Lieblingsweines hingestellt, sondern auch mit einem Blütenarrangement geschmückt. Der "Chefaufseher" hat mich schon nach kurzer zeit persönlich mit Handschlag begrüßt und zuletzt seine Freude und Anerkennung zu meinem Benehmen und meiner Person zum Abschied ausgedrückt. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass Sprüche, wie "wie es in den Wald schallt, so schallt es zurück" oder "Wer gerne gibt, bekommt auch was zurück" und ähnliche einen wahren Hintergrund haben.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Entfernung zum Strand gut, Erreichbarkeit gut, Weitläufigkeit gut, Beschaffenheit: feiner Sand, Ausflugsmöglichkeiten gut, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe: gut, Restaurants und Bars in der Nähe: gut, Party- und Ausgehmöglichkeiten: eher schlecht, Sonstige Freizeitmöglichkeiten: eher schlecht. Der Strand lag da in "Winterruhe". Da sich dort, bis auf wenige Spaziergänger, niemand aufhielt, ist/war eine Reinigung nicht erforderlich. In den Hauptreisezeiten müsste das anders sein. Die "Strandschirme" müssten nach ihrer Reparatur wieder aufgestellt werden. Aber auch jetzt gab es kaum Müll am Strand, nur abgestorbenes Seegras und das übliche Schwemmgut. Und wenn im Sommer am Strand Müll liegt - von wem stammt dieser wohl ? Gerade die, die sich über Müll beschweren, sind es oft, die diesen verursachen - das ist übrigens in Deutschland genau so ! Für meine Reisezeit im Winter habe ich fast genau das angetroffen, was ich mir wünschte. Ich wollte mich einfach nur mal erholen, was auch ohne dem mir fehlendem ansprechenden Wellnessbereich gelang. Im Sommer dürfte alles anders sein: Viele Menschen, mehr Animation, Hitze, belebter Strand, aufdringlichere "Straßenhändler", laute Geräuschkulisse auch durch "rivalisierendes" Betreiben von Musikanlagen im Freien. Andere Urlauber haben ja schon entsprechendes berichtet.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Animation: akzeptabel, Sportmöglichkeiten: eher schlecht, Zustand der Sportgeräte im Fitnessraum: gut, Sauna: sehr schlecht, Hallenba: gut, Ambiente des Wellnessbereichs: sehr schlecht - Massage kann ich nicht beurteilen, Angebote in meiner Reisezeit: Wandern und Fitness. Qualität: eher schlecht. Organisation durch das Hotel: eher schlecht, Angebotene Kurse vor Ort: eher schlecht (Entschuldigung: Winterzeit). Mir war klar, dass in der Winterzeit alles mehr oder weniger mit "halber Kraft läuft". Ich bin kein großer Freund von "Urlauberanimation". Das Angebot war aber, bis auf das mir fehlende Bogenschießen, ausreichend. Die Beteiligten haben sich große Mühe gegeben. Dem Hotel würde es gut anstehen, wenn der Fitenssraum als kostenlose Dienstleistung zur Verfügung gestellt werden würde. Das Wellnessangebot hält einem Vergleich mit der Türkei nicht stand. Es ist äußerst bescheiden und was den Saunabereich anbelangt, mehr als unzureichend - vor allem für Aufenthalte in der Vor- und Nachsaison; in den heißen Sommermonaten ist eine Sauna ja nicht unbedingt erforderlich. Da ich mich zum ersten Mal in Tunesien aufehalten habe, habe ich das Ausflugsangebot der deutschen Reiseleiterin angenommen (2 Tagesausflüge und ein zweitägiger Ausflug in den Süden und das Landesinnere). Damit und mit der Organisation der begleitenden Reiseführer war ich sehr zufrieden. Ich war weit über 1.000 km mit dem Bus unterwegs und habe quasi ganz Tunesien und mehrere Sehenswürdigkeiten gesehen. Meine Eindrücke von dem Land in Kürze: Das Land ist eine einzige Baustelle. Es ist sehr zersiedelt. Eine Bauordnung gibt es wohl nicht. Deutsche Maßstäbe darf man nicht anwenden. Die Leute haben kein Umweltbewusstsein und sind arm. Bei Betrachten der Landschaft hatte ich den Eindruck, dass die Tunesier auf ihren Feldern auch Plastiktüten anbauen. Sie haben kein oder kauf ein Bedürfnis für die Einhaltung von Regeln, Standards etc.. Es gibt wohl auch keinen TÜV. Es werden schrottreife und mägnelbehaftete Fahrzeuge benutzt. Abend sind die meisten Fahrräder und Mopeds unbeleuchtet und mängelbehaftet unterwegs. Die Leute machen aus ihrer Situation das Bestmögliche (Hausbau in Etappen, Schaf- und Ziegenhaltung im Haupt- oder Nebenerwerb, Ausübung von Gewerbe in "garagengroßen Räumlichkeiten" und auf der Straße bzw. auf der Gehwegfläche davor). Die Sehenswürdigkeiten werden manchmal überzogen dargestellt und werden mangelhaft geführt / betreut (Im Amphitheater sind die Kellerräume nicht beleuchtet - in Deutschland wäre das anders - so gäbe es bestimmt einen antik hergerichteten Schauraum oder gar mehrere, evtl. sogar mit Wachsfiguren, die die frühere Situation anschaulich machen würden. Im "Mosaikmuseum" werden die Kunstwerke nicht fachmännisch restauriert - so werden feheldne Teile nicht nachgebildet; fehlende Teile wurden einfach durch Beton ersetzt. Der Wasserfall in einer der Bergoasen stellt sich als niedliches Rinnsal dar, welches sich aus vielleicht 6 m Höhe "ergießt" - aber die arabische Welt lebt, glaube ich aus Erzähltem und früher Gelesenem zu wissen, auch von märchenhaften Darstellungen und Übertreibungen). Für den Tourismus, den das Land wohl dringend als Einnahmequelle benötigt, kann noch viel getan werden.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:2 Wochen im Januar 2010
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Roland
    Alter:51-55
    Bewertungen:1
    Kommentar des Hoteliers

    Dear Roland, Thank you for taking the time to share your feedback on Holidaycheck. We regret that we did not have the opportunity to address your concerns during your stay. Direct feedback would have allowed us to discuss and resolve the issues immediately, ensuring your complete satisfaction and meeting your expectations. We value constructive comments from our guests and use them to make necessary improvements. We sincerely hope to have the chance to restore your confidence and provide you with a more enjoyable and comfortable experience on your next visit. Best regards, Guets Relations E Mouradi Hammamet.