Disney's Hotel Cheyenne

Das Hotel ist im Prinzip ein riesiger Abenteuerspielplatz, angelegt als Dorf im wilden Westen mit unzähligen dekorativen Details. Trotz der Größe der Anlage waren die Wege recht kurz und auch geeignet für Rollstuhlfahrer und Kinderwägen. Internationales Publikum. Das Hotel hat nur zwei Sterne, auf diese Klassifizierung bezieht sich auch meine Bewertung. Wer in einem 2-Stern-Hotel Haute-Cuisine und First-Class-Service erwartet, sollte entweder seine Ansprüche runterschrauben oder bereit sein, dementsprechend mehr zu bezahlen. Wenn man weiß, was einen erwartet, wird man von diesem Hotel nicht enttäuscht sein. Wir waren eigentlich eh nur zum Schlafen dort :-). Morgens sind Minnie, Micky und Pluto zu Besuch, um Autogramme zu geben und sich fotografieren zu lassen. Hier sind die Wartezeiten wesentlich kürzer als in den Parks. Generell sollte man versuchen, "gegen den Strom zu schwimmen". Etwas früher frühstücken und zum Park spazieren oder fahren, dann hat man Gelegenheit, sich die schönen Dekorationen vor dem Park anzusehen und ist als einer der ersten drin. Auf der Central Plaza gibt es eine Infotafel zu den Wartezeiten der Attraktionen. "Autopia" und die "Disney Railway" kann man sich sparen, man wartet ewig und bekommt eigentlich nichts zu sehen. Bei "Pirates of the Carribean", "It's a small world", "Casey Jr.", "Le Pays des Contes de Fées" und "Phantom Manor" sind die Wartezeiten erheblich kürzer (0 bis 15 Minuten) und sie sind wirklich gut gemacht. Die Shows sind allesamt klasse und bieten sich während des größten Rummels bzw. wenn man schon recht müde ist, an. Angebote wie Frühstück im Park oder Extra-Stunden unbedingt nutzen. Es ist zwar auch dann recht viel los, aber doch deutlich weniger, als wenn die Tagesausflügler zusätzlich da sind. Souvenirs sind recht günstig, auch die Gastronomie fand ich nicht teuer (im Vergleich zu Paris, wo wir vorher ein paar Tage waren, ist es sogar sehr billig). Zum Beispiel kostet 0, 5 l Limonade € 2, 60. Restaurantempfehlung kann ich leider nicht geben, wir waren abends im Disney Village in Billy Bobs Saloon, dort hat es uns nicht geschmeckt. Ansonsten hatten wir ausnahmsweise Fast Food, weil wir nicht allzu viel Zeit im Restaurant verplempern wollten. Ein Menü mit 9 Nuggets, Pommes und Getränk kostet € 9, 95, ein Hot Dog ca. € 5,-. Abschließend: Uns hat der Aufenthalt sehr gefallen und wir werden in ein paar Jahren, wenn unser Sohn älter ist, wieder einmal hinfahren. Es war wie erwartet: Kitschig, bunt, laut und grell - eine wunderbare Plastikwelt.

Die Zimmer sind hübsch dekoriert, zweckmäßig eingerichtet und schön ruhig. Als Manko empfand ich die recht kleine Badewanne. Nach dem anstrengenden Tag wäre ein entspannendes Bad sehr angenehm gewesen - da ich aber recht groß bin, konnte ich es mir nicht gemütlich machen. Das Doppelbett ist recht schmal und die Kissen waren mir zu klein. Es gibt einen Safe und einen Ventilator, aber leider weder Kühlschrank noch Minibar. An deutschsprachigen Programmen empfängt man RTL (mit Störungen) und den Disney-Channel.

Wir hatten nur an einem Tag Frühstück im Hotel und das Buffet fand ich wiederum für ein Zwei-Sterne-Hotel absolut angemessen. Natürlich hatte ich schon wesentlich umfangreichere Buffets in andern Hotels - die hatten allerdings vier oder fünf Sterne. In einem französischen Hotel der Touristenklasse kann man von Glück reden, wenn man mehr als ein Baguette, ein Croissant, Butter und Marmelade bekommt. Hier gab es zusätzlich Käsewürfel, mehrere Sorten Frühstücksflocken, Schinken, Obst und Joghurt. Dass sich manche darüber beschweren, kann ich nicht nachvollziehen - das Buffet dient dem Frühstück, nicht dazu, sich die Verpflegung für den ganzen Tag zuzubereiten. Das Frühstück im Park (ohne zusätzliche Kosten, ich meine nicht das Frühstück mit den Figuren) sollte man nutzen. Es ist zwar nur unwesentlich umfangreicher als im Hotel, dafür ist man aber schon vor offizieller Öffnung im Park und kann anschließend sofort eine Attraktion, bei der es sonst sehr lange Wartezeiten gibt, benutzen. Wermutstropfen: Im prächtig-kitschigen Ambiente des Plaza-Garden-Restaurants empfand ich das Plastikgeschirr als extrem unangebracht.

Alles blitzsauber, die Mitarbeiter freundlich, kompetent, mehrsprachig (auch meine Eltern, die weder englisch noch französisch sprechen, konnten sich gut verständigen). Check-In, Check-Out, Kofferaufbewahrung an An- und Abreisetag und Reservierungen klappten flott und problemlos. Wir hatten keine Beschwerden.

An der Lage gibt es nichts zu meckern, zu Fuß braucht man - abhängig von der Lage des Zimmers - zwischen 15 und 20 Minuten zu den Parks und der TGV bzw. RER-Station. Der kostenlose Transferbus fährt alle 12 Minuten, ist aber zu den Stoßzeiten meist überfüllt.

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