Desert Rose Resort

Vorweg: Wir waren zu Dritt (Meine Verlobte, unser 6 Monate alter Sohn (gratis) und ich) im November 2022 für 7 Nächte/ 8 Tage im Desert Rose Resort Hurghada und hatten ein Garden View Doppelzimmer mit All Inclusive gebucht. Ich würde schätzen, dass min. 90 % des Hotels in dieser Zeit belegt waren. Es waren Osteuropäer (hauptsächlich Russen), Franzosen, Engländer, Araber und vorwiegend Deutsche im Hotel. Andere Nationalitäten habe ich nicht wahrgenommen. Wir haben uns nur in der Anlage aufgehalten und haben diese aufgrund des Wohles unseres Nachwuchses vorsichtshalber auch nie verlassen. Positives: Wo fange ich hier nur an…!? Allem voran ist definitiv die weitläufige und gut gepflegte Hotelanlage mit max. 3-stöckigen Zimmerblocks zu nennen. Das macht es entspannter, ruhiger und familiärer. Ein Punkt der sich mir dabei nicht so ganz erschließt, ist dass es für jeden der 8 Zimmerblocks eine Art Wachmann gibt. Er ist super freundlich und ist zu jeder Zeit an seinem Posten. Das bringt mich zum weiteren großen Pluspunkt des Resorts: Sein Personal. Die Belegschaft (fast ausschließlich Männer) sind durch die Bank super freundlich, mega hilfsbereit und sehr aufmerksam. Ein Beispiel: Milad, der im Speisesaal kellnert, hat sich jeden Morgen gefreut, dass wir in seinem Bereich sitzen und hat uns sozusagen mit frischem Kaffee und „Orangensaft“ (Erklärung folgt) empfangen. Ebenso bekamen wir vom Zimmerservice 4 anstatt 2 Flaschen Wasser, da er (Zitat) „weiß, dass man mit Babies mehr Bedarf hat.“ Ein penetrantes Einfordern von Trinkgeld war hier - im Vergleich zu den Transferbusfahrern und zugehörigen Reiseleitern - nicht erlebbar. Dieser Servicegedanke zieht sich eigentlich durch die gesamte Belegschaft. Weiterhin positiv zu bewerten sind aus meiner Sicht die Restaurants. Zur Essensqualität muss man natürlich sagen (auch wenn ich es nicht sicher weiß), dass es sich bei der Anzahl der Gäste und der Vielfalt wohl kaum um Bio-Qualität handeln wird. Ich habe jedenfalls keine Hinweise zur Herkunft des Tieres finden können, konnte die Qualität aber auch nicht pauschal bemängeln. Zum Hauptrestaurant The Palm: Es gibt vielfältiges Angebot und viele Live Cooking Stationen, die z.B. Pasta, Eierspeisen, o.ä. nach Belieben zubereiten. Ergänzt wird das Ganze durch verschiedene Themenabende und durch täglich varierende Grill-Spezialitäten. Die Räumlichkeiten sind sauber und gut aufgeteilt. Im Innern gibt es rechts und links Nischen mit max. 40 Sitzplätzen, eine Kid‘s Corner mit Kinderbüffet und einen Adults Only Bereich. Zudem gibt es einen großen Außenbereich, der deutlich stärker frequentiert ist als der Innenbereich. Dort ist zudem Rauchen erlaubt, da er dachseitig nicht geschlossen ist. Uns als Nichtraucher hat es etwas irritiert, aber man kann zum einen nach innen ausweichen und durch die offene Gestaltung ist es auch nicht extrem. Zum Fattöosh: Ein orientalisches Restaurant, zu dem man einmal pro Aufenthalt freien Zugang hat. Reserviert wird der Besuch an eigens dafür vorgesehenen digitalen Schaltern. Wir waren davon ausgegangen (und meinen, dass es uns auch so gesagt wurde), dass es sich um ein A-la-carte Restaurant handelt. Dem war nicht der Fall. Stattdessen gab es eine vorgefertigte Auswahl an orientalischen Spezialitäten. Uns hat es super geschmeckt, hätte aber eine eigene Auswahl der Gerichte noch mehr zugesagt. Das Ambiente war super und die Bedienungen super freundlich und aufmerksam. Zum Ranchero: Das mexikanische A-la-Carte Restaurant, das man ebenfalls 1x je Aufenthalt ohne Zuzahlung besuchen darf. Super leckeres Essen, cooles Ambiente. Sehr zu empfehlen! Dieses Mal konnte man tatsächlich auch Speisen nach Belieben auswählen, auch wenn die Aiswahl nicht riesig ist. Zum Il Delfino: Das Fisch-/Meeresfrüchterestaurant des Resorts. Dieses haben wir aber nicht ausprobiert, da ich keinen Fisch oder Meeresfrüchte esse. Es wäre aber analog der beiden o.g. Restaurant einmalig gratis bei All Inclusive enthalten gewesen. Zum La Dolce Vita: Hier handelt es sich um einen zahlungspflichtigen Italiener, der nur bei Ultra All Inclusive analog den obigen Restaurants gratis genutzt werden kann. Wir haben ihn nicht ausprobiert. Neben den zahlreichen Restaurants gibt es noch 9 Bars, eine davon inkl. Poolbar. Diese haben alle ein unterschiedliches Flair, bieten aber alle dieselben Getränke an. Diese kann ich durch die Bank empfehlen. In einer Bar wurde während unserer Besuchszeit Public Viewing der WM angeboten und auch sonst wechseln die Abendprogramme je nach Location; mal Live DJ, mal Band, … Kommen wir nun zum letzten hervorzuhebenden Pluspunkt: Die Pools & der Strand. Alles ist sehr sauber und gepflegt. Einzig manche Gäste lassen ihre Getränke- und Speisereste großzügig um den eigenen Liegebereich zurück. Innerhalb von max. 30 Minuten ist das aber durch den Reinigungsservice Geschichte. Ansonsten das klassische Problem: Reservierte / ungenutzte Liegen soweit das Auge reicht. Beim Check-In musste man noch eine Auflistung unterschreiben, die u.a. das Reservieren von Liegen untersagt. Anscheinend wird dieses Committment aber nicht nachgehalten und bleibt ohne Konsequenzen. Man schafft es dennoch letztlich Liegen zu ergattern, jedoch vielleicht nicht am Wunschplatz und stattdessen vor einem Lautsprecher oder an einem Durchgangsbereich, aber naja. Zudem stellt sich mir die Frage warum sich Gäste ohne Kinder unbedingt am beheizten Kinderpool ablegen müssen, wenn es doch sogar extra einen Adults Only Pool gibt, aber das wird mir vermutlich einfach ein Rätsel bleiben. Negatives: Auch hier gibt es leider ein paar Punkte zu nennen. Allem voran muss man leider wirklich die Zimmer bemängeln. Mit einem 5* Resort, auch in Ägypten, hat das nichts zu tun. Die Einrichtung ist alt und abgenutzt, hat stellenweise Flecken auf den Polstern. Der Boden ist hell gefliest und verfugt und sieht demnach nach den gefühlten 20 Jahren Einsatz entsprechend aus. Dies setzt sich im Bad fort: der gesamte Duschbereich war bei uns an den Fugen schwarz gefleckt. Ob es Schimmel ist, kann ich nicht sagen, jedoch bemerkt man selbst als Nicht-Fachmann, dass die Belüftung mehr als dürftig ist. Zudem ist die Terrassentür klapprig und wird nur mit einem Haken zugehalten. Dichtigkeit sucht man hier und auch bei der Eingangstüre vergebens; die Stechmücken hat‘s gefreut und den DJ haben wir nachts auch noch gut verstanden. Trotzdem muss man sagen, dass die Betten sauber und bequem sind und die Servicekraft sein Bestes gibt, dieses Manko wet zu machen. Neben den Zimmern muss ich noch die 2-Klassen-Gesellschaft kritisieren. Und zwar gibt es neben den Restaurantzugängen noch weitere Vorteile für Ultra All Inclusive Gäste, wie z.B. gesonderte Liegebereiche, bessere/mehr (alkoholische) Getränke & Cocktails, Wasserpfeifen gratis (hier bin ich mir aber nicht sicher), Spa-Zugang, Getränkeservice an der Liege und (was mich am meisten gestört hat) frischen Orangensaft und andere Säfte anstatt der gefühlt bei BASF gezüchteten, künstlich orangenen Plörre. Natürlich hätte man den käuflich erwerben können, aber das mache ich schon aus Prinzip nicht! Das ging mir echt auf den Keks. Kommen wir nun zum letzten Negativpunkt. An sich weiß man ja, was einen in arabischen Ländern erwartet, aber wie häufig mir innerhalb weniger Minuten 2x Spa-Massage, Scuba Diving, Foto Shootings und Bootstouren angeboten wurde, ist tatsächlich rekordverdächtig. Am 3. Tag hatte ich es allen Vertretern weitestgehend klargemacht. Dass die Halunken aber das Personal durchtauschen, habe ich ehrlicherweise nicht kommen sehen. Also blieb mir nur das Totstellen. Ein neutraler Hinweis noch zum Schluss: Man wird auffällig häufig nach Feedback gefragt und bekommt einen QR-Code für Holidaycheck zugeschoben, wenn man sagt, dass man ganz zufrieden war - und auch wenn die Kritikpunkte nicht „ohne“ sind: Das waren wir tatsächlich! Fazit: Alles in allem ein gutes Family Resort, das etwas in die Jahre gekommen ist. V.a. bei den Zimmern MUSS meines Erachtens nachgebessert werden. Ich kann es aber jedem empfehlen, der günstig gut reisen möchte und die o.g. Mankos in Kauf nehmen kann.

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