Creta Maris Resort

Grundsätzlich hatten wir einen schönen Urlaub und sind eigentlich mehrheitlich zufrieden. Unsere Erwartungen an ein 5-Sterne-Resort wurden aber nicht erfüllt. Das Creta Maris ist kein schlechtes, aber auch kein supertolles Hotel. Die 5 Sterne sind Ansichtssache, wird doch den Details nur wenig bis keine Aufmerksamkeit geschenkt, was den Eindruck der Massenabfertigung Das Hotel macht grundsätzlich einen guten und soliden ersten Eindruck. Es ist sehr gross und hat entsprechend viele Leute. Wer Ruhe und Erholung sucht, ist nicht unbedingt am richtigen Platz, da es doch eher laut zu und her geht. Einiges ist gut, vieles ist verbesserungswürdig. In einem direkten Vergleich mit einem anderen gleichartigen 5-Sterne-Resort (z.B. in der Südtürkei) schneidet das Creta Maris aber nicht gut ab. Man macht zu wenig, um die 5-Sterne-Bewertung zu rechtfertigen. Das Hotel ist für unsere Begriffe eher teuer, für was es bietet. Man hat zwar All-Inclusive, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt für uns nicht.

Wir waren zuerst im Hotelteil in einem Deluxe-Room mit Meersicht untergebracht. Das Zimmer war relativ sauber, jedoch an gewissen Stellen im Bad schlecht unterhalten und gereinigt (viele Kalkablagerungen). Einen Spaziergang durch die ganze Hotelanlage offenbart aber dann ein wunderbares Bungalow-Dorf im griechischen Stil mit engen Gässchen, vielen schönen Bäumen und Pflanzen und Plätzen zum Verweilen. Wir durften dann in einen Bungalow wechseln, ebenfalls mit Meerblick. Dieses Zimmer war besser unterhalten und sauberer, versprühte aber einen ganz anderen Charme. Es war auch etwas weiter weg vom "Hauptleben" und somit deutlich ruhiger als im Hoteltrakt. Die verschiedenen Bars und Einrichtungen des Hotels sind zwar etwas weiter weg, aber dennoch sehr schnell erreichbar. Die Zimmer sind gut ausgestattet mit allem, was man braucht (Safe, Föhn, TV, Klimaanlage, etc.). Wir konnten gut bei offenem Fenster schlafen, aufgrund der Nähe zum Meer hört man aber das Rauschen deutlich. Die Zimmer verfügen über Balkone oder Terrassen. Diejenigen mit grösseren Balkonen oder Terrassen könnte man noch mit Liegestühlen ausstatten.

Man hat All-Inclusive. Es gibt ein Hauptrestaurant (Cosmos), ein "Ganztages"-Restaurant (Almyra) sowie 4 verschiedene Themen-Restaurants. Die Themen-Restaurants heben sich deutlich von der restlichen Gastronomie ab. Im Cochlias gibt es ein BBQ-Buffet mit einer grossen Auswahl. Das Estia hat Abends ein italienisches Buffet zu bieten und sowohl das Platia wie auch das Pithos haben sich der griechischen Küche verschrieben. Das Pithos können wir nicht bewerten, aber im Platia haben wir hervorragend gegessen (Seafood-Trio und Chicken im Knuspermantel) und erachten es als das beste Themenrestaurant. Diese Restaurants kann man aber nur 1 Mal pro Woche Aufenthalt besuchen und man muss vorgängig einen Tisch reservieren, was aber mittels Internet sehr einfach geht. Das Almyra hat morgens Frühstück, danach ab ca. 11.00 h verschiedenste Gerichte, welche den ganzen Tag angeboten werden (hauptsächlich Gyros, Pommes, Salate, etc., das Übliche halt). Je nach Tageszeit ist es ziemlich belebt, man findet aber in der Regel immer ein Plätzchen. Das Essen war gut, aber nicht hochstehend. So für zwischendurch ist es ganz okay. Im Hauptrestaurant, Cosmos, haben wir nur gegessen, wenn es nicht anders ging. Ein ständiges Gewusel, Atmosphäre eines Wartsaals und eine Lautstärke wie an einem Rockkonzert... vielleicht etwas überspitzt, aber so haben wir uns gefühlt. Detailpflege? Fehlanzeige. Beispiel? Ein Abend hätte das Thema "Candle-Light Dinner" gehabt. Wie sieht das im Cosmos aus? Neon-Licht, keine Kerzen auf den Tischen, nichts speziell gemacht, ausser die Servietten anders gefaltet und in die Gläser gesteckt. Ich habe Verständnis dafür, wenn man in einem solchen Restaurant nicht mehr machen kann. Dann soll man sich aber auf das Wesentliche beschränken und nicht mit tollen Ankündigungen Erwartungen wecken, die dann eh nicht eingehalten werden können. Das Essen war ansonsten nicht schlecht, aber auch nicht hochstehend. Atmosphäre wird nicht unbedingt gross geschrieben. Draussen sitzen kann man ausser bei den beiden griechischen Themen-Restaurants (und noch beim Almyra, ist für Dinner aber nicht unbedingt geeignet) nirgends, was schade ist. Es gibt noch verschiedene Bars, wo man eine grosse Auswahl an Getränken erhält. Im Pool-Bereich halt einfach im Plastik-Becher. Mehrheitlich holt man sich die Getränke selber an der Bar. In zwei Bars wird auch serviert, wobei aber die Aufmerksamkeit des Personals arg zu wünschen übrig lässt. Wir haben jeweils sehr lange gewartet, meistens bis wir überhaupt bedient wurden und bestellen konnten.

Die Reception leistet hervorragenden Service. Man fühlt sich ernst genommen und wird gut behandelt. Anliegen werden gelöst. Insbesondere bei unserem Zimmerwechsel (für welchen wir selber nachgefragt haben) ist man auf uns eingegangen und hat eine Lösung gesucht und gefunden, wofür wir sehr dankbar waren. Den anderen Service in den Restaurants, an den Bars oder sonstwo empfanden wir als eher kühl und reserviert (wobei es auch hier positive Beispiele gab, die herausgestochen sind... erstaunlicherweise handelte es sich dabei um ältere Damen, die im grössten Getümmel die Ruhe bewahrten, Gastfreundschaft ausstrahlten und für alle ein freundliches Wort und ein Lächeln übrig hatten).

Das Hotel befindet sich etwas am Rand von Chersonissos. Vom Flughafen her ist es in 25 - 30 Minuten per Taxi erreichbar. Mit einem Mietauto kann man am besten die Gegend erkunden. Es gibt ein Aquarium und einen Zoo in der Nähe, andere bekannte Ausflugsziele sind etwas weiter weg. Per Auto sind z.B. Agios Nikolaios in ca. 45 Minuten, Ierapetra in ca. 75 Minuten erreichbar. Ab Ierapetra kann man ein Boot nehmen auf die Insel Chrissy. Dieser Ausflug lohnt sich, verfügt Chrissy doch über traumhafte Strände und wunderbar türkisfarbiges Wasser und versprüht etwas Karibik-Feeling.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt ein gutes Animationsprogramm, welches wir aber nicht beurteilen können, da wir nicht teilgenommen haben. An bestimmten Tagen gibt es am Abend eine Show des Animationsteams (z.B. Michael-Jackson-Tribute, Musical Highlights), welche uns gefallen haben. Fitness-Raum ist ebenfalls vorhanden, haben wir aber auch nicht genutzt (waren schliesslich in den Ferien :-)). Auch ein Spa-Angebot war vorhanden. Das Hotel verfügt über mehrere Pools mit Sonnenliegen und -schirmen sowie einen eigenen Strand. Wobei, Strand ist zuviel gesagt. Wir mussten ihn zuerst suchen... und haben ihn schliesslich unter den gefühlt tausenden von Liegestühlen und Sonnenschirmen gefunden. Die Liegen und Sonnenschirme sind so eng aufeinander angereiht, dass es praktisch unmöglich ist, auf seinem Platz dem Schattenverlauf zu folgen; es sei denn, man beansprucht von Anfang an gleich 4 Liegen für sich, was aber sicher nicht im Sinne des Erfinders ist. Der Strand ist so stark mit Liegen "übersäät", dass es kaum Platz zum Spielen hat für Kinder. Das Wasser kommt oftmals bereits ziemlich nahe der untersten Liegereihe. Der Platz für Beachvolley oder ähnliches beschränkt sich auf einen schmalen Streifen zwischen zwei Strandabschnitten. Lange Strandspatziergänge sind eigentlich auch nicht möglich oder sehr unattraktiv. An den Pools sind die Liegen schon sehr früh am Morgen ziemlich ausgebucht, obwohl angeschrieben ist, dass man die Liegen nicht reservieren soll. Das kümmert aber niemanden. Das heisst, wenn man sich einerseits daran hält und andererseits etwas später an den Pool geht, steht man punkto Liege auf verlorenem Posten; die Liegen sind reserviert, aber unbenutzt. An den Pools ist es eher voll, am Strand findet man eigentlich immer ein Plätzchen (aber auch etwas eingeschränkt, siehe oben). Die Pools machen auf den ersten Blick einen sauberen Eindruck. Bei näherem Hinsehen stellt man aber dann doch viele Ablagerungen fest, die die Pools teilweise schmudelig scheinen und auf einen eher nachlässigen Unterhalt schliessen lassen. Und dann gibt es halt noch die Problematik des Abfalls. Es hat während des Tages sehr wenig Personal, welches zirkuliert und Abfall wegräumt, den die Gäste liegen lassen. Eigentlich wäre es ja nur Anstand und richtig, wenn jeder Gast seine leeren Becher oder Gläser auch einmal selber wegräumt. Da man sich aber nicht darauf verlassen kann, müsste das Hotel hier mehr machen; passiert aber nicht, weshalb man oft in der zweiten Tageshälfte zwar wieder freie Liegen antrifft, zuerst aber die Hinterlassenschaft der Vorbenutzer wegräumen muss.