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Susanne (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • November 2006 • 2 Wochen • Strand
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
4,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Es handelt sich um eine in die Jahre gekommene AI-Anlage (8 Jahre alt). Allerdings ist es die Beste an der Bloody Bay. Da das Hotel Anschlusshotel für AIDA-Kreuzfahrten ist, sind hier auch viele Deutsche anzutreffen (ab Nov.), ansonsten hauptsächlich Amis (Jamaica ist der Ballermann der Amis), Engländer, Schweizer und sogar Rumänen. Englisch sollte man wenigstens die Grundbegriffe beherrschen, sonst wird’s mit Zeichensprache nervig. Wobei die Jamaikaner im Gegensatz zu ihrem sonstigen Verhalten ungewöhnlich schnell reden und dass mit einem ziemlichen Slang. AIDA-Kreuzfahrer aufgepasst: den Badeurlaub VOR der Kreuzfahrt machen, sonst gibt’s eine Enttäuschung. Das sagten alle, die vom Schiff kamen. Das AI-Angebot ist wirklich super, ohne Aufpreis. Essen + Trinken (sämtliche Drinks mit "gutem" Alkohol, also Markenwaren), allerdings keine Minibar auf dem Zimmer, dafür eine Kanne für Wasser. Es gibt auch 3 PC's mit Internetzugang. Alles im Preis inbegriffen. 4.5 Sonnen, da das Hotel mal dringend renoviert werden müsste. Wenn sich das Hotel nicht bald um die Renovierung kümmert, sind die Sterne nicht mehr gerechtfertigt. Unbedingt mitnehmen: Mittel gegen Insektenbisse. Die Mücken gehen noch, aber es gibt so kleine Sandfliegen (von manchen als Flöhe beschrieben), die verursachen fies juckende Stiche und man sieht die Viecher nicht, Autan wirkt hier nicht, es gibt ein Mittel, das Off! heisst (gibt es in dem kleinen Hotelladen aber nicht, nur in Negril). Erst am Abend bzw. nächsten Morgen sieht man die Einstichstellen und hat dann aber richtig Spaß (auch daheim noch). Wir haben schon einiges gesehen, Jamaika war unsere 6 Insel (nach Antigua, St. Lucia, Barbados, Dom. Rep. und Kuba) in der Karibik und die bei weitem schlechteste. Die Landschaft ist schön grün, das war’s dann aber auch. Hier bloß kein billiges Hotel nehmen, das bereut man bitter. Da man die meiste Zeit im Bus sitzt, sollte man sich überlegen, ob man sich die Ausflüge antun möchte. Das Preis-/Leistungsverhältnis bei allem ist schlichtweg unverschämt, modernes Raubrittertum. Die etwas nervige Art der Jamaikaner muss man mögen, man wird permanent angelabert. Vom Leihen eines Mietwagens rate ich dringend ab wegen: Linksverkehr, Fahrstiel der Jamaikaner (mörderisches Tempo oder schleichen dahin und werden von den anderen gemeingefährlich überholt), miserable Straßenverhältnisse, fehlende Beschilderung und Zustand der Autos.


Zimmer
  • Gut
  • Die Zimmer sind ok, wenn auch etwas abgewohnt, wie alles hier. Sie sind geräumig, spärlich möbliert und verfügen über eine selbst zu steuernde Klimaanlage, einen Deckenventilator, eine Kaffee-/Teemaschine, Bügeleisen, einem TV mit deutscher Welle, sonst amerikanischen Sendern und einen Safe (ohne Gebühr!). Die Strasse hört man so gut wie überall. Haus 1 liegt direkt am Grillrestaurant, das Abends zum Italiener umfunktioniert wird. Hier brummt die Kühlanlage des Restaurants ziemlich laut. Haus 4 oder 5 (5 ist teurer) sind ok, würden zudem zu oberstem Stock (2. Stock) raten, da dann nicht ganz so im Dunklen. Das mit dem Licht ist allgemein so eine Sache: Romantik hin oder her, im Zimmer oder beim Essen könnte die Beleuchtung schon etwas heller sein (man will Abends vielleicht auf dem Zimmer mal was lesen oder beim Essen sehen, was auf dem Teller liegt). Hinter dem Hotel liegt der kleine Flughafen, vermehrt Starts und Landungen am Wochenende, aber man kann damit leben. Die Zimmerreinigung war gut, hier gibt es nichts zu bemängeln. Abends (meist gegen 9:30) kommt dann noch einmal der Zimmerservice, es wird bei Bedarf noch einmal gereinigt, es werden die Handtücher erneuert und das Bett aufgedeckt. Die Stromversorgung ist 110V, einein Anschluss für Rasierer mit 240V gibt’s im Bad. Ein Adapter für die Steckdosen ist erforderlich (amerikanische Stecker, die sind flach, nicht rund wie bei uns). Von Einbruch der Dämmerung bis zum Morgengrauen ist überall ein lautes zirpen zu hören. Es handelt sich um daumennagelgroße Baumfrösche (keine Grillen, wie manche geschrieben haben). Beim Morgengrauen fangen dann die Vögel zum schreien an und schicken die Frösche ins Bett. Kann man sich aber daran gewöhnen. Sonst hört man nachts, je nach Lage des Zimmers, nur die aufjaulenden Automotoren und kaputten Auspuffe der Autos, die auf der Straße vorbeibrettern. 4.5 Sonnen wegen der mangelnden Beleuchtung, der fehlenden Renovierung und der lauten Strasse.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Essen ist wirklich gut. Frühstück (auf Amis + Engländer zugeschnitten) und Mittagessen gibt's als Buffet. Mittags kann man aber auch Burger und andere Kleinigkeiten näher am Strand am Grill essen. Der wird Abends zum Italiener umfunktioniert. Abends gibt’s 4 mal Buffet und 3 mal à la Carte (hier wird auf "fein" gemacht, dementsprechend sind die Portionen, man kann ruhig mit dem Appetizer anfangen, sich dann über Suppe und Salat zu Hauptspeise essen und mit dem Dessert aufhören. Damit jetzt keine falschen Vorstellungen entstehen: ich gehöre nicht zu den Leuten, die großen Portionen essen.). Das Essen ist schmackhaft und jeder dürfte etwas finden. Es wiederholt sich wöchentlich, die Speisekarte beim Italiener und beim Otaheite bringt über mehrere Tage das Gleiche. Erwähnenswert ist noch das "Otaheite". Hier handelt es sich um ein Gourmetrestaurant, das durch gutes Essen, eine nette Atmosphäre und hervorragenden Service wirklich empfehlenswert ist (muss vorgebucht werden). Hier sieht man auch endlich mal, was man auf dem Teller hat: es befinden sich Lampen über dem Tisch :-), sonst ist eher alles etwas schummrig gehalten. Schade ist, dass die Hotelleitung nicht mehr auf die Kleidung beim Essen achtet. Außer fürs Otaheite kann man seine guten Sachen getrost daheim lassen, sonst fällt man eher auf. Manche sind anscheinend nur mit 1 T-Shirt und 1 Shorts angereist. Beliebt ist bei den "Damen" auch nur ein Bikinioberteil + Hose (aber warum immer die, die es sich eher nicht leisten können, ist mir auch ein Rätsel....). Die Amis haben leider weder Umgangs- noch Bekleidungsformen. Da kann einem schon manchmal schlecht werden. Erstaunlicherweise waren die Farbigen eher besser gekleidet und vom Benehmen her angenehmer als ihre weißen Landsleute. Von den saenden Engländern sprechen wir hier lieber mal gar nicht .... Am Strand gibt's Hartplastikbecher, sonst Gläser. Stühle und Tische gehörten endlich mal ausgetauscht. Dank Klima und Gebrauch machen diese einen etwas schmuddeligen Eindruck. 4.5 Sonnen, weil es Abends an der Beleuchtung hapert, sich das Management nicht um die Bekleidung schert und das Mobiliar etwas mitgenommen ist.


    Service
  • Sehr gut
  • Am Flughafen hat das Couples eine eigene Lounge. Dort bekommt man gleich etwas zu trinken. Der Transfer und das einchecken ins Hotel verliefen reibungslos. Im Hotel sind die Mitarbeiter sehr freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit, was nicht von Trinkgeld abhängig ist! Um Reklamationen wurde sich sofort gekümmert. Man sollte auf jeden Fall Englisch können. Derzeit (bis März) befindet sich ein deutscher Praktikant im Hotel. Es gibt eine Krankenschwester, die tagsüber im Hotel ist, für die kleinen Wehwehchen (kostenlos). Sonst kann ein Arzt gerufen werden (nur gegen Barzahlung, Geld gibt’s nur bei Auslandsreiseversicherung wieder). Das Hotel wirbt auch mit romantischen Trauungen. Ich habe schon romantischere Orte gesehen. Direkt am Strand zwischen dem FKK-Gelände und den anderen Liegen. Wenn man Pech hat stehen rechts die Nackten, Links die mehr oder weniger bekleideten und vorne im Meer glotzen die Badenden auf den Auflagen und dahinter die "Jet Ski, Jet Ski" + "Parasailing, Parasailing" blökenden Jamaikaner, die den Motor noch mal aufheulen lassen. Zumal die sich auch das, wie alles hier, ziemlich teuer bezahlen lassen. Eine Frage hat sich mir doch aufgeworfen: wenn ich schon den unkonventionellen Weg gehe, warum dann im weißen Brautkleid und im dunklen Anzug und dass bei 30°C?? 6 Sonnen, weil die Freundlichkeit und der Service wirklich ok sind. Abzüge hätte es gegeben, wenn ich hier geheiratet hätte. Da hätte ich geheult, aber nicht vor Glück.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Die Häuser sind in landestypischem Stil in die Gartenanlage eingepasst. Direkt hinter dem Hotel geht die Hauptverkehrsstrasse vorbei, was besonders die an der Strasse gelegenen Häuser nicht unbedingt als bevorzugte Objekte empfiehlt. Der Strandabschnitt ist wirklich schön. Jeden Morgen wird der Sand geharkt. Linker Hand grenzt das Hotel Grand Lido, rechter Hand eines der beiden Riu-Hotels, dann kommt ein Stück öffentlicher Strand (nicht zu tief einatmen, wenn man da vorbeigeht) und dann das zweite RIU-Hotel. Dessen Animation schallt teilweise durch die ganze Bucht. Der Strand wird bewacht und der Grossteil der nervigen Strandverkäufer muss draußen bleiben. Die nervigen Anbieter von Parasailing und Jet Ski leider nicht. Da der Strand mit Bojen abgesperrt ist, kann man wenigstens in Ruhe Schwimmen, das nervige Gebrülle ("Jet Ski, Jet Ski" & "Parasailing, Parasailing") und der Lärm + Gestank der Motoren bleibt einem allerdings nicht erspart. Die gingen mir mehr auf die Nerven, als die Strasse + der Flughafen. Zum Flughafen Montego Bay sind es circa 80 km (Transfer ca. 1.5 Stunden). Bis zum bekannten West-End von Negril sind es circa 10 km. Allerdings sollte man seine Erwartungen an Negril herunterschrauben: die vielen Begeisterungsausbrüche kann ich nicht nachvollziehen (zuviel Rum + Ganja? oder noch nichts Besseres gesehen?). Es ist alles eher ärmlich und dreckig. Rick's Cafe ist Touristenabzocke pur. Jamaika hat ein absolut schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis. Unter 5 US$ geht gar nichts, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Die Ausflüge sind maßlos überteuert, wie alles im Land. Für z.B. die "Floßfahrt auf dem Grand River" muss man pro Person ca. 60 US$ hinblättern (1/2 Tag, war zugegebenermaßen ganz nett, aber den Preis nicht gerechtfertigt). Die Wanderung (wurde uns als romantisch und wunderschön angepriesen) zu den Mayfield Falls (ebenfalls 1/2 Tag für ca. 60 US$ p.P.) kann man getrost vergessen. Hier stolpert man ca. 1.5 Stunden durchs Wasser über Stock und Stein. Man braucht dazu unbedingt rutschfeste Schuhe (kann man für 5 US$ mieten, der Zustand derselbigen ist aber miserabel bis kurz vor der Auflösung). Die meiste Zeit der Ausflüge findet man sich hoffnungslos durchgeschüttelt, im Schneckentempo in Schlangenlinien die Schlaglöcher umkurvend im Bus sitzend wieder. Jamaika ist landschaftlich wunderschön, richtige Sehenswürdigkeiten gibt es nicht, die Ziele wurden mehr oder weniger als Attraktionen erfunden, um den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Reiseleiter preisen einem die Ausflüge als ganz toll und superwunderbar an (klar, die müssen sie ja verkaufen), ich wäre hier sehr vorsichtig, zumindest die Erwartungshaltung sollte man nicht zu hoch ansetzen. Direkt in Nähe des Hotels (Richtung Negril, neben der Tankstelle, zu Fuß keine 5 Minuten) ist ein "Handwerkermarkt", der den Namen nicht verdient. Sonst gibt es noch Richtung Negril einige Bars (größtenteils richtige Bretterbuden) und Restaurants (bei dem Essensangebot im Hotel überflüssig). Taxi unbedingt vorher aushandeln, sonst wird’s teuer. Fragen, ob US$ oder Jamaika$ gemeint sind! Die 4 Sterne gibt es nur, weil das Hotel wirklich den besten Strand an der Bloody Bay hat, den Rest drumherum kann man getrost vergessen. Wer die Sonne richtig ins Meer plumpsen sehen will (ist vor dem Hotel leider nicht möglich), sollte nach Rechts am Hotel RIU vorbei Richtung öffentlichem Strand gehen. Besser und billiger als im Rick's Cafe. Seinen Drink kann man ja mitnehmen.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Sämtliche Sportaktivitäten wie Wasserski, Surfen, Segeln, Tauchen, Schnorcheln, Katamaran- und Glass Bottom Boat-fahrten, Tennis, Golfen sind im Preis inbegriffen. Es werden Ausflüge nach Negril und zu Ricks Cafe angeboten. Es gibt einen Pool mit Bar (Achtung: Grölgefahr!), mehrere Jacuzzis (über die gesamte Anlage verteilt) und einen kleinen Pool (er wird meist für die Tauchübungen genutzt). Es gibt mehrere Hängematten und ein Spa. Hier werden auch Massagen (1/2 Stunde 50 US$, 1 Stunde 80 US$) angeboten. Liegestühle und Auflagen (schwimmbar, können ins Meer mitgenommen werden) sind in ausreichender Menge vorhanden (auch hier gilt: gehören mal ausgetauscht, sind teilweise sehr schmuddelig). Sonnenschirme (wenige) gibt’s am Pool, am Meer stehen genug Bäume. Duschen gibt es leider keine, Toiletten im Haupthaus (sauber) und neben dem kleinen Pool (lieber zum Haupthaus oder aufs Zimmer gehen). Es gibt ein kleines Geschäft (Briefmarken kosten 1 US$!) mit Karten, Sonnenmilch, Filmen. Ein Geschäft mit Souvenirs (nichts weltbewegendes) und eines mit Kleidung (sollten die Amis sich mal eindecken). Die Abendunterhaltung ist immer ab 20:30 angekündigt gewesen, stattgefunden hat sie aber bis 9:30 nicht. Beim Abendessen spielte nur 2 Mal eine Band, 2 Mal noch Mittags (was Blödsinn ist, sollten lieber Abends mehr spielen). Montags gibt es immer Buffet mit Band am Abend am Strand. Die Geräte im Cardio-Room (4 Laufbänder, 1 Crosstrainer, 2 Fahrräder, 2 Stepper) sind ok. Es gibt noch einen Gymnastik-/Kraftraum mit diversen Geräten. Beide Räume dank Klimaanlage (max. 21°C) saukalt. Das Gleiche gilt für die (rauchfreie) Bar bei der Rezeption. 4.5 Sonnen wg. den schmuddeligen Auflagen und Liegen und den fehlenden Einkaufsmöglichkeiten.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im November 2006
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Susanne
    Alter:46-50
    Bewertungen:4