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Kevin & Michaela (19-25)
SchweizAus der Schweiz
Verreist als Paar • September 2007 • 1 Woche • Strand
Angriff auf Gehör und Darmflora
3,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Die Hotelanlage ist sauber und gepflegt. Bei Ankunft gibts ein Welcomedrink und die Koffer werden aufs Zimmer gebracht. Wir hatten eine schöne Aussicht aufs Meer. ABER: Zur Zeit wird auf dem unmittelbar angrenzenden Grundstück ein neues Hotel gebaut. Das Hotel wird, wie das Coral Beach selber auch, in einen felsigen Abhang gebaut. Um Punkt acht am Morgen fangen drei Meisselbagger an die Felsen zu zertrümmern. Dieses Hämmergeräusch ist in den nahegelegenen Zimmern nicht nur unglaublich laut, sondern auch spürbar! Absolut keine Erholung möglich, weder am Pool, noch am Strand, da diese Maschinen ohne Unterbruch bis am Abend laufen. Das wird noch ein paar Monate so gehen, also vorsicht bei all denjenigen, die in naher Zukunft vorhaben zu buchen. Das All Inclusive Paket ist ebenfalls ein Witz: Viele fragwürdige Ausnahmen wie z. B.: keine Flaschen, nur Offenausschank, im Zimmer hats zwar einen Kühlschrank, Getränke für diesen muss man aber trotzdem selber kaufen, Alkohol gibts nur zu den Mahlzeiten und auch dort nur in komischen Cocktails, ab 23. 00 bis 10. 00 gibts gar keine Getränke gratis, etc. Wer da schon mal in der Türkei oder auch Gran Canaria ein All Inclusiv gebucht hat, kann nur den Kopf schütteln. Auch Internet für 30 Pfund pro halbe Stunde mit einem Steinzeit-Browser in ISDN-Geschwindigkeit ist nicht mehr zeitgemäss. Für deutschsprachige Europäer ist Sharm El Sheik allgemein eine noch aufkommende Destination, darum sind wohl zu jeder Jahreszeit die Leute aus den GUS Staaten in der Überzahl, was bis auf die geschmacklose Garderobe beim Abendessen und den ständig nur halb leergegessenen Tellern aber nicht schlimm ist. Wie bereits in anderen Bewertungen beschrieben, ist das Hotel in einen Hang gebaut, was häufiges Treppensteigen erfordert. Da geht bei 40 Grad im Schatten zwischendurch einmal ein Fluch von den Lippen. Achtung bei einheimischen Durchfallmedikamenten: Es sind alles Antibiotikamischungen, die hierzulande nicht zugelassen sind oder sonst rezeptpflichtig wären. Meistens wirken sie gut (kein Wunder bei den Chemiemischungen), doch mir wurde zum Beispiel Streptoquin verkauft, welches wegen üblen Nebenwirkungen (reichen von Erblindung bis Herzversagen) in unseren Breitengraden seit den 80ern nicht mehr verkauft wird. In vielen Internetforen wird über diese Medikamente diskutiert: Die Meinungen gehen von restloser Begeisterung bis zu Todesängsten. Ob man sie einnehmen will bleibt jedem selbst überlassen. Und auch hier darf man sich nicht übers Ohr hauen lassen. Die Packungen kosten laut Aufdruck zwischen 5 und 10 Pfund. Mir wurden 70 pro Schachtel abgenommen! Es war neben uns nur noch ein Schweizer Paar im Hotel, welches ebenfalls sehr enttäuscht war und im nächsten Jahr wieder in die Lieblingsdestination Dubai fliegt.


Zimmer
  • Gut
  • Unser Zimmer war geschmackvoll eingerichtet. Ein Fön und ein Save standen zur freien Verfügung. VOX Schweiz und ein deutsch/englischer Sender sind die einzigen TV-Programme in Deutsch. Im Doppelzimmer gabs zwei separate Betten, die wir aber zu einem Doppelbett zusammenschieben konnten. Die Klimaanlage ist per Digitalanzeige einstellbar und kann nach etwas Ausprobieren (ca 25-26 Grad) und Justierung der Lüftungsaustrittsschaufeln auch während der Nacht ohne Erkältungsgefahr laufen. Das Problem war dann lediglich der am Morgen einsetztende Lärm der Steinbruchbagger, die einem an den Rand der Verzweiflung trieben.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Ganz klar der grösste Schwachpunkt des Hotels: Die Speisen sind fade, meist kalt und zum Teil ungeniessbar. Es sind in etwa immer dieselben Gerichte. Fleisch ist generell kaum definierbar schlecht und die Farbe der Kartoffeln trifft eher leichen-blass als goldgelb und dementsprechend schmecken sie auch. Da kann auch die Livekochecke nicht viel wett machen. Das Dessertbuffet nimmt fast die Hälfte des ganzen Raums ein, wobei sich die siruptriffenden Gebäcke manchmal kaum bis gar nicht voneinander unterscheiden. Wir haben in Drei-Sterne-Hotels in Zypern besser gegessen. Die Eliminierung der Darmflora innert kürzester Zeit gibt dem Wort Blitzkrieg eine ganz neue Bedeutung. Wer danach nicht die haarsträubenden Antibiotikacocktails aus den lokalen Apotheken schlucken will, der verbringt den kulinarischen Rest seines Urlaubs mit Brot, Teigwaren, Reis und diversen import-Kioskartikeln. Nicht gerade das, was man sich für den All Inclusive Aufpreis erhofft hat.


    Service
  • Eher schlecht
  • Die Angestellten sind freundlich und hilfsbereit. An der Rezetption wird man bei Problemen nicht im Regen stehen gelassen. Erstaunlicherweise können nur gerade die Leute am Empfang ein Englisch, das eine Konversation zulässt. Bei allen anderen steht eher Russisch an erster Stelle. Wenn man beim Abendessen Getränke bestellte, standen die Chancen 50/50, dass einem etwas serviert wurde. Gar schlecht sind die Taxichauffeure (auch die Hoteleigenen), die zum Teil kaum ein Wort Englisch sprechen und die Zahl 16 (sixteen) gleich ausprechen wie 60 (sixty), was bei uns zu Unmut nach dem Rücktransport von einer Einkaufstour zum Hotel geführt hat. Die Zimmerreiningung funktioniert sehr gut und gegen etwas Trinkgeld wird aus Handtüchern gar eine Schwanenkolonie in Blumenblüten auf dem Bett.


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Die Bewertung hängt von den Prioritäten des Urlaubers ab. Wer neben der Unterkunft Einkaufsmöglichkeiten und pulsierendes Nachtleben sucht, der muss ein Hotel in Naama Bay buchen. Wer jedoch etwas abgeschiedener (leider zur Zeit aber nicht ruhigen) Ort sucht, ist hier richtig. Das Hausriff ist sehr schön mit einer grossen Artenvielfalt zum (beinahe) anfassen und gehört zu den stärksten Trümpfen der Anlage. Es gibt ein paar wenige Läden im Hotel: U. a. auch ein Getränkeladen und ein Shop wos Pringles, Snickers etc gibt (lernt man zu schätzen, wenn einem die Küche dort einmal richtig den Magen auf den Kopf gestellt hat) Für Einkäufe gehts mit dem Taxi nach Old Sharm Market (ca 30-60 Pfund pro Weg, je nach Verhandlunsgeschick und Nerven) oder Naama Bay (20-40 Pfund). Die Händler dort sind aber extrem aufdringlich und gemütliches anschauen der Wahre gibt es nicht. Wer auf einem der Bazaars stehen bleibt, kommt sich vor wie Brot, das einer Schaar Vögel vorgeworfen wurde. Mit der Zeit ist das sehr anstrengend und zehrt an den Nerven. Zudem ist die Marktlandschaft wie die Hintergrundanimationen in Fred Feuerstein Zeichentrickfilmen: Alle drei Läden wiederholt sich genau das gleiche Produktsortiment.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Fitnessraum funktioniert und ist sauber. Auch die Massage ist laut meiner Freundin empfehlenswert. Wassersport ist durch lokale Anbieter vertreten. Einzig Jetskis gibts wegen den Korallenriffs nicht. Wer einen Ausflug buchen will, braucht das nicht unbedingt beim Urlaubsveranstalter zu machen. Auch hier hat natürlich jeder einheimische Händler das bessere Angebot, den schnelleren Quad, die schöneren Riffs und die günstigeren Preise als die anderen. Hier gilt das gleiche wie bei allem: Handeln, handeln, handeln. Das Hotel war nur zu etwa einem Drittel ausgelastet, womit sich der Kampf um die guten Liegeplätze erübrigte. Wenn es jedoch einmal mehr Gäste hat, kann ich mir vorstellen, dass die Strandliegeplätze, die wegen der Hanglage auf mehrere Ebenen verteilt sind, für Ärger sorgen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im September 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Kevin & Michaela
    Alter:19-25
    Bewertungen:1