Unsere Mallorca-Reise führte uns Ende März ins Playa del Moro. Dieses Hotel hatten wir wegen der vielen guten Bewertungen gewählt. Wir hatten über Dertour Halbpension ohne Hoteltransfer gebucht und sind mit dem Mietauto vom Flughafen zum Hotel gefahren. Das Playa del Moro ist schon eine ältere Anlage, welche zwischenzeitlich renoviert wurde. Es konnte im Bereich Sauberkeit besonders punkten. Wir hatten ein Zimmer mit seitlichem Meerblick, allerdings sahen wir von unserem Balkon deutlich mehr von alten Hotels in der Umgebung als vom Meer. Die Zimmer war nett und zweckmäßig eingerichtet, das Bad war angenehm groß und sehr sauber. Es verfügt über eine kostenpflichtige Minibar und einen kostenpflichtigen Minisafe. Verschiedene kleine Portionen Duschgel, Seife etc. waren eine nette Aufmerksamkeit. Das Bett war aber schon gewöhnungsbedürftig. Es war recht hart und für mich persönlich unbequem - meiner Frau hat dies weniger ausgemacht. Leider war es auch kein echtes Doppelbett, sondern bestand aus zwei aneinander gestellten Einzelbetten. In einer voranstehenden Bewertung meine ein Gast, das Hotel sei noch im Stil der 60er eingerichtet. Dies ist aus unserer Sicht mitnichten so. Allerdings hat man bei der Renovierung die typische Klientel des Hauses sehr im Blick gehabt, und so ist das Interieur vom Geschmack eher auf ältere Menschen zugeschnitten und wirkt deshalb wenig modern. Ähnlich ist es um das Unterhaltungsprogramm bestellt. Der Altersdurchschnitt der Gäste lag geschätzt weit jenseits der 60, viele Gäste scheinen schon oft hier gewesen zu sein und auch immer wieder zu kommen. Ohne nun hier nun Altersstufen diffamieren zu wollen - uns persönlich fehlte doch etwas die gleichaltrige Gesellschaft, und eine ausgewogenere Altersstruktur täte dem Hotel sicherlich gut. Sehr schön ist der Pool-Bereich gestaltet, sicherlich einer der schönsten in Cala Millor, wenn wir die Pools als Vergleich nehmen, die wir persönlich einsehen konnten. Das Hallenbad ist nett, aber sehr klein. Mit reservierten Liegen und Liegenknappheit hatten wir aufgrund der Vorsaison keinerlei Probleme. Der Fitnessraum ist eher ein Alibi-Raum. Ein Laufband, ein Fahrrad, noch zwei andere kleine Geräte, keine Kraftgeräte - das war's. Der schöne Strand ist durch die Tür zum Poolbereich nur wenige Meter entfernt, überqueren muss man nur die hüsche Strandpromenade. Insgesamt ist das Hotel etwas zu hellhörig, vor allem den nächtlichen Toilettengang des "Obermieters" konnte man nur zu deutlich verfolgen. Wer lärmempfindlich ist, sollte zudem kein Zimmer in der Nähe des Lifts bewohnen, dieser kündigt sich nämlich immer mit lautem elektronischen Gebimmel an. Ein wirklich großer Sicherheits-Mangel sind kaputte Notbeleuchtungen. An einem Abend fiel die Beleuchtung in allen Fluren des Hotels aus, und in einzelnen Winkeln konnte man wegen dauerhaft defekter Notbeleuchtung rein gar nichts mehr sehen und sich nur tatstend vorwärts bewegen. Erst auf unseren Hinweis wurde die normale Beleuchtung wieder in Gang gebracht, die Notbeleuchtung wurde während unserer Anwesenheit nicht repariert. Das allgemeine Preis-Leistungsverhältnis ist im Playa del Moro sicherlich in Ordnung. Vier Sterne scheinen uns aber etwas zu viel für dieses Hotel. Wer ein gemischtes oder gar junges Publikum sucht, sollte nicht das Playa del Moro wählen, und für die Nebensaison ist Cala Millor eher nichts. Wer allerdings über ein Mietauto verfügt, ist schnell an anderen Stränden oder sehenswerten Orten. Daher war das günstige Dertour-Anbegot ohne Flughafentransfer genau das Richtige für uns. Ein Lokal-Tipp ist unserer Meinung nach das italienische Restaraunt "La Sangria" in der Calle del Sol. Hier ließen wir unsere Abende oft ausklingen bei leckeren, preisgünstigen Getränken und manchmal auch bei äußerst gelungenen, ebenso preisgünstigen, frisch zubereiteten und reichhaltigen Gerichten. Die Besitzer sind sehr freundlich, sprechen deutsch und erklären einem sogar noch landes- oder lokaltypische Dinge - falls man den Interesse daran hat.
Die Zimmer waren sauber und gepflegt - ansonsten: Siehe oben.
Unsere Halbpension umfasste Frühstücks- und Abendbuffet. Frühstück bekam man von 7.30 bis 10 Uhr, Abendessen gab es von 18.30 bis 20.30. Spätestens eine Viertelstunde vor Ende der Essenszeiten merkte man dann aber auch, dass man es Zeit wurde, mit dem Essen aufzuhören, zu unüberseh- und unüberhörbar waren die Abräumtätigkeiten des Personals. Zudem wurde einmal um 20.30 das Licht erstmal ausgeknippst. Wir hätten uns etwas flexiblere Zeiten für das Essen gewünscht, wie ein Spätaufsteherfrühstück sowie ein späteres (bzw. ausgedehnteres) Abendessen, damit man mehr Zeit für den Tagesausflug hat. Anscheinend besteht hier aber seitens der Gästeschaft kein großer Bedarf, die meisten Gäste kamen immer sehr früh zum Essen. Deide Buffets, morgends und abends, waren von der Speisenauswahl und -qualität insgesamt in Ordnung. Mit unserem Türkeiaufenthalt im Kumköy Beach vor zwei Jahren konnte das Essen an kaum einer Stelle mithalten, doch war immer für jeden Geschmackt etwas dabei. Einige Angebote wechselten täglich, und besonders hervorzuheben sind die Fischangebote an der "heißen Theke", die frisch zubereitet wurden ("Show cooking"). Hier gab es jeden Tag wechselnde, leckere landestypische Fischsorten. Bei Frühstück wurde jeden Morgen auch ein leckeres mallorquinisches Früshtück angeboten, neben diversen Möglichkeiten eines guten kontinentalen oder britischen Frühstücks. Dageben hatte man mit der Qualität der Fleischangebote abends mehr Mühe, oft war das Fleisch sehr zäh. Hier ist bei der Qualität noch deutlich Luft nach oben. Bei den täglich wechselnden Salaten gab es immer wieder leckere Sorten zu entdecken, manchmal aber schien dort die Resteverwertung vom letzten Tag etwas zu weit gegangen zu sein. Sehr empfehlenswert ist das Dessertbuffet am Abend, wobei man hier früh vor Ort sein muss, um alle Leckereien mitzubekommen. Während im Großen und Ganzen am Buffet immer wieder nachgelegt wurde, waren die besten Desserts schnell verschwunden, und man musste mit den Resten vorlieb nehmen (die aber immer noch in genügender Auswahl zur Verfügung standen). Bei Showcooking schien der Koch schonmal eine halbe Stunde vor Ende nach Hause gegangen zu sein, dann gab es von den leckeren, frisch zubereiteten, warmen Gerichten nur noch die kalte, abgestandene Version. Eine Besonderheit des Hotels ist der feste Platz, den man am ersten Tag zugewiesen bekommt. Wir hatten in dieser Hinsicht keine Beschwerden, wenn man aber Pech hat und den ganzen Urlaub neben den "falschen" Tischnachbarn sitzen muss, kann dies schnell unangenehm werden. Getränke sind bei der Halbpension abends kostenpflichtig, aber zu fairen Preisen (0,5l Wasser 1,50 €).
Das Personal war mehrheitlich freundlich, und alle sprachen verständlich deutsch - wobei aus meiner Sicht es immer sinnvoll ist, selbst wenigstens ein paar Brocken der Landessprache zu können, es ist eine Form der Höflichkeit. Zudem freuen sich die meisten Menschen, wenn man wenigstens versucht, ein paar Wörter in ihrer Sprache zu sprechen, und die Freundlichkeit steigert sich dann meist noch - dies war hier nicht anders. Einzelne Personen des Personals schienen aber eher "Dienst nach Vorschrift" zu machen, und als wir an der Rezeption darum baten, doch einen notwendig gewordenen Anruf mit unserem Autovermieter zu führen, wurden wir abgewiegelt. Die Zimmerreinigung war immer tadellos, man muss allerdings damit rechnen, aus dem Bett geklopft zu werden, wenn man sich gegen Ende der Frühstückszeit noch nicht aufgerafft hat. Der Internetzugang ist kostenpflichtig (1€ pro 12 min, 2€ für 30 min), und an beide Internetcomputer (im Foyer des Hotels) sind keine (!) Drucker angeschlossen - was im Zeitalter des Online-Checkins mit Selbstasdruck der Bordkarte ein Anachronismus ist. Etwas deutlicher könnte man im Hotel auf Besonderheiten und Ausflugsmöglichkeiten aufmerksam machen. Vielleicht lag es an der Vorsaison, dass es hier kaum Informationen gab.
Ende März/Anfang April ist noch keine gute Reisezeit für Cala Millor. Zwar hatten wir durchgängig Sonnenschein, aber zum Baden war es mit knapp 20° im Schatten doch zu kalt, und nur vereinzelt war es warm und windstill genug, um sich an den Pool oder den Strand zu legen und zu sonnen. Dies hatten wir bei der Reisebuchung aber geahnt und deshalb auch den Mietwagen besorgt. So konnten wir diese wunderschöne Insel ausgiebig erkunden - und Mallorca hat wahrlich viel zu bieten. So war das Wetter kein Problem, sehr schade war aber, dass in Cala Millor kaum ein Restaurant oder ein Laden geöffnet hatte. Hinzu kommt, dass CM ein reiner Hotelort ohne alten Kern ist, und leider sind viele dieser Hotels in der Zeit enstanden, als man möglichst billig und schnell viele Betonklötze in die Gegend setzte. Viele dieser Betonklötze stehen nun leer und rotten so vor sich hin. Im Hochsommer mag es an der Promenade sehr nett sein, diese ist schön gestaltet, zum großen Teil nur für Fußgänger und Radfahrer hergerichtet und überblickt den tollen, langen und breiten Sandstrand und das türkisblaue Meer - und sie ist von vielen kleinen Geschäften und Cafes gesäumt. Doch wie schon erwähnt, die meisten hatten noch geschlossen, und herunter gelassene Rollos oder Gitter konnten dem Ort keinen weiteren Reiz verschaffen. So verbrachten wir in CM nur wenig Zeit und machten lieber die Insel unsicher. In nur geringer Entfernung finden sich einige nettere Orte, wie Portochristo, Cala Rajada oder Arta, und in ein bis anderthalb Stunden ist man mit dem Auto an jedem beliebigen Ort der Insel, die nette kleine Buchten, historische Städchen (Sineu, Arta...) und ein fantastisch wild-schroffes Gebirge zu bieten hat. Fairerweise muss man betonen, dass das Hotel für die meisten der oben erwähnten Dinge nichts kann. Bei unserem nächsten Urlaub werden wir aber dennoch solche Faktoren vertsärkt in die Planung einbeziehen, daher schreiben wir sie auch für andere Interessierte auf.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Siehe oben. Pool super - Sport und Unterhaltung eher mäßig.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im März 2010 |
| Reisegrund: | Wandern und Wellness |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Alexander |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 4 |

