Das Hotel ist von außen eine typische Hotelburg und wirkt eher langweilig und abschreckend, ist innen aber dann überraschend freundlich. Es hat allerdings durchaus die besten Jahre hinter sich, teils sind z. B. die Teppiche recht verschlissen und die Balkonmöbel abgenutzt. Es ist aber sauber und gepflegt. Insgesamt gibt es 9 Stockwerke, unten den Empfangsbereich, im 1. Stock das Restaurant, darüber bis zum 9. Stock die Zimmer, die alle über direkten oder seitlichen Meerblick verfügen. Der Altersdurchschnitt war - wie bereits öfter beschrieben - in der Nebensaison etwa 60/65, wir als Mittdreißiger fielen ziemlich auf und galten bei den Senioren als "Jugend" - das ist gewöhnungsbedürftig, uns hat es nichts ausgemacht und Zwischenfälle wie z. B., als ein älterer Herr mit streng zurückgelegter Haarpracht meinem Mann einen Kamm anbot, auf dass er seine Wuschelfrisur ähnlich trimmen könne, fanden wir eher belustigend... Einige Senioren gaben Tipps zur Umgebung und erzählten uns von eigenen Reisen in der Jugendzeit auf Mallorca. Natinalitäten: Reines deutsches Hotel, kann im Sommer anders sein. Es gab 2 Lifts, die zu manchen Zeiten sehr ausgelastet waren, aber zuverlässig fuhren. Das Hotel ist nett und zu einem guten Preis durchaus zu empfehlen. Cala Millor - wie gesagt - bietet im Februar außer Ruhe und Rentnern wenig. Auf der anderen Seite ist es im Sommer sicher recht turbulent - muss jeder abschätzen, was ihm wichtiger ist. Das Wetter ist wie überall unvorhersehbar - wir hatten Glück und Sonnenschein rund um die 15 Grad, sehr angenehm. Trotz Vorhandenseins eines Föhns würde ich einen eigenen mitnehmen, vorhanden ist nur ein elendes Hotelteil, bei dem ständig der Knopf gedrückt bleiben muss - bei langen Haaren und somit längerer Föhndauer lästig.
Unsere Juniorsuite war geräumig und durchschnittlich ansprechend möbliert - breites Doppelbett, ein Schreibtisch, kleines Sofa, Sessel, Garderobe, großer Schrank, TV, Telefon, Safe (gegen Gebühr), Kühlschrank, Balkon - eben recht normal, alles schon bisschen abgewohnt. Badezimmer ordentlich, mit Badewanne mit Glasabtrennung, Bidet, Föhn, großem Spiegel, Körbchen mit Kamm (hihi), Duschhaube, Schuhpolierer, Taschentüchern und regelmäßig nachgefüllten Shampoo- und Duschgelfläschchen. Die Klimaanlage war als Heizung zu nutzen. Kritikpunkt: Offensichtlich war das Stromnetz überlastet, denn in zwei Nächten gaben die Stromkästen vibrierende, nervende Geräusche von sich, was das ganze Haus auf die Flure trieb - vorbei mit der Nachtruhe... Zu empfehlen sind sicherlich die Zimmer im 9. Stock - der Blick ist fantastisch :-)
Es gibt ein Restaurant, in dem Frühstück und Abendessen eingenommen werden. Am ersten Abend weist einem der Oberkellner seinen festen Tisch zu. (Nach der Lektüre mancher Hotelbewertungen hier sah ich dem mit leichtem Grausen entgegen) Wir wurden neben ein älteres (hm, die Wahrscheinlichkeit war ja groß) Ehepaar platziert - ich will mal sagen, es war ein aus zwei Tischen bestehender Vierertisch, der durch minimales Verschieben um vielleicht 10 cm schwungvoll zu zwei Zweiertischen erklärt wurde, naja... Jedenfalls waren die beiden sehr nett und nicht aufdringlich (wie manch andere - s. o. "Kamm"), sie unterhielten uns mit Episoden aus früheren Reisen auf die Insel - Glück gehabt, denn eigentlich sitzen wir doch lieber an einem "echten" Zweiertisch, an dem man sich weniger beim Essen beobachtet fühlt.. Das Essen war sicher nicht große Küche, aber wir haben immer etwas Leckeres gefunden, die Auswahl war okay. Vor allem der frische Fisch abends ist zu empfehlen, dazu Baguette und Aioli und gute Oliven. Der Wein ist sehr gut, wir hatten den mallorquinischen Rotwein für 11, 50 (im Supermarkt für 3, 30 später entdeckt..), das Wasser kostete für 0, 5 l 1, 50, also humane Preise. Was wir nicht gelungen fanden, war, dass eine gute halbe Stunde vor Schließen des Restaurants bereits angefangen wurde aufzuräumen, für den nächsten Tag einzudecken und v. a. das Show-Cooking zu beenden! Da das Abendessen eh nur bis 20: 00 ging, war es schonn ab 19: 30 ungemütlich und frisch Gebratenes nicht mehr zu bekommen. Das sollte in einem 4-Sterne-Hotel doch nicht sein. Sauber wars, von manch kleinen Resten unterhalb der Teller ebgesehen...
Alle sehr freundlich. Zur Rezeption: Wir hatten ein Zimmer mit Meerblick gebucht und als wir unser Zimmer sahen, wars "nur" seitlicher. Sind also wieder runter und haben nachgefragt. Seeehr netter Service: Ja, das stimme, das angebotene Zimemr sei eine Juniorsuite, somit deutlich größer, aber er könne uns ein anderes Zimmer anbieten - wir konnten dann beide direkt miteinander vergleichen und haben uns doch für die Suite entschieden, da diese sehr viel mehr Platz bot und eigentlich auch einen herrlichen Blick hatte (zusätzlich zum Meerblick gabs abends noch den Sonnenuntergang über den Bergen zu genießen). Fazit: Die Rezeption ist überaus zuvorkommend. Ebenso der Service im Restaurant und nett auch der Gästebetreuer. Die Zimmerreinigung war oberflächlich betrachtet recht ordentlich, allerdings wird auf die "Bitte-nicht-stören-Schilder" wenig geachtet, das ein Kritikpunkt. Handtücherwechsel wie üblich (auf Boden legen), ansonsten schnelle und routinierte Reinigung ohne Schnörkel alá Handtuchschwan, das brauchts ja eigentlich auch nicht. Check-in und Check-out gingen sehr schnell, über zusätzliche Serviceleistungen können wir nicht viel sagen - einen Wäscheservice gabs, einen Arzt wohl auch (naja, bei der Menge an Senioren..), Kinderbetreuung nicht - für Kinder ist das Hotel auch nicht wirklich zu empfehlen.
Direkt zwischen Fußgängerzone und Strandpromenade, sehr zentral in Cala Millor. Der Blick aus den Zimmern und auch vom Restaurant zum Meer ist traumhaft. Im Februar war im Ort wenig los, einige Cafes und Restaurants (allerding wenig mallorquinisch, eher Schnitzel) hatten auf, ebenso einige langweilige Souvenirshops. Sehr zu empfehlen ist das Cafe del Sol, urgemütliche Sofas, tolle Sangria und Cocktail und supernetter Wirt. Der Strand ist sauber und muschellos, nichts für Sammler. Schöner sind die kleinen Buchten im Süden. Wenige Minuten entfernt ist ein Lidl, dort kann man sehr günstig Wasser und leckeren Rotwein erstehen. Auf dem Weg zum Lidl noch ein weiterer Supermarkt mit eher regionalen Angeboten wie z. B. superleckeren Orangen sowie eine Tankstelle. Im Sommer wirds wohl eher laut, in der Nähe sind Diskotheken, da ist es dann mit der himmlischen Ruhe dahin. Ausflugsmöglichkeiten gibts genug, zu Fuß z. B. zum Castell Punta d'Amer oder nach Cala Bona (netter Hafen). Und auf jeden Fall einen Mietwagen nehmen - wir hatten die ganze Woche über einen und haben uns die Insel angesehen. Parkmöglichkeiten gibts zumindest in der Nebensaison genügend, am Ende der Straße gibt es einen Wendekreisel, dort kann man gut parken. Über Taxi- oder Buspreise können wir nichts sagen.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Es gibt einen Wellnessbereich, den wir aber nicht angesehen haben. Den Außenpool konnte man im Februar auch nicht nutzen, die Poolbar war entsprechend auch zu, das Hallenbad haben wir nur von außen angesehen. Internet vorhanden. Wohl keine Kinderbetreuung. Organisierte Touren gabs auch, haben wir aber nicht mitgemacht. Die Veranstaltungen waren eher seniorengerecht - sind abends mal durch die Bar Richtung Promenadenausgang marschiert, grauslige Musik und "Bingo-Abende". Ein Wochenhighlight wurde im Lift angepriesen: Blutdruckmessen am Donnerstagvormittag - tja, es war halt ein Altersheim...
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im Februar 2008 |
| Reisegrund: | Wandern und Wellness |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Dagmar |
| Alter: | 31-35 |
| Bewertungen: | 2 |

