Und vorab schon mal die Hinweis – ACHTUNG dem Gepäckträger des 4-Sterne-Hotels kann man keine Wertsachen anvertrauen. So hat er mir mal eben auf dem Weg zum Taxi mein letztes Bargeld aus dem Handgepäck geklaut. Also Vorsicht!!! Auch sonst sollte man sehr vorsichtig sein, was man im Zimmer läßt oder wenn man z.B. Fahrräder leihen möchte. Das Hotel wirbt insbesondere mit seinem großzügigen Gartenanlage (ich glaube es sollen 11 Hektar sein). Daraus habe ich auf eine eher ruhige Anlage geschlossen – FALSCH, das ist ein echtes Clubhotel. Also kurz nach dem Frühstück geht es los: Poolspiele, Tanzkurs, Wettbewerb, etc. Das ganze mit der immer gleichen Musik " Marke Ententanz" . Es gibt auch keine Chance dem zu entrinnen, da der wunderschöne Pool und die Gartenanlage komplett beschallt werden. Gegen mittag wird es dann etwas ruhiger. Aber für die, die es mögen gibt es den ganzen Tag Unterhaltungsprogramm der etwas einfältigen Art. Die meisten Gäste kommen aus Frankreich und Italien, Deutsche trifft man hier wohl selten. Nur in Rahmen von Rundreisen-Gruppen, die wie so viele abends ankommen, dann 1-2 Tage in Marrakesch verbringen und dann geht es weiter. Das Hotel hat einen sehr schönen Außenpool mit großer Rutsche und Wasser-Fontäne, die aber nur für ein paar Stunden läuft und einen Kinderbereich mit Betreuung. Dazu ausreichend Liegestühle mit Auflagen und Sonnenschirme. Man braucht aber ein separates Badetuch. Und dann gibt es auch noch ein Hallenbad, wenn es mal kühler ist, mit einem Wellness-Bereich. Mein Tip – in der Stadt gibt es hervorragende kleine Hotels. Oft in sehr romantischen, wunderschönen, alten Gebäuden. Man nennt sie " RIAD" und die kann man sogar oft auch per Internet buchen. Die Preise sind zwar oft mit den großen Hotels vergleichbar, dafür gibt es aber meist nur 3-5 Zimmer und eine wirklich traumhaftes Ambiente, wie aus dem Märchen. Dazu würde ich mind. 2 Tage für eine Tour in die Berge einplanen. Ansonsten ist Marrakesch wirklich eine Reise wert, wenn man auch ständig auf der Hut sein muß und einfach niemandem trauen kann.
Mein Zimmer war ordentlich, aber recht dunkel. Dafür hatte ich ein großzügiges Doppelbett und ein Stockbett (wohl für die Kinder) in meinem Singelraum. Ein französisches Pärchen dagegen hatte eigenartiger nur zwei einzelne Betten. Mit der Sauberkeit war es eigentlich ganz o.k. (nur einmal Kakerlaken-Alarm in 11 Tagen, dafür war die aber wirklich mal sehr groß) Ansonsten aber recht viele Stechmücken, insbesondere abends. Ansonsten ist die ganze Anlage aber ordentlich und sehr gepflegt. Im Zimmer gibt es aber leider keinen Kühlschrank oder Minibar. Man kann sich aber ein Getränk von der Bar holen und auf Nachfrage auch mit auf das Zimmer nehmen. Das europäische Bad war großzügig und sauber. Das separate WC aber so klein, daß man Mühe hatte die Türe zu schließen. Ansonsten gab es noch Fernseher mit Fernbedienung und einem deutschen Program (Sport), ein einsamer Balkonstuhl, Schreibtisch, großer Schrank mit Bügeln. Alles in allem nicht gerade taufrisch aber o.k.
Das Abendessen am Buffet war dagegen eine echt positive Überraschung. Sehr abwechslungsreich, lecker und auch immer einige landestypische Gerichte dabei. Die Getränke, auch Wasser und Softdrinks werden aber extra berechnet – zum 4-Sterne-Preis versteht sich. Von dem angebotenen, teilweise marrokanischen Wein würde ich verwöhnten Gaumen auch abraten. Darüber hinaus gibt es auch ein á la carte-Restaurant, das ebenfalls extra bezahlt werden muß, was ich allerdings nicht getestet habe. Nachmittags werden kleine Zwischenmahlzeiten (Crepe) frisch zubereitet. Zum Frühstück gab es zwar immer das gleiche Angebot, dafür aber durchaus ausreichend – Früchte, Säfte, Croissant, Quark, Pfannkuchen, etc. Da hat man sich wohl auf die in erster Linie französischen Gäste eingestellt.
Grundsätzlich war man schon freundlich bemüht. Wenn man aber den Service und die Aufmerksamkeit, den die arabische Familie am Nachbartisch erhält, mitbekommt – dann wird man schon etwas sauer. Sehr positive Erfahrungen hab ich vor allem mit den jüngeren (oft Studenten mit guten Englischkenntnissen) Angestellten gemacht. Ansonsten ist man schon freundlich, gleichzeitig wird man aber schnell abgezockt. Selbst an der Rezeption ist Vorsicht angesagt. So haben meine Bekannten beobachtet wie eine gefundene Chanel-Sonnenbrille mal eben ganz schnell in der Tasche der Angestellten verschwand. Mit Englisch oder Deutsch wird es recht schwierig – mit Französisch ist es dagegen kein Problem.
Dieses Hotel liegt etwas außerhalb (ca. 11 km) von Marrakesch in Richtung Casablanca – also auf der anderen Seite der Stadt, vom Flughafen aus gesehen. Entsprechend länger ist auch der Transfer. Ansonsten ist die Entfernung eigentlich kein Problem, da vom Hotel ein gut organisierter Bustransfer in die Stadt angeboten wird. Und das zu einem günstigen Preis und zudem noch ultra pünktlich (also Vorsicht bei der Rückfahrt, die fahren auf die Minute pünktlich ab). Ansonsten kann man durchaus den Busfahrer überreden mit einem kleinen Umweg zum Beispiel beim " Jardin Majorelle" rausgelassen zu werden. Mit einem Taxi zum Hotel zu kommen ist allerdings erheblich teurer – also die Nachschwärmer unter euch sollten sich hier schon ein anderes Hotel suchen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Ich hab mir das ehrlich gesagt erspart – aber es gibt Animation und Programm über den ganzen Tag. Von dem " original marrokanischen" Tanzkurs, etwas alberne Poolspiele, über diverse Wettbewerbe (Tischtennis, Eierlauf, Dartspiel, etc) bis hin zur allabendlichen Folkloreveranstaltung ist da wohl einiges geboten. Dazu leider immer mit recht lauter, immer gleicher Musikuntermalung – eigenartigerweise Lambada und Schlager. Aber die Animateure waren dabei sehr bemüht und nett. Abends gibt es Livemusik zum Mitschunkeln und Tanzen für die etwas älteren Semester. Für die Jüngeren geht es dann später in der hauseigenen Disco weiter. Das Sportangebot hab ich jetzt nicht getestet, aber zum Reiten oder Golfspielen, würde ich mir eher ein anderes Hotel suchen. Besonders für die Golfspieler gibt es direkt an den Golfplätzen gelegenen Hotels, was einem doch einige Umstände erspart.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2003 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jan |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 3 |