- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- BehindertenfreundlichkeitEher gut
- Zustand des HotelsEher gut
- Allgemeine SauberkeitEher schlecht
Das Club-Hotel „Pineta“ im türkischen Marmaris – von Einheimischen liebevoll Hotel „Piñata“ genannt – ist aus meiner Sicht für den deutschen Urlauber nicht sehr zu empfehlen, es sei denn, er stellt keine zu hohen Ansprüche und bleibt nicht länger als eine Woche. Wir waren dort zu zweit eine Woche lang in der Vorsaison 2007 und hatten „all inclusive“ gebucht. Der Empfang an der Rezeption war herzlich und freundlich. Eine der ersten Fragen des Personals war, ob wir hungrig seien, was wir nach dem langen Flug und dem etwa 1 ½ Stunden dauernden Transfer vom Flughafen Dalaman nur bejahen konnten. Die Antwort wurde prompt mit einem kleinen bereitgehaltenen Imbiss quittiert. Das Rezeptionsteam war auch in der Folge stets freundlich, kompetent und sehr bemüht, sprach aber kein einziges Wort deutsch. Die Kommunikation im Hotel erfolgte ausschließlich in englisch. Positiv: An meinem Geburtstag wurde (angeregt von meiner besseren Hälfte) das Frühstück aufs Zimmer gebracht und am Abreisetag wurde ein Zimmer zum Duschen zur Verfügung gestellt. Unser 2-Bett-Zimmer war klein und spartanisch eingerichtet, aber sauber – so der erste Eindruck. Drei-Sterne-Standard halt. Nach unserer Anreise am Samstag erfolgte am nächsten Tag eine gründliche Reinigung. In den restlichen sieben Tagen haben wir den Zimmerservice nur erahnen können. Die Kopfkissen wurden nicht einmal angerührt. Lediglich die als Decke verwendeten Laken wurden glatt über das Bett gezogen. Bettwäschewechsel? Fehlanzeige! Der Mülleimer im Bad wurde zum Glück täglich geleert, nicht so der im Zimmer und schon gar nicht der auf dem Balkon. Nach vier Tagen haben wir den Mülleimer mitten im Zimmer aufgestellt und den Müll darin aufgetürmt. Darauf wurde dann mal mit einer Leerung reagiert. Handtücher auf dem Boden bedeutet „Bitte austauschen“? Ich kann’s nicht beweisen, aber mein Gefühl sagte mir, dass dies im Hotel „Pineta“ nicht zutrifft. Dort heißt das eher „Wieder auf die Stange hängen.“ Den Staubsauger sah der Teppich in dieser Woche auch nur einmal. Geklappt hat der Reinigungsservice für die Privatwäsche, obwohl mir der Preis dafür reichlich hoch gegriffen erschien. Aus meiner Sicht liegt die Ursache für den mangelhaften Zimmerservice darin, dass die wenigen Reinigungskräfte mit der immensen Zimmeranzahl hoffnungslos überfordert sind. Ich wage nicht daran zu denken, wie das dort in der Hauptsaison abläuft! Ein Abenteuer schlechthin waren Bad und Dusche! Für die Fliesenlegerarbeiten hätte man hierzulande alle Handwerker gefeuert! Die ehemals graue, winzige Duschwanne war mit einer weißen Lackfarbe überstrichen, die Tag für Tag ein Stück abblätterte und den Abfluss verstopfte. Die Duschkabine war mit einem Eckeinstieg versehen, der gerade mal 30 cm Platz für den Ein- und Ausstieg ließ. Die Armaturen hatten ihre besten Tage auch schon lange hinter sich. Die Familienzimmer sind aber mit Badewannen ausgestattet. Hat man „Glück“, so wie wir, erhält man auch ein Zimmer an der Außenseite des Hotels, vor dessen Balkon in 200 Metern Luftlinie eine Moschee steht. In der ersten Nacht fiel ich um 4: 30 Uhr fast aus dem Bett und dachte an einen Feueralarm, als der Muezzin loslegte. Die Klimaanlage war laut und der Luftstrom musste bei jeder Inbetriebnahme von Hand korrigiert werden, da er vom Gerät genau auf das Bett ausgerichtet war. Die Temperatur war auf 18°C eingestellt und ließ sich nicht verändern. Die Anlage des darüber liegenden Zimmers tropfte auf unsere Balkonbrüstung, so dass unser halber Balkon ständig bespritzt wurde. Die weitläufige Hotelanlage war gepflegt. Die beiden Pools waren sauber. Die allgemein zugänglichen sanitären Anlagen waren aber sehr unsauber und erinnerten an ein schäbiges Bahnhofsklo einer Provinzstadt. In der „Garden-Bar“ lief jeden Abend das gleiche Programm ab: Pünktlich um 20: 30 Uhr gab es eine Kinder-Animation mit stets der gleichen Liedabfolge, die sich übrigens auch am Nachmittag im Pool-Programm wieder fand. Die vier Animateure gaben sich Mühe, ab 21: 00 Uhr ein täglich wechselndes Unterhaltungsprogramm für die Erwachsenen zu bieten, was um 23: 30 Uhr immer mit dem „Pineta-Club-Tanz“ endete. Mit der Lautstärke nahm man es dabei nicht so genau, was die Mieter der Zimmer auf der Innenseite des Hotels sicher freute. Das Programm wiederholte sich nach einer Woche, wie mir einer der Animateure mitteilte. Das Personal an den beiden Bars war permanent genervt und unflexibel. Die Getränke waren augenscheinlich nicht gepanscht. Das saubere Restaurant hatte den Charme einer Betriebskantine. Die Speisen waren gut, reichlich und schmackhaft (mit Ausnahme der Suppen), das Angebot aber nicht sehr abwechslungsreich. Frisches Obst und Gemüse waren auf wenige Sorten begrenzt. Außerhalb des Hotels aßen wir wesentlich besser. Resteverwertung wurde groß geschrieben. Was das Küchenpersonal von den Gästen hielt, merkte ich daran, dass kleine weiche (leckere) Schokokuchen, die am ersten Tag noch ansehnlich präsentiert wurden, am nächsten Tag in Form eines Kothaufens drapiert waren. Die vielen Abräumkellner waren fleißig bis überfleißig. Machte man bei Essen eine Pause, war das bereits für die Kellner ein Signal, den Tisch frei zu räumen. In den sieben Tagen hörten wir kein einziges deutsches Wort. Wie wir am Ende feststellten, befanden sich in dieser Woche im ganzen Hotel gerade einmal fünf Deutsche. Der größte Anteil der Gäste stammte aus Großbritannien, den Niederlanden und Russland. Auch ein paar Türken, Dänen und Norweger machten dort Urlaub. Der „hoteleigene Strand“ befindet sich übrigens im Nachbarort Icmeler in einer dortigen Hotelanlage. Alles in allem war dies unser erster und letzte Besuch im Hotel „Pineta Club“, nicht zu verwechseln mit dem benachbarten Luxushotel „Pineta Park“.
- ZimmergrößeEher schlecht
- SauberkeitSehr schlecht
- Ausstattung des ZimmersEher gut
- Atmosphäre & EinrichtungEher gut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischGut
- EssensauswahlEher schlecht
- GeschmackEher gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftGut
- Rezeption, Check-in & Check-outGut
- Kinderbetreuung oder SpielplatzEher schlecht
- FamilienfreundlichkeitGut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungGut
- Restaurants & Bars in der NäheSehr gut
- FreizeitangebotEher gut
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
- Zustand & Qualität des PoolsGut
- Lage für SehenswürdigkeitenSehr gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2007 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | René |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |