Club Boran Mare Beach

Eine kleine und sehr feine Anlage vor einer wahrlich malerischen Kulisse. Am Strand zu liegen und direkt auf die Ausläufer des Taurus Gebirges zu schauen, das hat schon was ganz Besonderes. Was ich in mittlerweile gut 15 Jahren regelmäßiger Türkeiurlaube noch nicht erlebt habe, war die Pflege der Anlage. Wunderschön angelegt mit vielen Blumen, Bäumen, Bougainville etc. Das findet man schon gelegentlich. Aber selbst die abgefallenen Blüten wurden täglich aufgesammelt und der Rasen in mühsamer Handarbeit von "Unkraut" befreit. Wer selbst einen Garten hat, der weiß was das bedeutet. Ansonsten ist die gesamte Anlage sehr gepflegt. Mitarbeiter mit Besen und Wischmop sind ständig unterwegs. Alle Wege wurden täglich gefegt und feucht gewischt. Auch die sanitären allgemeinen Anlagen war top gepflegt. Erstaunlich. Die absolut überwiegende Zahl der Gäste waren Russen. Uns sind sie nicht sonderlich negativ aufgefallen. Aber wer im Urlaub auch gerne Kontakte zu anderen Menschen knüpft, der sollte entweder vorher einen Russischkurs besuchen oder sich besser für eine andere Anlage entscheiden. Das gebuchte All Inclusive war wirklich sehr umfassend. Bis auf frisch gepresste Säfte, die man eigentlich überall separat bezahlen muss, musste niemand hungern oder dursten. Mehr zur Qualität der Speisen etc. später. An irgendeiner Ecke gab es fast den ganzen Tag etwas zu essen. Nicht schecht. Drei kleine Tipps möchte ich Euch noch mit auf den Weg geben. 1. Je nach Lage des Zimmers kann es abends etwas laut sein, da die Open Air Disko bis um 2.00 Uhr im Gange ist und je später der Abend eher lauter als leiser wird. Auch wenn die Zimmer ansonsten nicht sonderlich hellhörig waren, empfehle ich Ohropax Color mitzunehmen. Kostet in Deutschland so gut wie nichts und hilft lärmempfindlichen Menschen wie mir, trotzdem mit offener Balkontür schlafen zu können. 2. Ein unbedingt zu empfehlender Ausflugtipp. Wir sind eher durch Zufall darauf gestoßen. Was aber vielleicht auch daran lag, dass ich an dem üblichen Begrüßungsgespräch nicht teilgenommen habe. Nach so vielen Türkeiaufenthalten ist das eher langweilig. Aber nun zu dem Tipp. Wer nicht ernsthafte Fußprobleme hat, sollte unbedingt eine kleine Wanderung in den Göynük Canyon machen. Einen halben Tag sollte man einplanen. Und Badesachen nicht vergessen! Vor dem Hotel stehend geht man rechts die Hauptstraße bis zur nächsten großen Kreuzung. Dort, auf der linken Seite, die Straße überqueren und weiter auf der alten Straße. Schon nach wenigen Minuten geht man entlang des alten Flussbettes Richtung Canyon. Ist Dank Ali auch ausgeschildert. Ali unterhält auf dem Weg nach dort ein kleines Gartenlokal. Da kann man auf dem Rückweg gut Pause machen. Es ist eine schöne Wanderung, die keine besondere Fitness erfordert. Feste Schuhe sind jedoch dennoch sinnvoll. Achtung! Der Eintritt in das Canyongebiet kostet ein bisschen was. Und bitte auch Wasser mitnehmen. Zumindest derzeit gibt es am Zielpunkt keine Getränke oder so zu kaufen. Und nicht jeder dürfte so wie wir das Glück haben, am Ziel von Arbeitern zu Melone und Getränken eingeladen zu werden. Die Wanderung ist toll. Und am Ziel, das man nicht verfehlen kann, hat man die Möglichkeit für rund 7 € einen Neoprenanzug, Badeschuhe und einen Helm zu bekommen um dann im Fluss in den Berg hinein zu gehen und zu schwimmen. Einfach Klasse! Ich / wir können das nur empfehlen. 3. Jeden Freitag ist in Göynük Markt. Zum einen Klamotten für die lieben Touristen und zum anderen ein normaler Bauernmarkt eher für die einheimischen. Viele Urlaub aus der Region kommen dort hin. Die Preise sind recht günstig und zum Teil bekommt man sogar Kleidung, die auch tatsächlich als türkische Ware angeboten wird und gute Qualität hat. Und auf dem Bauernmarkt bekommt man dann auch z. B. Gewürze für wenig Geld. So z. B. 20 Gramm nicht gemahlenen Safran für 1 €, oder neben vielen anderen Gewürzen auch kristalline Ascorbinsäure (Vitamin C). Ein, zwei kleine Kristalle davon zuhause in das Wasser und es schmeckt lecker nach Zitrone.

Unser Zimmer war in einem guten Zustand. Für zwei Personen war die Größe völlig in Ordnung. Bei drei Personen (Zustellbett) dürfte es mit den Schrankkapazitäten schwierig werden. Da muss man einen Teil sicherlich in den Koffern lassen. Frisches Wasser gab es jeden Tag in den kleinen Kühlschrank, was wir sehr angenehm fanden. Wie schon erwähnt, an der Reinigung gab es nichts zu meckern. Und für den Safe musste man nichts extra bezahlen. Das ist auch in der Türkei eher selten.

Für diese Hotelkategorie kann ich die Gastronomie nur mit sehr gut bewerten. Es gibt ein Hauptrestaurant, was bei der Größe der Anlage völlig reicht. Auch dort kann man wahlweise drinnen oder draußen sitzen. Letzeres ist mir / uns immer sehr wichtig. Daneben gibt es noch einen großen Bereich der Snackbar mit frisch zubereiteten "Fast food" Gerichten wie Pizza, Döner, Hamburger, Pommes, Kuchen und Gebäck, Eiscreme aber auch Pide und Fladenbrot. Sauberkeit und Hygiene in beiden Bereichen ohne jeden erkennbaren Mangel. Auch bei der Snackbar sind ständig Mitarbeiter mit Besen. Kann ja mal sein, dass man krümelt oder so. Keine Chance. Ist spätestens innerhalb weniger Minuten beseitigt. Sowohl im Fast food Bereich als auch im Restaurant waren die Speisen von sehr guter Qualität. Beim Salatbüffet habe ich nach 50 Schüsseln das Zählen aufgegeben. Bitte bedenkt, es ist eine kleine Anlage. Als zwei bis drei Tage gibt es abends im Restaurant einen Themenabend. Die Kellner/innen sind dem entsprechend gekleidet und der Schwerpunkt liegt dann z. B. bei Meeresfrüchten. OK, den kulinarischen Schwerpunkt beim mexikanischen Abend habe ich nicht entdecken können. War aber trotzdem nett. Am Themenabend Meeresfrüchte war das Angebot an Fischsorten, Muscheln, Kalamare etc. wirklich Klasse. Fleisch gabe es natürlich auch. Natürlich wird gerade abends eine Vielzahl der Speisen frisch zubereitet. Was ich sehr schön fand, sowohl mittags als auch abends gab es neben den obligatorischen diversen Fleischsorten immer frischen Fisch. Häufig in mehreren Varianten. Und was ich persönlich auch sehr lecker fand, das war das "Mongolische Barbecue", das im Schnitt alle zwei Tage angeboten wurde. Man stellte sich die Komponenten (Diverses Gemüse, Fleisch und Fisch) selbst zusammen das dann auch einer riesigen heißen Platte in kürzester Zeit frisch gegart worden ist. Echt lecker. Ach ja, für die Kinder gab es auch immer Nudeln, Tomatensoßen, Pommes und was Kids sonst noch ganz gerne essen. Habe ich nicht probiert, schien aber lecker zu sein. Und noch was für die Biertrinker unter den geneigten Lesern. Anders als in vielen anderen Hotels wird das einheimische Efes nicht mit Wasser verpanscht. Kann man somit wirklich gut trinken. Die offenen türkischen Weine sind überwiegend von russischen Gästen getrunken worden. Diese Weine waren nicht trocken, sondern schlicht und ergreifend sauer. Aber bitte, die Türkei ist kein klassisches Weinland. Auch wenn es von dort sehr wohl gute Weine gibt. Allerdings eher weniger in Hotels im All Inclusive Bereich. Einen kleinen Wermutstropfen gab es dann aber doch noch aus meiner Sicht beim Abendessen. Obwohl offiziell bis 21.00 Uhr Essenszeit war, wurde häufig schon ab circa 20.30 "aufgeräumt". Kann ich ja verstehen, da dann kaum noch Gäste gegessen haben. Aber trotzdem. Anmerken wollte ich es jedenfalls.

Also zum Umgang mit Beschwerden kann ich nichts sagen. Wir hatten keine. Das Personal war durchgängig sehr freundlich und die meisten verstanden zumindest einigermaßen Deutsch. Die Zimmerreinigung war wie häufig in der Türkei sehr gut. Und das lag mit Sicherheit nicht an den paar Euro, die wir unserer Reinigungskraft haben zukommen lassen. Ob man wollte oder nicht, frische Handtücher gab es jeden Tag. Zusätzliche Serviceleistungen haben wir nicht in Anspruch genommen. Von daher auch hierzu kein Kommentar. Aber da man in jeglicher Hinsicht sehr hilfsbereit und zuvorkommend war, kann ich mir vorstellen, dass auch das dort sehr gut klappt. Kleines Beispiel. Wir sind abends spät angekommen. Man hat erst einmal Wert darauf gelegt, dass wir trotz Uhrzeit erst mal noch etwas zu essen und zu trinken bekamen. Habe ich auch in der Türkei noch nicht oft erlebt.

Die Transferzeit vom Flughafen hält sich in angenehmen Grenzen, auch da Göynük am Anfang der Urlaubsregion Kemer liegt. Wie schon erwähnt, das Taurusgebirge ist vor der Tür. Das sollte man nutzen. Mehr dazu unter Tipps. Die Entfernung zum Strand ist gleich Null. Die Anlage ist unmittelbar an dem Sand / Kiesstrand gelegen. Tipp: Am Strand gibt es groben Sand. Der Übergang in das Wasser ist jedoch sehr steinig. Badeschuhe mitzubringen ist nicht schlecht. Man bekommt sich jedoch auch für wenige Euro vor Ort. Das kleine Örtchen Göynük erreicht man locker leicht zu Fuß in wenigen Minuten. Man bekommt dort die üblichen T-Shirts, Jeans wie halt überall in der Türkei. Da auch in den übrigen Anlagen vor Ort überwiegend Russen Urlaub machen, ist auch das Angebot entsprechend. Das heißt, viele Geschäfte für Ledermoden, Juweliere und Süßigkeiten. Z. B. Gewürzläden, wie man sie sonst in vielen Ort in der Türkei findet sind Fehlanzeige. Auch mangelt es an netten Lokalen. Es soll ja Menschen geben, die trotz All Inclusive auch mal ein Bier oder so außerhalb der Anlage trinken wollen. Kein Vergleich z. B. mit Side. Ausflugsmöglichkeiten sind die üblichen, wie sie in der Türkei angeboten werden. Wir haben festgestellt, dass die Preise von Alltours sich nicht wesentlich von denen der lokalen Anbieter unterschieden haben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation, die wir jedoch nicht in Anspruch genommen haben, war angenehm zurückhalten. Niemand ging am Strand durch die Reihen und versuchte, irgendwelche Gäste zu Aktivitäten zu überreden. Ansonsten beinhaltete die Animation die üblichen Angebote. Die abendlichen Veranstaltungen kann ich nicht beurteilen, weil nicht angesehen. Kann aber nicht so schlecht gewesen sein, da doch ziemlich viele hingegangen sind. Auch dabei machte sich zumindest sprachlich bemerkbar, dass die Mehrzahl der Gäste Russen waren. Für die wenigen deutschen Kinder war die übliche Mini-Disco vielleicht etwas schwierig, da auch diese in russischer Sprache war. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass wenn deutsche Kinder dabei waren, die Animateurinnen das auch berücksichtigt haben. Die Poolanlage ist eher klein. Aber das war schon anhand des Prospekts klar und somit keine Enttäuschung. Der Strand war sehr gepflegt! Liegen waren ausreichend vorhanden um diese Zeit. Obwohl, diese leider übliche Reserviererei, auch wenn man vielleicht nur ein Stündchen an den Strand will, die gab es auch hier. Die Wasserqualität war wie immer in der Türkei gut. Doch Achtung! Zum spielen im Wasser und für kleine Kinder, die nicht schwimmen können, ist es nicht optimal, da man schon nach zwei, drei Metern als Erwachsener nicht mehr stehen kann. Und auch der Pool für die Nichtschwimmer ist sehr klein. Mit kleinen Kindern würde ich in die Anlage deswegen nicht fahren. Nun noch was zum Thema Wellness. Wie in fast allen Anlagen in der Türkei gibt es auch dort ein Hamam (Türkisches Bad). Neben dem eigentlichen Hamam gibt es eine Sauna, einen Fitnessraum und Duschen. Ich gönne mir in der Türkei immer zuerst ein Peeling im Hamam und danach jeden zweiten Tag eine Ganzkörpermassage. Alternativen zum Hotel, wie in der Region Side z. B., gibt es in Göynük nicht. Und atmosphärisch war dies das schlechteste Hamam in einer Anlage, das ich bislang in der Türkei erlebt habe. Tipp: Wer Massagen möchte sollte sich nicht scheuen auch zu sagen, wenn man unzufrieden war. Wie immer sind die Qualifikationen der Masseure unterschiedlich. Ich habe mich nach zwei Versuchen nur noch vom Chef massieren lassen, der wirklich was drauf hat. Also gemütlich ist es dort nicht. Aber das Preis- Leistungsverhältnis stimmt dennoch.