- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir kommen seit vielen Jahren nach Bollenberg, weil uns das Konzept eines guten Restaurants inmitten der Weinberge mit vielen Produkten aus eigener Herstellung in Verbindung mit einem, naja, akzeptablen Hotel gut gefiel. Leider scheint die Qualität über die Jahre immer schlechter zu werden. Diesmal waren wir zum ersten mal mit Kindern und Freunden da, die auch Kinder dabei hatten. Wir hatten 2 Familienzimmer gebucht und einen Tisch zum Essen reserviert - und waren ziemlich schockiert, was für "Löcher" uns als Hotelzimmer angeboten wurden! Das letzte mal, dass wir solche Hotelzimmer gesehen hatten war in Polen vor 20 Jahren! Das ist einfach unverschämt, so etwas heute noch anzubieten! Die Tapeten fielen von den Wänden, die Badewanne, die einmal weiss gewesen sein muss war mattbraun. Der Fußboden aus abgewetztem Nadelfilz war so, dass man auf keinen Fall einen Fuß darauf setzen wollte - und das mit Kindern im Zimmer! Die Zimmer waren im hintersten Teil des Hotels, so daß man zu Fuß um das gesamte Hotel herum gehen musste und dann zu einer Art Motel kam. Bei der Ankunft war es bereits dunkel und auf dem ganzen Gelände kein Licht an. Wäre nicht so schlimm gewesen, wenn man uns beim Empfang gesagt hätte, dass wir mit dem Auto bis vor unsere (Motel)-Tür fahren können - fand aber keiner für nötig, sondern man wies uns - obwohl man sah, dass wir mit vollen Koffern am Empfang standen - nur korrekt darauf hin, dass wir zu unseren Zimmern ums Hotel herum laufen müssten - bei völliger Dunkelheit! Noch während des Essens beschlossen wir, hier nicht zu übernachten, sondern unsere "Hotelzimmer" fluchtartig zu verlassen. An der Rezeption, an der eine Dame Dienst tat, die von der gouvernantenartigen Chefin des Hauses mit Argusaugen bei der Arbeit überwacht wurde, informierten wir detailliert darüber, dass wir mit den Zimmern wirklich unzufrieden seien und eine solche Art von "Hotelzimmern" lange nicht mehr hatten. Die Antwort der Chefin darauf war extrem unterkühlt und unfreundlich und sie sagte im Prinzip, dass sie das nicht verstehen könne, denn ihre Zimmer seien jeden Tag ausgebucht. Nun ja, das ist ja erstens kein Beweis dafür, dass sie OK sind, zweitens war von den Motel-Zimmern an diesem Tag außer den beiden von uns belegten noch höchstens ein weiteres belegt. Und drittens erwarte ich eine solche Antwort von einem Dienstleistungsunternehmen nicht. Alles in allem: schade um diese tolle Location! Wir hatten den Eindruck, dass Bollenberg dringendst einen Generationenwechsel braucht! Bei unserem letzten Besuch vor einem Jahr hatten wir den Eindruck, dass zumindest der Weinbau von einer der Enkelinnen übernommen wurde und gute Fortschritte macht. Restaurant und vor allem der Hotelbetrieb hätten frischen Wind dringend nötig! Wir haben jedenfalls beschlossen, nach 15 Jahren als regelmäßige Gäste erst mal nicht wieder nach Bollenberg zu kommen und würden jedem raten, der vor hat dorthin zu gehen, sich das im Moment gut zu überlegen. Auf keinen Fall aber einen Fuß in das Hotel zu setzen!
s.o. - unglaublich, dass es so etwas noch gibt.
Im Restaurant war das Essen dann bestenfalls OK. Auch hier haben wir das Gefühl, dass die Qualität kontinuierlich schlechter geworden ist. Das Service-Personal hatte kein freundliches Wort für uns übrig, servierte die Speisen fast wortlos - das Maximum war, dass der Name des Ganges genannt wurde. Der Gruß aus der Küche - eine Art Kartoffelsuppe, was genau, wurde uns leider nicht gesagt - war lauwarm. Das Kindermenü war eine Suppe und ein lieblos auf das Teller geklatschtes Geschnetzeltes mit Spätzle (OK, der Nachtisch, 2 Kugeln Eis in Mausform war liebevoll dekoriert, das Eis aber von magerer Qualität und voll künstlicher Fruchtaromen). Die Qualität unseres Essens war OK, aber weit entfernt von der Qualität, die wir aus den Jahren davor kannten. Die Entenleberpastete war gut, ebenso der Gewürztraminer dazu. Die Kürbissuppe mit Jakobsmuscheln hätte ein wenig mehr Aroma verdient gehabt und die Entenbrust schmeckte zwar lecker, war aber in einer dicken Soße ertränkt, die dem Gesamten die Knusprigkeit und gefühlte Frische nahm. Der vom völlig überforderten und wie gesagt weitgehend sprachlosen Ober dazu empfohlene Pinot Noir passte überhaupt nicht. War viel zu leicht und dazu noch viel zu kalt serviert.
Schon der Empfang im Restaurant war diesmal überhaupt nicht freundlich. Wir mussten einige Minuten am Empfang warten, bevor wir überhaupt wahrgenommen wurden. Dabei war im Restaurant noch überhaupt nichts los. Der Maitre saß stattdessen zwei Meter von uns entfernt mit offentsichtlichen lokalen Stammgästen und hielt ein Schwätzchen am Tisch, von dem aus er uns nur ab und zu mal anschaute, ohne uns zumindest mit dem Blick zu begrüßen.
Nach wie vor tolle Lage mitten in den Weinbergen - aber das alleine kann leider nicht für die mittlerweile unzureichende Qualität entschädigen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Berthold |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |