Chervò Golf Hotel Spa & Resort San Vigilio

Wir besuchten das etwas ausserhalb gelegene Chervò Golf Hotel in San Vigilio um ein entspanntes Golf-Wochenende zu verbringen. Das Resort besteht im wesentlichen aus zwei Gebäuden: Das Hotel und das Clubhaus mit integrierter Gastronomie. Das Hotel liegt neben dem Markenzeichen der Anlage, der restaurierten Abtei San Vigilio aus dem XI. Jahrhundert. Hotel und Clubhaus trennen ein ca. 5 minütger Fußweg entlang des 9-Loch Kurzplatzes. Darüber hinaus verfügt das Hotel über einen 27-Loch-Meisterschaftsplatz. Aktuell wird recht viel auf der Anlage gebaut - so entstehen etwa weitere Hotelzimmer und Apartmentwohnungen, die im kommenden Jahr eröffnet werden sollen. Die von uns gebuchte Junior-Suite war brandneu und romantisch-modern eingerichtet. Die Sauberkeit im ganzen Hotel war tadellos. Insgesamt ist zu sagen: Hier ist noch Potenzial nach oben! Vieles ist noch im Bau und andere Teile zwar fertig, aber noch nicht so recht mit Leben gefüllt. So fehlen beispielsweise im Clubhaus Bilder an der Wand, Vorhänge oder Pflanzen, wodurch die Atmosphäre leicht ins ungemütliche umschlagen kann. (1) Da die Anreise nur mit dem Wagen vorgenommen werden kann, ist dieser ein unbedingtes MUSS. (2) Auch wenn wir ein noch kinderloses Paar sind, ist uns aufgefallen, dass es für Kids quasi keine Beschäftigung gibt. Es gibt weder einen Spielplatz, noch Kids-Golf, Kinderbetreuung o.ä. Nur selten sah man ein Paar mit Kindern - und diese wirkten dann auch verständlicher Weise sehr quengelig. (3) Die Golf-Bags werden beim Caddy-Master in einer großen Garage untergebracht. Hier hatte jeder, auch Tagesgäste, unkontrolliert Zutritt und konnte sich sein Bag selbst nehmen. Auch wenn uns nichts abhanden gekommen ist und ich niemanden etwas böses unterstellen möchte, fand ich diesen Umstand doch bedenklich. Bei teuren Schlägern würde ich daher ein Extra-Gespräch mit dem Caddy-Master führen oder die "teuren Stücke" sicherheitshalber im Auto verstauen.

Unsere geräumige Junior-Suite war über zwei Ebenen angelegt und durch eine Treppe verbunden. Zur Ausstattung gehörten neben eines normal großen Doppelbetts auch zwei voll ausgestattete Badezimmer, davon eines mit Duschbadewanne und das andere mit normaler Dusche. Es gab auf jeder Etage einen modernen Flachbildfernseher, Kleiderschränke und Sitzgelegenheiten in Form von Couch und Stühlen. Zahlreiche Handtücher, Bademantel, Schlappen, Badartikel, Mininibar und ein SB-Service für Tee rundeten das Gesamtbild ab. Die modernen weißen Holzmöbel waren nagelneu und brachten durch div. Verzierungen einen romantischen Chick in unser Zimmer. Sehr hübsch waren auch die gerahmten, historischen Schwarz-Weiss-Fotos, die Golfszenen aus den 30er Jahren zeigen.

Das von uns gebuchte Frühstück wurde im Speisesaal des Erdgeschosses im Hotel-Gebäude eingenommen. Es gab ein großes Buffet mit warmen und kalten Frühstückspeisen, was keine Wünsche offen ließ. Von ofenwarmen Croissants, über frisch gepressten O-Saft, Rührei mit Speck bis hin zu landestypischen Wurst- und Käseplatten war alles vorhanden. Da das Chervò Hotel nur Frühstücksverpflegung im Buchungspaket anbot, haben wir abends à la carte im Clubhaus gegessen. Hier gab es für ca. 30,- € p.P. ohne Getränke ein 4-Gänge-Menü, dass man sich aus einer Liste diverser Vorschläge zusammenstellen konnte. Die Qualität des Essens war gut - die Fleischgerichte wirklich spitze, die Pasta nichts besonderes, aber lecker. Inklusive Wein und Wasser wurde man so locker mindestens 100 € am Abend los - das fand ich schon etwas happig. Vermutlich sind auch deshalb die meisten Gäste ausserhalb Essen gegangen, denn an der Qualität der Speisen dürfte es eigentlich nicht gelegen haben.

Der Service war tadellos. Das sehr freundliche italienische Personal glänzte mit wirklich guten Deutsch- und Englischkenntnissen, so dass die hauptsächlich deutschprachigen Gäste (Deutschland, Österreich, Schweiz) keine Verständigungsprobleme fürchten mussten. Unser Zimmer wurde immer tadellos gereinigt und der Handtuchwechsel täglich vorgenommen. Beschwerden hatten wir keine :-)

Gäste des Hotels mussten ausschließlich mit dem eigenen Wagen anreisen, da kein Shuttle-Service zwischen Hotel und Flughafen existiert. Die Fahrt vom Flughafen Bergamo (Mailand) dauert ca. 1 Stunde bei normaler Verkehrslage. Der Gardasee ist ab Hotel in ca. 25 Minuten Fahrzeit zu erreichen. Das Hotel bietet keine Ausflugsmöglichkeiten und arbeitet auch nicht mit externen Argenturen zusammen. Einkaufs- und Unterhaltungsmöglickeiten in Fußgehweite finden sich nur im eigenen Clubhaus, in der sich eine kombinierte Restaurant-Bar mit Aussenterrasse und ein Chervò-Golfshop befinden. Viele Gäste haben deshalb den Abend für Fahrten an den Gardasee genutzt, um etwas Abwechslung zu finden.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Da es sich hier um ein Golfhotel handelt, konnte dieses mit reichlich gepflegten Grüns aufwarten. Der Golfplatz entstand nach dem Design des deutschen Architekten Kurt Rossknecht, der sowohl den 27-Loch-Meisterschaftsplatz als auch den 9-Loch-Kurzplatz in die Landschaft und Gebäudeüberbleibsel der Abtei San Vigilio integriert hat. Auf 6.775 m bietet der Platz Herausforderungen und Spaß sowohl für erfahrene Golfspieler, als auch für Einsteiger. Es gibt zudem eine teils überdachte Driving-Range und die Möglichkeit Unterricht bei den Pro's vor Ort zu buchen. Wir haben überdies mehrere Einsteigerkurse beobachtet, die in Gruppen erste Spielübungen machten. Für den Platz gibt es daher von mir volle Punkte! Zu dem Hotel gehören ebenfalls ein Spa-Bereich und ein Aussenpool + Whirlpool. Der Spa ist überschaubar und bietet neben den typischen Wellnesbehandlungen mehrere Saunen und ein Dampfbad. Auch wenn das Oktoberwetter mit über 20 °C noch zum schwimmen einlud, waren leider Pool und Whirlpool unbeheizt und das Badevergnügen noch vor Beginn beendet. Schade - daher mein Punktabzug.