Waren Anfang September 2016 mit zwei Kindern (5+7) dort und hatten eine wunderbare Woche. Der Gesamteindruck ist: Nicht perfekt, aber wirklich schön gemacht und nix ernsthaftes zu meckern. Man kann wirklich toll urlauben; wer sich an einem Weberknecht im Häuschen hinter der Tür stört, sollte besser ins Hilton, alle andren können sich hier wohlfühlen. Dafür findet man hier alles, was Kinder glücklich macht, auf erlaufbarem Raum konzentiert und eines, womit ich nie gerechnet hätte: RUHE. Abends hört man die Tannennadeln im Wäldchen an der Terrasse rieseln und das Käuzchen rufen, außer man hat ungewollt feiernde britische Nachbarn mitgebucht. Der Park ist wirklich riesig, die Mitnahme von Fahrrädern oder Tretrollern zum Brötchen holen empfiehlt sich dringend, wenn man nicht halbwegs zentrumsnah bucht. Die (absurd teuren) Elektroautochen braucht aber nur, wer auch zuhause mit dem Auto die 100m zum Bäcker fährt – oder eben ganz kleine Kinder und viel Geraffel zum Hallenbad transportieren muß. Das geht aber auch mit dem Bollerwagen. Die gesamte Anlage ist hinsichtlich Müll und Dreck sehr gepflegt, jegliches Papierchen wird umgehend eingesammelt, die Spielplätze sind top in Schuß, auch Toiletten und sanitäre Einrichtungen in Bad und Bauernhof etc sind soweit ok; vom Boden essen würd ich sicher nicht, aber ekeln mußten wir uns auch an vollen Tagen nie, da können heimische Freibadtoiletten an heißen Sommertagen sehr viel grausiger sein. Die allüberall preisbewußte Bauweise in Häuschen und Hallenbad zeigt sich schon in stellenweisen kleinen Auflösungserscheinungen, aber nichts, was einem den Urlaub verderben würde. Alle Einrichtungen haben funktioniert und waren gut nutzbar. Das Häuschen ist bautechnisch ein besserer Schuhkarton, aber sehr charmant gestaltet, hell und freundlich, und die auf gesamter Front zu öffnende Glasfront mit der Terrasse davor ist einfach nur herrlich. Der offene Kamin ist eher theoretischer Natur, da man nur Holzscheite verheizen darf, die zu horrenden Preisen im centereigenen Shop angeboten werden. Egal, wir mochten unser Häuschen trotzdem sehr, und ein Dutzend Weberknechte auch :- ) Der Putzfimmel der Reinigungskräfte hält sich sichtbar in Grenzen, aber ging schon, ekeln mußte man sich nirgends, da hab ich in manchen teuren Tagungshotels schon schlimmeres gesehen. Der riesige Wald ist wunderschön mit viel Tot- und Unterholz darin, nicht nur für die dort lebenden Rehe nett, sondern auch für die Kids zum Lagerbauen und Räuber spielen toll. Es gibt große asphaltierte Radwege und winzige versteckte Trampelpfade quer durchs Gebüsch – das macht Spaß. Und jede Menge Schmetterlingsarten, die bei uns längst fast ausgestorben sind. Das tropische Hallenbad mit seinen verschiedenen Becken ist 100% familienorientiert und zum Spaßplanschen einfach nur toll, Sportlerbecken zum Bahnen ziehen gibt es keine. Die Rutschen sind nicht soo brutal wie gern erzählt, aber die Kids hatten Riesenspaß. Im Wildwasserkanal ist etwas Vorsicht geboten, da kann man schonmal Füße und Ellbogen anderer schmerzhaft abkriegen. Mußten ihn aber trotzdem gefühlt tausendmal rutschen und feststellen, daß Kinder mitunter robuster als die Eltern sind. An wirklich vollen Hauptferientagen möchte ich aber nicht wissen, wie dann die Anstehzeiten an den Rutschen ausfallen, die waren schon bei uns teils grenzwertig. Gastronomie haben wir nur einmal ausprobiert; man sitzt wunderschön und entspannt unter Bäumen und Palmen, aber die Preise sind schon heftig (Pizza Margharita knapp 10€). Wir haben nur 1x im Quick (so eine Art belgischer McDonalds) ein Burgermenu gegessen den Kids zuliebe, das waren aber glaub übrige Plastikrequisiten aus Funes´ Brust oder Keule die wir da gegessen haben – McDonalds ist dagegen haute cuisine. Aber egal, deshalb hatten wir ja ein Häuschen mit Küche gebucht und selbst gekocht. Es gibt ein paar hübsche kleine Geschäfte und einen netten Supermarkt, top bestückt und mit noch akzeptablen Preisen, auch der Bäcker für die Brötchen morgens ist ganz lecker, wenn auch teuer. Das Personal ist weitgehend freundlich und hilfsbereit, aber manche können eine latente Teutonenaversion nicht verbergen. Mein Tipp: Nicht auf Deutsch lospoltern, sondern, auch wenn noch so schlecht, auf Französisch versuchen. Das hellt die Gesichter hinter dem Tresen schlagartig auf, und plötzlich geht alles ganz freundlich und nett vonstatten. Im Grunde hatten wir aber auch hier nichts zu meckern. Uns hat eine Woche gut gereicht, danach waren wir satt von Hallenbad, Ponyreiten und Ruhe. Wer länger bleiben will, sollte sich schon ein bissle Gedanken über Ausflüge ins Umland oder sonstige Aktivitäten machen. Fazit: Absolut empfehlenswert, aber bloß nicht während der französischen Ferien hinfahren und genügend Spaghetti zum Selberkochen mitbringen. Dann hat mans toll und sorglos dort.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 1 Woche im September 2016 |
| Reisegrund: | Sonstige |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Alex |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 4 |
Lieber Alex, wir bedanken uns sehr für die Mühe, die Sie sich geben haben, so einen langen, konstruktiven und schönen Text zu schreiben. Wir würden uns auf einen nächsten Besuch im Center Parcs Trois forêts freuen, wo Sie auch mit den anderen Aktivitäten der Gegend (Tierpark Sainte Croix, Waldbahn Abreschviller, Flug mit Ultraleichtem Flugzeug) Ihren Eindruck noch verstärken könnten.


