Caribbean World Resort Soma Bay

Man entscheidet sich für die abgelegene Lage. Ruhesuchende sind trotzdem falsch. Das Hotel ist auf Familien und Action ausgelegt (Schaumparty am Stand, laute Musik, spätabendliche Standparty von 23 Uhr bis 2 Uhr nachts (!)). Ausflugziele: Kairo ist 6 Stunden mit dem Auto entfernt. Flughafen zwischen 40 Minuten. Senzomall etwa 25 Minuten.
Den Strand fanden wir weniger toll als hier oft beschrieben. Das Wasser ist klar und warm, der Sand allerdings nicht so fein. Und ganz sauber war es auch nicht immer. Im Meer ist schon nach kurzer Distanz eine Absperrleine. Das kleine Hausriff liegt dahinter. Man kann dorthin nur in den frühen Morgenstunden vor Erscheinen der Badeaufsicht schnorcheln (wieso wird nicht klar), was viele Gäste auch tun. Die Reservierungs-Praxis entspricht dem insgesamt eher einfachen Publikum im Hotel. Um 7 Uhr sind schon sehr viele Liegen reserviert. Der Relax-Bereich am Strand ist insgesamt viel empfehlenswerter (neuere Liegen, weniger frequentiert, keine laute Musik, eigene kleine Bar).

Wir hatten ein sehr großes Familienzimmer mit 2 Schlafzimmern; 1 Bad mit Dusche und zusätzlich ein zweites Bad (nur Toilette). Doppelbett und Sofabett in 1. Raum; zwei 120er Betten im 2. Raum, dazwischen ein Flur. Jedes Zimmer mit kleinem Kühlschrank, Schränken, Fernseher (nicht benutzt). Steckdosen gibt es recht wenige. Großer Balkon mit Meerblick, leider keine Wäschetrocknungsvorrichtung draußen, nur eine Schnur im Bad an der Dusche. Klimaanlage funktionierte gut. Safe kostenlos. Wasserkocher mit Kaffee im Zimmer. Verbesserungswürdig: Tür zum Balkon war defekt/nicht verschließbar (was uns im 2. Stock nicht weiter interessierte), Abfluss im 2. Bad lief aus - Dinge, die dem Personal auch auffallen müssten...beschwert haben wir uns aber nicht.

Unserer Beobachtung nach gab es viel Personal; viele Mitarbeiter stehen aber nur rum, tippen am Handy, haben keine erkennbare Aufgabe. Im Raum neben den Toiletten im Hauptrestaurant wird dann mal eine Zigarette geraucht. Oder es wird lauthals gestritten über gegen Trinkgeld verkaufte Liegenplätze. An vielen Stellen wirkte das Personal wenig geschult, gerade in der Gastro. Dem gegenüber steht, dass auch viele Gäste sich eher "einfach" benommen haben. Kein Gruß, kein Dank. Einige Kellner verhielten sich aber ähnlich. "Finish?" war das einzige, was ein Kellner zu uns sagte. Kein Gruß, keine Frage nach Getränken, kein Danke, kein Bitte...wenig professionell. Trinkgeld gebe ich gerne, aber dafür müsste auch erstmal eine besondere Leistung erbracht werden. Es gab auch andere Erfahrungen in allen Bereichen des Hotels, erfahrenere Mitarbeiter, die einen besseren Job gemacht haben. Gerade die meist älteren Mitarbeiter der Gärtnerei waren durchweg äußerst zuvorkommend. Auch die Rezeption war freundlich. Bei Anreise um 22 Uhr war allerdings niemand in der Lage uns noch etwas zu essen anzubieten (Ich fragte nach Brot, Butter, ein paar Früchten). Das ist in einem 5-Sterne-Haus nicht angemessen. Wir hätten ein "Late-Dinner" haben können, allerdings erst um 23 Uhr, was mit 3 kleinen Kindern ziemlich weltfremd erschien.
Wir erhielten auf Nachfrage für einen zweitägigen Ausflug ein Lunch-Paket, das von guter Qualität war. Die Lagerung der Lunch-Pakete in einem Raum neben der Rezeption ist allerdings fraglich. Dort gibt es keinen Kühlschrank. Die Pakete lagern in einem Regal bis zur Abholung trotz Fleisch/Käse auf den Brötchen.
Herausheben will ich den Night Manager. Da es unserem Sohn am Abreisemorgen nicht gut ging, verlängerte er unser Zimmer kostenfrei bis zur Abholung. Auch bot er eine Abholung samt Gepäck am Zimmer an. Die erschien allerdings trotz Rückversicherung an der Rezeption eine Stunde vorab leider erst auf dreimalige Erinnerung. Die Praxis des Abschneidens der AI-Bänder war bei uns nicht festzustellen. Wir haben die Bänder erst am Flughafen entfernt. Wir haben am Abreisetag normal Mittaggessen und konnten alles nutzen. Ich habe allein ausgecheckt. Nach dem Rest der Familie hat niemand gefragt.
Die Stand-Handtücher sind zum großen Teil zerschlissen und wirken nicht richtig gewaschen, obwohl sie in Plastiktüten verpackt ausgegeben werden.

Die einheimischen Gerichten waren fast ausnahmslos toll, Fattoush-Salat, Hummus, Tajine, Koshary usw....sehr lecker. Andere Speisen, die wohl eher den europäischen Geschmack treffen sollten, waren zum Teil wirklich schlecht. Bohnen mit einer dünnen, wässrigen Tomatensoße, ausnahmslos halb rohe Kartoffeln egal ob gebacken oder frittiert, häufig zähes Fleisch mit kaum gewürzter Soße... Da gab es viel Luft nach oben. Zum Teil entstand der Eindruck, dass Essen vom Buffet wiederverwertet wird, was aufgrund der mangelhaften Kühlung (nur mit Eiswürfeln) nicht hygienisch wirkte. Die Behälter, Apparate (Toaster, Pfannen, Grill...) waren nicht immer sauber. Reinigung hat hier offensichtlich einen anderen Standard. Der Grill war komplett schwarz; auch in vielen Details waren Dinge nicht richtig gereinigt (Kaffeeautomaten, Utensilien an den Bratstationen für Ei, Behältnisse, teilweise auch Teller). Offensichtliches wie ein großflächig geklebter Behälter für die Getränke-Selbstbedienung entsprechen nicht dem Gastro-Hygiene-Standard, der angemessen wäre.
Inklusive Getränke: Coca-Cola, Fanta, Sprite, Schweppes, Pharaos-Beer, Nescafe (Automaten), Tees, Eistee, Wasser, die "Säfte" allerdings sind nur eine Wasser-Sirup-Brühe und keine Säfte; abends gab es an der Aladin-Bar auch arabische Getränke wie Hibiskus-Tee usw.
Wir fanden den Kaffee aus den großen Automaten an der Jamaika-Bar und Lobby-Bar durchaus gut; das Bier ist auch nicht so übel. Die Cocktails hingegen sind etwas lieblos gemacht; lediglich in der Lobby-Bar gab es auch mal frische Limetten. An anderen Stellen fehlte so manches: An der Relax-Bar gab es das Bier auch mal in Pappbechern, weil keine Gläser vorhanden waren. Überhaupt: Es werden sehr viele Pappbecher verbraucht/Müll produziert.
Das Mittagessen beginnt erst um 13 Uhr; für Familien ist das u.U. spät. Unsere Kinder z.B. sind früh wach. Zwischen dem Frühstück um 7:30 und 13 Uhr haben sie wieder Hunger. Bis 13 Uhr gibt es im AI-Angebot aber nichts zu essen. Das Frühstück im Tortuga-Restaurant wäre vom Ausblick sehr schön, es ist aber so spärlich, dass wir zunächst dachten es sei noch nicht aufgebaut.
Wir hatten mit Pentofuryl vorgesorgt. Und das war auch nötig. Am letzten Tag brauchte unser Sohn die Ärztin des Ressorts wegen Erbrechen. Sie kümmerte sich sehr gut um ihn und es ging ihm schnell besser. Die Rechnung lag etwa beim Dreifachen dessen, was eine vergleichbare Behandlung in Deutschland kosten würde.

Im Hotel angeboten werden drei Rutschen, Bechvolleyball, Tischkicker (leider kein Ball), Life-Fitness-Geräte, kleine Läden (Preise unbedingt verhandeln; Einstiegspreis sehr hoch!); Extern wird viel angeboten. Man wird überall im Hotel angesprochen, mindestens 10 Mal am Tag, immer aber freundlich. Entertainment war für uns genauso wie die Themenrestaurants zu spät (Kinder schon im Bett).