- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel besteht aus verschiedenen Blöcken. Da hat ein Architekt einfach Quader in der Landschaft verteilt - wir fanden das überhaupt nicht ansprechend. Dafür haben die Blöcke klangvolle Namen. Die aufgesetzten Natursteinplatten als Verkleidung wirken nicht freundlich. Durch die Begrünung werden die Bausünden erträglicher. Die angehängten Fotos dürften dem Leser zu einem eigenen Urteil verhelfen. Wer Coraya oder Lahami kennt, braucht eine Weile zum Eingewöhnen. Es gibt aber auf der anderen Seite der Bucht auch ein paar gefällige Reihenbungalows. Sie liegen allerdings gleich neben der Show-Bühne und haben die Großbaustelle der Hotelerweiterung im Nacken. Unser Zimmer war dagegen viel größer als die Puppenstube im Coraya, etwa 6x7m plus Eingangsbereich plus geräumiges Bad. Die Möblierung ist allerdings sehr einfach. Die Betten sind etwas hart, aber man schläft gut so. Die Klimaanlage knackte anfangs, doch das verlor sich dann. Gäste in den Nachbarzimmern waren nicht zu hören. Der Roomboy leistete eine tadellose Arbeit. Die am stärksten vertretenen Nationen waren Holländer, Russen, Polen, Tschechen und Deutsche. Eine Nation fiel durch extrem übergewichtige Frauen auf, Probleme machte aber keine Gruppe. Viele Gäste hatten Kleinkinder dabei, für die der breite Sandstrand ideal zum Spielen ist. Auch das Flachwasser am Einstieg ist für Kinder sehr gut geeignet. Die schönsten Sandburgen baute aber ein männlicher Gast in mittleren Jahren - und das täglich. Für Behinderte gibt es Rampen, viele Wege sind aber mit Natursteinen gepflastert, so dass sie nicht überall im Gelände wohnen können. Die Reihenbungalows sind wohl der beste Ort. Für die Mahlzeiten ist reichlich Zeit - Mittagessen z. B. bis 15. 00 Uhr. Aus den bisherigen Reiseberichten geht hervor, dass es unterschiedliche Regelungen für die Wasserflaschen gibt bzw. gar keine. Wir bekamen zum Abendessen eine kleine Flasche Wasser gemeinsam, hätten aber nachbestellen können. Im Zimmer gab es immer neue Wasserflaschen, wenn der Kühlschrank leer war. Wir haben am ersten Tag eine Flasche am Strand gekauft, die wurde mit 10 Pfund berechnet und von der Rezeption bei der Abreise in 3$ umgerechnet - der Kassierer will auch leben. Man sollte das Brayka nur besuchen, wenn man uw auch fotografieren will. Für reine Winterflucht- oder Badeurlaube kennen wir in der Nähe zum gleichen Preis weit bessere Hotels in der Coraya-Bucht. Auf das AI könnte man gut und gerne verzichten.
Unser Spartipp-Zimmer von Neckermann mit seitlichem Meerblick war völlig in Ordnung, auch der Meerblick, der Preis war aber in Wirklichkeit kein Spartipp, sondern überzogen. Die Zimmergröße war mit 6x7m ordentlich, dagegen war das Superior-Zimmer des Coraya eine Puppenstube. Auch das Bad war viel größer als im Coraya und hatte keine technischen Mängel. Die Möblierung ist übertrieben einfach, um nicht zu sagen unzeitgemäß, hier hätten wir uns die Coraya-Möbel gewünscht. Man kann nicht glauben, dass diese Möbel vor wenigen Jahren noch neu waren - sie sehen aus wie 2 Jahrzehnte in Gebrauch, sind aber noch funktionstüchtig. Das Hotel erweckt den Eindruck, als ob der Besitzer nur Gewinn abschöpfen will.
Über das Essen lässt sich streiten, was an den bisherigen Berichten zu sehen ist. Es hat Kantinencharakter - wer sich umsieht, findet immer etwas Schmackhaftes, und wer es darauf anlegt, findet auch Ungenießbares. Unser erster Gang führte immer zum Außengrill, wo es abwechselnd Fisch, Hähnchen und Gemüse gab, überdurchschnittlich gut. Salate essen wir in Ägypten normalerweise nicht, weil sie meist nicht schmecken und man die Durchfälle auf sie zurück führt. Die ständigen Leute am Salatbuffet ließen uns stutzen, wir probierten - und blieben dabei. Das Obstbuffet war kärglich: Apfelsinen, Mandarinen und Guave. Das süße Buffet arabisch reichlich. Der Wein des AI wird direkt aus 5L-Pappbehältern gezapft und schmeckt so, wie die Behälter aussehen. Das Luxor-Bier hielten wir anfangs für ungenießbar, aber das lag an den von der Spülmaschine noch heißen Gläsern. Im kalten Glas schmeckt es besser. Wer den Wein in Weingläser eingeschenkt haben will, muss warten, bis welche da sind - man sieht das mit dem Glas dort nicht so eng. Dies passt zur Qualität des Weines, auf den wir gerne verzichtet haben. Leider ist der Speisesaal zu klein geraten, so dass zu viele Tische drin stehen. Das hat nicht nur Ungemütlichkeit, sondern auch einen hohen Lärmpegel zur Folge. Angenehm ruhig ist es dagegen in der zu großen, protzigen Lobby - schöner Trost! Man kann auch draußen essen, braucht aber gute Laufschuhe - der Weg zum Buffet ist weit. Andere Hotels haben mehr Platz für den Aufbau des Buffets, dadurch wirkt es niveauvoller - Lahami, Coraya z. B. Hier herrscht dagegen eher Jugendherbergs-Atmosphäre, die aber dem Architekten und nicht dem Hotel anzulasten ist. Das Frühstück ist hervorragend, man kann sich darauf freuen. Frisch gebackene Weißbrote mit und ohne Sesam und Mohn, viele süße Backwaren, Yoghurt, Galia-Melonen täglich - man könnte noch viel aufzählen. Natürlich auch für die wenigen Engländer deren Frühstücksutensilien, Eier in allen Variationen, etliche Teesorten und als Ausweich vor dem schrecklichen Kaffee Nesscafe. Das ZDF zeigte das Winterwetter in Europa, hier schien die Sonne - aber die Mehrzahl der Gäste blieb zum Frühstück im Speisesaal, wohl wegen der kürzeren Wege. An den Bars lässt man sich hinsichtlich Cocktails am besten etwas empfehlen, die Jungs geben sich Mühe. Überall hängen Wasserspender, aber uns hat das Flaschenwasser genügt, es erschien uns auch sicherer. Durchfall hatten wir im feinen Coraya, hier nicht. Zahllose gesunde Kleinkinder zeigten an, dass zumindest während unseres Aufenthaltes Durchfall kein Thema war.
Am Service gab es wenig auszusetzen. Kleinigkeit, dass der bereit gestellte Begrüßungstrunk stehen blieb, weil keine Reiseleitung zur Begrüßung anwesend war. Der Umrechnungskurs des Kassierers in Dollar führt allerdings zur Abwertung. Am Ankunftstag gab es ein Problem mit dem Fernseher. Die Rezeption versprach sofortige Hilfe. Die Nachfrage, ob das noch am Abend passiert, wurde mit einem breiten Lächeln und einem Selbstverständlich beantwortet. Es erfolgte ein Telefonat, dabei bleib es dann. Der Roomboy regelte das am nächsten Tag schnell und zuverlässig. Am Strand hätten wir uns eine tägliche Leerung der Papierkörbe gewünscht, denn es lagen auch Windeln drin. Ansonsten war der Strand immer sauber, lediglich Zigarettenkippen im Sand störten - immerhin hat jeder Strandkorb seinen Aschenbecher. Die Zimmerreinigung war tadellos. Handtuchwechsel nach Wunsch, auch sonst war der Roomboy sehr um unser Wohl besorgt, fragte immer, ob er noch etwas für uns tun könnte - wir hätten auch so das Trinkgeld nicht vergessen. Das Personal an den AI-Bars war ebenfalls so freundlich und bemüht, dass es für die o. g. Mängel nur 1 Punkt Abzug gibt.
Das Hotel liegt an einem schönen Riff, deshalb haben wir es besucht - Höchstbewertung. Auch die Transferzeit zum Flughafen ist mit 30 Minuten kurz, durch die Anfahrt anderer Hotels wird das zwar 1 Stunde, doch die ist unproblematisch. Dass die kulturellen Ziele weit entfernt sind, weiß der Besucher des südlichen Roten Meeres vorher.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir sind wegen des Riffes ins Brayka gefahren und wurden nicht enttäuscht. Wir hatten haben zwar keine Großfische und nur eine Schildkröte gesehen, aber die UW-Landschaften sind herrlich, und bei Flut ist so ein Wasserstand über dem Riff, dass man auch darüber schnorcheln und die Fische gegen das Blauwasser stellen kann. Die meisten Fische haben eine erstaunlich geringe Fluchtdistanz, selbst Octopusse ließen sich aus 1m Entfernung ungerührt beobachten. Wer als Schnorchler gute Nahaufnahmen machen will - hier geht es wunderbar, wir kennen keine bessere Stelle. Wem die Bay nicht genug ist - in 20 Minuten Fußwegentfernung befindet sich eine zweite Bay, von Touristen unberührt, offenbar ein Aufwuchsgebiet für Jungfische. Das hindert Ägypten nicht daran, gleich daneben ein Hotel zu bauen. Gnadenlos wird missachtet, dass die Fische ihre Rückzugsgebiete brauchen. Ein paar Schilder am Strand, das Riff nicht zu betreten, ist zu wenig. Vor allem die russischen Touristen sollten in ihrer Sprache aufgeklärt werden, wozu das nötig ist. Sie betrachteten das eben gezogene Sperrseil zum Riff als Hangelleine und stießen sich mit den Füßen an der empfindlichen Riffkante ab. Sie wissen auch nichts von Steinfischen und Drachenköpfen - wir haben uns vor so einem Touristen quer gelegt, der wäre noch glatt auf den Drachenkopf getreten, der da lauerte. Um uns herum schwimmen konnte er nicht, das fanden wir sehr bedenklich. Wir hatten leider nur 3 windstille Tage mit Aquarienfeeling. An den windigen Tagen wurde Sand aufgewirbelt, doch so stark wie in der Coraya-Bay war die Trübung nicht. Möglicherweise spielt auch die Jahreszeit eine Rolle, denn im Sommer konnten wir in der Coraya Bay nachmittags die Hand vor den Augen kaum sehen. So eine milchige Trübung gab es hier nicht. Angesichts dieser Bedingungen sind für einen Schnorchler die Nachteile des Hotels vollkommen vernachlässigen. Ein Badegast ist zweifellos im Coraya besser aufgehoben. Am Strand zerbröseln langsam Windschutz und Sonnenschirme, die Liegen sind unzumutbar und sehen aus wie Sperrmüll. Windschutz gibt es nur für die 1. Reihe, die deswegen zuerst belegt ist. In der Mitte der Anlage stehen die Sonnenschirme jetzt schon sehr eng, aber man baut noch 3 große Blöcke als Erweiterungen des Hotels. Wo man für diese Gäste den Platz am Strand finden will, blieb uns verborgen. Fazit: Das Hotel jetzt und nicht nach Fertigstellung der Erweiterung besuchen, es dürften dann für die Gäste eine spürbare Verschlechterung eintreten. Ob die Absicht des Besitzers zur Gewinnmaximierung aufgeht - sehr zweifelhaft und sehr schade um die Bay.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Februar 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefanie & Klaus |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 24 |