BLUESEA Cala Millor

Zunächst mal das Positive: Lage sowie Umgebung des Hotels sind tatsächlich super, der Ort (keine Hochsaison!) recht ruhig und am Abend mit vielen Bars/Restaurants auflebend. Selbiges kann man leider eher weniger über das Hotel sagen, wie Sie unten gerne entnehmen können.

Auf den ersten Blick recht schön, auf den zweiten eher doch nur recht. Mit dem Zimmer hatten wir so unsere "kleinen" Probleme, die sich eigentlich recht leicht hätten ausbessern lassen. Ausstattung (Möbel, etc.) sind jedoch vollkommen in Ordnung, stimmig und bei Bezug (grob) sauber. Nur das Bad hatte so seine, im wahrsten Sinne des Wortes, Ecken und Kanten. Um zur Dusche zu gelangen musste man einen ca. 40 cm breiten Engpass zwischen Wand und Waschbecken passieren, was für etwas kräftigere Menschen durchaus ein Problem werden könnte. Glücklicherweise passte soweit alles, auch wenn unsere Dusche lediglich eine Trennscheibe zum Bad hin besaß, an welcher die Gummiabdichtung fehlte, sodass das halbe Bad beim Duschen schon mal überschwemmte. Toilettenbürste war ekelig und kaputt (!), die Fugen der Dusche z.T. nicht recht sauber und der Türgriff locker (bitte anschrauben). Im Zimmer selbst war alles jedoch soweit in Ordnung, nur deutsches Fernsehen konnte man mehr schlecht als recht empfangen. Der Balkon jedoch war top, wenn auch kaum mit Meerblick. Decken gab es auf Nachfrage, allerdings mit Urinflecken (!) und ohne Bezug. Zuzüglich waren die Zimmer sagenhaft hellhörig, dass man z.T. tatsächlich Gesprächsfetzen der Nachbarn bei Zimmerlautstärke verstehen konnte, gleiches gilt für fließendes Wasser und die Toilettenspülung. Als Zimmer an sich zum Übernachten jedoch für drei Sterne vollkommen okay, mangelhaft in den Feinheiten.

Oh je, das Essen. Einer der Rezensenten hier sprach von Würgereflex, und den bekommt man tatsächlich nach spätestens drei Tagen. Das Büffet bestand tatsächlich aus frech und wenig kaschiertem Aufgewärmten (Tag 1. Schweinebraten, Tag 2. Schweinebraten in Sauce, Tag 3. Schweineschnitzel), das allerdings immer wieder neu aufgetragen wurde, bis man schwarze Flecken auf dem Fleisch erkennen konnte, dieses dunkelgrau wurde und sich die Panade nach mehrmaligem Frittieren schon vom auseinanderfallenden Fleisch löste (das konnte man nicht mehr essen!). Das meiste stammt klar ersichtlich aus der Packung/Dose (Dosenravioli), Formnuggets und Pommes waren an der Tagesordnung. Auch im Obst fanden wir nach ein paar Tagen Schimmel (warum auch immer das keiner der Kellner entfernte...). Das war das Abendessen, das Frühstück ist noch toller. Ganz besonders fasziniert war ich vom Rührei, das scheinbar einen Aggregatszustand zwischen flüssig und fest besaß und mit sonderlichem Schaum aufwartete. Nach Ei schmeckte es jedenfalls nicht, was gleichfalls für die Spiegeleier gilt. Der Aufschnitt war in Ordnung, jedoch besaß die Wurst z.T. schon graue Ränder und meine Mutter erwischte leider ein glatt verdorbenes Stück davon (Teewurst). Der Saft kam aus dem Automaten (nicht Presse) und scheint in seiner Existenz auch nie etwas anderes gesehen zu haben als das Innere einer Maschine. Er schmeckt chemisch (!), der Kaffee nach Chlor, was allerdings der lokalen Wasserqualität geschuldet ist, somit keinen Abzugspunkt dafür. Beim Frühstücksbuffet wurden Cocktailwürstchen serviert, welche scheinbar tagelang in gleichen Sud umher schwammen, irgendwann aufplatzten und sich verfärbten. Das Essen war somit, zusammenfassend, schlecht. Auch der Speisesaal war deutlich zu beengt. Man hatte zum Teil die Ellenbögen anderer Gäste auf dem Tisch, wenn diese passierten, ebenso wie eine recht lieblose Papierdecke, um die Stoffdecke darunter zu schützen. Eigentlich eine gute Idee, würde diese nicht original wie große Küchenrolle aussehen - da gibt es sicher Alternativen. Leider war auch diese zumeist schmutzig, da bei dem Andrang nicht rechtzeitig gewechselt werden konnte. Das musste leider in dieser Ausführlichkeit gesagt werden, bitte nehmen Sie keinesfalls all-in! Im Ort gibt es deutlich bessere (und günstigere) Versorgungsmöglichkeiten.

Das Personal ist in der Regel freundlich, doch zumeist recht gestresst, was dem allerdings keinen Abriss tut. Leider schien es auch an der Koordination ein wenig zu hapern, da wir verlängert auf unsere Zimmer (ca. 2 Stunden) warten mussten. Scheinbar ging es anderen Gästen ähnlich (Zimmer nicht rechtzeitig bezugsbereit, Buchungsprobleme, etc.), zumindest war der Rezeption immer recht viel Verdächtiges los. Für W-Lan und Tresor muss man, mit Ausnahme des W-Lans im Lobbybereich, mit m.E. recht happigen Preisen bar draufzahlen (W-Lan pro Woche 20 Euro, Tresor pro Tag 3 Euro ; jedoch fehlen mir hier Vergleichswerte aus anderen Hotels).

Nicht viel zu sagen. Der Ort ist wirklich schön, man kann gut spazieren gehen und/oder sich einfach irgendwo hinsetzen. Der Strand ist zwar, wenn auch für Selbstmitbringer von Handtüchern und Schirmen recht beengt, ebenfalls ein Traum. Wasser klar und Sand fein. Top.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Freizeitangebote seitens des Hotels gab es nicht (wirklich), allein ein Billardtisch sowie "Poolbereich" (gepflastertes Rechteck mit Wasserloch bzw. Pool in der Mitte) waren vorhanden. Das gilt jedoch nicht für jegliche, liebevolle Dekoration oder Auflagen, was die Liegen am Pool doch recht hart aber immerhin, in unserem Fall, frei für andere Gäste machte. Schade, die Deko hätte den Gästen, welchen sich auf ihrem Weg in ihre Zimmer (Nebengebäude) scheinbar kein anderer Umweg bot, sicher auch gefallen ...