Blue Bay Halkidiki

Das Blue Bay in Afitos auf der Halbinsel Halkidiki kann aus unserer Sicht durchaus als "Geheimtipp" beschrieben werden. Mit seinen 68 Zimmern unterschiedlicher Kategorie stellt es eine ideale Herberge für Ruhesuchende dar. Das Hotel wirkt hochwertig und modern und besticht durch seine grandiose Lage mit traumhaftem Blick auf den Golf von Kassandra. Unsere Reisezeit war Mitte Oktober, hier war das Hotel zu ca. 50% belegt. Neben uns nahmen wir fast ausschließlich Gäste aus Deutschland unterschiedlichster Altersgruppen wahr. Mitte Oktober ist in der Gegend üblicherweise Saisonschluss, daher waren schon einige Restaurants, Geschäfte, Clubs und Hotels geschlossen. Neben ein paar regnerischen und teilweise kühlen Tagen kamen wir auch in den Genuss von wunderschönen sonnig-warmen Tagen. Selbst das Baden im Meer war mit etwas Zähne zusammenbeißen noch gut möglich.

Bei den Zimmern gibt es unterschiedliche Zimmerkategorien mit dementsprechend unterschiedlicher Größe. Wir hatten ein Sparzimmer, das uns aber völlig ausgereicht hat. Alle Zimmer verfügen über seitlichen oder direkten Meerblick. Die meisten Sparzimmer liegen im Haupthaus. Die erste Nacht verbrachten wir in Zimmer 501, welches wir aufgrund der hohen Geräuschintensität dann auf eigenen Wunsch gewechselt haben. Jedes Zimmer verfügt über einen Balkon. Zusätzlich dazu gab es einen Kühlschrank, einen kleinen Fernseher mit zwei deutschen Kanälen (ARD und VOX), einen Haarfön, eine Klimaanlage, ein Telefon und teilweise einen Zimmersafe (teilweise daher, weil unser zweites Zimmer entgegen dem ersten keinen Zimmersafe hatte). Das Zimmer wirkte modern und hatte sogar kürzlich erst eine Badsanierung erfahren. Das Bett war weich und komfortabel, haben darin sehr gut geschlafen. Etwas störend war das die dünne Bettdecke (Tuch) samt Zusatzdecke: da das Tuch allein zum schlafen nicht ausgereicht hatte, nutzten wir die Zusatzdecke, die leider nicht groß genug war und sich immer wieder mit dem dünnen Tuch verhedderte. Das Bettgestell war auch unvorteilhaft, da die Kissen immer wieder dazwischen durchrutschten. Großer Pluspunkt: die Sauberkeit. Es war immer alles tadellos gepflegt und hygienisch einwandfrei. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass man benutztes Toilettenpapier nicht in die Toilettenschüssel werfen soll. Diese Verbot ist in Griechenland ja durchaus üblich. WLAN war kostenfrei im ganzen Hotel verfügbar, die Leistung speziell in den Zimmern war in Ordnung, aber kein Highlight.

Das Highlight im gastronomischen Bereich ist wohl die Lage des Restaurants mit direktem Blick aufs Meer. Die Speisen selbst waren in Ordnung, geschmacklich sehr fein, allerdings bestand das Abendessen aus recht einfachen Komponenten wie Kartoffeln, Nudeln und Gemüse, dazu unterschiedliche Fleischarten. Meist wurde Fleisch in Form von Hackbällchen oder Cevapcici gereicht, Fisch gab es dafür umso mehr. Am Grillabend wurden verschiedene Fischfilets, darunter z.B. auch Thunfisch frisch am Grill zubereitet. Neben Fischfilets wurden auch Garnelen und Tintenfisch gegrillt. Die Salatbar war wohl das Highlight des Buffets, dabei war die Auswahl riesig und die Qualität sehr zufriedenstellend. Wer kein Fan von Salat war, konnte auf die wechselnde Tagessuppe ausweichen. Als Dessert wurden verschiedene kleine Kuchen/Torten und Puddings/Cremes serviert, alternativ dazu gab es frisches Obst und eine Käseauswahl. Die Getränkeauswahl war umfangreich, Tee lag bei 3,50 Euro je Kännchen (qualitativ hochwertige Teesorten), eine Flasche Roséwein bei 15,00 Euro. Frühstück war für uns auch ausreichend und geschmacklich hervorragend. Es gab jeden Morgen frisches, krosses Brot und Brötchen, eine Wurst- und Käseauswahl, warme Speisen wie Rühreier, Spiegeleier, Speck, Würstchen und verschiedene täglich wechselnde Blätterteigtaschen (mal süß, mal herzhaft). Dazuhin gab es eine große Auswahl an süßen Brotaufstrichen, Obst, Müsli, Cerealien, Joghurt, Kuchen und Gebäck. Unser Highlight war der frische griechische Joghurt, den man mit getrockneten Früchten, verschiedenen Nüssen und Honig verfeinern konnte. Der Kaffeeautomat war dagegen weniger ein Highlight, dieser brühte einfach Fertigpulver auf. Die Atmosphäre im Restaurant war angenehm, leichte Hintergrundmusik und sehr professionelle Arbeit beim Abräumen und Eindecken der Tische zeigten, dass hier Profis am Werk waren. Auch die Sauberkeit ließ keinen Grund zur Beanstandung zu. Toll!

Service war das Highlight des Hotels - mal abgesehen von dem sehr engagierten Kellner, der stets heiße Kaffee- und Teekännchen auf Servietten hievte, damit diese keine bleibenden Spuren an den neuen Tischen hinterließen. Das war etwas übertrieben. Tipp: entweder Kännchen mit Untersetzer ausstatten oder den Tisch mit einer Tischdecke vollständig überziehen ;-) Vermutlich auch aufgrund der geringen Belegung des Hotels war der Service sehr individuell. Speziell die Mitarbeiter an der Rezeption geizten nicht mit Informationen. Viele Mitarbeiter sprechen gutes Deutsch bzw. Englisch. Besonders erwähnen möchten wir die russische Servicedame, die wirklich außerordentlich freundlich und höflich war. Selbst das Reinigungspersonal grüßte freundlich und sogar der Hotelchef war sich nicht zu schade abends mal kurz einen defekten Kühlschrank zu reparieren. Also hier hat sich das Hotel wirklich die volle Punktzahl verdient.

Das Hotel liegt etwa 10 Gehminuten entfernt von dem kleinen idyllischen Örtchen Afitos. Hier findet man neben kleineren Supermärkten, Souvenirshops und Boutiquen auch mehrere authentische Restaurants, die vor allem auf frischen Fisch spezialisiert sind. Verlässt man das Hotel in die andere Richtung, so erreicht man nach etwa 15-20 Minuten den kleinen Ort Kallithea, der aus deutlich mehr Boutiquen und Shops besteht, dafür kein besonderes Flair versprüht. Dennoch findet man hier einen optisch schöneren Sandstrand. Folgt man der Straße weiter findet man den wohl schönsten Strand, der fußläufig erreichbar ist, in Lefki Peristera. Vom Hotel aus benötigt man für die Strecke knapp 45 Minuten. Der Strand lohnt sich aber, da er teilweise sehr feinsandig ist und ruhige, naturbelassene Abschnitte enthält. Wer mag kann auch mit dem Linienbus in beide Richtungen der Kassandra fahren, Busfahrpläne sind an der Rezeption erhältlich. Der Bus verkehrt etwa stündlich und fährt auch direkt durch bis Thessaloniki (Fahrpreis pro Person nach Thessaloniki 9,50 Euro). Per PKW dauert die Fahrt vom Hotel zum Flughafen etwa 45 Minuten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hotel verfügt über zwei sehr gepflegte Pools, auch Duschen sind vorhanden. Die Liegen am Pool und die Auflagen dafür waren sehr bequem. Poolhandtücher sind kostenlos an der Rezeption erhältlich. Vom Hotel aus gelangt man über 155 Stufen zum Strand, der wenig ansprechend ist. Hier findet man Liegen und Sonnenschirme - vermutlich gegen Gebühr. Zum Zeitpunkt unserer Reise war am Strand kaum was los, da die meisten Restaurants, Cafés und Imbisse bereits geschlossen hatten. Ausgedehnte Spaziergänge sind hier eher schwierig, da der Strand sehr schmal ist und aus vielen Steinen und Felsen besteht. Dennoch gibt es sandige Lücken, damit man auch ohne Badeschuhe problemlos ins Meer steigen kann. Die Wasser war stets klar und erleuchtete in feinen Türkistönen. Zum Hotel zählten darüber hinaus ein recht großer Fitnessraum mit einer verhältnismäßig großen Anzahl hochwertig wirkender Fitnessgeräte und ein Aufenthaltsraum mit Billardtisch und Sitzmöglichkeiten. Hier lagen auch verschiedene Spiele aus, an denen man sich bedienen konnte. Im Rezeptionsbereich findet man daneben noch Bücher und Zeitschriften, die ehemalige Gäste hier zurückgelassen haben. Tages- oder Abendanimation haben wir nicht vorgefunden. Zu empfehlen ist auch der Wellnessbereich: hier haben wir eine verhältnismäßig günstige Massage in Anspruch genommen, die wirklich jeden Cent wert war.