- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wir kamen bereits das 3. mal mit unserer Familie in dieses Hotel. Diesmal war es aber enttäuschend. Alles wurde auf Bio umgestellt, was wir aber aus ökologischer Sicht nicht nachvollziehen konnten. Es wird zwischenzeitlich an Personal gespart und die Preise sind im Gastrobereich frappant gestiegen. Leider ist die Seniorchefin Ende Juli 2018 verstorben, was wir sehr bedauert haben. Die gute Seele im Haus fehlt, und das spürt man. Sie war das Bindeglied zwischen den Angestellten und hat auch immer tatkräftig mitgeholfen. Es fehlen z.B. die Blumen auf dem Tisch, welche sie immer morgens selber geschnitten und auf die Tische verteilt hatte.
Die Zimmer sind top eingerichtet und mit dieser natürlichen Lüftung auch sehr angenehm. Auch die Betten sind bequem, da gibt es nichts auszusetzen. Die Sauberkeit hat uns aber dieses Jahr nicht überzeugt. Unser Balkontischlein wurde innerhalb von 10 Tagen 1 mal geputzt, man sah die Gläserränder und den Staub von Distanz! Es geht alles sehr schnell beim Putzen. Unsere Kinder freuten sich die vorherigen Jahre immer auf die kreativ gefalteten Bettdecken. Dies blieb dieses Jahr voll und ganz aus.
Was uns am meisten gestört hat, ist die Umstellung auf Bio. Die angebotenen Speisen sind zwar von guter Qualität, aber aus ökologischer Sicht ein Schwachsinn. So kommt ein Grossteil des Fleisches aus Deutschland!! Auch der Bio-Joghurt kommt von Bechtersgaden. Die Vielfalt am Abendbuffet ist dadurch auch verloren gegangen. Auch das es nur noch den Bio-Apfelsaft in grossen Flaschen gibt (750 ml à EUR 7.50) war für unsere Kinder enttäuschend. Ansonsten nur noch Bio-Cola, Bio-Eistee, Bio-Limo in kleinen Flaschen (275 ml à EUR 3.80) was erstens nicht schmeckt und zweitens total überteuert ist! Man bucht i.d.R. die 3/4 Pension, was u.a. auch das Nachmittagsbuffet beinhaltet. Wenn man nicht gerade um 14.30 Uhr da ist, gibt es keine Wassermelonen mehr. Das Kuchenangebot hat abgenommen. In den letzten Jahren gab es auf Wunsch auch Omelette zum Frühstück, was dieses Jahr nicht mehr möglich war. Es wird überall gespart und trotzdem ist alles teurer. Die vorherigen Speisen kamen von der Umgebung, ja teilweise von Nachbarhöfen, wie Eier, Honig, Fleisch und Weine und war von hoher Qualität. Was an Bio besser sein soll, wenn es von weiter Entfernung stammt, fragen wir uns.
Der Service im Restaurant mit den 3 Schwestern Marianne, Rosi und Annelies ist top. Die 3 Frauen haben den "Laden" im Griff und im Überblick und sind zudem sehr zuvorkommend und freundlich. Was dieses Jahr bedauerlich war, dass es nur noch Bio Weine gab wie auch Bio-Bier, Bio-Kaffee usw. Das Personal kannte die Weine leider nicht mehr alle, sodass wir selber "unseren Wein" finden mussten, was in 10 Tagen fast nicht möglich ist. Eines morgens hatten wir kein Kaltwasser im Zimmer. Die Toilettenspülung funktionierte demzufolge auch nicht mehr, duschen war nicht möglich. Auf Nachfrage beim Frühstück war das Problem bereits von anderen Gästen gemeldet worden, niemand wusste aber, was im Gange ist. Der Chef ass seelenruhig sein Frühstück. Im Verlauf des Tages funktionierte es wieder. Es wurde aber auch am Abend nichts informiert oder um Entschuldigung für diese Unannehmlichkeit gebeten. Der Chef verkriecht sich lieber als dass er mit den Gästen in Kontakt kommt. Mal den Tischen entlang laufen und sich nach dem Wohlbefinden erkundigen ist zu viel für ihn.
Das Hotel ist oberhalb von Meran schön gelegen, jedoch ca. 1.5 Km ausserhalb des Dorfzentrums von Marling. Am Abend ist man eigentlich gezwungen in der Hotelanlage zu bleiben, wenn man nicht das Auto benützen will. Für Ausflüge ist es toll, man ist schnell auf der Autobahn und der Bahnhof ist sehr nah gelegen.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Beim Freizeitangebot ist alles gleich geblieben. Die beiden Pools (innen und aussen) sind für unsere Kinder top.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2018 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Luzia |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 4 |
Sehr geehrte Frau Luzia, Idealismus wird seltenst honoriert: Welches Übel ist kleiner? Die Wiesen und Tiere mit Chemie behandeln und somit die Qualität Grundwasser gefährden, das wir morgen selbst trinken müssen? Oder die Bio Produkte von Deutschland importieren, weil diese hier in Südtirol noch nicht verfügbar sind und somit einen aktiven Beitrag zu geben, um das Grundwasser nicht zu bedrohen? Man möchte ja schließlich Biojoghurt und viele anderen Produkte auch auf dem Teller sehen? Über die Notwendigkeit etwas gegen die Missstände zu unternehmen, von denen wir täglich in den Medien hören, wie z.B. Verseuchtes Grundwasser, Glyphosat usw. möchte ich hier nicht mehr sprechen. Ich tue es einfach und stehe jeden Tag guten Gewissens auf, da ich weiß, daß in jedem Moment, wo ein Gast im Biohotel Pazeider wohnt, es der Umwelt ein wenig besser geht, als wenn er in einem Nicht Biohotel untergekommen wäre. Wenn ein Technisches Gebrechen auftritt, versuche ich dieses so schnell als möglich zu lösen. Und das ist ja dann auch geschehen. Ich bitte um Nachsicht, wenn das nicht in 5 Minuten passieren konnte sondern erst in 2 Stunden. Und wenn ich dann in einer Ecke still mein Frühstück einnehme, dann bitte ich vielmals um Nachsicht, denn auch ich muß mich stärken, um den täglichen Herausforderungen eines Biohotels gewachsen zu sein. Ja meine Mutter ist gestorben. Es ist schon erstaunlich, wie gelassen Sie diese für mich als Sohn schwierige Situation beschreiben. Dass ich diesen Verlust erst einmal überwinden muß, ist Ihnen - bei allem Respekt - noch nicht in den Sinn gekommen? Aber kehren wir zurück zu meiner Entscheidung ein Biohotel zu werden. Man kann entweder ein 100% Biohotel sein oder kein Biohotel. Alles andere wäre unseriös und nicht ehrlich. Also werden alle Produkte in zertifizierter Bioqualität angeboten. Unsere Küche macht hier einen guten Job, da es nicht immer einfach ist alles zu bekommen was notwendig ist. Auch das Weinangebot hat sich natürlich verändert und ich freue mich täglich darüber, daß immer wieder neue und Biozertifizierte Weine hinzukommen. Unser neuer Weinschrank, der über 300 Flaschen kühlen kann und noch dazu jede Etikette klar erkennbar macht, verschafft jeden wirklich Weininteressierten die Möglichkeit, sich selbst ein Bild über die Weine zu machen. Es ist doch interessant unbetretene Pfade zu beschreiten. Ich freue mich immer wieder neue Weine kennen zu lernen. Sie nicht? In den wöchentlich stattfindenden Weinseminaren im Hoteleigenen Weinkeller werden diese Weine verkostet und beschrieben und bei guter Laune über das und jenes herum philosophiert. Schade, daß Sie diese Möglichkeit nicht genutzt haben. Und heuer ist noch das Angebot mit den Bio Cocktails hinzugekommen. Das gabs beim Pazeider noch nie, daß bis spät in die Nacht Cocktails in bester Bioqualität gereicht werden. Ich wünsche Ihnen alles alles Gute auf Ihren Weg. Herzlichst Stephan Kofler