Bilderberg Bellevue Hotel Dresden

Das Hotel ist eine sehr gute Adresse, um von dort aus die Besichtigungen Dresdens vorzunehmen und die Highlights der Stadt zu genießen, und das alles fußläufig. Denn das Auto kann man ohne weiteres stehen lassen. Allerdings nicht unbedingt für 21 € pro Tag in der Hotel-eigenen Garage, denn es gibt echte preiswertere Alternativen. Zum Beispiel das fussläufig in 8 Minuten erreichbare Parkhaus der Semperoper, bei dem sich der Tagessatz auf 3,50 € beläuft. Da kann das Hotel nicht punkten und der Gast kann für den Differenzbetrag problemlos bessere Investitionen finden als die in einen Hotelparkplatz. Leider gibt es im Hotel weitere absolute no go‘s: die offene Garderobe im Zimmer oder auch die vollständige unangekündigte Schließung des Barbereiches für ein Firmenevent.

Das Zimmer, hier 213, ist sehr geräumig und bietet mit einer großzügigen Sitzecke auch angenehme Möglichkeiten zum ausruhen und verweilen. Der Blick aus dem Zimmer ist einfach fantastisch, denn es ist der so genannte Canaletto Blick. Die Garderobe ist offen gehalten, was stark gewöhnungsbedürftig ist. Zudem fehlt in dem Garderobensegment, das sich im Eingangsbereich gegenüber dem Bad befindet, eine Möglichkeit, nasse Kleidung separat aufzuhängen. Nasse Mäntel neben der Garderobe für den Theaterbesuch: eigentlich ein absolutes No Go. Kleinere Reiseartikel lassen in dem gegenüber dem Bett platzierten Schubladenelement (insgesamt 3 Schubladen) ablegen. Die Schlafqualität ist hervorragend, nicht nur, was die Matratze des Bettes anbetrifft, sondern auch wegen der absoluten Ruhe, die die zur Elbe hin gewandten Zimmer des Hauses in jedem Fall garantieren. Und zusätzlich tragen auch die blickdichten Vorhänge zum Schlafkomfort bei. Das fast quadratische Bad erinnert vom Design an die alten Nobel-Hotels und hat damit sein eigenes schönes Flair. Es verfügt über eine Dusch-Badewanne. Leider kommen im Bad die Ablagemöglichkeiten absolut zu kurz. Es gibt lediglich um das Wachbecken herum kaum üppig zu nennende Flächen. Architektur-bedingt sind die Wege zu allen Zimmern relativ lang. Man kommt also über den Tag verteilt allein schon durch die notwendigen Gänge im Haus auf eine recht ordentliche Wegstrecke. Eine ungewollte Fitness-Übung, die aber nicht schaden kann.

Das Frühstück lässt mit seinem reichhaltigen Angebot keinerlei Wünsche offen und garantiert für jeden Geschmack einen gelungenen Start in den Tag. Besonders nett ist der täglich wechselnde kleine Gruß aus der Küche, sowohl optisch als auch vom Geschmack. Dagegen ist es ein wenig schade, dass im Frühstücksraum auf Tischwäsche verzichtet wird. Das passt im Grunde überhaupt nicht zum sonstigen Stil des Hauses und auch nicht dazu, dass für den Gast andererseits stilgerecht Stoffservietten am Platz liegen. Wenn das Frühstücksrestaurant von zahlreichen Gästen genutzt wird, ähnelt die Lautstärke der einer Bahnhofshalle. Stimmengewirr und das Klappern des Geschirrs tragen wenig zu der eigentlich gewünschten morgendlichen entspannten Ruhe bei. Es fehlen im Raum schlicht und einfach Dämmstoffe, die für eine ruhigere Atmosphäre sorgen könnten. In der Bar kann man gemütlich den Abend mit einem Getränk ausklingen lassen, vorausgesetzt, das Hotelmanagement hat nicht den gesamten Bar-Bereich ab 21:00 Uhr für ein Firmenevent reserviert (so geschehen am 27.01.2023). In einem solchen Fall sind alle anderen Hotelgäste, die leider weder tagsüber noch am Abend selbst durch entsprechende Hinweise über diese Rahmenbedingungen informiert wurden, unerwünscht. Ein gezapftes Bier wird dann nicht mehr verkauft. Die Alternative, sich an einem Kühlschrank mit Flaschenbier zu bedienen, ist verständlicherweise keine. Eine solche Raumplanung und die explizite Ausladung sonst willkommener zahlender Gäste aus einem Hotelbereich haben nicht die Mitarbeiter in der Bar oder an der Rezeption zu vertreten, sondern dies ist eine Angelegenheit des Managements, das bezogen auf solche Planungen offensichtlich noch einiges dazulernen sollte. Die Verärgerung des Vorabends wird auch durch die Management-Entschuldigung am darauf folgenden Tag allenfalls bedingt aufgebessert.

Der Service ist in sämtlichen Bereichen wirklich vorbildlich, für alle Mitarbeiter steht ganz offensichtlich der Gast im Mittelpunkt. Freundlichkeit der Mitarbeiter ist Standard und verdient vollstes Lob. Denn das ist sehr angenehm und in der heutigen Zeit keineswegs mehr selbstverständlich.

Das Hotel liegt unmittelbar an der Hauptstraße, über die man nach ca. 5 km Fahrt ab der Autobahnausfahrt das Haus erreicht. Direkt vor der Haustüre befinden sich mehrere Straßenbahn-Haltestellen, von denen aus es in sechsminütiger Fahrt bis in die Innenstadt hinein geht. Aber auch fußläufig ist die Altstadt Dresdens problemlos in 8-10 Minuten über die Augustusbrücke hinweg erreichbar. Ein guter Tipp ist die Wahl eines Zimmers zur Elbe-Seite hinaus, insbesondere eines mit dem so genannten Canaletto-Blick.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Der Wellness- und Poolbereich (einmaliger Kostenbeitrag für den Gesamtaufenthalt 7,50 €) hat allein aufgrund seiner Größe ein positives Alleinstellungsmerkmal und ein Besuch ist absolut empfehlenswert. Hier kann man sich wirklich entspannen und etwas für die Fitness tun. Besonders gut gelingt das natürlich, wenn man am frühen Morgen den Pool für sich allein nutzen kann. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: obwohl an den ersten beiden Aufenthaltstagen jeweils die in allen Duschkabinen der Herrenumkleide defekten Duschköpfe angezeigt wurden, hatte sich an dem Zustand auch am siebten Aufenthaltstag nichts geändert.