Bellapais Monastery Village

Die Hotelanlage liegt oberhalb der sehenwerten Stadt Girne (ca. 4 km entfernt) ist wie eine kleine Siedlung konzipiert und steht wohltuhend einer "Konzeption Bettenburg" entgegen. Sie besteht aus einem Haupthaus mit 18 Zimmern und 45 Reihenbungalows, die terrassenförmig in einen bepflanzten Garten eingebettet sind. Im Hauptgebäude finden sich Empfangsbereich, Rezeption und eine kleine Bar. Das Restaurant ist in einem sehr schnell erreichbaren separaten Flachbau (Innenbereich) mit Außenterrasse untergebracht. Es soll noch einen Leseraum, ein kleines Hallenbad, Sauna und Dampfbad u.a. geben, was wir allerdings nicht nutzten. Von der Anlage aus hat man von vielen Stellen einen sehr schönen Blick auf die Stadt Girne und das Mittelmeer. Klasse Lage und Gestaltung! Dass die gepflegte und saubere Anlage nicht superneu und hypermodern ist, wurde eher als angenehm empfunden. Alles andere hätte auch nicht gepasst. Im Hotelbereich ist WLan kostenlos nutzbar. Wahlweise sind Frühstück oder Halbpension möglich. Im November waren eher ältere Einzelpersonen und Paare, aber auch Reisegruppen im Hotel. Gäste kamen hörbar aus UK, Frankreich, Deutschland, teilweise Russland. Auf der Anlage ging es eher ruhig, seriös und gediegen zu. Preis-/Leistungsverhältnis: Man bekommt eine solide Bleibe und sehr gute Versorgung für relativ wenig Geld. Das Hotel ist eine sehr gute Ausgangsposition für eine Erkundung des nordzyprischen Teils der Insel. Überall auf Zypern atmet man Geschichte. Die Berge laden zum Wandern ein. Mithin sind Frühjahr und Herbst als beste Reisezeit zu sehen. In den Wintermonaten muss man mit gelegentlichem Regenwetter rechnen. Angenehme Temperaturen auch im bei uns kalten Winter machen Zypern zu einem hervorragenden Reiseziel. Löblich: Die Menschen im Land sind außerordentlich freundlich, hilfsbereit, zuvorkommend. Es soll faktisch keine Krimminalität geben. Ich hatte mich nicht ein einziges Mal über das Ohr gehauen gefühlt. Kritikwürdig: Nordzypern bleibt generell weiterhin deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück. Seit der Teilung 1974 verfallen Kirchen und histrorische Gebäude mit christlichem Hintergrund zusehends. Ausgrabungsstätten sind oft noch völlig unzureichend erschlossen und touristisch aufbereitet.. In den Bergen trifft man oft auf wilde Müllkippen - die Küsten sind an vielen Stellen verschmutzt und tonnenweise mit Müll übersät. Das Bewusstsein, dass intakte Natur ein gefährdetes Kapital darstellt, von der Tourismus lebt, hat sich offenbar sowohl bei Einheimischen als vermutlich auch Gästen noch nicht sonderlich durchgesetzt..

Wir bewohnten einen der Bungalows. Das Zimmer findet sich auf 2 Ebenen: Unten befinden sich Aufenthaltsraum mit TV, Telefon, Schränke, Minibar, nebst Inhalt, zudem Wasserkocher mit Tee und Nescafé, sowie einem Zuckersortiment und das Bad. Über eine Holztreppe ist das Bett erreichbar: Hervorragend gelöst. Wer nachts allerdings raus muss, dem bleibt nur der Weg über die Treppe - für ältere Menschen vielleicht schwierig. Der Bungalow ist ausreichend groß für zwei Personen. Die Klimaanlage schafft es in kälteren Nächsten aber nur begrenzt, das ganze Zimmer zu erwärmen. Bad, WC sind ausreichend groß und sauber. Das Bungalow insgesamt wirkt teilweise schon etwas abgewohnt. Die Stühle waren etwas durchgesessen. Das Öffnen der Fenster bedurfte gewisser Kraftanstrengung. Dennoch solide Bleibe. Man tritt aus der Tür und hat schöne Aussicht auf Girne und Mittelmeer. Klasse.

Es gibt ein Innenrestaurant mit einem Buffett, als auch eine Terrasse auf dessen Dach. Als Einzelgäste kann man zwischen à la carte und Buffett wählen!!! Die Qualität des Essens insgesamt ist sehr gut, abwechslungsreich und reichlich. Präsentation, Empfehlungen und Bedienung am Buffett erfolgen durch einen Koch. Obst, Gemüse, Salate sind stets im Angebot. Weine, Wasser, Bier - es gibt ein reichliches Angebot. Sauberkeit und Hygiene im Restaurant: tadellos. Es gibt auch zyprische Gerichte zur Auswahl. Fleischauswahl von Geflügel über Schwein bis Lamm. Gute Weine kosten um die 50 TL je Flasche (ca. 18,- EUR), Wasser (große Flasche 1,5 Liter) preiswerte 5 TL (1,85 EUR). Highlight des Restaurants ist, neben dem Angebot, das Bedienpersonal in seiner kompetenden, aber auch lockeren, zugewandten und freundlichen Art, die angenehme Atmosphäre schafft - hervorragend und unbedingt trinkgeldwürdig!!! Bezahlung ist - gegen Unterschrift - auch am Ende des Urlaubs an der Rezeption möglich. Etwas laut sind die Klimaanlagen an den schmalen Enden des Restaurants.

Der Empfang an der Rezeption war freundlich. Wer nach 22.00 Uhr anreist, erhält lediglich ein Sandwich mit Schinken und Käse und Kaffe, Tee oder Wasser. Auch auf Anfrage wurde davon keine Ausnahme gemacht. Sonderwüsche (Weglassen des Käse) wurden bei sehr früher Abreise nicht berücksichtigt. Mit Englisch, Türkisch ist man auf der sicheren Seite. Einige Mitarbeiter am Empfang sprechen auch Deutsch. Zimmerreinigung tadellos. Das absolute Highlight des Hotels ist das Personal des Restaurants. Witzig, spritzig, kompetent, des Gästen Wünsche von den Augen ablesend bietet das Bedienpersonal ein rundum Wohlfühlambiente, mag der Ansturm noch so groß sein. Hier werden unbedingt die vollen Punkte gegeben! Zum Urlaubsende wird die Teilnahme an einem Bewertungsfragebogen erbeten.

Die Bewertung der Lage des Hotels ist Geschmacksache. Wir fanden die Lage - ruhig, fast dörflich und etwas außerhalb der Stadt - als sehr erholsam. Vom übersichtlichen Airport Ercan ist es eine gute Autostunde zum Hotel (Transfer oder Mietwagen). Nach Girne - mit Shopping- und gastronomischen, kulturellen Angeboten und Besichtigungszielen - respektive zum Mittelmeer sind es gute 4-5 km, wobei dort kein Badestrand vorhanden ist. Die ersten kleineren Sandstrände in der Gegend sind gut 10-15 km entfernt. Für Badeurlaub ist die Gegend eher ungeeignet, dafür hervorragender Ausgangspunkt für Wanderungen z.B. in die Berge oder an der teilweise beeindrückenden Küste entlang (Nordwestspitze). Vom etwas außerhalb, in der Nähe des Dorfes Bellapais, gelegenen Hotel nach Girne und retour wird mehrmals täglich ein pünktlicher hoteleigener kostenloser Shuttle-Service angeboten, oder man geht zu Fuß. Von Girne aus gibt es auch Kleinbus-Verbindungen in die Nachbarorte. Wärmstens empfohlen wird, wenigstens tageweise (Mindestbuchung 3 Tage), ein Mietwagen. Wir haben für 3 Tage 105,- EUR incl. Vollkasko bezahlt (KIA). Aber Achtung: Linksverkehr. Man sollte diesbezüglich schon mal Erfahrungen gesammelt haben und vor allem angstfrei fahren können, da der Straßenverkehr - bei aller Gelassenheit der Leute - sehr "zügig" abläuft, die Straßen in den Ortschaften (z.B. Girne) und zu einigen Besichtigungs- und Wanderzielen durchaus schmal sein können. Sehr löblich: dynamische Kreisverkehrregelungen, die hervorragend fließenden Verkehr bewirken.

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